Traum vom 21.08.2008 (Schauungen & Prophezeiungen)
Moin Jörg,
schön geschrieben!
Gefällt mir außerordentlich, zumal ich einen ähnlichen Schreibstiel in meinen privaten Texten pflege. Dieses dann aber nicht mit den aufgezwungenen lateinischen Zeichen, sondern in der Schönheit der seit Kindheit gepflegten geradlinigen Schrift.
Nur für Aug und Ohr der öffentlichen Nase befleißige ich mich der Hässlichkeit der buckeligen und gebeugten Zeichen der Unfreien.
Dein "PS:" ist (für mich) maßgebend. Der Einigen Uneinige nicht wenige,
nach denen darf ja die Sündenflut.
Nun denn, Sünden sind eine Erfindung der Unterwerfer, ebenso die Demut. Der Freie beugt weder Knie, noch Schrift. Nie würde er sich straflos ohrfeigen lassen, und schon gar nicht ein zweites mal. Kein rechter Gott hat es nötig, Demut zu verlangen. Erfurcht ja, und Respekt, aber kein gebeugtes Knie. Das Verlangen, gefahrlos ohrfeigen zu dürfen, entspringt nur der Angst der Unterwerfer vor dem Aufrechten.
Wenn meiner Bilder viele ich geordnet, welch Rahmeninneres wollt neu
beziehen, wo nicht altes Gemäuer - Efeuspatzennestgefledertumrankt - doch
nur die alten Töne gespuckt um zu vergiften deutsches Seelenleid.
Wohl an, bald ist es an der Zeit, zu vergiften was deutscher Seele Leid zufügt. Doch halt, was ist denn deutsche Seel? Ist nicht alleine schon die Bezeichnung "deutsch" ein Leid? Stammt es nicht von jenen, die uns schon sehr früh ans Leder wollten? Ist es nicht der Schimpf "Jene, die nur ihre Mundart grunzen und das Latein nur stottern"? Gleich so, wie heute mancher Zeitgenosse andere ob ihrer Herkunft "Kanake" oder "Nigger" schimpft? Germanier sind wir und Kelten, Sachsen, Franken und vieles mehr, aber nicht "Kanaken" oder "Nigger". Einig durch gleiche Sprache in vielen bunten Farben. Einig waren wir durch Stolz und den Hang zur Freiheit des Einzelnen. Trotz oder gerade wegen verschiedener Namen für Gott und der Auslegung, wie man zu ihm steht. Freiheit bedeutet verschieden, nicht alle in die gleiche Form gepresst und in Ketten gelegt.
Die zu befreien, deren Väter nach Klosettenmanschettenknopfmanier
marschierten, für jene schreitet der Visionär weder herab noch hinan,
nicht die Stiefel wichst er für andere um zu befreien deren Lasten. Nicht
Träger sind wir einer immer träg gewesenen Funktion an Narren, in Uniform
gesteckt!
Viel schlimmer noch als die Narren unter unseren Vätern und Großvätern sind die Narren von heute. Sowohl jene, die noch immer oder schon wieder die Hand zum Gruße heben, egal ob gestreckt oder zur Faust geballt, als auch jene, die mit ihr voller Inbrunst das Kreuz schlagen.
Für wen darf der Prophet Held werden?
Werden darf ein Prophet nichts und zum Helden machen ihn später andere. Nötig wäre es gar, es gäbe ihn gleich gar nicht. Zu viel Unheil verbreitet er ... oder jene die auf ihn hören.
Gleich ganz anders liegt die Sache bei dem Seher. Früher nicht aus reiner Freude als des Stabes Träger* bezeichnet. Er kündet von Helden und ihren Taten, aber er begeht sie höchst selten selber. Heilig wäre er vielleicht zu nennen, nicht Held ... und Respekt sollte man ihm zollen.
*Als Des Stabes Träger lassen sich heute nur zu gerne schon lange andere verehren, gleichwohl ihnen dieses nicht gebührt. Sehen tun sie nämlich allenfalls den Glanz des Goldes und rühmen tun sie sich auch als Helden ... ob des Leides, das sie anderen zufügen. Die Gleichen sind's, die anderen predigen, sie mögen sich gerne mehrfach ohrfeigen lassen. Gleichwohl die diese Ohrfeigen am Liebsten selber verteilen und zwar mit Feuer und Schwert.
Ein Spiel ist es ja nicht!
Oh doch, ein zu oft grausames und recht teures zudem ... und freiwillig ist es auch nicht. Aber nötig ist es dennoch, gleichwohl es am Ende hierbei keine Sieger oder Besiegte gibt. Aber Oper auf allen Seiten und mehr als genug. Der Preis ist das Leben. Sowohl das Verlorene, als auch das Gewonnene.
MfG
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.