Hallo Danach,
lange habe ich überlegt, ob ich mich im Forum anmelden und Dir antworten soll. Da Du aber in fast allen Punkten ins Schwarze getroffen hast, habe ich mich dazu entschlossen.
Es stimmt, dass ich seit Jahr und Tag in diesem Forum mitlese.
Es stimmt, dass ich gerne koche und Dampfnudeln zu meinen Lieblingsspeisen gehören.
Es stimmt, dass meine Tochter und ich ein inniges Verhältnis haben.
Es stimmt, dass ich mit Pferden arbeite. Mittlerweile aber nur noch nebenbei.
Es stimmt, dass ich von meinem Mann getrennt bin. Der Tod hat uns geschieden.
Nur halb stimmt das mit meinem Sohn. Ich habe ihm die Wohnung, in der wir früher gemeinsam lebten, überlassen. Sie ist nahezu unverändert geblieben und vieles erinnert an Papa.
Ich teile des Weiteren Deine Ansicht, dass es auf die innere Einstellung ankommt, ob man überlebt, oder, im Falle eines Falles, sich erst einmal ein bisschen vom Planeten verabschiedet. Auch ich habe keine Angst vor dem Tod. Lebensmüde bin ich zwar nicht, aber ich bin sehr neugierig auf mein nächstes Leben. Diesbezüglich habe ich schon öfters geträumt. Selbst die Jahrzahl meiner Wiedergeburt erscheint in meinen Träumen.
Es wäre für mich absolut sinnlos, einen Bunker mit Lebensmitteln einzurichten. Wie könnte ich essen, wenn andere hungern? Noch viel weniger würde ich mich bewaffnen, wo ich noch nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun kann. Meine Devise lautet: Zur rechten Zeit am rechten Ort!
Direkt hellsichtig sind weder meine Tochter, noch ich, aber dafür sind wir beide hellfühlig. Wir sehen ein Fohlen und wissen, was aus ihm werden wird. Wir sehen kranke Pferde und wissen, was sie brauchen, damit ihre Lebenskraft wieder erwacht. So reagieren wir oftmals unverständlich für unsere Mitmenschen in bestimmten Situationen, weil wir Zukünftiges instinktiv erahnen und auf Dinge reagieren, die noch nicht eingetroffen sind. Mittlerweile bin ich schlau genug geworden, diese Gefühle rechtzeitig zu erkennen und die Klappe zu halten.
Wie hast Du treffend geschrieben: "Ein Seher hat es schwer."
Es stimmt auch, dass ich in letzter Zeit sehr intensiv geträumt habe. Trotzdem kann ich mich nicht an die Quelle, wo wir uns getroffen haben, erinnern. Was weiß ich, wo ich mich in meinen Träumen überall rumgetrieben und wie ich ausgesehen habe. Wahrscheinlich dreißig Jahre jünger.
Vielleicht bin ich eher ein Relikt aus der Vergangenheit?
Viele Grüße Rita
Jedenfalls bin ich in dieser Realität wesentlich älter, als Du wahrscheinlich denkst.