Der Turm ist ein altes mythologisches Symbol aus vorchristlicher Zeit
keltischer Turm http://www.linear-b.com/go/linearb/_dbe,products,821.xhtml
Ist Bestandteil der alten keltischen, weiblichen Trinität.
Aus der Seite von Georg Rohrecker, diekelten.at / (Momentan leider in Wartungsphase)
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.....Mit der Einsicht in die Rolle des Mannes bei der Fortpflanzung des Lebens, kam es zur Verdrängung der bisherigen Begleiter der Urmütter. Die Schlangen fielen ihren neuen Konkurrenten nach und nach zum Opfer – wie der Lindwurm der kapadokischen Prinzessin Margaretha schließlich dem Ritter Georg. Anstelle der ursprünglichen (auch von Urmutter Eva noch geübten) „Paarung” trat die Konstellation der Muttergöttin zu ihrem jeweiligen Heros und Sohngeliebten. Wobei die zentrale Mutter-Göttin als unsterblich, ewig jung und ewig fruchtbar gedacht wurde, ihr Heros und Sohn-Geliebter hingegen nur der ersetzbare (sterbliche) Teil der Verbindung war, sozusagen der Saisonarbeiter, dem - gemäß dem Lauf der Natur - schließlich die zyklische Ablöse durch beider Sohn widerfuhr.
Während sich die Rolle des männlichen Juniorpartners in dieser göttlichen Beziehungskiste zuerst allerdings kaum veränderte, differenzierte sich der dominante weibliche Part in der Mythologie unserer Ahnen mit der Zeit mehr und mehr. Zweitausend Jahre nach Ötzi hatte sich die Vorstellung von der einen omnipotenten Großen Urmutter bei den Kelten zu einer Art arbeitsteiligen Göttinnen-Trinität, einer göttlichen Dreifaltigkeit mit speziellen Aspekten entwickelt. Die Hauptaspekte der Dreifachen standen einerseits für Licht und Weisheit, für Fruchtbarkeit als Mittelpunkt und für Heil und Geborgenheit auf der anderen Seite. (Vgl. FAQ Was sind die 3 Bethen?)
Am einen Ende („Sonnenaufgang”) war der Platz der Geburt des Lichtes, des Lebens und des Wissens. Seine Leitfarbe war Weiß. Und als die keltische Frauentrinität in der Antike als Drei Bethen (= Ewige) angesprochen (angebetet!) und differenziert benannt wurde, war hier der Platz der Wilbeth, der Weißen und der Weisen. Sie verkörperte das Licht, die Weisheit und das Schicksal, das sie spann und daher auch voraussagen konnte. (Vgl. das Symbol Sonnen-Rad und Spinn-Rad einerseits und „spinnen” in seiner Doppeldeutigkeit andererseits!)
Das göttliche Zentrum, den Zenit und Höhepunkt des ewigen Zyklus des Lebens bildete der Aspekt der Fruchtbarkeit, dargestellt mit der Farbe Rot. (Rot wie Blut, rot wie der Apfel des ewigen Lebens.) Es war zuletzt der Platz der keltischen Ambeth, und ihr zugeordnete Symbole waren die (spiralenartig dargestellte) Schlange des ewigen Lebens, die schon die Ur-Muttergöttin begleitet hatte, und der Kessel der Fülle und der Wiedergeburt, der auch als Schüssel oder Kelch dargestellt sein konnte.
Auf der anderen Seite („Sonnenuntergang”) war schließlich der Platz für den Aspekt der Ruhe, des Heilens und der Geborgenheit, an dem Mutter Erde ihren dunklen, bergenden Schoß auftat. Es war der Platz der keltischen Beschützerin und Heilerin Borbeth, die garantierte, dass der Tod nur eine vorübergehende Angelegenheit war, und nach einem erholsamen und lustvollen Aufenthalt in der keltischen „Anderswelt” am entgegengesetzten Ende die neuerliche irdische Geburt winkte und ein neuer Kreislauf begann. Die Leitfarbe an dieser Stelle war Schwarz – wie die der Ruhe und Entspannung dienende Nacht. Und ihr Symbol war der Berg (später der Bergfried oder Turm).
Aufgenommen in die christliche Heiligenschar ^
Diese im keltischen Leben und Glauben zentrale und dominante weibliche Dreifaltigkeit oder Trinität fand später – weil man sich aneignen soll, was man, selbst „auf Teufel komm raus”, nicht beseitigen kann – sogar auf mehreren Wegen Eingang in die römisch-katholische Adaption des Christentums für das ehemals keltische Europa. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) hatten die keltischen Drei Bethen deshalb einen fixen Platz im katholischen Heiligen-Kalender: den 16. September. Und selbst heute noch stoßen wir in mehr oder weniger verschwiegenen Landkirchen von Bayern bis Südtirol auf diese seltsame Heiligen-Trinität, auf Wilbede, Embede und Warbede oder wie Wilbeth-Ambeth-Borbeth in lokalen Abwandlungen sonst genannt werden mögen.
Doch mit der „Taufe” der Bethen zu den Hll. Frauen Wilbede, Embede, Warbede u.ä. nicht genug! Parallel zu dieser namentlich recht durchsichtigen Form wurde aus der Frauen-Trinität später auch das, noch heute unübersehbar dominante, Nothelferinnen-Trio Katharina+Margareta+Barbara kreiert, das in Wahrheit hinter der im Alpenraum allgegenwärtigen magischen Formel „K+M+B” an den Türstürzen steht. Katharina, die Helle, die Weis(s)e, Margareta, die zentrale Geburtshelferin und Barbara, die dunkle Beschützerin. Sogar die Symbole der „Heiligen Drei Madln” weisen ganz ungeniert den – durch hanebüchene Märtyrerinnen-Legenden notdürftig kaschierten – Weg zu den keltischen Wurzeln.
Ein in den Ost-Alpen gebräuchlicher Merkspruch hält dazu fest:
„Margarethe mit dem Wurm,
Barbara mit dem Turm,
Katharina mit dem Rad'l,
Das sind die Heiligen Drei Madl.”
Das Rad der weis(s)en Katharina, das Wilbeth sogar noch im Namen trägt (engl. Wheel), ist natürlich kein Marter-Instrument – auch wenn das im „barbarischen” Mittelalter durchaus plausibel war – sondern das Symbol des Sonnen-Lichts und das Symbol jenes Spinn-Rades, auf dem die Schicksalsfäden der Menschen gesponnen werden. Der Lind-Wurm der blutroten Margaretha ist die Begleiterin der Ur-Mutter, die Ur-Schlange, die – wie die „See-Schlange” (See = kelt. „Lind”) – die irdische Wiedergeburt nach dem Tod verheißt und für den ewigen Kreislauf des Lebens steht. Und der Turm der schwarzen Barbara, der dunklen Borbeth, ist der Zufluchtsort, der bergende Schoß von Mutter Erde, der ursprüngliche Ort der keltischen „Anderswelt”. Kein Wunder, dass noch heute die Bergleute, die in den dunklen Berg einfahren, vor allem zur Hl. Barbara beten!
Kraft ihrer Eigenschaften gebot die – wie wir sehen, auch in den katholischen „Nothelferinnen” noch immer sichtbare – Dreifache Muttergöttin nach Auffassung unserer „heidnischen” Ahnen also über das Licht, die Einsicht, die Weisheit, das Schicksal, über die Fruchtbarkeit, das Leben, die Fülle und die Sättigung, über das Heil, die Heilung, die Gesundheit, den Schutz und die Wiedergeburt und über alle anderen wichtigen Aspekte im unendlichen Kreislauf des Lebens inklusive der Legitimation der „rechtmäßigen” Herrscher über Menschen und Tiere, ihrer Stellvertreter, sowohl in der sichtbaren Welt als auch in der „anderen”. Sowohl die Vermählung mit ihrem Jahreszeiten-Heros, die eigentliche „Heilige Hochzeit” wurde bei den entsprechenden Jahreszeiten-Festen (vgl. Feste und Rituale) rituell dargestellt, als auch die Inthronisation des Königs, ihres „weltlichen Stellvertreters”, der mit der Übertragung der göttlichen „Souveränität” Garant für Glück und Fruchtbarkeit im Bereich seines „Stammes” war.
Kelten-Götter? - Vom Mythos nachkeltischen Wunschdenkens ^
Von wegen Herr-scher: Die so genannten Herren der Schöpfung mit ihrem „kleinen Unterschied” hatten im keltischen Mythos ursprünglich sehr untergeordnete Funktionen. Selbst als sich auch bei unseren keltischen Vorfahren das so genannte Patriarchat weitgehend durchgesetzt hatte, blieb der Göttinnenpart ausschließlich weiblich besetzt. Erst im kulturellen „Wettstreit” mit den weit „chauvinistischeren” Griechen und Römern der Antike – und natürlich auch analog der eigenen gesellschaftlichen Entwicklung – werden die keltischen Heroen und Sohngeliebten der Muttergöttinnen, ihre temporären Liebhaber, Helfer und Stellvertreter, in „spätkeltischer” Zeit zu „Göttern” hochstilisiert – immer noch an der Seite unabhängiger/unbesiegbarer/„unbezähmbarer” Göttinnen, die sich als „Wilde Frauen” der heimischen Sagen bis in unsere Zeit herüber retten konnten.
Die Heroen unserer Ahnen, die mit dem Christentum entweder durch passende Ersatz-Heilige ausgetauscht oder zu einfältigen Riesen und alten „Tatter-Männern” degradiert wurden, feierten mit diversen „Keltologen” (mit hohem Alt-Herren-Anteil) zwar fröhliche Auferstehung, doch leider weit entfernt von ihren keltischen Wurzeln. So wurde z.B. im späten 20. Jahrhundert allen Ernstes an Stelle der tonangebenden Göttinnen-Trinität eine Götter-Trias neu propagiert, die da nach altrömischem „Zeugnis” aus den Herren Taranis, Teutates und Esus bestanden hätte - bevor sie für lange Zeit in der Schnarchkiste der überholten Geschichte landeten.
Neue Belege vermeinten die - dazu justament die ollen Kamellen von Julius Cäsar, über Marcus Lucanus bis Jakob Grimm wiederkäuenden - „Experten” des 20. Jahrhunderts insbesondere im berühmten Kessel von Gundestrup (Nationalmuseum Kopenhagen) und in der Schnabelkanne vom Halleiner Dürrnberg gefunden zu haben. - Das peinliche Problem der unerschrockenen Herren-Riegen - ob Götter, Zeugen oder Kapazunder: Sie haben in allen erdenklichen Kombinationen ganz auffällig kein wirkliches Gewicht in den Waagschalen von Geschichte und Logik - wohl aber als Zombies für Zombies!
Das vermeintliche Bilderbuch-Götter-Trio der Kelten ^
+Taranis: Der „Donnerer” Taranis, ein in keltischer Spätzeit an den Rand der Mythologie gedrängter ehemaliger Licht- und Wetter-Heros (daher der Titel Donnerer und das Radsymbol), schaffte es ursprünglich weder, nach Zeusscher Art zu einem „richtigen” Atmosphäre-Gott aufzusteigen, noch hätte er dann als solcher etwas mit einem Teutates gemeinsam haben können, als Drittelpartner einer dreifaltigen göttlichen Arbeitsteilung in der Chef-Etage eines fiktiven „Kelten-Himmels”! Himmel war den Kelten lediglich ein Gewölbe, dort oben, wo das irdische Wetter zusammen gebraut wird und die leuchtenden Himmelskörper sich bewegen. Göttlich war die Erde um uns und unter unseren Füßen! (Fazit: Gott da oben, gar Ober-Gott = Fehlanzeige!)
+Teutates: Der „Vater des Stammes”, Teutates, war tatsächlich niemals ein bestimmter Gott, ja nicht einmal ein namentlich bekannter Heros. Hinter Teutates steckt nämlich gar kein „richtiger” Name, sondern lediglich eine Art Berufstitel oder Beiname. „Teutates” war wohl der Begriff für den jeweiligen Beschützer eines beliebigen Stammes und seiner Versammlungen. Und nachdem jeder der untereinander wetteifernden keltischen „Stämme” seinen eigenen Teutates hatte, der neben diesem Titel noch einen speziellen Namen trug - oder auch keinen, konnte aus einem „Teutates” (Stammvater) nie ein gemeinsamer Kelten-Gott werden! (Fazit: Gemeinsamer Gott = Fehlanzeige!)
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weiters
http://www.sagen.at/forum/showthread.php?t=294&page=3
Georg Rohrecker schreibt, dass Ambeth für die Wiedergeburt steht, dass Wilbeth die Morgenseite, das Licht repräsentiert und Borbeth die Abendseite, den Turm.
Hans Christoph Schöll beschreibt 1936 in „Die drei Ewigen“ folgende Eigenschaften:
Ambeth – mütterliche Erdgöttin
Borbeth – Sonnengottheit
Wilbeth – Mondfrau
Welche Variante stimmt nun:
Wird der Turm (Borbeth) nun mit Licht assoziiert oder mit der Anderswelt (Berg)?
Wird das Rad (Wilbeth) mit dem Mond assoziiert oder mit der Sonne?
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K + M + B
die ursprüngliche und wahre Bedeutung
http://www.alpenschamanismus.de/Alpenkraft/Mythologie/mythologie.html
K + M + B
Katharina
Margareta
Barbara
Wilbeth
Ambeth
Borbeth
Rad
Lindwurm
Turm
Licht
Fruchtbartkeit
Heilung
der wahre Ursprung der Schutz- und Segnungszeichen über Türen!
mfG Georg