Hallo!
in einem Buch las ich mal das der Mord am 3. während einer Konferenz stattfindet, in dem Buch mutmaßte man das es in Budapest sei wegen der Angabe das es 4 Türme bei dem Anwesen gab, stammt die Aussage so von Irlmaier oder is das Quatsch is schon lange her das Buch hieß Armageddon (aber so heißen leider viele Bücher und damals hatte ich noch kein Internet)
Ich bin mal die Quelle hier durchgegangen aber ich glaube dass es hier nicht drin stand, vielleicht kennst du es ja und weißt woher es stammt.
In der Tonne wühlen kann ich auch.
Budapest stimmt wohl. Das soll Irlmaier laut dem Zeitzeugen "Gärtner" gesagt haben (dokumentiert unabhängig von BB und DeGard).
Die "Konferenz zwischen vier Türmen" stammt von der "Böhmischen Flüchtlingsfrau":
"Es wird eine Konferenz geben zwischen vier Türmen, dann ist es bereits zu spät. Die Russen werden durch die Gasthausfenster der Deutschen schauen, wenn diese noch still bei ihrem Bier sitzen."
Der Text ist leicht als Zusammenschrift verschiedener Quellen zu erkennen und kommt angeblich von einem Mann namens "Klein" aus dem Kölner Raum, der in den Achtzigern die Erzählungen seines Vaters über dessen angelesenes Prophezeiungswissen in Form eines Manuskriptes kolportiert haben soll. Offenbar war Bekh das zu wenig aufregend oder er übernahm wieder ungeprüft Hörensagen, so daß bei ihm von einer geflohenen Sudetendeutschen zu lesen ist, die ebenfalls Aussagen ihres Vaters weitergebe.
Der Hinweis auf "Klein" stammte damals von einem Forumsschreiber namens Walter, der weder die Quelle des Vaters (ein alte Prophezeiungsbuch) nennen, geschweige das ursprüngliche Manuskript vorlegen konnte. Wenn einer der hier anwesenden Schreiber und Leser weiteres dazu liefern könnte, wäre ich sehr erfreut.
Das Motiv der "vier Türme" hat der Autor der Flüchtlingsfrau aus einer von zwei möglichen Quellen übernommen und stark abgewandelt:
1. Käthe Niessen. Die Frau schwadronierte 1975 in einem Buch hanebüchene "Prophezeiungen" zusammen:
"In meinen nächtlichen Zukunftsvisionen in bezug auf den drohenden Dritten Weltkrieg steigt besonders deutlich das Gesicht der vier Städte mit den vier gleichen Türmen auf. So wie andere magische Zeichen, treten die Türme plastisch in Erscheinung. Eine leise Stimme, die wie aus weiter Ferne in meinem Innern zu hören ist, gibt die Erklärungen dazu. Ich vernahm die Namen Moskau und Staffelstein und dazu den Hinweis: ‚Die bei den restlichen Namen erfährst du später - wenn die Zeit erfüllt ist!’
Die geheimnisvolle Stimme - von der ich annehme, daß sie die Stimme meiner verstorbenen Mutter sei - erläuterte mir auch den tiefen Sinn und den mystischen Inhalt der viermal vier gleichen Türme:
‚Die vier völlig gleichartigen Türme in Moskau bergen große magische Geheimnisse, die heute fast vergessen sind. Sie stammen aus vorgeschichtlichen Zeiten, als die halb legendären Skythen ihre toten Rosse vor den Fürstengräbern auf Pfähle pflanzten. Ihr Ursprung liegt in Asien.
Eine letzte große Schlacht muß um Moskau stattfinden. Im russischen Volk wird bald ein neuer Prophet aufstehen, der dem Kreml die letzten Geheimnisse der Mission des großen Reiches und seiner Rettung verkündet.
Ein weiterer Schauplatz der Endschlacht ist in der Bundesrepublik das Städtchen Staffelstein am Fuße des Staffelberges mit der alten Einsiedelei und dem Aldegundiskloster. Die tausendjährige Linde am Friedhofsweg barg eine alte Prophezeiung, die in Erfüllung gehen wird. Die beiden letzten Städtenamen müssen noch vorenthalten werden. Aber ihre Namen sind mit ehernen Lettern im Buch des Schicksals eingegraben.'"
Aha. Da soll ihr also in der Schau eine Stimme über die alte Prophezeiung in der Staffelsteiner Linde erzählt haben. Wie wir heute wissen, ist die Geschichte über die Entdeckung in der Linde eine Erfindung von Conrad Adlmaier, der die wahre Herkunft des Liedes, nämlich den Heimatdichter Martin Hingerl, vermutlich aus Urheberrechtsgründen verschleiern wollte.
=> In die Tonne mit den vier Türmen und Käthe Niessen, diese Lügnerin, gleich hinterher!
2. Das Testament des fliehenden Papstes von 1917. Niessen hat auf jeden Fall von hier geklaut:
"Der Sieger trägt ein Kreuz und zwischen 4 Städten mit 4 gleichen Türmen findet die Entscheidung statt. Dort steht ein Kreuz zwischen 2 Lindenbäumen. Hier wird der Sieger nieder knien und seinem Gott danken."
Dieser Text ist aber mitnichten echt, sondern eine der Kriegsprophezeiungen, die während des ersten Weltkrieges zur Beeinflussung der Menschen in Umlauf gebracht wurden.
Die Entstehungsgeschichte ist typisch: Angeblich wurde die Prophezeiung beim Einreißen einer Mauer im Kloster zum hl. Geist in Wismar entdeckt und soll sich (1917) ausgestellt im Wismarer Rathaus befunden haben.
Wiederholte Nachfragen im Laufe der Jahre haben jedoch ergeben, daß nicht im Wismarer Rathaus und auch sonst nirgendwo in der Stadt eine Prophezeiung ausgestellt war. Außerdem gibt es in Wismar gar kein Kloster "zum heiligen Geist", sondern lediglich eine Heiligen-Geist Kirche, die zeitweise als Hospital genutzt wurde und heute noch besteht. Ein Kloster dieses Namens gibt es nur in Stralsund, rund 100 km von Wismar entfernt.
Der Inhalt des Textes ist leicht auf die Ereignisse des ersten Weltkrieges mit Vorlauf zu beziehen (das spare ich mir hier). Dabei wurden unter anderem Motive aus der Birkenbaumsage übernommen. Ähnlichkeit mit echten Quellen macht sich ja gut. Wo das Motiv mit den vier Türmen herkommt, ist unbekannt. Es findet sich in keinem älteren Text. Wahrscheinlich ist es erfunden.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“