Hallo Gaudens
Es ist hilfreich zu versuchen, die geistigen Schriften aus der Position des überzeitlich seienden Geistes zu verstehen.
Unsere sinnliche Wahrnehmung ist im Zeitlichen zerhackt durch Abfolgen von Ereignissen, Ursachen und Wirkungen.
Im Geistigen ist das zerbrochene Weltliche jedoch Einheit. Das Prinzip von Ursache und Wirkung wird durch Vergebung im Geistigen aufgehoben.
Das ist für mich die Sensation des Evangeliums, die eigentlich frohe Botschaft.
Die heiligen Schriften (heil heißt ganz, repariert, zur Einheit gebracht)teilen
uns das Geistige rein erzählerisch in Form von Vergangenheit und Zukunft mit.
Die Gegenwart müssen wir machen. Es sollte also alles aus der Bibel, von der ersten bis zur letzten Seite zur Gegenwart gemacht werden.
Die Bilder der Bibel, sind jedoch weit mehr als ihre Entsprechungen in der Welt. So ist das Meer in der Bibel auch immer ein Ausdruck für die Welt, wie wir sie wahrnehmen. Der Mann ist auch ein Ausdruck für Verborgenheit in uns allen, Frau für Körperlichkeit in uns allen.
"Siehe, ich bin bei euch alle Tage" bedeutet dann auch, das eigentlich alles da ist, dass man es nur nicht immer sinnlich wahrnehmen kann. Es lebt dann in der Sehnsucht und der Hoffnung, bis es hier oder da plötzlich durchbricht.
Man kann den Durchbruch nicht erzwingen, aber man kann ihm einen Platz geben und sich bereithalten, wenn er kommen will.
Gruß
Kuddel