Was Du schreibst, ist kein "Frauengeschwurbel" o. ä. (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Mittwoch, 12.02.2014, 13:54 (vor 3915 Tagen) @ rauhnacht (10946 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Mittwoch, 12.02.2014, 14:23

Hallo, Rauhnacht,

was mir an Deinem Beitrag besonders gefällt, ist Dein Hinweis auf einige der Bedrohungen und Gefahren weit vor der sog. Stunde X. Das erstaunt mich nämlich schon länger: Dass die Ängste und Befürchtungen, die in unserem Forum immer wieder mal laut werden, fast ausnahmslos den – zugegeben gewaltigen – Ereignissen gelten, in die die Vor- und Vorvorläufe dereinst münden werden / sollen. Die Vor- und Vorvorläufe selber „erschrecken“ dagegen scheinbar kaum jemanden – obwohl es doch gerade auch die an individuellen wie kollektiven Bedrohungslagen nur so in sich haben (und die Bedrohungen nicht auf irgendwelche organisierten oder spontan zusammengerotteten Banden, Plünderer etc. pp. jenseits der Gesetze und ihrer Exekutionen beschränkt sind). Mit der einseitigen Fokussierung der eigenen „Ängste“ und Befürchtungen auf das „Schlimmste“ – und damit auf das am weitesten Entfernte (zeitlich) – besteht die Gefahr, systematisch auszublenden, was heute und morgen und übermorgen passiert / passieren wird. Und dieser „Vorlauf“ kann mehr als „nur“ einige wenige Jahre dauern … Je toller und schwärzer all das sich ausgemalt wird (realistisch oder nicht), desto harmloser erscheint all das davor Liegende. Und doch werden weit mehr unter uns eben diese Vorereignisse erleben als all das, was folgt / folgen soll. Erleben heißt: Erst einmal mit eben diesem sich auseinandersetzen, erst einmal daran sich bewähren müssen!

Und wer dies tut, jeder auf seine Weise, jeder nach seinen Fähigkeiten und seiner Situation, wird vielleicht erfahren (sofern er es nicht schon vorher weiß), dass „Erfolge“ nicht immer nur im puren „Überleben“ irgendwelcher Ereignisse bestehen müssen. Es ist ein alter, aber richtiger Spruch: Man wächst mit seinen Aufgaben. Und manchmal hat man nicht nur selber was davon, wenn man sich diesen Aufgaben stellt, sondern auch andere, die es wert sind.

Das pure „Überleben“, formuliert als Phantasiereise in eine zeitlich nicht datierbare Zukunft, ist da wenig produktiv, auch wenn es als Wille, sofern es in einer Situation nur noch darum geht, das eigene Handeln zentral steuern wird – oder auch nicht, im Einzelfall, weil einem etwas anderes, wofür man in einer bestimmten Situation vielleicht einstehen will, wichtiger ist.

Gruß, Richard


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