Ich werde euch ein paar Tipps geben, damit ihr die Dinge die geschrieben stehen besser versteht.
Danke, Can!
Aber für Deutungesversuche, bei welchen unkritisch und ohne den Entstehungszusammenhang und den kulturellen Hintergrund der Bibeltexte miteinzubeziehen dieselben platt auf die Gegenwart (und die eigenen Vorstellungen) übertragen werden, habe ich nicht viel übrig.
Ich gehe nicht davon aus, daß die Bibel Prophezeiungen enthält, die für das Erkennen zukünftiger Ereignise fruchtbar sind. Die Offenbarung ist ein Werk der apokalyptischen Literatur der anbrechenden magischen Kultur des nahen Ostens zur Zeitenwende, welche die auf dem seelischen Empfinden allein dieser Völker beruhende Naherwartung des Schöpfungsendes zum Ausdruck brachte. Sollte darin tatsächlich zukünftiges enthalten sein, muß es unter Abzug all dieser kulturellen Elemente betrachtet werden, die für uns sinnlos sind. Dann befindet man sich auf der Ebene, wo die Apokalyptik, die antiken Weltzeitalter, das indische Kali-Yuga, die Edda und andere zusammenfließen: beim intuitiven Schauuen des Weltenlaufs, der durch zyklische Zerstörung und Erneuerung fortschreitet. Die Details zu wörtlich zu nehmen, sollte man aber unterlassen.
Gerade bibelgläubige Christen, die beim Lesen der Bibel gelegentlich eine milde Abart des Jerusalem-Syndroms entwickeln und die Ratio fallen lassen, neigen dazu, alles darin für heilig zu halten und für bare Münze zu nehmen. Insbesondere ist davon abzusehen, daß Texte die für Zeitgenossen vor 2000 Jahren bestimmt waren, ausgerechnet auf einen selbst, bzw. die eigene Gegenwart zutreffen sollen.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“