Hallo!
Bedenkenswert ist m.E. in diesem Zusammenhang auch,
daß wir zwar zu allen möglichen Begebenheiten im Zusammenhang
mit der "Weltenwende" aus jüngerer Zeit Aussagen haben -
jedoch keine zur "Finsternis" selber!
Impakte und regional das Tageslicht zeitweise dämpfende Auswürfe - jederzeit!
Aber diesen "Irlmaier" auf (m.E.) Lied-Konzionatorbasis halte ich
mittlerweile für nicht nur eines seiner sattsam bekannten Plagiate,
sondern insofern darüberhinaus auch die Behauptungen selbst (teilweise)
für schräge Ausgeburten der Phantasie.
Wir haben diverse kurze Szenen, die durchaus zu einem solchen Ereignis passen, die jüngste z. B. von der Ex-Freundin unseres Schweizers:
"Sie träumte von einem Gartenfest. Die zehn Gäste sind bereits da, aber das Grillfeuer brennt noch nicht. Bier und Wasser steht bereit auf dem Gartentisch. Daneben steht ein Flachdachhaus und dahinter ist ein Wald. Es fällt auf, dass niemand mit dem Auto gekommen ist. Sie hat eine rote Jacke/Pullover an. Es ist Nachmittag, die Sonne scheint, schönes Wetter. Am Tisch sind einige am Diskutieren.
Dann plötzlich kommt von rechts eine schwarze Wand von Dunkelheit (Wolken). Die Leute sind erstaunt, haben aber wenig Panik. Es gehen alle rein und schliessen die Fenster und die Läden, so dass alles abgedunkelt ist."
Oder der Bauer aus Selb:
„Es ist morgens um neun Uhr etwa zweite Oktoberwoche (das erkennt er am Sonnenstand über dem Waldrand, und über welchem Waldstück die Sonne steht): Von Westen her wälzt sich rasend schnell eine braunviolette Wolkenwand, die von der Erde bis weit hoch in den Himmel reicht, wie ein Brecher über das Land. Es wird finster. Als es wieder hell wird, ist von Horizont zu Horizont die Gegend ein bis zwei Meter hoch verschüttet mit Geröll. Mein Dorf ist weg, als ob da nie eines gestanden hätte. Die Horizontlinie der Berge der Tschechei hat sich jedoch nicht verändert.“
Oder Bandhu, bei der es ebenfalls wie eine "Wasserwand" wirkte:
„Ich sehe, daß Hubschrauber starten wollen, aber das geht nicht. (Hab nachgesehen. Tatsächlich gibt es bei Bückeburg einen Bundeswehrausbildungsort für Hubschrauber.) Dann sehe ich aus einer Perspektive, die nur aus eben solch einem Hubschrauber kommen kann, daß hinter der Gischtwand noch was kommt... eine fast schwarze Wasserwand... riesig, die füllt den ganzen Himmel aus.“
=> Eine schwarze Wasserwand, die den Himmel ausfüllt. Das ist gewiss keine Tsunamiwelle, sondern beruht wohl auf falscher Assoziation. Vergleiche etwa Albrecht Dürers Traumbild, der vermeinte, kompaktes Wasser vom Himmel fallen gesehen zu haben.
Oder der Waldviertler (andeutungsweise):
"Da erfolgte eine gewaltige, kurze weißgelbe Explosion, deren Feuerpilz von W- über WNW reichte. Gleich darauf schoß eine alles überragende, eruptionsähnliche, qualmende, schwarzrote Feuersäule empor. Hoch oben, sicherlich über der Atmosphäre, gab es noch gewaltige Feuerwirbel. Sie reichte von WNW- fast N. Die Erde bebte. Ich wurde in den Eingang geschleudert, und konnte wegen der Erschütterungen kaum Halt finden. Vielleicht wurde ich bewußtlos. Nachher verbrachten wir eine lange Zeit im Erdbunker. Es war fast nichts wahrzunehmen. Wir besprachen, wie dringend wir draußen benötigt würden. Wir blieben aber drinnen, obwohl die Tür nicht verschlossen war."
Oder die Frau aus Fürstenfeldbruck:
"In weiteren Gesprächen erwähnte sie dann, daß sie in ihren Visionen grundsätzlich zwei Typen von Wolken sehe:
Einmal gelbe bis ockerfarbene Wolken – diese seien für die Vergiftungserscheinungen verantwortlich. Die anderen Wolken seien schwarz oder grau, es fielen aus diesen auch kleine Steine, und es blitze darin. Dies könne sie sich nicht erklären."
Daraus folgt: Man kann die Existenz einer "dreitätigen Finsternis", wie sie in den älteren Prophezeiungen (inklusive Irlmaier) vorkommt, durchaus anzweifeln. Neuere Schauungen deuten jedoch darauf hin, daß ein wahrer Kern vorliegt, bzw. daß ein äquivalentes Ereignis eintritt.
Die älteren Prophezeiungen sind überwiegend religiös geprägt. Der Ursprung sind wahrscheinlich religiös-apokalyptische Vorstellungen:
Zeit der großen Trübsal/Herrschaft des Antichristen/Verfolgung des wahren Glaubens => göttlicher Eingriff/Strafe/Weltenwende/"dreitägige Finsternis" => goldenes Zeitalter im Reich Gottes, bzw. auf einer gereinigten Erde.
Die vielen Angaben, die auf dieser Grundlage ersponnen wurden, sind sicher nicht ernst zu nehmen, als da exemplarisch wären:
- die Dauer von drei Tagen, bzw. präzise 72 Stunden
- die Aussage, daß am Ende dieser Zeit übergangslos die Sonne wieder scheine
- die Voraussage, daß alle Ungläubigen sterben und nur wahre Christen überleben
- die Aussage, daß nur geweihte Kerzen brennen
- die Aussage, daß draußen irgendwelche Dämonen ihr Unwesen treiben
- die Aussage, daß die Finsternis weltweit stattfinde
Zieht man das alles ab, bleibt in der Regel nicht viel brauchbares übrig.
Es hat indes wenig Sinn, von nun an zu behaupten, "es gibt keine Finsternis" (das dürfte dem unbedarften Leser zurecht nicht einleuchten), wenn einem in jüngeren Schauungen kreuz und quer Wolkenwände um die Ohren fliegen.
Ich weise auch auf Tollmann hin, der als Begleiterscheinung der Sintflutimpakte eine 5 bis 7 Tage dauernde Impaktnacht annahm.
Die Finsternis reduktionistisch auf "Plagiat" und "religiöse Vorstellung" zu reduzieren, wird der Komplexität der Sache nicht gerecht.
Was ist z. B. mit Wudys "giftiger Luft" und Irlmaiers Staubtod? In manchen Passagen scheinen sich religiöse Ausgeburten mit Angaben, die reale Grundlage haben könnten, zu vermischen.
Nicht zuletzt ist "Finsternis" (ob dreitätig oder nicht), so wie wir das Wort hier verwenden, ja auch nur eine griffige Wendung, die bestimmte Aspekte eines größeren Geschehens bezeichnet, das eine Reihe Phänomene umfaßt (Beben, Flutwellen, Verdunkelung usw.). Daher wundert es nicht, wenn "zur Finsternis selbst" kaum Schauungen vorliegen, als wäre sie das einzige und herausragende.
Aussagen die lauten, "es tritt eine weltweite Finsternis ein", sind schon sehr dubios. Jedoch reichen mir Blitzsequenzen die eine Verdunkelung zeigen, die der Natur der Schau entsprechend ja nur an einem Ort gesehen werden kann, aus, um das Eregnis noch als (potentiell) real anzunehmen. Daß so etwas nicht den ganzen Planeten gleichermaßen erfaßt, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“