Hallo Randomizer,
vielen Dank und Respekt für diese wichtigen Gedanken und Hinweise! Gilt gleichermaßen auch für @Ulrich, dessen Fragen und Einschätzungen zu solch wichtigen Antwortbeiträgen rund um die Feldpostbriefe geführt haben.
Bevor man eine Sache veröffentlicht, ich meine hier die Feldpostbriefe nach dem Zweiten Weltkrieg, wird sie meist in kleinem Kreis diskutiert. Es entsteht jetzt bei mir die Frage, wie weit dabei Louis Emrich im Gedankenaustausch (noch bzw. wieder) eine Rolle spielte. Ich werde mir seine beiden Bücher deswegen in den nächsten Wochen genau anschauen (und den Stoffler dazu). Denn ich habe immer noch als unbeantwortete Frage, wie der russische Überfall, die Naturkatastrophe und die Hilfsaktion der Schweizer Armee in die Feldpostbriefe hineingekommen sind. Möglicherweise gibt es da Anknüpfungspunkte bei Emrich, der die Prophezeiungsliteratur sehr gut kannte oder eigene Gedanken eingearbeitet hat.
Danke und Grüsse,
Sagitta
@Taurec: Der Einfall aus dem Osten ist älter als Methodius etc., bereits in der "Medea" (Seneca) wird davon gesprochen, dass "der Perser aus Elbe und Rhein trinken wird", und diese Stelle reflektiert auf noch ältere Mythologie sowie römische Zeitgeschichte: mit den Parthern im Osten wurden die Römer genauso wenig fertig wie mit den Germanen im Norden. Wenn ich mich richtig erinnere (müsste es aber erst nachprüfen), haben die Perser in ihrer Hochphase mal einen Südrussland- und Balkanfeldzug unternommen (unter Xerxes?), der den antiken Schriftstellern ebenfalls bekannt gewesen sein dürfte. Neben den ewigen geopolitischen Verhältnissen, denen kein Zeitalter entrinnen kann, gibt es also immer auch diese verstreuten Fetzen der literarischen oder mündlichen Tradition - die besonders gern in der Prophezeiungsliteratur wieder irgendwo hingeflickt werden.