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Ein System, das funktioniert (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 07.06.2016, 09:35 (vor 3091 Tagen) @ Bea (5354 Aufrufe)

Hallo!

Ist die Schweiz in deinen Augen keine Demokratie?

Es hat allerdings keinen Sinn, die Schweiz als isolierte Insel zu betrachten. Sie ist wie der Rest Europas in das globale System eingebunden und mit dem Weltfinanzsystem verflochten. Damit ist sie wie der Rest der Welt Teil des "Weltstaates" und spricht die "Weltsprache" Demokratie, das politischen Werkzeug der Finanzoligarchie. In diesem Zusammenhang spielt es keine Rolle, ob man der Schweiz eine scheinbare Eigenständigkeit und ihren Bewohnern großzügigerweise zugesteht, über einzelne Belange abzustimmen, die wie hierzulande das System an sich und damit natürlich die einzig wichtigen Angelegenheiten in keiner Weise in Frage stellen. Insofern ist auch die Schweiz eine Demokratie, und zwar lediglich eine Spielart der real einzig möglichen, die man in einem Kleinstaat durchaus praktizieren kann.

Meiner Meinung nach hat keine einzige Staatsform jemals "richtig" funktioniert.
Jedenfalls hörte bisher wirklich jede irgendwann auf zu existieren und gedient hat sie meist immer nur einer bestimmten Klientel und nicht etwa allen Menschen, die dem Staat angehörten und ihre Arbeitskraft und ihren Verdienst einbrachten.

Was Du als Staat verstehst und leichtfertig (womöglich aus Unwissen) über die ganze Geschichte ausdehnst, ist allerdings eine Erscheinung, die sich erst in den letzten zwei bis drei Jahrhunderten gebildet hat. Die meiste Zeit der Geschichte sorgten die Menschen selbst für ihren Lebensunterhalt und zahlten einen Bruchteil der heutigen Steuern, falls es überhaupt welche gab (!).
Staaten mit "Verfassungen" und folglich "Staatsformen" gab es außerhalb philosophischer Überlegungen vor dem 19. Jahrhundert praktisch gar nicht – auf das Abendland bezogen. Zuvor war es, wie ich schrieb, eine organisch gewachsene, funktional und hierarchisch gegliederte Ordnung, die auf Tradition und Gewohnheitsrecht basierte, das bestenfalls nachträglich kodifiziert wurde. Die organische Form des Gemeinwesens hat richtig funktioniert, und zwar für Jahrtausende!
Erst mit dem revolutionären Zusammenbruch der traditionellen Ordnung wurde es nötig (und war natürlich gewollt), Staaten mit Verfassungen zu bilden, die das zerstörte Gemeinwesen von oben herab durch eine künstliche, anorganisch-systematische, starre Struktur in einem Zwangssystem zusammenhalten.
In der alten Ordnung hatte alles seinen Platz, so auch der Adel, der zwar (wie jede Familie, auch die bürgerlichen und bäuerlichen!) Privatpolitik betrieb, und das Priestertum, die aber beide durch ihre Stellung als Repräsentanz und Symbol für die göttliche Ordnung im Kosmos fungierten und somit eine metaphysisch begründete Daseinsberechtigung hatten. Eine dies im Kern nicht berührende Angelegenheit sind die einzelnen Vertreter dieser Schichten, die aufgrund der menschlichen Unvollkommenheit in manchen Fällen durchaus despotisch herrschten und damit den Stellungen, Ämtern und Würden, die sie innehatten, nicht entsprachen.
Die heutige "Ordnung" (eher eine verfassungsmäßig festgeschriebene Unordnung) ist hingegen bar jeglicher Metaphysik. Sie ist allem Höheren sogar massiv feindlich.
Anscheinend ist man heute im Allgemeinen von der eigenen Kultur schon derart entfremdet, daß man frühere Zeiten nur noch mit den Maßstäben der modernen Welt betrachten kann und so zu Bewertungen kommt, die eigentlich auf die heutigen Systeme zutreffen. Wie so oft ist genau das Gegenteil dessen, was einem Schule, Gesellschaft, Medien usw. vermitteln, richtig.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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