Meine Vermutung wie ‚Sehen‘ funktioniert (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Wodans Sohn, Mittwoch, 07.02.2018, 09:55 vor 2481 Tagen (2733 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 11:26

Guten Tag und ein freundliches ‚Hallo‘

Seit meinem Traum von der Überflutung des Rheingrabens und dem Leben nach der Katastrophe habe ich mir die Zeit genommen viele Berichte zu anderen Schauungen, oder das, was ich dafür halte, durchzulesen. Dabei ist mir aufgefallen, die geistig Grundhaltung der schauenden Person auch die Grundlage ist, wie die Person das Gesehene sieht und interpretiert.

Wie bei meinem Traum, der mir Bilder, Gespräche und verschieden Sinneseindrücke vermittelte, war es doch mein Verstand, der das zu einem Bild zusammengefügt hat. Mein naturwissenschaftlich geprägter Verstand hat die Situation im Traum analysiert und aus den Eindrücken meine Bilder geformt, und nach dem Erwach daraus Schlussfolgerungen gezogen. Ein religiös geprägter Mensch hätte vielleicht eine ganz andere Bilder gesehen und andere Interpretation gefunden als ich. Ein Soldat hätte diese Traumerfahrung noch einmal völlig unterschiedlich wahrgenommen.

Ich bin überzeugt, dass bei einer Schau eine Flut von Eindrücken auf den Schauenden hereinbricht, die erst durch den Verstand des Schauenden eine Struktur bekommt. So sieht ein religiöser Mensch bei einer geschauten Lichterscheinung vielleicht Engelswesen, wo ein Wissenschaftler den Eintritt eines Meteors in die Atmosphäre schaut und ein Soldat eventuell eine Kernwaffenexplosion zu erkennen glaubt.
Je nachdem, wie das Gehirn verdrahte ist, wird aus den Eindrücken ein Bild generiert.

Ich habe auch für mich eine Erklärung gefunden, warum fast alle Schauungen ohne richtige Zeitangabe erfolgen. Ich denke Schauungen sind eine Art von starker Emotion, welche auf irgendeine Weise die Zeit überbrücken und mit den Schauenden eine Art von Überlagerung erzeugen. Das bedeutet oft (oder fast immer), dass der Schauende und der Erlebende unterschiedliche Menschen sind.

Nur als Beispiel: Ein Mensch wird Zeuge wie Tsunami über seine Stadt hinweg rollt. Er wird in dieser Situation wohl so sehr damit beschäftigt sein, zu überleben, dass er leider nicht auf den Kalender oder die Titelseite einer Zeitung schaut, um dem, ihm vollkommen unbekannten Schauenden mitzuteilen, an welchem Tag die Katastrophe hereinbricht. Der Erlebende hat wahrscheinlich nicht die leiseste Ahnung davon, dass sein Erleben für jemand anderen eine Schauung ist. Und der Erlebende wird so sehr von seiner Situation eingenommen sein, dass er auch nicht laut vor sich hindenkt: „ Lieber Schauende. Heute ist der Mittwoch den 23.5.xxxx um 10:45 Uhr. Viel Grüße, dein Erlebender“ ;-)

Das ist jetzt rein fiktiv, aber ich hoffe Ihr versteht, worauf ich hinaus will.

Der Schauuende hingegen wird von der Flut der Eindrücke erfasst und mit dem Eingang der Eindrücke beginnt das Gehirn, je nach Verdrahtung, eine Folge von eigenen Bildern zu formen.
Dann, nach der Schau, beginnt der Versuch, diese Bilder einzuordnen. Es werden, mehr oder weniger erfolgreich, Erklärungen gesucht, was diese Eindrücke bedeuten könnten.

Viele Grüße

Wodans Sohn

--
Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

Entstehung von spontanen Schauungen, präkognition bei Tieren und Sehen mit den Augen eines Unbekannten

Explorer, Mittwoch, 28.02.2018, 20:50 vor 2459 Tagen @ Wodans Sohn (2139 Aufrufe)
bearbeitet von Explorer, Mittwoch, 28.02.2018, 21:10

Hallo Wodans Sohn,

Ich denke Schauungen sind eine Art von starker Emotion, welche auf irgendeine Weise die Zeit überbrücken und mit den Schauenden eine Art von Überlagerung erzeugen.

Ja, darin sehe ich auch die Ursache vieler (aber nicht aller!) spontaner Schauungen.

Viele eingetretetene spontane Schauungen, zeigten belastende und/oder gefährliche Situationen, wie Brände (Küchenbrand bei BB), Autounfälle (z.B. der Unfall von Detlefs Tochter) oder einen Messerangriff (die berühmte Strassenbahnschau).

Das bedeutet oft (oder fast immer), dass der Schauende und der Erlebende unterschiedliche Menschen sind.

Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht.

Ich bin überzeugt, dass bei einer Schau eine Flut von Eindrücken auf den Schauenden hereinbricht, die erst durch den Verstand des Schauenden eine Struktur bekommt. So sieht ein religiöser Mensch bei einer geschauten Lichterscheinung vielleicht Engelswesen, wo ein Wissenschaftler den Eintritt eines Meteors in die Atmosphäre schaut und ein Soldat eventuell eine Kernwaffenexplosion zu erkennen glaubt.
Je nachdem, wie das Gehirn verdrahte ist, wird aus den Eindrücken ein Bild generiert.

So etwas kann ich mir auch vorstellen. Wenn nur "Gefühle" und einige "Eindrücke" durch die Zeit transportiert werden können, aber keine wirklich "konkreten Informationen", wäre es nur logisch, dass das Gehirn eines Menschen das Fehlende versucht zu ergänzen und zu verstehen, was das sein soll.
Es würde zumindest erklären, warum angeblich oft Details anders gesehen werden.

Eigentlich, müssten Tiere ja viel bessere "Seher" sein, da sie ja nicht über ein so hochentwickeltes Großhirn verfügen, sollten sie eher dazu in der Lage sein, spontan aus der Zukunft kommende Eindrücke und Emotionen richtig zuzuordnen.
Menschen, müssen sowas wohl sehr stark trainieren, dass sie ihren Geist so zur ruhe bringen um diese Eindrücke und Gefühle richtig wahrzunehmen usw.

Rupert Sheldrak hat dazu Experimente mit Hunden gemacht, die anscheindend immer wussten, wenn ihre Herrchen wieder nach Hause kommen würden.
https://www.youtube.com/watch?v=LE2rukl_vyE
Gut, hier kann man vielleicht argumentieren, dass der Hund doch irgendwie telepathisch die Gedanken seines Herrchens nach dem Gedanken "heimgehen" abfragt.

Im folgenden Buch, hat er aber viele andere Berichte zusammen getragen, wie Tiere vor Erdbeben, Tsunamis sowie vor V2-Raketen der Deutschen oder alliierten Bombenangriffen gewarnt haben sollen.
Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere
Wer sich für Präkognition bei Tieren interessiert, dem kann ich nur empfehlen in dieser google-Book-Leseprobe zu lesen.

Übrigens, dazu ob Tiere vielleicht wirklich Präkognitiv veranlagt sind und diese Fäigkeit sogar nutzen, um Naturkatastrophen zu entgehen, wird sich vielleicht bald zeigen ;-)

Ahnen Tiere Katastrophen voraus? Icarus wird die Frage klären
Am Dienstag wurde die Antenne Icarus zur ISS gebracht. Damit können Tiermigrationen weltweit observiert werden

Wikelski kommt aber auch noch auf eine weitere spannende Frage zu sprechen und macht zugleich eine Versprechung: "Wir werden in zehn Jahren wissen, welche Tierarten Naturkatastrophen vorhersagen können. Erste wissenschaftliche Daten von Erdbeben und Vulkanausbrüchen legen nahe, dass verschiedene Tiere solche Ereignisse Stunden vorher spüren. Wenn wir diese Fähigkeiten hieb- und stichfest belegen können, würde dies in Zukunft hunderttausenden Menschen das Leben retten." - derstandard.at/2000074202611/Ahnen-Tiere-Naturkatastrophen-voraus-Icarus-wird-die-Frage-klaeren

https://derstandard.at/2000074202611/Ahnen-Tiere-Naturkatastrophen-voraus-Icarus-wird-die-Frage-klaeren

Icarus-Antenne soll zeigen, welche Tiere Naturkatastrophen vorhersagen können
Radolfzell (Deutschland) – Mit der neu auf der Internationalen Raumstation (ISS) installierten “Icarus”-Antenne wollen Wissenschaftler Tierbewegungen und -wanderungen weltweit beobachten. Schon jetzt erhoffen sich die beteiligten Forscher anhand der Daten auch Aufschlüsse darüber, welche Tierarten Naturkatastrophen vorhersagen können.
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/icarus-antenne-soll-zeigen-welche-tiere-naturkatastrophen-vorhersagen-koennen20180215/

Nur als Beispiel: Ein Mensch wird Zeuge wie Tsunami über seine Stadt hinweg rollt. Er wird in dieser Situation wohl so sehr damit beschäftigt sein, zu überleben, dass er leider nicht auf den Kalender oder die Titelseite einer Zeitung schaut, um dem, ihm vollkommen unbekannten Schauenden mitzuteilen, an welchem Tag die Katastrophe hereinbricht. Der Erlebende hat wahrscheinlich nicht die leiseste Ahnung davon, dass sein Erleben für jemand anderen eine Schauung ist. Und der Erlebende wird so sehr von seiner Situation eingenommen sein, dass er auch nicht laut vor sich hindenkt: „ Lieber Schauende. Heute ist der Mittwoch den 23.5.xxxx um 10:45 Uhr. Viel Grüße, dein Erlebender“

Gibt es eigentlich irgend ein Beispiel dafür, dass eine spontane Schau, sich als wahr erwiesen hat und die aus den Augen eines Fremden in der Zukunft gesehen wurde? Dass es einige Wahrsager gab/gibt, die nach ihren Worten "in die Schicksalfäden" ihrer Klienten eintauchen und dann aus der Perspektive ihrer Kunden zukünftiges korrekt beschrieben haben ist mir bekannt, aber dass sich eine spontane Schau, aus den Augen eines Fremden als wahr heraus stellte, davon habe ich noch nichts gelesen.

Grüße Explorer

Danke für den Hinweis

Wodans Sohn, Donnerstag, 01.03.2018, 09:32 vor 2459 Tagen @ Explorer (2057 Aufrufe)

Hallo Explorer

Vielen Dank für den Hinweis auf die ICARUS-Antenne. Das kannte ich bisher noch nicht und bin neugierig, was es da zu entdecken gibt. Immerhin muß es schon entsprechende Anhaltspunkte geben, damit so ein Forschungauftrag Mittel bereitgestellt bekommt.
Und auch dein Hinweis darauf, daß der Schauende und der Erlebende nicht zwangsläufig unterschiedliche Personen sind, ist auch berechtigt. Das Thema Schauung in Zusammenhang mit Unfallvermeidung hatte ich außer Acht gelassen.

Gruß,

Wodans Sohn

--
Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

Das Denkmal, für den hellseherischen Erpel

Explorer, Donnerstag, 01.03.2018, 17:47 vor 2459 Tagen @ Wodans Sohn (2123 Aufrufe)
bearbeitet von Explorer, Donnerstag, 01.03.2018, 17:58

Hallo Wodans Sohn,

Lustigerweise gibt es sogar ein Denkmal für einen Erpel, der angeblich Menschen in Freiburg vor einem alliierten Bombenangriff gerettet haben soll.
So sah das Denkmal für den Erpel , welches im Jahre 1953 erbaut wurde neu aus.[image]


So sieht es heute aus.
[image]

Dieses ist wohl das einzige Denkmal, das einem Tier mit angeblichen präkognitiven Fähigkeiten gewimdet ist:-D

"Operation Tigerfish" war der militärische Codename für den Bombenangriff auf Freiburg am Abend des 27. November 1944. Dem Angriff durch die Royal Air Force fielen rund 2.800 Menschen zum Opfer.

Grundsätzlich stand Freiburg bei den Alliierten nicht an vorderster Stelle, so dass die Freiburger lange Zeit die Hoffnung hegten im Bombenkrieg verschont zu werden. Die Einwohner waren sich der allgemeinen Gefahr überhaupt nicht bewusst.

In der Stadt gab es kaum kriegsrelevante Industriegebiete oder militärische Ziele. Jedoch stellte Freiburg durch die verkehrsgünstige Lage an der Rheintalbahn und der Bahnlinie über Breisach einen wichtigen Knotenpunkt für die Truppenverschiebung dar, die sich von Westen aus näherte. Es war General Eisenhower, der befahl die Eisenbahn- und Verkehrsknotenpunkte aus der Luft anzugreifen. Ziel wurde schließlich eine großflächige Zerstörung Freiburgs durch englische Truppen.

Einer Sage zufolge rettete ein Erpel im Stadtgarten vielen Menschen das Leben. Der Erpel schien den Bombenangriff geahnt zu haben und schnatterte so angsterfüllt, dass sich einige der Anwohner dazu bewegt fühlten im Bunker des Schlossbergs Schutz zu suchen. Heute erinnert ein Denkmal im Stadtgarten an genau diesen Erpel.

https://www.freiburg-geniessen.de/de/freiburg/bombennacht-1944.php


Grüße Explorer

es gibt auch literarische Denkmale

Sagitta, Donnerstag, 01.03.2018, 18:11 vor 2459 Tagen @ Explorer (1961 Aufrufe)

https://www.wissenschaft.de/zeitpunkte/rettende-gaense/

die entscheidende frage beim freiburger erpel wäre, wie viel zeit zwischen dem beginn seines geschreis und dem luftangriff noch verging.

und ob er es überlebt hat.

(es gibt einen gravierenden unterschied zwischen hellsicht und präkognition: wenn der erpel drei tage vorher im schlaf von feuer träumt und aufwacht und dabei anfängt zu schreien, dann war es eine präkognition, aber wenn das schreien zehn minuten vor dem einschlag der ersten bombe war, dann würde ich eher auf hellsicht, feinfühligkeit, gefahreninstinkt tippen).

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Familie Pragers Dackel

BBouvier, Donnerstag, 01.03.2018, 18:54 vor 2459 Tagen @ Explorer (2336 Aufrufe)

Danke sehr, Explorer!

Meine Eltern waren in den frühen 60ern in Bonn
mit der Familie Prager befreundet.
Pragers fahren mit ihrem VW-Käfer im Sommer und bei bestem Wetter
auf der Autobahn ... keine Ahnung mehr, wo - irgendwo
im Weserbergland vielleicht.
Als sie über eine Hügelkuppe rollen, sieht Prager
vor sich das Ende eines mächtigen Staus, rollt aus, hält an.
Pragers Auto ist das letzte im Stau.
Die Stauschlange steht wie festgemauert bis zum Horizont.
Sogleich fängt Pragers Dackel an, zu randalieren.
Tobt wie ein Irrer, hopst hysterisch umeinand, wird schier unerträglich.
Frau Prager öffnet die Beifahrertür, läßt Waldi nach rechts raus.
Dackel gibt keine Ruhe, springt in´s Auto zurück,
beißt in Frau Pragers Rock und zerrt.
Frau Prager steigt aus.
Dann auch Herr Prager.
Stehen rechts neben dem Käfer.
Dackel randaliert unverdrossen weiter, beißt Prager
in die Beine, zerrt ihn an der Hose weiter weg, Richtung Grasböschung.
(Ich meine, Pragers kletterten gar über die Leitplanke,
bin mir dessen aber nicht mehr ganz sicher.)
Da erscheint von hinten ein großer Reisebus diesseits der Kuppe,
hohes Tempo, schlingert bedrohlich, kommt immer näher,
wird kaum langsamer, stellt sich schlußendlich fast quer
und fällt auf Pragers VW-Käfer:
=>
Käfer ziemlich platt, Pragers und Waldi knapp außerhalb
des umgekippten Busses.
Für Pragers Dackel begannen dann ganz überaus prächtige Zeiten!! :-)

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Mehr zu Präkognition, bei Tieren und Pflanzen

Explorer, Donnerstag, 08.03.2018, 22:30 vor 2451 Tagen @ Wodans Sohn (2237 Aufrufe)
bearbeitet von Explorer, Donnerstag, 08.03.2018, 22:45

Hallo Wodans Sohn,

Ich habe noch einen sehr guten Artikel von der Welt zu dem Thema gefunden, dort wird unter anderem auch die NASA erwähnt. Dort machen sich offensichtlich bereits einige Forscher darüber gedanken, warum Tiere einige Naturkatastrophen im vorhinein spüren können.

Hier der Anfang des Artikel:

Die Tiere sind unruhig...
Sie spüren Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunamis im Voraus, warnen Epileptiker vor einem Anfall oder ahnen, wann ihre Besitzer nach Hause kommen. Forscher sind den intuitiven Fähigkeiten der Tiere auf der Spur

Zehn Minuten vor dem Anfall klebt der Hund an den Beinen des Jungen. Er nervt, winselt, hechelt, schlabbert. Über das Kind, über seine Pfoten, über die Füße der Eltern. Die Erwachsenen sehen den nervösen Hund, und sie wissen: Bis zum nächsten epileptischen Anfall ihres Sohnes bleiben ihnen noch ein paar Minuten. Sie stellen die krampflösenden Tropfen zurecht, kurz darauf ist der Anfall überstanden.

Das ist eine von mehr als 60 Begebenheiten, die Neurowissenschaftler vor einiger Zeit in den USA notierten. Die Forscher um den Neurologen Adam Kirton vom Alberta Children's Hospital gingen den mysteriösen Geschichten von Eltern auf den Grund, die behaupteten, ihre Hunde könnten die epileptischen Anfälle der Kinder vorausahnen. "Etwa 15 Prozent aller Hunde haben diese Fähigkeit tatsächlich, sie können acht von zehn Anfällen vorhersehen, und zwar ohne einen einzigen Fehlalarm", schreiben die Forscher später in ihrer Studie im Fachmagazin "Neurology". Seitdem gibt es unter Hundetrainern auf der ganzen Welt ein neues Berufsbild: den Ausbilder von "Anfallshunden". Die Kosten belaufen sich auf 10 000 Euro, in Holland zahlt das die Krankenkasse.

Es gibt keine Erklärung dafür. Es gibt nur die Gewissheit, tausendfach bewiesen, überall auf der Welt, die Beispiele reichen tief in die Geschichte zurück, in Mythen, in Sagen: Tiere haben intuitive Fähigkeiten, die Menschen nicht zugänglich sind. Die ersten Hinweise auf so etwas wie den sechsten Sinn von Tieren lieferte der griechische Geschichtsschreiber Diodor. Im Jahr 373 vor Christus wurde die Stadt Helike am Golf von Korinth nach einem dramatischen Erdbeben von einem Tsunami aus dem Mittelmeer verschlungen. Fünf Tage vor der Katastrophe soll ein riesiger Zug aus Ratten, Käfern, Schlangen und anderem Getier über die Straße ins benachbarte Koria gewandert sein. Die Tiere flohen vor der Welle, um sich im Landesinneren in Sicherheit zu bringen. Auch die Römer hatten Erfahrung darin, die Zeichen der Tierwelt zu lesen. Sie nannten sie "Unheil redende Tiere": Hunde, Pferde, Gänse, die auffällig lärmten, woraufhin der Senat seine Sitzungen vorsichtshalber rasch unter freien Himmel verlegte - aus Angst vor Erdbeben.

Die massenhafte Flucht von Vögeln, Kleingetier am Boden und sogar großen Säugern vor dem Anrollen eines Tsunamis oder dem Ausbruch eines Vulkans hat sich als zuverlässigerer Alarm erwiesen als Seismografen oder so manches ausgeklügelte Sensorsystem. Auch in Japan spielten vor dem Beben die Tiere verrückt. In Tokio wurde vor einiger Zeit ein Lehrstuhl eingerichtet, der sich mit den seismografischen Eigenschaften der Fauna beschäftigt. Das auffällige Verhalten von Fischen ist sogar sprichwörtlich: "Wenn der Fisch sich bewegt, dann bebt die Erde", heißt es. Der japanischen Mythologie nach soll ein riesiger Wels in den Tiefen des Meeres mit dem Schwanz schlagen - und so die Erde erschüttern.

Als sichere Propheten haben sich vor allem Kanarienvögel gezeigt: Vor den Erdstößen flattern sie wild in ihren Käfigen. Was die Vögel beunruhigt, ist völlig unklar. Riechen sie aufsteigende Gase wie Kohlendioxid oder Radon? Dass sich die Chemie der Luft vor einem Beben ändert, gilt inzwischen als erwiesen. Oder hören sie, wenn im Erdinneren das Gestein aneinanderreibt? Weder die eine noch die andere Theorie bringt die Forscher so recht weiter. Denn Singvögel hören und riechen nicht besser als der Mensch. Was also nehmen sie wahr?

Von der Nasa stammt die Theorie, dass es geladene Teilchen sein könnten, die kurz vor einem großen Erdbeben im Gestein entstehen und die sensiblen Sinne der Tiere berühren. Ähnlich wie bei Blitzen in der Luft entladen sich die Spannungen in der Erdkruste in Form von elektrisch geladenen Teilchen. Diese könnten, so vermutet der deutsche Nasa-Wissenschaftler Friedemann Freund, im Gehirn der Tiere eine ähnliche Fluchtreaktionskette auslösen wie ein nahendes Gewitter.

"Ich glaube, dass Tiere einen sechsten Sinn für Erdbeben haben", sagte der Vizedirektor der Naturschutzbehörde Sri Lankas, H. D. Ratnayaka, kurz nach dem Tsunami vor sechs Jahren. Im Yala-Nationalpark im Südosten des Landes hatten Helfer viele Opfer geborgen - und offenbar kein einziges totes Tier gefunden. Stattdessen gab es jede Menge Geschichten über Elefanten, die plötzlich unruhig wurden, sich von ihren Ketten rissen und trampelnd in höhere Lagen rannten - kurz bevor die Welle kam. Die Touristen auf ihrem Rücken haben sie einfach mitgenommen. Die sensibelsten Organe des Elefanten sind seine Füße. In der Wüste helfen sie ihm, über viele Kilometer hinweg das Getrampel der Verwandten zu fühlen. Während des Seebebens waren es vermutlich die druckempfindlichen Sensoren in den Sohlen der Tiere, die vielen Menschen in Sri Lanka und Thailand das Leben retteten. Möglicherweise haben sie die seismischen Aktivitäten unter dem Meeresboden an den Füßen gespürt - und waren vor der heranrollenden Welle gewarnt.

Nicht geklärt ist bis heute auch, was die Haushunde dazu befähigt, Epileptiker warnen können. Während sich das Geschick der Tumornasen wenigstens zweifelsfrei auf ein Organ reduzieren lässt, ist bei den Anfallshunden völlig unklar, mit welchen Sinnen die Tiere zu ihren Vorahnungen kommen. Welche Hinweise verarbeiten sie? Nehmen sie - für Menschen unsichtbare - Verhaltensänderungen der Kinder im Vorfeld eines Anfalls wahr? Oder sind es Gerüche, die beispielsweise durch verstärktes Schwitzen entstehen?

Was auch immer die Tiere spüren: Alle Familien, die mit derart sensiblen Hunden zusammenleben, berichten, dass sie ihnen helfen, mit der Epilepsie ihrer Kinder besser fertig zu werden. Den Kindern geben die Hunde Sicherheit. Plötzlich wird die Gefahr kontrollierbar und vorhersehbar. "Das hebt die Lebensqualität schon enorm", sagt der Neurologe Kirton, "denn das Schlimmste an der Krankheit ist nicht der Anfall, sondern die Angst davor".

https://www.welt.de/print/wams/lifestyle/article12975128/Die-Tiere-sind-unruhig.html

Das Sprichwort, von den Ratten, die das sinkende Schiff verlassen, könnte auch auf Präkognition verweisen.

Sogar im Verhalten von Tieren wird ein Hinweis auf die Zukunft
gesucht, die sogar Erdbeben und Ungewitter lange vor deren Eintre-
ten ahnen, so wie man es Katzen und Vögeln zuschreibt. Einfach un-
erklärlich ist das aus einer alten Seemannsweisheit abgeleitete
Sprichwort: „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“. Dabei soll es
sich nicht nur darum handeln, dass die Ratten bei sinkenden Schiffen
aus ihren dunklen Verstecken hervorkommen, sondern, wie Seemän-
ner von einst behaupten, auslaufende Schiffe bereits in dem letztan-
gelaufenen Hafen verlassen und dem Land zufliehen. Ihr Instinkt hat
ihnen gesagt, dass das Schiff, das auch ein seinem Schimpfnamen ge-
recht werdender „Seelenverkäufer“ sein kann, untergehen wird.

http://www.gietl-verlag.de/buch/Binder-Alois-Irlmaier-klein.pdf

Solange wir allerdings die Sprachen der Tiere nicht verstehen, werden wir leider nie erfahren, was sie "spüren".;-)

Übrigens, fand ich sogar einen Hinweis darauf, dass auch Pflanzen präkognitive Informationen anzuzapfen scheinen.

Ich habe wieder etwas Erstaunliches ausgegraben.

"Wenn Intelligenz die Fähigkeit ist, aus Vergangenheit und Gegenwart die Zukunft zu extrapolieren, d.h. vorauszuplanen, dann sind sie (die Tomaten) sogar intelligent."Dies ist ein Zitat aus folgendem Buch: "Mathias Bröckers; Können Tomaten träumen?"

Hier wird die Wetterfühligkeit bei Tomaten beschrieben, die schon drei Tage bevor sich ein meteorologisches Tiefdruckgebiet in ein Hochdruckgebiet verwandelt, die bevorstehende Luftdruckveränderung anzeigen, in dem sie ihre Außenhaut verstärken. Ein Wetterumschwung mit höherem Außendruck würde sonst ihre Haut zum Platzen bringen. Es scheint, als verfüge die Tomate über ein... "Resonanz-Organ"..., mit dem ..."sie in die meteorologischen Zusammehänge hineinhorchen" könne. ..."

Ein Stück später heißt es im Text:... "Sie erfüllt damit Wahrnehmungskriterien, die wir normalerweise als Hellsehen oder Präkognition bezeichtnen, und verfügt über eine High-Tech-Sensibilität, die unseren herkömmlichen Barometern um mindestens drei Tage voraus ist."

http://green-24.de/forum/die-wetterfuehligkeit-bei-tomaten-t20960.html

Hier ist die Originalstelle des Buches zu finden:
https://books.google.at/books?id=w-1yDAAAQBAJ&pg=PT54&lpg=PT54&dq=pr%C3%A4kognition+pflanzen&source=bl&ots=EHYcC_fi26&sig=YvG2NFPdcEYeCaH_24EqamEqWX0&hl=de&sa=X&...

Ich vermute mal, es wird auf absehbare Zeit kaum weitere Versuche mit Pflanzen zum Thema Präkognition geben.

Die Frage ist eben, wie man die Reaktion einer Pflanze, auf einen präkognitiven Reiz erfassen kann?
Mit Tieren kann man ja relativ leicht heraus finden, ob sie etwas schon wussten, bevor etwas passierte.

Pflanzen kommuniziern ja nicht über für uns hörbare Töne oder Gesten und können sich auch nicht bewegen, also in Sicherheit bringen, oder jemanden Begrüßen wie ein Haustier :-D

Ihre Kommunikation erfolgt z.B. über Stoffe, die sie in die Luft abgeben, oder Geräusche, die sie mit den Wurzeln erzeugen und sich im Boden verbreiten, wo sie von den Wurzeln anderer Pflanzen "gehört" werden.

Hier eine sehenswerte Doku, wo darauf eingegangen wird:
https://www.youtube.com/watch?v=wXgvxooJaPE

Hier 2 Artikel dazu:
http://www.zeit.de/2014/24/pflanzenkommunikation-bioakustik
https://www.geo.de/natur/oekologie/3447-rtkl-bioakustik-pflanzen-kommunikation-sags-durch-die-wurzel

Der Mensch scheint nur unbewusst auf die Signale von Pflanzen reagieren zu können.

Genauso wie Menschen und Tiere kommunizieren auch Pflanzen untereinander und sogar mit Tieren und Menschen. Aber anders als Tiere und Menschen verwenden sie dazu keine Laute, sondern vor allem chemische Botenstoffe in Form von Duftstoffen. Man kennt inzwischen an die 2000 Duftstoffvokabeln aus 900 Pflanzenfamilien.

Die meisten diese Stoffe stammen aus der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und gehören zu den sogenannten Terpenen. Sie sind auch Teil der ätherischen Pflanzenöle.

Einige dieser Terpene kommunizieren nun auch mit unserem Immunsystem und sind anscheinend für die immunsteigernde Wirkung der Waldluft verantwortlich (z.B.: alpha-Pinen, beta-Pinen, d-Limonen, 1,8-Cineol).

http://www.wildundfrei.net/waldmedizin-die-heilkraefte-des-waldes/

Terpene stellen die größte Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe dar und spielen eine wichtige Rolle im Sozialleben der Pflanzen. Wir können uns den Wald wie einen einzigen riesengroßen, kommunizierenden Organismus vorstellen. Um das Ökosystem Wald aufrechtzuerhalten, tauschen Bäume, Sträucher und andere Pflanzen Botschaften untereinander aus. Sie können einander beispielsweise über Schädlinge informieren, die im Anrücken sind. Das geht so weit, dass von Baum zu Baum auch Informationen über die Art und Größe der Schädlingsarmee weitergegeben werden. So können alle Pflanzen ihre Immunsysteme hochfahren und sich mit vereinten Kräften gegen die Invasion schützen. Um sich gegenseitig Botschaften zukommen zu lassen, benutzen die Pflanzen chemische "Wörter", die in die bereits genannte Stoffgruppe der Terpene gehören.

Manchmal können wir diese Terpene im Wald riechen, denn sie sind die wichtigsten Bestandteile der ätherischen Öle aus Bäumen und anderen Pflanzen. Wenn wir die Terpene aus der Waldluft einatmen, reagiert unser Immunsystem nicht nur mit einer Vermehrung der natürlichen Killerzellen, sondern auch der drei wichtigsten Anti-Krebs-Proteine. Mit diesen beschießt und vergiftet unser Immunsystem gefährliche Zellen, die zu Krebs führen können oder bereits mutiert sind.

Der Wald kann also unsere körpereigenen Schutzmechanismen gegen Krankheiten stärken und Heilungsprozesse fördern. Selbstverständlich ist er kein Ersatz für medizinische Behandlungen, sondern lediglich eine natürliche Ergänzung, mit der wir unser Immunsystem ins Gleichgewicht bringen können. Eine groß angelegte Untersuchung von Qing Li zeigte, dass die Krebssterblichkeit in bewaldeten Gebieten tatsächlich geringer ist als in unbewaldeten.

https://www.3sat.de/page/?source=/wissenschaftsdoku/192197/index.html

Auch wenn wir es so schnell nicht raus finden werden, faszinierend wäre die Vorstellung, dass Pflanzen die Zukunft fühlen...


Grüße Explorer

Vorahnung bei Tieren

Baldur, Samstag, 10.03.2018, 22:52 vor 2449 Tagen @ Explorer (2046 Aufrufe)

Hallo, Explorer,

mein Vater war in meiner Kindheit viel im Aussendienst mit dem Auto unterwegs, Autotelefone (A-Netz, später B-Netz) hätte es zwar gegeben, aber für Normalsterbliche noch unbezahlbar.

Wir hatten aber einen Schäferhund.

Sobald er plötzlich aufstand und sich voller Erwartung vor die Haustüre setzte, konnten wir die Uhr danach stellen, dass mein Vater in 15 Minuten eintreffen würde.
Meine Mutter fing dann schon mal in der Küche mit dem Essen an.

Das war eindrücklich und hundertfach wiederholt.

Interessanterweise setzte er sich vor die Haustüre, obwohl mein Vater mit dem Auto durch die Garage ins Haus kam.....

Aber es stimmte immer.

Deine Notizen zum Thema sind absolut beachtlich und zutreffend.

Beste Grüsse vom Baldur

@Baldur: Kam Dein Vater zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause?

Dannylee, Sonntag, 11.03.2018, 16:21 vor 2449 Tagen @ Baldur (1897 Aufrufe)

Hallo, Explorer,

mein Vater war in meiner Kindheit viel im Aussendienst mit dem Auto unterwegs, Autotelefone (A-Netz, später B-Netz) hätte es zwar gegeben, aber für Normalsterbliche noch unbezahlbar.

Wir hatten aber einen Schäferhund.

Sobald er plötzlich aufstand und sich voller Erwartung vor die Haustüre setzte, konnten wir die Uhr danach stellen, dass mein Vater in 15 Minuten eintreffen würde.

Beste Grüsse vom Baldur

Hallo, Baldur,

interessant. Wenn Dein Vater als Außendienstler evtl.auch noch zu unterschiedlichen
Zeiten nach Hause kam, wäre die Gabe Eures Hundes umso erstaunlicher gewesen.

Freundliche Grüße

Dannylee

selbstverständlich, völlig unterschiedliche Zeiten

Baldur, Sonntag, 11.03.2018, 16:26 vor 2449 Tagen @ Dannylee (1938 Aufrufe)

Hallo, Dannylee,

das reichte von nachmittags (wenn ein Kunde nicht anzutreffen oder etwas dazwischen gekommen war, oder etwas anderes plötzlich dringlicher wurde) bis zu Zeiten am späten Abend oder in der Nacht (sehr lange Anfahrt, unberechenbare Termine).

Es gab nur die Konstanz, dass es nur sehr selten konstant oder einschätzbar war. Ansonsten völlig offen (am Heimweg noch schnell spontan bei Kundschaft vorbeigefahren, die an der Strecke den Betrieb hatte, und versackt, etc.).

Trotzdem "wusste" es unser Schäferhund, bzw. bekam es irgendwie mit.

Ich bin überzeugt, dass die meisten Hundebesitzer ähnliches beobachten.

Beste Grüsse vom Baldur

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Vom Hund, der Die Uhr konnte

Fenrizwolf, Sonntag, 18.03.2018, 13:07 vor 2442 Tagen @ Baldur (1867 Aufrufe)

Hallo,

Mein Schulweg ist ca. 300 m von der Bushaltestelle entfernt.

(Echte Gebirgler wissen, daß so ein Hang ungemein bremst:
Erstens die Laune - beim z'spät kimme, zwoatens beim hoimkimme.)

Auf etwa einem Viertel des Weges wohnt(e) Verwandtschaft - meine Großtante, ihr Mann,
und deren Sohn mit Frau.
Zur Familie gehörte auch mein Freund Berri, der Familienhund, der damals fast das Doppelte von mir war,
als ich sein bester Spielkammerad war.

Mal habe ich dem Haus auf dem Nachhauseweg eine Stippvitie gegönnt, mal bin ich
direkt nach Hause gegangen.
Doch nach Aussage meiner (Groß-)Tante wußte der Hund schon immer vorher Bescheid.

Das ist nur anekdotisch und kam mir gerade in den Sinn.
Es war aber von solch einer mysteriösen Signifikanz, daß mir davon mit
Erstaunen berichtet wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Fenrizwolf

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