Guten Abend BB,
Du solltest Dich eher um Deine Zeugen und Quellen sorgen, als um Irlmaier. In den alten Texten taucht Salzburg nur als Ziel von schlitzäugigen und spätgekommenen Trupps oder als Ausgangstor von westwärts flüchtenden Österreichern auf. Aus den Texten zum Strich, kann man schließen, dass ein Teil der Flugzeuge mit den Giftpaketen über die Berge/Alpen/Salzburg anfliegt, die Last aber erst ab der Tschechei und dann nordwärts abwirft. Es sieht mir danach aus, dass der nächste Angriff der Russen nicht durch Polen hindurch stattfindet, sondern über südlichere Routen. Der sog. 'Strich' kann, militärisch spekuliert, auch präventiv gemeint sein (gegen eine weitere Staffel oder den Nachschub). Die "Sinnlosigkeiten" liegen nicht auf der Ebene von Irlmaier bzw. seiner Schau oder Nicht-Schau, sondern auf der interpretativen Ebene.
Ich kann mich erinnern an einen Dialog mit Dir vor sieben oder acht Jahren, da hast Du mir den Troll unterstellt, weil ich Irlmaier nicht so gelesen habe wie Du: offenbar war er damals noch eine Autorität für Dich. Heute bin ich der Troll, weil ich ihn verteidige. Und das "Kind mit dem Bade", das Du mir heute vorhältst, habe ich Dir selbst schon entgegengehalten - mit dem gleichen Hintersinn betreffend Irlmaier.
Ich sehe alle Texte noch viel kritischer als Du. Beispielsweise habe ich erhebliche Zweifel an den Feldpostbriefen und deswegen hier bereits einmal geäußert, dass der elsässische Seher über seine freimaurerische Kanäle schon im Frühjahr 1914 von dem neuen Seher des Oberst Menander in Stockholm erfahren haben könnte. Dieser Verdacht ist bei mir unter anderem entstanden, weil in der ersten schwedischen Ausgabe der Eismeerfischer-Visionen Süddeutschland eine besondere Rolle spielt, wie eben auch in den Feldpostbriefen, die ein Fabrikat sind, ganz wie das Lindenlied (ungeachtet dass 'der Elsässer' möglicherweise seherische Fähigkeiten hatte).
Möglicherweise im Unterschied zu Dir und Taurec kann ich die Unzulänglichkeiten und Widersrpüche in den Schauungen aushalten und gut mit ihnen leben. Ich muss das nicht auf irgendeine Interpretation hinzwingen, werde auch niemand ausdrücklich Lügner nennen, selbst wenn er es wäre. Für mich sind 'unsere Texte' nur Puzzleteile, die immer mal wieder betrachtet werden und die teilweise zusammenpassen, teilweise wieder auch nicht. Vielleicht sind sie allesamt komplett wertlos, vielleicht enthalten sie aber auch eine Wahrheit. Letztere lässt sich erst ermitteln, wenn die Ereignisse, die sie beschreiben, geschehen sind. Doch selbst das ist nicht sicher, weil Schauungen immer Elemente enthalten, die sich nicht realisieren, aus welchen Gründen auch immer - und dann weiß man am Ende doch nicht, ob das, was geschaut wurde, mit genau dem sich verwirklicht hat, was gerade geschehen ist. *) Vorausgesetzt wir "verstehen", was vor unseren Augen geschieht. Die so genannte Realität ist nur die Oberfläche eines Wassers, das sehr tief ist.
MfG, Sagitta
*) deswegen wird in guten wissenschaftlichen Studien zur Präkognition eine Jury versammelt, die den Abgleich der Schauung mit der Realität vornimmt und dann ein Urteil fällt.