Solidargemeinschaft Dorf (Freie Themen)

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Montag, 16.02.2009, 17:09 vor 5769 Tagen (3748 Aufrufe)

Mit diesem Beitrag möchte ich einen Thread eröffnen,
der diesmal nicht die persönliche Vorbereitung zum Ziel
hat, sondern seinen Schwerpunkt auf eine langfristige
Zusammenarbeit und Solidargemeinschaft mit dem Dorf,
in dem wir leben, für die kommende Phase legt.

Mir wird immer klarer, dass man in der dichtbesiedelten
Situation in Mitteleuropa nicht wie Basey auf absolut
autark machen wird können. Man wird nicht jahrelang
seine gebunkerten Dosen verteidigen können, wenn der
eigene Junge im Dorf rumerzählt, was er alles zu essen
bekommt oder wenn 300m weiter die Kinder der
Nachbarn (ver)hungern. Das geht möglicherweise einige
Monate, aber niemals dauerhaft. Wiederum wird das
Dorf eine Art autarke Solidargemeinschaft bilden
müssen, um zu überleben.

Wir haben lange überlegt, ob wir uns in einem anderen
Dorf eine gute Immobilie kaufen. Wir kennen ein Dorf,
das strategisch in mancher Hinsicht etwas besser liegt
als unseres und wo wir einige 'gute' Leute kennen. Aber
dort würden wir quasi von vorne beginnen. Hier in
unserem Dorf leben wir jetzt schon 7 Jahre. Wir sind
zwar im Dorf nirgends konkret eingebunden (also nicht
in den Vereinen oder irgendwelchen Komissionen) haben
aber eine gute Reputation (u. a. dadurch, dass wir viele
Leute aus dem Dorf zu unseren Festen eingeladen haben,
was die so bisher nicht kannten…).

Was wir jetzt suchen sind Ideen und Strategien zur
günstigen Beeinflussung des Dorfes in Hinsicht auf eine
künftige gegenseitige Unterstützung und wie wir uns als
'Reingeschmeckte' (oder wie man hier sagt: 'Neuzuzüger')
unentbehrlich machen können. Unentbehrlich, damit wir
nicht als gut Vorbereitete als erste zum Opfer fallen.

Neben einer bereits langfristigen betriebenen positiven
Positionierung zum Dorf haben wir jetzt begonnen, die
vertrauensbildenden Maßnahmen zu intensivieren und
als erstes unsere 6 umliegenden Nachbarhöfe (fast alles
Außenhöfe) mit einem kleinen Neujahrsgruß besucht.
Dabei haben wir auch jeweils abgecheckt, wie deren
Zukunftsperspektive bzw. Zukunftsvorstellung ist. Die
Situation für die Milchbauern ist recht dramatisch. Sie
haben aufgrund einer geänderten Subventionslage schon
mal 10.000 Franken weniger dieses Jahr und ab Mai
kommen wegen zusätzlichen Umstrukturierungen
voraussichtlich nochmals weitere starke Einbussen hinzu.
Einige Bauern ahnen die sich entwickelnden schlimme
Verhältnisse ("Es wird mal wieder richtig Hunger geben…").
Ein anderer - der Bio-Bauer, von dem wir ursprünglich
dachten, dass er das kritischste Bewusstsein hat – meinte
dagegen, dass alles wieder gut wird und macht sich
überhaupt keine Zukunftssorgen.

So gehen also unsere Überlegungen konkret dahin, bei
unseren Vorbereitungen künftig das Dorf mitzuberücksich-
tigen. Aus diesem Grund haben wir jetzt einen Fond
gebildet, der zunächst 24.000 CHF (also 16.000 EUR)
umfasst. Dieses Geld ist zweckgebunden für 'das Dorf',
wobei natürlich keiner im Dorf was davon weiß.

Nun also meine Fragen ans Forum:

Was gibt es für Vorschläge, wie man das Geld zum best-
möglichsten Nutzen für die Gemeinde in der kommenden
Situation einsetzen kann?

- Wir haben beispielsweise an grössere Mengen Samen
gedacht, weil von denen niemand Samen hat. Selbst der
Gemüsebauer kauft seine Setzlinge ein.
- Unsere umfangreiche Spezialbibliothek könnten wir auch
öffentlich zugänglich machen.
- Eine andere Idee ist Shetlandponys und Zubehör zu kaufen
und bei den Pferdehaltern unterzustellen. Aus dem Fond
könnten dann auch die laufenden Haltungskosten bezahlt
werden. Zunächst wären z.B. die Pferde offiziell für
unseren Jungen. Später könnten wir sie dann der Gemeinde
als Arbeitspferde zur Verfügung stellen…

Was gibt es von Euch für Vorschläge das Dorf strategisch und
mittelfristig an das Thema 'Crash' heranzuführen?

- Eine Freundin, die künftig ebenfalls zur Gruppe gehören wird,
denkt beispielsweise daran hier eine Kneipe zu bewirtschaften,
um guten Kontakt ins Volk zu kriegen.

Wer von Euch setzt ebenfalls auf eine Kooperation mit dem Dorf
oder der Umgebung anstelle von Einzelkämpfermaßnahmen?


Unsere spezielle Ausgangssituation zusammengefasst:

1. Gemeinde
- ca. 40km südlich von Basel
- im Schweizer Jura, Höhe ca. 550m
- geografische Randlage, d.h. keine großen Durchgangsstraßen
- ca. 1000 Einwohner - davon schätzungsweise 2/3 alteingesessen
und der Rest in den letzten 10 Jahren zugezogene Familien (meist
als Pendler z.B. wegen günstigem Bauplatz)
- ca. 15 landwirtschaftliche Betriebe
davon 8 auf Außenhöfen
10 mit Schwerpunkt Milchwirtschaft (je ca. 25-50 Kühe)
1 Gemüsebauer
Mehrere Pferdezucht- und –unterstellbetriebe (z.B. auch
Springpferde)
- 2 Fabrikbetriebe
1 modernste und sehr spezialisierte Metallbearbeitung - wird
im Lauf des Jahres wegziehen
1 Kunststoffspritzguss
- einige kleine Schreinereien
- 1 Landwirtschaftsmaschinenbetrieb
- 1 Metzgerei
- 1 Mini Tante-Emma-Laden
- 1 Kirche mit Pfarrer und Friedhof
- 1 Tierarzt lebt wohl im Ort aber ohne eigene Praxis
- kein Arzt
- Funktionierendes Dorfleben (Musikverein, Sportvereine, Schützen-
verein…)
- Kindergarten + Schulklassen 1-4
- Freiwillige Feuerwehr
- Eigene Wasserversorgung aus viell. 5 Quellen
- Eigene Abwasserversorgung
- 1 große Zivilschutzanlage, nicht mehr für Notfälle hergerichtet
(wird zum Teil von Vereinen genutzt / also zwar noch Mehrstock-
betten, aber keine Matratzen mehr…)
- Das Dorf ist sozial relativ intakt und es gibt keine Fraktionsbildung.

2. Persönliche Situation
- Alter Außenhof (gemietet) einige 600 m vom Dorfkern
- Belebt von Kleinfamilie: Vater (also ich, deutsch), Mutter
(Schweizerin), Junge 2,5 Jahre
- Keine aktive Landwirtschaft
- große Wiese mit sehr vielen ungepflegten alten Apfel-, Birn-,
Kirschbäumen (von uns mitnutzbar)
- Eigene Quelle
- Im Krisenfall wird mein erwachsener Sohn mit Frau ebenfalls hier
oder in der Nachbarschaft wohnen werden.
- Weitere Freunde/Freundinnen werden künftig noch zu unserer
Gruppe stoßen.

Nun, ich freue mich auf Eure Gedanken.

Gruss
Hinterbänkler

--
Die emotionale Signatur der Dankbarkeit bedeutet, dass es bereits geschehen ist und dass du dies angenommen hast, und je länger du in Dankbarkeit verweilen kannst, desto stärker bist du als Magnet für ein neues Schicksal.
Denn Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens.

Vorschlag

Alex, Montag, 16.02.2009, 19:07 vor 5769 Tagen @ Hinterbänkler (3360 Aufrufe)

Ich würde mich mit dem Bürgermeister in kontakt setzen.
Ich würde ihm sagen was bevorliegt und als Quelle gar nicht mal mit Prophezeiungen sondern mit dem Überläufer Golitsyn anfangen. Dem gönnt sogar wikipedia von 190 Vorhersagen 135 Richtige, 9 Falsche und der Rest stand 1993 noch aus (bis jetzt haben sich natürlich sämtliche mehr verwirklicht).

Frag ihn doch erst mal was für Vorkehrungen die Gemeinde getroffen hat.
Ich meine wenn die Schweiz in der Zeitung schreibt, dass das Militär auch zur Herstellung der inneren Sicherheit verwendet werden könnte, ...die wissen schon was abgeht.

Wenn man so einen Bürgermeister überzeugen kann...
da stehen einem dann schon ganz andere Mittel zur Verfügung, weisst Du.

Wer weiss, vielleicht haben die ja schon vorgesorgt.
Ich meine jedes Land hatte ja normal immer Essensreserven für einige Zeit.
Die USA pflegten Weizen für 3 Jahre für die ganze US Bevölkerung gespeichert zu haben. (haben diese allerdings fast aufgelösst, ...an die Russen verschenkt).

Also ich würde erst mal schauen was schon da ist um dann dann zu gucken wo man noch was "anbauen" kann.
Nur weil die Bewohner nichts ahnen heisst das nicht, dass das Land oder der Kanton nicht schon vorgesorgt haben - gerade in der Schweiz.

Gruss,
Alex

--
Neue Männer braucht das Land!!

Schritt Nr. 14: "Die Erschaffung einer versklavenden (unsinnigen / bewusst irreführenden) Philosophie innerhalb einer Feindesnation." ----Psychopolitik (Kapitel 1)

Zivilschutz Schweiz

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Dienstag, 17.02.2009, 15:21 vor 5768 Tagen @ Alex (3190 Aufrufe)

Ich würde mich mit dem Bürgermeister in kontakt setzen.

Wer weiss, vielleicht haben die ja schon vorgesorgt.
Ich meine jedes Land hatte ja normal immer Essensreserven für einige
Zeit.

Hallo Alex,

wie ich bereits geschrieben habe, ist die Zivilschutzanlage nicht in Schuss. Ich habe einen Schlüssel zu ihr und kann dort in jeden Raum gehen. Es ist so, dass nirgendwo Vorräte sind, dass auch keinerlei Bettzeug, Medikamente und dergleichen da sind. Nur noch riesen Schüsseln und überdimensionierte Kochtöpfe. Und ob die Sache noch technisch funktioniert ist auch unklar. Es kümmert sich niemand! Da bereitet sich niemand vor! Die Schweiz ist im Prinzip genau wie die restliche EU nicht mehr vorbereitet. Es mag einzelne Bereiche geben, aber hier im Dorf nicht.

Übrigens kenne ich noch andere verlassene Zivilschutzanlagen.

Den Bürgermeister kennen wir. Er ist verwandt mit unserem Vermieter und hat unseren Küchenherd (Elektro + Holz) installiert. Aber niemals würde ich einfach so mit dem reden. Wir wollen nicht unsere Strategien gefährden. Man muss so ein Gespräch mithilfe von Vertrauensbildung eben auch vorbereiten.

Im Z-Forum gab es z.B. den Vorschlag eine Pfadfindergruppe zu gründen. Das sind Strategien, die mich interessieren. Mit der Tür ins Haus fallen geht nicht.

Viele Grüsse
Hinterbänkler

--
Die emotionale Signatur der Dankbarkeit bedeutet, dass es bereits geschehen ist und dass du dies angenommen hast, und je länger du in Dankbarkeit verweilen kannst, desto stärker bist du als Magnet für ein neues Schicksal.
Denn Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens.

Idee

DvB, Dienstag, 17.02.2009, 21:13 vor 5768 Tagen @ Hinterbänkler (3189 Aufrufe)

Den Bürgermeister kennen wir. Er ist verwandt mit unserem Vermieter und
hat unseren Küchenherd (Elektro + Holz) installiert. Aber niemals würde
ich einfach so mit dem reden. Wir wollen nicht unsere Strategien
gefährden. Man muss so ein Gespräch mithilfe von Vertrauensbildung eben
auch vorbereiten.

Im Z-Forum gab es z.B. den Vorschlag eine Pfadfindergruppe zu gründen. Das
sind Strategien, die mich interessieren. Mit der Tür ins Haus fallen geht
nicht.

Du/ihr müßtet das ja nicht selber tun. Engagiert jemanden von anderswo. Der gibt z.B. vor, eventuell am Ort ein Objekt kaufen zu wollen, zweck Überdauerung der Krise und fühlt vor beim Bürgermeister, ohne daß es eine erkennbare Verbindung zu euch gibt.

Ja, so eine KGB-Geschichte beflügelt die Phantasie... :-)

Ich würde mich ja anbieten, aber ich wohne etwas sehr weit weg von der Schweiz.

Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen?

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Dienstag, 17.02.2009, 23:54 vor 5768 Tagen @ DvB (3109 Aufrufe)

Du/ihr müßtet das ja nicht selber tun. Engagiert jemanden von anderswo.
Der gibt z.B. vor, eventuell am Ort ein Objekt kaufen zu wollen, zweck
Überdauerung der Krise und fühlt vor beim Bürgermeister, ohne daß es eine
erkennbare Verbindung zu euch gibt.

Ja, so eine KGB-Geschichte beflügelt die Phantasie... :-)

Ich würde mich ja anbieten, aber ich wohne etwas sehr weit weg von der
Schweiz.


Ah DvB, ein wirklich interessanter Gedanke, an dem es sich lohnt weiterzuspinnen. Danke!

Wo wohnst Du denn?

Gruss
Hinterbänkler

--
Die emotionale Signatur der Dankbarkeit bedeutet, dass es bereits geschehen ist und dass du dies angenommen hast, und je länger du in Dankbarkeit verweilen kannst, desto stärker bist du als Magnet für ein neues Schicksal.
Denn Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens.

Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. :D

DvB, Mittwoch, 18.02.2009, 21:47 vor 5767 Tagen @ Hinterbänkler (3038 Aufrufe)

Ah DvB, ein wirklich interessanter Gedanke, an dem es sich lohnt
weiterzuspinnen. Danke!

Bitte. :-) Ja, das ließe sich sicherlich noch weiter ausbauen, etwa im Sinne einer darauf spezialisierten Aufklärertruppe. (Vielleicht meintest Du das ja mit Pfadfindergruppe?) Denn Erfahrung dürfte auch verwertbarere Ergebnisse erzielen. Und man sollte ja meinen, daß nicht bloß Du dieses Problem hast. Generell wärs ja eh gut, allerhand schon im Vorfeld festzustellen. Einen Großteil Deiner Umfeldanalyse hätte ein erfahrener Erkundungstrupp mit etwas Aufwand auch vorher schon rausgekriegt.

Wo wohnst Du denn?

Thüringen

Pfadfinder und Co

Wizard, Berne, Dienstag, 17.02.2009, 23:18 vor 5768 Tagen @ Hinterbänkler (3091 Aufrufe)

Moin Hinterbänkler

Im Z-Forum gab es z.B. den Vorschlag eine Pfadfindergruppe zu gründen.

Jau, das war von mir.

Das sind Strategien, die mich interessieren.

So was lässt sich in einem Chat besser besprechen. Kannst ja mal vorbei kommen, bin fast jeden Abend bei Michael Winkler im Chat(so ab 00:00 - 00-30). Für meine Zwecke ist eine reine Pfadfindergruppe ideal. In den meisten anderen Fällen, insbesondere wenn es möglichst um ein ganzes Dorf geht, wäre eine Kombination aus Pfadfindergruppe und Survivalverein wahrscheinlich besser.
(Pfadfinder ist ja hauptsächlich was für Kinder und Jugendliche. Survival spricht dann auch die Erwachsenen an.)

Mit der Tür ins Haus fallen geht nicht.

Das ist klar! Klartext verstehen Politiker höchst selten und sie fühlen sich sehr schnell auf den Schlips getreten, wenn da einer ungefragt mit neuen Ideen kommt.

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Leben wie vor 200 Jahren

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Sonntag, 22.02.2009, 17:36 vor 5763 Tagen @ Wizard (3084 Aufrufe)

Moin Hinterbänkler

Im Z-Forum gab es z.B. den Vorschlag eine Pfadfindergruppe zu gründen.


Jau, das war von mir.

Das sind Strategien, die mich interessieren.


So was lässt sich in einem Chat besser besprechen. Kannst ja mal vorbei
kommen, bin fast jeden Abend bei Michael Winkler im Chat(so ab 00:00 -
00-30). Für meine Zwecke ist eine reine Pfadfindergruppe ideal. In den
meisten anderen Fällen, insbesondere wenn es möglichst um ein ganzes Dorf
geht, wäre eine Kombination aus Pfadfindergruppe und Survivalverein
wahrscheinlich besser.
(Pfadfinder ist ja hauptsächlich was für Kinder und Jugendliche. Survival
spricht dann auch die Erwachsenen an.)

Mit der Tür ins Haus fallen geht nicht.


Das ist klar! Klartext verstehen Politiker höchst selten und sie fühlen
sich sehr schnell auf den Schlips getreten, wenn da einer ungefragt mit
neuen Ideen kommt.

MfG

Wizard

Ich habe noch E-Post bekommen. Ein Auszug:

Anstelle von einem Survivalverein fände ich einen *Kurs* "Leben ohne Strom und Öl/Benzin" oder "Leben wie vor 200 Jahren" sinnvoller. Der sollte gemeindeübergreifend angeboten werden und Bauern und Interessierten die wichtigsten alten Kulturtechniken vermitteln. Das würde evtl. mehr Leute anlocken als ein Survivalverein.

Schon die Einladung zum Kurs würde ein sehr wichtiges, wie du sagst, "subversives" Element beinhalten, nämlich den Hinweis auf die Instabilität unseres Systems bzw. unserer Logistik und auf die aktuelle Krise.

--
Die emotionale Signatur der Dankbarkeit bedeutet, dass es bereits geschehen ist und dass du dies angenommen hast, und je länger du in Dankbarkeit verweilen kannst, desto stärker bist du als Magnet für ein neues Schicksal.
Denn Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens.

Kurs

Wizard, Berne, Sonntag, 22.02.2009, 22:59 vor 5763 Tagen @ Hinterbänkler (3077 Aufrufe)

Moin Hinterbänkler

Anstelle von einem Survivalverein fände ich einen *Kurs* "Leben ohne Strom
und Öl/Benzin" oder "Leben wie vor 200 Jahren" sinnvoller. Der sollte
gemeindeübergreifend angeboten werden und Bauern und Interessierten die
wichtigsten alten Kulturtechniken vermitteln. Das würde evtl. mehr Leute
anlocken als ein Survivalverein.

Ein "Survivalverein" könnte unter Anderem genau solche Kurse anbieten.

Sehr vielversprechend sind da auch regelmäßige Zusammenarbeiten mit der Feuerwehr und der Polizei. Über die Feuerwehr könnte man z.B. Erste-Hilfe-Kurse und Verhalten im Brandt- und Katastrophenfall anbieten. Bei der Polizei bieten sich "Präventivräte" an. Selbige befassen sich mit dem "von der Straße holen" von Kindern und Jugendlichen. Hierüber sind auch Zusammenarbeiten mit Jugendtreffs und Jugendhilfe möglich. Entsprechend aufgebaut und mit den passenden Satzungen ließe sich eventuell sogar eine "Gemeinnützigkeit" belegen. Das würde nicht nur gewisse Vorteile vor dem Gesetz bewirken, sondern bringt auch leichter die örtliche "Obrigkeit" mit ins Boot.

Schon die Einladung zum Kurs würde ein sehr wichtiges, wie du sagst,
"subversives" Element beinhalten, nämlich den Hinweis auf die Instabilität
unseres Systems bzw. unserer Logistik und auf die aktuelle Krise.

Ja.

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Shetty als Arbeitspferde

emmet, Dienstag, 02.02.2010, 14:18 vor 5418 Tagen @ Hinterbänkler (2547 Aufrufe)

- Eine andere Idee ist Shetlandponys und Zubehör zu kaufen
und bei den Pferdehaltern unterzustellen. Aus dem Fond
könnten dann auch die laufenden Haltungskosten bezahlt
werden. Zunächst wären z.B. die Pferde offiziell für
unseren Jungen. Später könnten wir sie dann der Gemeinde
als Arbeitspferde zur Verfügung stellen…

Hm. Halte ich für sehr "Optimistisch". Ein "Shetty" kann ca. 100 Kg Zuggewicht bewegen. Eine "normale" Kutsche (Jagdwagen, Wagonette etc.) wiegt leer zwischen 250 und 350 Kg (je nach Ausführung). Beladen wäre dies dann ungefähr 400 Kg und mehr. Man bräuchte also einen "Shetty-Viererzug" um eine einfache Kutsche im mäßig hügeligen Gelände zu bewegen.

Landwirtschaftliche Geräte (Kartoffelernter, Egge, Pflug etc.) erfordern eine hohe Zugkraft.

Ein Shetty wiegt ca. 120-170 kg, und wird bei Zugleistungsprüfungen meistens mit Gewichten von 80 - 200 Kg auf dem Schlitten geprüft.

Bei diesen Prüfungen werden Kaltblüter normalerweise mit über 1000 Kg auf dem Schlitten geprüft.

Mit zwei Kaltblütern kann ich z.B. Holzrücken, oder einen Planenwagen mit 20 Personen (oder entsprechender Beladung) ohne Probleme transportieren. Einen Acker mit Shettys zu pflügen, den ich normalerweise mit einem Traktor bearbeite halte ich für unmöglich, da ein Trecker in 2 Stunden die Arbeit verrichtet, für die ein Kaltblut einen Tag benötigt. Wenn man das auf "Shettys" runterrechnet braucht man entweder sehr viele Kleinpferde, oder sehr viel Zeit.

Auswahl der Pferde

Trapper-JT, Freitag, 14.05.2010, 03:53 vor 5318 Tagen @ emmet (2130 Aufrufe)

Hallo Leute!

Leider habt Ihr beide keine Ahnung von Pferden.

Mit eurer Wahl der Pferde liegt Ihr beide daneben.

Kleinpferderassen fehlt es an Leistung und den Kaltblütern an Rentabilität.

Als Passende Lektüre empfehle ich: "Das Zugpferd und seine Leistungen" von Paul Buhle.

Des weiteren ist auf einem Saum oder bei landwirtschaftlicher und fuhrmännischer Arbeit ein eingespieltes Verhältnis zwischen Gespann- bzw. Saumführer und seinen Tieren unabdingbar. Dieses Verhältnis kann nur durch ständige Arbeit erreicht werden.

Übrigens ich habe 2 Haflinger von denen eines bereits voll Ausgebildet ist (Unterm Sattel,Wald- Feldarbeit, vor der Kutsche 1 und 2 Spännig) und das andere sich noch in der Ausbildung befindet. Diese Ausbildung dauert rund 2-3 Jahre und muss dann durch ständiges Training immer mehr gefestigt werden.
Von den Fähigkeiten und Kenntnissen die ich mir aneignen musste will ich nur einige Stichpunkt aufzeigen.
- Tiermedizin
- Verhaltensforschung Pferd u Mensch
- Hufbearbeitung
- Sattel u Kutschenbau
- Reiten u Fahren
- Wald- u. Feldarbeit..................................................

Gruß JT

P.S.: Bogenschissen vom Pferd ist GEIL! Aber ein Tjost ist auch nicht zu verachten.

@Trapper-JT

emmet, Dienstag, 13.07.2010, 22:35 vor 5257 Tagen @ Trapper-JT (2202 Aufrufe)
bearbeitet von emmet, Dienstag, 13.07.2010, 22:51

Hallo Leute!

Leider habt Ihr beide keine Ahnung von Pferden.

Hallo "Trapper-JT"

Ich denke doch! :-D

Mit eurer Wahl der Pferde liegt Ihr beide daneben.

Nein. Glaube ich nicht! :-D


Kleinpferderassen fehlt es an Leistung und den Kaltblütern an
Rentabilität.

So wie es nicht "DAS" Warmblutpferd als solches gibt, wäre ich vorsichtig mit der Rentabilitätsrechnung. Ich besitze 13 Pferde, vom Warmblut über Kaltblüter bis zum Dartmoor / Shetty. ;-)

Als Passende Lektüre empfehle ich: "Das Zugpferd und seine Leistungen" von
Paul Buhle.

Ich würde dazu noch den "Graf Wrangel, das Buch vom Pferde" von 1885 lesen, sowie mich mal mit den älteren Fuhrmannsschriften befassen. Übrigens gibt es die französische Zeitschrift "Sabbots" oder die deutsche "Starke Pferde", die immer wieder fachkundige Artikel über die Arbeit mit Pferden in Wald und Flur haben. Empfehlenswert.

Des weiteren ist auf einem Saum oder bei landwirtschaftlicher und
fuhrmännischer Arbeit ein eingespieltes Verhältnis zwischen Gespann- bzw.
Saumführer und seinen Tieren unabdingbar. Dieses Verhältnis kann nur durch
ständige Arbeit erreicht werden.

Wir arbeiten ständig mit den Pferden.Übrigens arbeite ich am liebsten mit den "leichten Kalten". Keine 1000 Kg Körpergewicht, trittsicher, wendig und dennoch kraftvoll und anspruchslos bei der Fütterung. Hast Du mal mit einer "Schüttelegge" gearbeitet? Zieh sowas mal mit einem Warmblut auf Dauer.
Warst Du mal im Forst beim Holzrücken bzw. dem "Poldern" der Stämme? Mit Warmblütern?

Welches Geschirr verwendest Du? Brustblatt? Sieletec? (Igitt) oder Marathonkummet? evtl. Spitzkummet? (mein Favorit)

Welche Leine benutzt Du? Ackerleine? Kreuzleine oder die Achenbach im Feld?

Übrigens ich habe 2 Haflinger von denen eines bereits voll Ausgebildet ist
(Unterm Sattel,Wald- Feldarbeit, vor der Kutsche 1 und 2 Spännig) und das
andere sich noch in der Ausbildung befindet. Diese Ausbildung dauert rund
2-3 Jahre und muss dann durch ständiges Training immer mehr gefestigt
werden.

:-)

Übrigens betreiben wir eine kleine Fuhrhalterei. Holzrücken, Pflügen und Feldarbeit mit dem Pferden sind hier "Alltagsgeschäft". Desweiteren gibt es Planwagenfahrten, Hochzeiten (Landauer) sowie Meisterschaften im Turniersport (2 - 4 Spänner) bis zur Klasse 'S' (schon seit über 20 Jahren).

Natürlich bilden wir auch Fahrpferde und Fahrer aus. (Fahrabzeichen IV-III) usw. sowie alle Prüfungen (natürlich FN zertifiziert) dazu im eigenen Fahrstall bzw. auf dem Gelände. Wir besitzen eine vielzahl von Kutschen sowie alte Erntegeräte (Kartoffelroder, Mähwerke usw.) und das zugehörige Acker und Weideland.

Gruß,

emmet.

Drucken RSS Thema