Petromax; (Freie Themen)

Mario, Samstag, 29.08.2009, 22:36 vor 5942 Tagen (3275 Aufrufe)

Liebe Gemeinde,

hier noch mal ein kurzer Schreibsel zu den Petromaxen.
Ordentliche und durchgeprüften Lampen von Petromax erhält man bei der Fa. Pelam ; www.pelam.de - oder bei www.globetrotter.de

Bei Pelam werden alle Lampen von den zuständigen Mitarbeitern per Hand einzeln kontrolliert und eventuell eingestellt oder repariert.

Im Bereich der Internetseite von Pelam gibt es ein hervorragendes Forum, wo jeder Fragen stellen kann, die auch gern beantwortet werden.

Die Petromaxe ist keine einfache Lampe! Man muß sich mit diesem Teil eine zeitlang beschäftigen um Erfahrungen und den Umgang mit dieser zu erlernen.

Es gilt dabei Bedienfehler und Einstellungsfehler zu beheben und den Umgang mit dieser Leuchtmaschine zu verstehen.
Die Petromax ist nichts für Leute, die SEHR SEHR geringe Kenntnisse im Selberschrauben haben.

Sie ist aber auch sehr gut von Frauen zu bedienen, da - wenn die Einstellungssache und das technische Verständnis angeeignet wurde, auch von diesen geleuchtet werden kann (meine Liebe Frau kann das auch).

Es gibt Restbestände von der BW oder der Post. Diese sind teils vernickelt.
Das Problem von diesen Lampen ist aber, daß diese oft nicht mehr im Originalzustand sind und aus vielen Einzelteilen/Ersatzteilen zu einer Lampe gebastelt wurden (es gibt natürlich Ausnahmen).
Da die Maxe aus ca. 230 Einzelteilen besteht, ist der Zusammenbau insofern wichtig, da viele Teile bei EINER Lampe angepaßt wurden.
Es gibt erhebliche Fertigungstoleranzen, die nur im Zustand der einen Lampe beim Zusammenbau zum Teil eingehalten wurden.

Man kann, wenn man Ahnung und die erforderlichen Ersatzteile hat, jede Lampe zum Leuchten bringen und ein Austausch von allen Lampenteilen ist bei (fast) jeder je gefertigten Lampe möglich (Baujahrabhängig - einige Teile wurden im Laufe der Zeit verbessert - oder verschlimmbessert) - sofern es sich um eine Petromax handelt.

Ein Anfänger sollte sich aber erst mit einer unverbastelten Lampe beschäftigen, um nicht die Lust zu verlieren....

Als Lampenneuling sollte man sich mindestens 1/2 Stunde mit der Bedienungsanleitung beschäftigen, die Lampe mal drehen und wenden - um die Funktionsweise zu verstehen....---> Pelam-Forum lesen!!!!

Wenn dann die Lampe leuchtet, wird man verstehen, was dieses Betriebsfauchen, diese Lichtausbeute - aus dieser Maschine zaubern kann.
Die Petromax ist ein exzellentes Universalteil. Es heizt das Gartenhaus, das Zelt genauso wie die Wohnstube.
Es ist aber unbedingt wichtig auf ausreichende Belüftung zu achten (ähnlich einer Gasheizung oder bei einem Gaskocher!!!!

Allen - denen ich eine Vorführung mit einer Maxe gönnen durfte, waren extrem begeistert!
Ich könnte noch stundenlang weiter schwärmen....

Viele Grüße!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

pro und contra

detlef, Montag, 31.08.2009, 06:51 vor 5941 Tagen @ Mario (3005 Aufrufe)

moin,

ich will dir deine petromaxen nicht miesmachen.
ich hatte die beim bund kennengelernt, und deshalb beim auswandern eine petromax und einen druckkocher (andere marke) mitgenommen.
ich hab beides immer noch. samt ersatzteilen.
oft hab ich die sachen in den letzten dreissig jahren nicht benutzt.
in der praxis ergaben sich einige gesichtspunkte, die gegen die geraete sprachen.

beleuchtung:
wenn man sich unterhalten will, stoert das zischen.
ausserhalb eines gebaeudes hat ein einfaches lagerfeuer den vorteil, dass holz in der wildnis gratis ist, und ein feuer das fliegende ungeziefer grillt, was die lampe nur begrenzt tut.
zum lesen bin ich bald auf die stillen alladin-lampen ausgewichen, weil meine frau sich vom fauchen der petromax beim schlafen gestoert fuehlte.
wenn man nachts mal raus muss, ist eine kerze oder eine einfache stall/sturm laterne schneller angezuendet.

kochen:
da wir sowieso fast jeden abend ein feuer auf dem hof anhatten, war die einfachste art zum essen machen, etwas glut mit einer schaufel beiseite zu nehmen, darueber ein gitterrost zu stellen und da fleisch und toepfe drauf zu legen/stellen. den morgenkaffe konnte man dann machen, indem man einfach den wasserkessel auf die niedergebrannte glut des feuers stellte.

die petromax lampen sind tolle geraete fuer gewisse anforderungen.
z.b. fuer hoehlenforscher. oder fuer militaers, um nachts karten lesen zu koennen.
ihre beliebtheit fuer expeditionen fuehre ich eher darauf zurueck, dass da immer irgendwelche einheimischen traeger fuers pumpen und regulieren zustaendig sind.

die grosse frage ist: was werde ich nachts tun?
wenn der lebensstil auf ein leben schwerer koerperlicher arbeit reduziert ist, dann besteht nachts kein grosser bedarf nach taghellem licht.

denk nachhaltig.
genau so, wie das mitschleppen von batterien fuer lampen nur eine kurzfristige loesung darstellt, ist es mit dem treibstoff fuer diese lampen.

in unseren ersten siedlungsjahren haben wir z.b. streichhoelzer fast nur zum rauchen gebraucht.(luxus!)
die feuer, ob auf dem hof oder im gemauerten ofen haben wir fast immer mit der restglut vom vorigen entzuendet.

ich wiederhole, die peromax sind gut. aber sie sind in meinen augen der versuch, einen lebensstandard aufrecht zu erhalten, der in echten, dauerhaften notsituationen nicht angemessen ist.

gruss,detlef

--
"Wer eine Meinung hat, ist zu dumm zum Wissen und zu schwach zum Glauben.“

pro und kontra;

Mario, Montag, 31.08.2009, 19:52 vor 5940 Tagen @ detlef (2832 Aufrufe)

moin, - Hallo Detlef,

ich will dir deine petromaxen nicht miesmachen.

Machste doch nicht.

ich hatte die beim bund kennengelernt, und deshalb beim auswandern eine
petromax und einen druckkocher (andere marke) mitgenommen.
ich hab beides immer noch. samt ersatzteilen.

So eine kann man immer stehen haben....

oft hab ich die sachen in den letzten dreissig jahren nicht benutzt.
in der praxis ergaben sich einige gesichtspunkte, die gegen die geraete
sprachen.

beleuchtung:
wenn man sich unterhalten will, stoert das zischen.

I.O. - manchen gefällt dieser Tenor halt.

ausserhalb eines gebaeudes hat ein einfaches lagerfeuer den vorteil, dass
holz in der wildnis gratis ist, und ein feuer das fliegende ungeziefer
grillt, was die lampe nur begrenzt tut.

Da hast Du Recht. Es geht ja eigentlich um das stationäre Fleckchen, an denen man die Lampe nutzen kann.
Für eine Flucht ist das Teil zu schwer und z.B. ein Kienspan macht es auch.

zum lesen bin ich bald auf die stillen alladin-lampen ausgewichen, weil
meine frau sich vom fauchen der petromax beim schlafen gestoert fuehlte.
wenn man nachts mal raus muss, ist eine kerze oder eine einfache
stall/sturm laterne schneller angezuendet.

kochen:
da wir sowieso fast jeden abend ein feuer auf dem hof anhatten, war die
einfachste art zum essen machen, etwas glut mit einer schaufel beiseite zu
nehmen, darueber ein gitterrost zu stellen und da fleisch und toepfe drauf
zu legen/stellen. den morgenkaffe konnte man dann machen, indem man
einfach den wasserkessel auf die niedergebrannte glut des feuers stellte.

Man kann auch mit der Maxe kochen. Es gibt da Kochaufsätze. Von diesen Teilen bin ich aber nicht überzeugt.--> Entweder Kocher oder Lampe....


die petromax lampen sind tolle geraete fuer gewisse anforderungen.
z.b. fuer hoehlenforscher. oder fuer militaers, um nachts karten lesen zu
koennen.

Ich denke aber auch, daß diese sehr hilfreich sein können, wenn eine Operation (z.B. am offenen Blinddarm) gemacht werden muß - die halt nicht bis zum nächsten Tag warten kann....

ihre beliebtheit fuer expeditionen fuehre ich eher darauf zurueck, dass da
immer irgendwelche einheimischen traeger fuers pumpen und regulieren
zustaendig sind.

Die Maxe war ja die meistverkaufte auf allen Kontinenten. Deshalb hat sie ja diesen Bekanntheitsgrad.


die grosse frage ist: was werde ich nachts tun?
wenn der lebensstil auf ein leben schwerer koerperlicher arbeit reduziert
ist, dann besteht nachts kein grosser bedarf nach taghellem licht.

denk nachhaltig.
genau so, wie das mitschleppen von batterien fuer lampen nur eine
kurzfristige loesung darstellt, ist es mit dem treibstoff fuer diese
lampen.

in unseren ersten siedlungsjahren haben wir z.b. streichhoelzer fast nur
zum rauchen gebraucht.(luxus!)
die feuer, ob auf dem hof oder im gemauerten ofen haben wir fast immer mit
der restglut vom vorigen entzuendet.

ich wiederhole, die peromax sind gut. aber sie sind in meinen augen der
versuch, einen lebensstandard aufrecht zu erhalten, der in echten,
dauerhaften notsituationen nicht angemessen ist.

Da bin ich auch Deiner Meinung. Es geht halt solange wie es geht. Wenn dann der Treibstoff alle ist, muß halt der Kienspan ran - oder die Talgkerze.
Die Maxe ist aber auch in Stallungen geeignet, wenn die Kuh mal ein Kälbchen bekommt.
Mit offenem Feuer dort zu kokeln ist meist nicht so gut. ---> Da reicht aber auch eine normale Feuerhand-Laterne...
Mit dem Für und Wider ist das immer so eine Sache.
Die Entscheidung für solch eine Lampe - o.ä. muß jeder für sich selbst treffen.


gruss,detlef

Viele Grüße!:-)

Mario

PS: ob die Petromax DIE Lampe sein wird, wird sich zeigen. Wenn wir Hals über Kopf weg müssen, nehm ich die als letzte mit....

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

Drucken RSS Thema