Eine einfache Grundausrüstung (Freie Themen)

Wizard, Berne, Samstag, 26.09.2009, 03:33 vor 5915 Tagen (4714 Aufrufe)

Moin Leute,

heute gehe ich mal (wieder) das Thema Ausrüstung an.

Die Grundausrüstung wohlgemerkt, also das Mindeste was man haben sollte. Selbstverständlich deckt die unten aufgeführte Liste nicht alle Bereiche für jeden ab. Bisserl drüber nachdenken und sie für seine / ihre Zwecke abändern muss schon jeder selber. Das die Liste und die beigefügten Tipps und Empfehlungen nicht aus dem "blauen Dunst" heraus kommt, sondern auf meinen langjährigen Erfahrungen beruht, muss ich wohl nicht extra herausstellen. Und, ja, sie ist so ausgelegt, das sie sich auch ein H4-Empfänger mehr oder weniger locker und schnell zusammenstellen kann.

Bevor es mit der Liste und Co losgeht, noch eine kurze Geschichte, um zu verdeutlichen wie schnell man sowas brauchen kann und warum es immer griffbereit sein sollte.

So vor etwa 2 - 3 Jahren kam eine Familie aus der Nachbarschaft in den "Genuss", sowas zu brauchen und nicht zu haben. Etwa ein halbes Jahr vor diesem Vorfall hatte ich ein Gespräch mit beiden Elternteilen. Vorrausgegangen war, dass ich mich mit eines von ihren Kindern (natürlich zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen) im Jugendtreff über das Thema Pfadfinder und Survival unterhalten habe, und ich eben auch Ausrüstung und Notfälle angesprochen habe. Die Meinung der Eltern war die übliche: "Pfadfinder gut und schön, aber Survival ist Quatsch. Braucht man nicht, alles Müll. Hier gibt es keine Notfälle.

Der besagte Vorfall ereignete sich dann, glaube so gegen 22:00 Uhr. Weis nicht mehr genau, ob später herbst, "Winter" oder frühes Frühjahr. Jedenfalls war das Wetter lausig (Regen und kalt). Der Regen war nicht alleine, sondern in Begleitung eines netten Gewitters. Dann schlug ein Blitz in das Haus der Familie ein. Innerhalb von Minuten mussten sie das brennende Haus verlassen und zwar mit eben dem, was sie an hatten. Es war keine Zeit mehr, sich was anzuziehen oder gar groß was zusammenzusuchen. Da standen sie nun auf der Straße, und begafften ihr brennendes Haus ... Mit eben dem am Leib, was man so zu dieser Stunde trägt. Die Kinder im Schlafzeug und die Eltern mit auch nicht viel mehr an. Das war dann auch alles, was von ihrer Habe übrig blieb, nach dem das Feuer gelöscht war.

Wäre für sie das Thema Survival nicht Quatsch gewesen, und hätten sie meine Tipps berücksichtigt, hätten sie zumindest für jede Person einen Kleidersack mit Ausrüstung gehabt. Die paar Augenblicke, die es bedarf selbige aus dem Kleiderschrank zu reißen hat man meistens immer noch. Selbst wenn man dann nackt auf der Straße steht, anziehen kann man sich dann in ruhe.

Der Erste Tipp den ich geben möchte, stammt von einem damaligen (vor 25 Jahren) Freund und Arbeitskollegen. Selbiger hatte von Survival nie gehört, aber der Tipp war und ist trotzdem genial:

Man nehme einen handelsüblichen, preisgünstigen Aktenkoffer und lege alle wichtigen Unterlagen und Dokumente (Zeugnisse, Gesellenbriefe, Geburts- und Heiratsurkunden, Versicherungspolicen, Kontounterlagen, Sparbücher, Fahrzeugpapiere etc. Bisserl Bargeld wäre auch nicht schlecht.) hinein. Anschließend lege man ihn gut griffbereit auf den Kleiderschrank.

Nun zu meiner Liste (pro Person):

• 1 x Kleidersack nebst Kleiderbügel
So ein Kleidersack kostet nur ein paar Euro, muss nicht der Teuerste sein. Wichtig ist, das er bisserl was aushält. Das Gleiche gilt für den Kleiderbügel. Ein stabiler aus Holz dürfte die beste Wahl sein. Plastik taugt nicht.

• 1 x Unterwäsche
Hierzu gehört eine Unterhose, Unterhemd oder T-Shirt, Strümpfe und bei Mädels ein BH. Alles kein Modekram, sondern einfach, robust und bequem. Gedeckte Farben sind vorzuziehen. Das Unterhemd / T-Shirt mit Halbarm und so lang, das es in die Unterhose gesteckt werden kann. Die Strümpfe sollten Kniestrümpfe sein und nicht zu dünn. Empfehlenswert: die guten alten grauen von der Bundeswehr. Als BH rate ich zu einem gut sitzenden Sport-BH. Nicht ganz Billig, ich weis. Wer leicht friert, kann sich zusätzlich noch eine lange Unterhose einpacken.

• 1 x Hemd
Das Hemd sollte folgende Kriterien erfüllen: stabil, nicht zu dünn, möglichst wenig Kunststoffanteile, lang genug, nicht zu eng, zwei Brusttaschen mit (abdeck)"Platte" und Schulterklappen. Alles zum Knöpfen (Knöpfe werden heute mit Maschinen angenäht und halten in der Regel nicht so gut. Also besser alle gleich ab machen und neu annähen). Ideal sind "Holzfällerhemden" oder die guten alten von der BW. In die linke Brusttasche kommt eine passende Falt-Geldbörse aus Stoff mit "Ersatzausweis / -führerschein" und ein paar Geldscheine (z.B. 1 x 50,- 2 x 20,- 3 x 10,- 4 x 5,-) und in die rechte Brusttasche ein kleines Nähset* (selber anzufertigen, Schnittmuster auf Anfrage). Die Genannten Schulterklappen sind auch nicht ganz unwichtig. Die dienen zwar nicht wie beim Militär der Befestigung von Rangabzeichen, aber als zusätzliches Polster beim Tragen von Rucksack oder Taschen. Außerdem kann man da noch einen "Fangriemen" dran befestigen, an dessen anderem Ende ein kleines Taschenmesser hängt, welches man dann ebenfalls in eine der beiden Brusttaschen steckt.

• Hose lang
Am Optimalsten, aber auch am teuersten wäre eine knielange Lederhose Modell "bayrischer Waldarbeiter". Die Schlägt aber locker mit mindestens 150 bis 200 Euro zu Buche. Wäre zwar eine Anschaffung fürs Leben, aber für die meisten nicht so einfach bezahlbar und für die Meisten wohl auch ähm zumindest gewöhnungsbedürftig sowas anzuziehen. Die preisgünstigste und beste Alternative wäre eine "Arbeitsjeans" oder eine solche aus Cord. Also auch hier nichts modisches, sondern bequem und robust. Sie sollte locker und nicht eng sitzen. Im Zweifelsfall muss da noch eine lange Unterhose drunter passen, ohne das es dann zu eng wird. Solche Arbeitshosen haben nicht nur den Vorteil, das sie robust und preisgünstig sind (z.B. bei Westfalia im Angebot 15,-), sie haben meist auch noch mehr Taschen. Trotzdem sollte man da von Hand noch ein paar Änderungen vornehmen. Hosen sind meistens zu lang, also ist kürzen angesagt. Den Reisverschluss gegen Knöpfe austauschen muss nicht sein, wäre auch zu viel Arbeit. Aber den hochstehenden, üblichen "Jeansknopf" sollten man eventuell gegen einen normalen, flachen zum Annähen austauschen. Ferner ist es ratsam, die Gesäßtaschen mit Verschlussklappen zu versehen. Sind keine Beintaschen vorhanden, fertigt man welche an (ebenfalls mit Verschlussklappen). Ein Blick auf die Gürtelschlaufen, sind es die üblichen schmalen? Austauschen gegen breitere und längere Schlaufen. Da muss ein Gürtel durch, kein Schmachtriemen. Ein Gürtel ist so rund 6 cm breit.

• 1 x Gürtel (Klemme ich Passenderweise hier gleich mit dazwischen)
Breiter, stabiler aber vom Verschluss her nicht auftragender Gürtel oder Koppel.

In die eine Gesäßtasche steckt man denn, sofern einem die Zeit blieb es zu greifen, seine übliche Geldbörse. In die anderen Hosentaschen und am Gürtel verteilt man folgende Sachen (gegebenen Falls in kleineren Taschen -z.B. in Gürteltaschen- verpackt):

1 x Stofftaschentuch, nicht zu klein und robust
1 x med. Set klein*
1 x AZB klein*
1 x Angelset klein*
1 x Fahrtenmesser (z.B. "Matrosenmesser" nicht rostfreie Klinge mit Scheide

• 1 x Hosenträger breit
Wie üblich, kein Modekram, sondern was Robustes. Mancher mag sich Fragen, warum Hosenträger, Gürtel reicht doch. Sicher tät er reichen. Aber so hängt nicht die ganze Last am Gürtel. Außerdem helfen sie, das einem bei Bewegung nicht das Hemd aus der Hose rutscht. Die Hosenträger werden übrigen unter die Schulterklappen hindurch geführt. ... Und wieder 1 mm mehr Polster für Rucksack oder Tasche.

• 1 x Schuhe
Über den Knöchel reichende Arbeitssicherheitsschuhe halte ich für die beste und preisgünstigste Lösung. Aber darauf achten, das sie keine Trittdämpfung haben (siehe https://schauungen.de/forum2/index.php?id=161)

• 1 x Brustbeutel*
Darf ruhig was teureres sein. Nichts modisches, aber robust. Wird unter der Kleidung getragen. Eventuell etwas umarbeiten.

• 1 x Jacke
Robust und nicht auffällig. Es gibt da so nette Arbeitsjacken (habe leider auf die Schnelle keinen Link) in verschiedenen Farben. Selbige sind nicht teuer, haben ausreichend Taschen, einen breiten Kragen und "Teddyfutter". Der Kragen ist gefüttert und sowohl der Kragen selber, als auch das Futter ist abnehmbar. Das Futter der Jacke natürlich auch, und die Ärmel ebenfalls. Man hat also von der dicken, gefütterten Winterjacke bis zur Sommerweste mit Taschen alles in einem. Der alte BW-Parker, eine M65 oder ähnliches tut es natürlich auch.

• 1 x Kopfbedeckung
Alles was nicht übermäßig auffällt, robust und nicht teuer ist, und nicht allzu viel Platz braucht. Ich ziehe eine BW-Wintermütze vor, meine Jungens lieber "Pudelmützen" (Bommelmützen).

• 1 x Handschuhe
Robust, nicht auffällig und Warm. Ich habe Lammfellfäustlinge und BW-Lederhandschuhe. Je nach Kälte und was ich damit machen muss.

• 1 x Koppel
Für über die Jacke.

Nähset klein*
5 x Nähnadeln
3 x Sicherheitsnadeln
2 x Nähgarn schwarz/weiß
2 x Sternzwirn schwarz/weiß

med. Set klein*
1 x 20 cm Pflaster, Hansaplast
1 x Verbandspäckchen
1 x elastische Binde
1 x Schmerztabletten, 10er Riegel
1 x Foliendecke
1 x Dreieckstuch

AZB klein*
1 m Bindedraht, 1 mm
5 m Leine, 3 mm / 156 kg Tragkraft
1 x Paketschnur
1 x Streichholzbox (Metall) mit Alleszünder gefüllt
1 x Teelicht
5 x Tampons
1 x Signalspiegel aus VA (oder ein gut verpackter Spiegel aus Glas)
1 x Notizblock oder Heft
1 x Bleistift mit Kappe
1 x Bleistift (Reserve)
1 x Bleistiftanspitzer
1 x Radiergummi
1 x Dosenöffner, Minimodell
1 x Aquarium-Luftschlauch 1 m

Angelset klein*
1 x Handangel (Eigenbau Erklärung auf Anfrage)
10 x Angelhaken (verschiedene Größen)
10 x Wirbel
5 x Angelbleie a 10g

Brustbeutel*
Ersatzausweise und ähnliche Dokumente, Bargeld, Edelmetall.

So, hoffendlich habe ich jetzt nicht vergessen was aufzulisten. Gut, wird sich zeigen und dann kann man ja immer noch nachtragen.

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Zusatzliste;

Mario, Sonntag, 27.09.2009, 00:04 vor 5914 Tagen @ Wizard (3823 Aufrufe)

Moin Wizard,

Deine Liste ist schon super und fast ausreichend.
Es kommt ja wie wir wissen auch immer auf die Länge des Unterfangens an - wie lange muß ich ohne Zivilisationsgedöns auskommen....
Wichtig erscheint mir noch folgendes:

-Ahle mit Garn - zu Schuhe und Rucksack nähen;
-Dentinurse - zum Zähne reparieren;
-Stahldraht, 1 und 1,5 mm, mehrere Meter - zum Fallen bauen (für die Hasen z.B.);
-BW-Planen - zum Zeltbau, als Umhang;
-Kartenmaterial und Kompaß, event. GPS;
-Taschenlupe, kostet wenige Schäkel - zum Feuer machen;
-Magnesiumstarter; eventuell noch ein Zippo (keinen Nachbauschrott);
-Micropur zur Wasserentkeimung, besser Filter; alternativ: Silbermünze - aber seeeehr unsicher;
-Menstrualkappe, besser wie nur 5 Tampons; ---> wir aber auch keine Frauen sind, --> wenn die 5 Stück alle sind, geht das Gewimmer los....;-)
-Naturschwämmchen, alternativ zur Menstrualkappe;
-Pfeilspitzen mit Innenloch für Holzpfeile - wer etwas Ahnung davon hat....
-BW-Geschirr;
-Kurbeltaschenlampe; bei Gewichtsproblemen 1 Schlüsselleuchte LED;

Hosenträger haben sich bei mir mit schwerem Rucksack nicht bewährt. Das drückt ungemein auf die Schultern - besser erst nutzen, wenn die Hosen vor Hunger eh schon rutschen und der Rucksack leichter ist....
Bei den Hosen nutze ich die Kommandohose aus dem Hause Köhler. Die haben einen Schnürsenkelbeinabschluß, Seitentaschen und das Gesäß, die Knie sind gedoppelt. Die gibt es ab ca. 39,-Schäkel.

Natürlich kann man die Liste bis ins unendliche ausdehnen....

Nach erfolgreichem Test mit 28 kg Marschgepäck und 30 km Fußmarsch ist bei mir mit 25 kg Fahnenstange höchstes Ende.
Mehr geht gar nicht und ich bin sonst nur noch ein wandelnder Zombi mit Wackelfunktion und kaputten Kniegelenken....
Und man kommt gaaanz schnell an die 25 kg und Essen für mindestens 2 Tage soll ja auch noch mit.
Da bleibt schon nur noch 1 kg Nudeln und 1 Büchse Cornetbeef über....

Viele Grüße!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

Nachtrag;

Mario, Sonntag, 27.09.2009, 00:20 vor 5914 Tagen @ Mario (3747 Aufrufe)

Einen Wasserfilter erachte ich als besonders wichtig.

Die Teile sind zwar relativ Teuer, wenn man aber die Schlonze im Walde hat, ist es mit der Reise ins gelobte Land vorbei....

Viele trinken dann garantiert das reichlich vorhandene Wasser aus den Wildschweinsuhlen....:-D

Tip: MSR-Wasserfilter / Kohle/Keramik; ca. 100 Schäkel; - die teuerste Anschaffung; - alternativ: Wie baue ich einen Wasserkohlefilter aus Zivilisationsrückständen oder einfachsten Materialien....

Wichtig ist auch die wissende Vorbereitung, das lesen von Büchern und und und.....---> wer kann denn noch richtig schreiben geschweige lesen?
Eine Konsole ist doch viel netter....

Aber ich denke, daß wir uns wiedereinmal die Finger wundschreiben....

So ein Notfall passiert ja eh nicht niemals nimmer gar nicht nie....:-D

Gruß!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

"Grundausrüstung"

Wizard, Berne, Sonntag, 27.09.2009, 10:06 vor 5913 Tagen @ Mario (3865 Aufrufe)

Moin Mario

Ja selbstverständlich ist die Liste nicht vollständig und muss erweitert werden. Deshalb steht da ja auch:

"Die Grundausrüstung wohlgemerkt, also das Mindeste was man haben sollte."

"Bisserl drüber nachdenken und sie für seine / ihre Zwecke abändern muss schon jeder selber."

"Und, ja, sie ist so ausgelegt, das sie sich auch ein H4-Empfänger mehr oder weniger locker und schnell zusammenstellen kann."

Und deshalb ist da noch kein Rucksack, Zelt oder sonst was aufgeführt. Aber gut, das du mit denkst. :-D

Wichtig erscheint mir noch folgendes:

-Ahle mit Garn - zu Schuhe und Rucksack nähen;

Geht zur Not auch mit Sternzwirn und größeren Nähnadeln. So Speziellere Sachen, wo man auch bisserl mehr Übung brachen und mehr kosten, kommen ins große Nähset.

-Dentinurse - zum Zähne reparieren;

Siehe oben, nur med. Set groß

-Stahldraht, 1 und 1,5 mm, mehrere Meter - zum Fallen bauen (für die
Hasen z.B.);
-BW-Planen - zum Zeltbau, als Umhang;
-Kartenmaterial und Kompaß, event. GPS;
-Taschenlupe, kostet wenige Schäkel - zum Feuer machen;
-Magnesiumstarter; eventuell noch ein Zippo (keinen Nachbauschrott);
-Micropur zur Wasserentkeimung, besser Filter; alternativ: Silbermünze -
aber seeeehr unsicher;

Alles Rucksack.

Warum sind Silbermünzen unsicher?

-Menstrualkappe, besser wie nur 5 Tampons; ---> wir aber auch keine Frauen
sind, --> wenn die 5 Stück alle sind, geht das Gewimmer los....;-)

Natürlich sich die 5 Tampons im kleinen AZB auch dafür gedacht. Aber die sind da hauptsächlich für andere Zwecke drin.

-Naturschwämmchen, alternativ zur Menstrualkappe;

Sicher, darüber sollen die Mädels aber selber nachdenken und dafür sorgen. Notfalls sollen sie nachfragen.

-Pfeilspitzen mit Innenloch für Holzpfeile - wer etwas Ahnung davon
hat....

Jep.

-BW-Geschirr;

Erweiterung zur einfachen Grundausrüstung:
Kleine Kampftasche mit Kochgeschirr, Feldflasche und noch so einiges. Dazu dann auch schon ein Klappspaten und Poncho.

Hosenträger haben sich bei mir mit schwerem Rucksack nicht bewährt. Das
drückt ungemein auf die Schultern - besser erst nutzen, wenn die Hosen vor
Hunger eh schon rutschen und der Rucksack leichter ist....

Was hast du denn für welche genommen? Meine sind so 3 cm breit und ich hatte nie Probleme damit.

Bei den Hosen nutze ich die Kommandohose aus dem Hause Köhler. Die haben
einen Schnürsenkelbeinabschluß, Seitentaschen und das Gesäß, die Knie sind
gedoppelt. Die gibt es ab ca. 39,-Schäkel.

Hört sich nicht schlecht an. Haltbarkeit, Farbe? Soll ja auch nicht zu sehr nach Militant oder gar Militär aussehen. Das könnte ins Auge gehen.

Natürlich kann man die Liste bis ins unendliche ausdehnen....

Nicht, wenn es um eine Grundausrüstung geht, die noch tragbar und bezahlbar sein soll.

Nach erfolgreichem Test mit 28 kg Marschgepäck und 30 km Fußmarsch ist bei
mir mit 25 kg Fahnenstange höchstes Ende.

Eben drum!

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Hosenvorstellung;

Mario, Sonntag, 27.09.2009, 22:04 vor 5913 Tagen @ Wizard (3923 Aufrufe)

Moin Wizard,

hier der Verweis auf die Hosen die ich bevorzuge.
Die Teile haben Druckknöpfe an den Taschen, wo man nicht aufpassen muß, daß man schnell etwas verliert.
Die Teile sind saubequem und sind in einem eher "Förstergrün" gehalten, was nicht so militärisch aussieht und gehen aber eher in das graugrüne.
Unsere Notfallhosen sind mit Grönlandwachs behandelt und somit schmutzabweisend/mückendicht und etwas regendicht (bedingt - sind ja keine Gummihosen).


http://www.raeer.com/shopexd.asp?page=1&id=5014?var=01

Warum sind Silbermünzen unsicher?

Ich weiß zwar, daß man mit den Teilen Wasser desinfizieren kann. Ich bin aber im E-Fall kein Mikrobiologe - sodaß ich keinen eindeutig sicheren Anhaltspunkt habe, daß ich dann das so behandeltes Wasser bedenkenlos trinken kann.
Mir ist nur bekannt, daß man damit einigen Krankheitserregern den Garaus machen kann, jedoch eine Aufbereitung von chemisch verunreinigtem Wasser geht damit natürlich nicht. Da hilft dann nur Aktivkohle, abkochen und filtern.

Natürlich sich die 5 Tampons im kleinen AZB auch dafür gedacht. Aber die
sind da hauptsächlich für andere Zwecke drin.

Man kann aus diesen natürlich auch Zunder für Feuer generieren.

-Naturschwämmchen, alternativ zur Menstrualkappe;


Sicher, darüber sollen die Mädels aber selber nachdenken und dafür sorgen.
Notfalls sollen sie nachfragen.

Viele kennen diese Kappen nicht und es wichtig, daß Mann auch mal darüber redet. Ich fnde es wichtig, daß auch Männer mal an die Frauen denken....

Hosenträger haben sich bei mir mit schwerem Rucksack nicht bewährt. Das
drückt ungemein auf die Schultern - besser erst nutzen, wenn die Hosen

vor

Hunger eh schon rutschen und der Rucksack leichter ist....


Was hast du denn für welche genommen? Meine sind so 3 cm breit und ich
hatte nie Probleme damit.

Ich habe so schwarze aus Gummilitze mit Eisenschnappern zum verstellen (auch so ca. 3 cm). Die Teile scheuerten auf meinen Schultern rum (Schweiß), daß es eine wunde Pracht war zu sehen, wie sich die Haut pellte (mit dem schweren Rucksack). Außerdem drückten die Schnapper unter dem Bauchgurt vom Rucksack und öffneten sich manchmal.
Ohne einem so schweren Rucksack sind die Teile natürlich top.

Viele Grüße!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

Hose

Wizard, Berne, Sonntag, 27.09.2009, 22:25 vor 5913 Tagen @ Mario (3600 Aufrufe)

Moin Mario


hier der Verweis auf die Hosen die ich bevorzuge. ...
http://www.raeer.com/shopexd.asp?page=1&id=5014?var=01

Bis auf die Druckknöpfe sieht sie interessant aus. Werde mir eventuell auch mal Testweise eine bestellen.

Ich weiß zwar, daß man mit den Teilen Wasser desinfizieren kann. Ich bin
aber im E-Fall kein Mikrobiologe - sodaß ich keinen eindeutig sicheren
Anhaltspunkt habe, daß ich dann das so behandeltes Wasser bedenkenlos
trinken kann.

Soweit mir bekannt, funktionieren die meisten (oder gar alle) käuflichen Wasserfilter auf der Basis von Silber ... und natürlich Holzkohle.

Mir ist nur bekannt, daß man damit einigen Krankheitserregern den Garaus
machen kann, jedoch eine Aufbereitung von chemisch verunreinigtem Wasser
geht damit natürlich nicht. Da hilft dann nur Aktivkohle, abkochen und
filtern.

Logisch, wenn irgend möglich sollte man sei Wasser immer abkochen und Filtern.

Natürlich sich die 5 Tampons im kleinen AZB auch dafür gedacht. Aber

die

sind da hauptsächlich für andere Zwecke drin.


Man kann aus diesen natürlich auch Zunder für Feuer generieren.

Nicht nur das, damit kann man bei Bedarf auch direkt Feuer machen. Außerdem dienen sie mit als Verbandsmaterial (z.B. Druckverband).

Viele kennen diese Kappen nicht und es wichtig, daß Mann auch mal darüber
redet. Ich fnde es wichtig, daß auch Männer mal an die Frauen denken....

Klar.

Ich habe so schwarze aus Gummilitze mit Eisenschnappern zum verstellen
(auch so ca. 3 cm). Die Teile scheuerten auf meinen Schultern rum
(Schweiß), daß es eine wunde Pracht war zu sehen, wie sich die Haut pellte
(mit dem schweren Rucksack). Außerdem drückten die Schnapper unter dem
Bauchgurt vom Rucksack und öffneten sich manchmal.
Ohne einem so schweren Rucksack sind die Teile natürlich top.

Hm ... Solche Probleme hatte ich bisher nicht.

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Hose;

Mario, Sonntag, 27.09.2009, 22:48 vor 5913 Tagen @ Wizard (3582 Aufrufe)

Bei den Hosen lasse ich an den Seitentaschen die beiden vorderen Druckknöpfe offen - so beult die Tasche nicht aus. Im Inneren dieser Taschen sind noch je 2 Riemen. Mit diesen kann man schlapperdes Gedöns in den Taschen von außen an/um die Beine festbinden - oder ein Messer bzw. einen Gegenstand sichern und gegen das Verlieren schützen bzw. bei einer Verletzung das Bein mit einer zusätzlichen weichen Unterlage abbinden.
Die Druckknöpfe und der Reißverschluß haben jetz mindestens 20 Wäschen überstanden....

Das "Grönlandwachs" auf den Hosen ist natürlich der absolute Hammer.
Es geht aber auch das Einschmieren mit 50/50 Stearin-Bienenwachs....
---> einfach aufreiben und mit dem Fön einwelkern.
Die Hosen sind dann ähnlich einer Wachshose/Jacke (sehen aber dann nicht mehr so schön aus, da einige leichte Flecke entstehen können, je nach Materialauftrag).

Auf die Silbermünzen zur Desinfektion verlasse ich mich aber auch nicht. Die sind eher zum Tauschen geeignet....

Viele Grüße!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

mehr Werkzeug

DvB, Sonntag, 27.09.2009, 18:29 vor 5913 Tagen @ Wizard (3711 Aufrufe)

Die Frage ist ja immer, für welchen Zweck man ein Teil braucht. Klar, ein Messer, ein Seil, ein Draht, ein Schlauch - sowas ist immer recht universell brauchbar. (Zumindest für den, der etwas Inspiration besitzt. Aber andere werden vermutlich eh nicht überleben...) Aber erzähl doch mal, was Du z.B. mit den Tampons und dem Kleiderbügel vorhast.

Generell würde ich die Sache einiges werkzeuglastiger angehen. Also wenigstens ein paar Cutterklingen, einen Satz Nadelfeilen und etwas mehr als nur ein Messer. Vllt. noch eine kleine Camping-Axt. Gewebeklebeband.

Was die Kleidung angeht, habe ich mir überlegt, mir selber welche zu bauen. Und zwar solche, mit der ich von Beginn an für die nächsten 10 Jahre verwachsen und vor mich hin stinken kann. (Die schlepp ich dann net im Rucksack mit mir rum, sondern zieh sie sofort an.) Ich glaube, es wäre aus naheliegenden Gründen keine schlechte Idee, da auch ne Panzerung einzuarbeiten. Mit den augenblicklich noch verfügbaren Mitteln läßt sich aus einer Kombination aus Leder, Gewebe und Kunststoff mit Hilfe einer Heißluftpistole eine verdammt harte und leichtgewichtige Schale basteln, die jeden Ritter vor Neid erblassen ließe. Mit ein paar Lagen seidenartigem Gewebe ließe sich sogar eine gewisse Schußsicherheit erzielen.

So hätte ich mehr Raum in meinem Rucksack für Dinge, die eine Menge Improvisation ermöglichen. Allein: einen echten Neuanfang, nur mit diesen Dingen, sehe ich als praktisch aussichtslos an. Ich halte mich zwar für verhältnismäßig gesund, kräftig und ideenreich - aber bestimmt nicht für steinzeittauglich. Ohne ein gewisses Maß an Technologie, was ich einfach nicht mit mir schleppen kann, wird das nix. :-(

Fangen wir mal beim Wasser an: Es soll doch längere Zeit Durst/vergiftetes Wasser geben, oder? Das Wasser kann ich nicht mit mir schleppen und auch keine Gefäße, die ich später befüllen und irgendwo deponieren kann. Ich könnte höchstens ein paar Luftballons einpacken - aber das scheint mir irgendwie doch ein ziemlich katastrophaler Ansatz zu sein. :-|

Messer;

Mario, Sonntag, 27.09.2009, 22:33 vor 5913 Tagen @ DvB (3727 Aufrufe)

Moin DvB,

Generell würde ich die Sache einiges werkzeuglastiger angehen. Also
wenigstens ein paar Cutterklingen, einen Satz Nadelfeilen und etwas mehr
als nur ein Messer. Vllt. noch eine kleine Camping-Axt. Gewebeklebeband.

Beim Messer habe ich mich für das Fällknivn A1 entschieden (alternativ ein Glock-Militärmesser). Beide kann man auch als Beil verwenden (man muß aber wissen, daß es ein Messer ist und auch bleibt).
Als Multifunktionswerkzeug ist ein Victorinox mit an Bord (kein billiges von der Tanke / Werbegeschenk. Das taugt gar nix.
Die billige Variante ist ein GUTER Schraubendreher und eine GUTE Kombizange.

Was die Kleidung angeht, habe ich mir überlegt, mir selber welche zu
bauen. Und zwar solche, mit der ich von Beginn an für die nächsten 10
Jahre verwachsen und vor mich hin stinken kann. (Die schlepp ich dann net
im Rucksack mit mir rum, sondern zieh sie sofort an.) Ich glaube, es wäre
aus naheliegenden Gründen keine schlechte Idee, da auch ne Panzerung
einzuarbeiten. Mit den augenblicklich noch verfügbaren Mitteln läßt sich
aus einer Kombination aus Leder, Gewebe und Kunststoff mit Hilfe einer
Heißluftpistole eine verdammt harte und leichtgewichtige Schale basteln,
die jeden Ritter vor Neid erblassen ließe. Mit ein paar Lagen
seidenartigem Gewebe ließe sich sogar eine gewisse Schußsicherheit
erzielen.

Nimm lieber eine ordentliche Hose. Da ist die Bewegungsfreiheit viel besser als mit einer zusammengepappten.

Wir gehen ja nicht zu Mad-Max....

Schußsichere leichte Sachen kann man nur mit Kevlar bewerkstelligen. Da solltest Du Dir lieber eine schußsichere West zulegen....um dann mit einem Kopfschuß den Löffel wegzulegen....;-)

So hätte ich mehr Raum in meinem Rucksack für Dinge, die eine Menge
Improvisation ermöglichen. Allein: einen echten Neuanfang, nur mit diesen
Dingen, sehe ich als praktisch aussichtslos an. Ich halte mich zwar für
verhältnismäßig gesund, kräftig und ideenreich - aber bestimmt nicht für
steinzeittauglich. Ohne ein gewisses Maß an Technologie, was ich einfach
nicht mit mir schleppen kann, wird das nix. :-(

Viele Leute lassen einen Spaten und eine große Axt einfach im Schuppen stehen, um mit den Aldi-Beuteln in den Wald zu ziehen. Da bleibt viel über - von solchen Geräten....
Man kann nicht alles mitnehmen - es sei denn mit dem Unimog und seinem Anhänger.;-)

Fangen wir mal beim Wasser an: Es soll doch längere Zeit Durst/vergiftetes
Wasser geben, oder? Das Wasser kann ich nicht mit mir schleppen und auch
keine Gefäße, die ich später befüllen und irgendwo deponieren kann. Ich
könnte höchstens ein paar Luftballons einpacken - aber das scheint mir
irgendwie doch ein ziemlich katastrophaler Ansatz zu sein. :-|

Eine Faltschüssel aus Plane (z.B. von Ortlieb)langt zu. Mit der kann man Beeren sammenl und sich auch mal die Füße waschen (lecker, lecker).
Als Wasserbehälter sind zwei einfache 1,5 l PET-Flasche aus dem Supermarkt ausreichend.
Aus einer kann ich dann noch einen Wasserfilter basteln.
Der Rest findet sich.
Es wird genug übrig bleiben, wenn das Ausdünnen begonnen hat.
---> hat nix mit Plündern zu tun - solchen Sachen gehen wir aus dem Weg.

Wasser in Glasflaschen mit viel Kohlensäure hält sich über 2 Jahre....

Viele Grüße!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

lange Messer, kurze Messer

Motti, Dienstag, 29.09.2009, 17:00 vor 5911 Tagen @ Mario (3761 Aufrufe)

Beim Messer habe ich mich für das Fällknivn A1 entschieden (alternativ ein
Glock-Militärmesser). Beide kann man auch als Beil verwenden (man muß aber
wissen, daß es ein Messer ist und auch bleibt).
Als Multifunktionswerkzeug ist ein Victorinox mit an Bord (kein billiges
von der Tanke / Werbegeschenk. Das taugt gar nix.
Die billige Variante ist ein GUTER Schraubendreher und eine GUTE
Kombizange.

Hallo,

wenn es ums Überleben geht landet man sehr schnell beim Thema Messer.:-)

Eine Anmerkung dazu. Mir ist aufgefallen, dass viele eine langes Messer für ihre Vorbereitungen suchen. Aber ich möchte mal die Frage stellen, wozu braucht man ein langes Messer?
Auf meinen Touren habe ich nie ein langes Messer dabei und auch noch nie eines vermisst. Was ich täglich in Gebrauch habe ist ein normales Schweizer Messer. Zu Hause habe ich ein Fällkniven A1. Das steht aber nur in der Vitrine und wird nie mitgenommen. Schätzungsweise mehr als 90% aller täglich anfallenden Arbeiten, die ein Messer erfordern, können mit einem Schweizer Messer gemacht werden. Zwiebel schneiden, Kartoffel schälen, usw. ist mit einem A1 eine Plagerei. Dafür ist es zu dick und der ballige Schliff spaltet das Schnittgut, als dass es sauber schneiden würde.

Ich hab es so gemacht, dass ich mir eine Handvoll der billigen aber guten BW-Taschenmesser (ca. 7,- Euro) gekauft habe. Die habe ich in alle Jacken, alle Rucksäcke, Handschuhfach, Arbeitsplatz usw. verstaut. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass immer 1-2 Taschenmesser greifbar sind, wenn eines gebraucht wird. Das ist besser als ein Spitzenmesser, das zu Hause im Schubladen liegt, wenn mans braucht.

Aber der Wunsch nach einem langen Messer von Spitzenqualität dürfte archaisch sein. Schon immer hatten Männer den Wunsch nach einer Waffe als treuen Begleiter. Man denke nur an Siegried´s Schwert Balmung oder an Winnetou´s Silberbüchse. Tja, ganz rationell gehe ich mit dem Thema auch nicht um und habe mir als treuen Begleiter ein Böker Arbolito zugelegt. Es ist mit 10,5 cm Klingenlänge nicht zu lang, der Gummigriff liegt gut in der Hand und lässt sich gut reinigen. Zudem liegt es unter der deutschen 12 cm-Grenze.

Gruß
Motti

Langmesser;

Mario, Dienstag, 29.09.2009, 19:58 vor 5911 Tagen @ Motti (3594 Aufrufe)

Moin Motti,

wegen dem A1; - das Teil ist sicher sehr groß. Aber, man kann mit dem Teil auch mal ein paar Scheitel fürs Feuerholz machen, man hat eines zum Hebeln, kann es in einen Baum schlagen um mal hochzuklettern.
Es gibt ja nicht das ultimative Messer, jedes hat seinen Einsatzzweck....Das A1 ist auch zum Schlachten gut geeignet - und zum fuchteln....;-)
Für das Zwiebelschneiden ist natürlich ein kleineres besser.
Aber hebel mal mit einem Taschenmesser oder schlage gröbere Äste für ein Tarp ab.
Bei der Klingenlänge ist das überhaupt nicht gar kein Problem zu den deutschen Gesetzen.
Man darf es natürlich nicht in der U-Bahn mitnehmen.
Das Waffengesetz sieht aber auch das Brauchtum und die Freizeitgestaltung.
Das neue WaffG zielt nur auf uneinsichtige Leute ab, die unbedingt so eine Gurka mit ins Kino nehmen müssen....

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f33/messerverbot-innenminister-erkl-rt-alles-halb-so-schlimm-75258/

Viele Grüße!

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

Messer

Wizard, Berne, Mittwoch, 30.09.2009, 02:18 vor 5911 Tagen @ Motti (3652 Aufrufe)

Moin Motti

wenn es ums Überleben geht landet man sehr schnell beim Thema Messer.:-)

Jau!

Und von sehr vielen immer noch völlig falsch bewertet.

Eine Anmerkung dazu. Mir ist aufgefallen, dass viele eine langes Messer
für ihre Vorbereitungen suchen. Aber ich möchte mal die Frage stellen,
wozu braucht man ein langes Messer?

Kommt ganz auf die Sichtweise an.

Aus Sicht der Erfahrung, als Pfadfinder, jemand der sich intensiv mit Survival beschäftigt oder jemand der aus Gewohnheit sein Leben lang mit einem Messer in der Tasche (als Werkzeug, nicht als Waffe) herumläuft, braucht man es gar nicht. Es genügt völlig, wenn die Klingenlänge zwischen 8 und 15 cm liegt und aus einem Material besteht, das sich leicht und schnell schärfen lasst und diese Schärfe lange hält. Also geschmiedeter, nicht rostfreier Stahl und keine rostfreie Stanzware. Zum Hacken von Holz nimmt man ein Beil oder eine Machete (was man halt gerade hat oder bevorzugt). Zum Abtrennen von Holz (z.B. Stangen für Traps) nimmt man eine Klappsäge (die ist zusammengeklappt nicht viel länger als ein Messer) oder man schneidet mit dem Messer wenn es nicht anders geht (man keine Säge hat). Das Schneiden schneller geht als Hacken, lässt sich ziemlich schnell beweisen und das es für das Messer besser ist, liegt auf der Hand.

Für Leute mit wenig bis gar keiner Erfahrung, zählt das, was sie in Filmen gesehen haben. Das Messer kann nicht groß genug sein. Da gibt es sogar reichlich Videos bei Youtube drüber. Ich meine, solche von (meist US-amerikanischen) "Survivalexperten", die mit Messern an Bäumen herumhacken und dabei erzählen, wie toll es ist ein Messer in mindestens Unteratmlänge zu haben. :-D

So nicht:
http://www.youtube.com/watch?v=4RLP_kYsa8Y
http://www.youtube.com/watch?v=ZuIa_gdY-TU

So schon eher:
http://www.youtube.com/watch?v=pzitk2-V1hw

Ich selber habe früher mal ein paar Jahre Messer gesammelt (neben anderen Klingen). Allerdings nicht, um damit in den Krieg zu ziehen oder auf Survivaltour zu gehen. Die waren nur für die Vitrine. Da habe ich auch ein paar solcher Messer dabei. Zum Beispiel eins (das wirklich als "Survivalmesser" verkauft wurde), dessen Klinge an der breitesten Stelle gute 8 cm hat und dabei rund 1 cm dick ist. Das Teil ist dermaßen kopflastig und liegt so beschissen in der Hand, das es allenfalls als Anker für ein Boot zu gebrauchen wäre. Aber nicht für den täglichen Gebrauch.

Auf meinen Touren habe ich nie ein langes Messer dabei ...

Ich schon ab und zu, das nennt sich dann Machete. :-D

Hast aber völlig Recht. Für den täglichen Gebrauch reicht ein "Matrosenmesser", ein "Schweizer" oder ein "Opinel" völlig aus.

Ich hab es so gemacht, dass ich mir eine Handvoll der billigen aber guten
BW-Taschenmesser
(ca. 7,- Euro) gekauft habe. Die habe ich in alle Jacken, alle Rucksäcke,
Handschuhfach, Arbeitsplatz usw. verstaut. Die Erfahrung der letzten Jahre
hat gezeigt, dass immer 1-2 Taschenmesser greifbar sind, wenn eines
gebraucht wird. Das ist besser als ein Spitzenmesser, das zu Hause im
Schubladen liegt, wenn mans braucht.

Jep, genau das.

Aber der Wunsch nach einem langen Messer von Spitzenqualität dürfte
archaisch sein. Schon immer hatten Männer den Wunsch nach einer Waffe als
treuen Begleiter.

Jau, wie so mancher auch PS mit Potenz verwechselt :-D :-D

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Mora-Messer

peaci, Mittwoch, 30.09.2009, 08:21 vor 5911 Tagen @ Wizard (3774 Aufrufe)

So nicht:
http://www.youtube.com/watch?v=4RLP_kYsa8Y
http://www.youtube.com/watch?v=ZuIa_gdY-TU

So schon eher:
http://www.youtube.com/watch?v=pzitk2-V1hw

moin Wizard!

das messer aus deinem letzten link hab ich auch in mehrfacher ausführung zu hause.
ich finde das preis-leistungs-verhältnis von mora-messern sehr gut.
es ist, neben einem schweizer messer, mein begleiter im urlaub. auf dem berg oder in der ferienwohnung - mit dem wird alles geschnippelt. robust und stark, die standzeit ist recht hoch, die schärfe sehr gut und aller kürze wieder (fast) rasiermesserscharf (je nach dem, was man darunter versteht). selbst das feine zwiebelschneiden für den salat ist damit kein problem, ja macht sogar spass. ich liebe es!

hier günstig:
http://cgi.ebay.de/K-J-ERIKSSON-Mora-of-Sweden-Messer-Carbon-Stahl-S01_W0QQitemZ120445498961QQcmdZViewItemQQptZDE_Sport_Camping_Outdoor_Campingmesser_werkzeug?hash=item1c0b1c7651&_trksid=p3286....

und zwei weitere moras (frosts hiessen die wohl früher) gibt es, nebst einem gut funktionierenden messerschärfer, hier:
https://secure.gothaer.de/app/igoshop/de/allgemeines/info-magazin_neu/jagd_infomag/jagd-eshop/revier/Jagdartikel_Revier.jsp

beste grüße
peaci

Mora-Messer

Wizard, Berne, Mittwoch, 30.09.2009, 18:26 vor 5910 Tagen @ peaci (3723 Aufrufe)

Moin Peaci

Jo, irgendwo auf dem Dachboden (vermutlich in einem der Angelkästen) liegt bei mir auch noch sowas herum. Weis nicht genau, ob von Mora. Hatte es mal als reines Angelmesser angeschafft. Beim Angeln (als reines Angelmesser) macht sich rostfrei doch besser als nicht rostfrei. Aber als reines Universal-Arbeitsmesser für jetzt und später ziehe ich doch "nicht rostfrei" vor.

MfG

Wizard

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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Zwecke

Wizard, Berne, Sonntag, 27.09.2009, 22:44 vor 5913 Tagen @ DvB (3625 Aufrufe)

Moin DvB

... Aber erzähl doch mal,
was Du z.B. mit den Tampons und dem Kleiderbügel vorhast.

Der Kleiderbügel dient einem immens wichtigen Zweck, nämlich jenem wofür er erdacht wurde.

Tampons:
• für den Zweck, wofür sie erdacht wurden
• Druckverband
• Zunder
• direkte Feuerherstellung
• Polster
• ...

Generell würde ich die Sache einiges werkzeuglastiger angehen. Also
wenigstens ein paar Cutterklingen, einen Satz Nadelfeilen und etwas mehr
als nur ein Messer. Vllt. noch eine kleine Camping-Axt. Gewebeklebeband.

"Die Grundausrüstung wohlgemerkt, also das Mindeste was man haben sollte."

Was die Kleidung angeht, habe ich mir überlegt, mir selber welche zu
bauen.

Sicher, wer es kann ...

Deshalb steht ja auch in meinem Text:
"Trotzdem sollte man da von Hand noch ein paar Änderungen vornehmen. "

Über den Rest werde ich mich mal nicht äußern. Hier geht es um eine Grundausrüstung und nicht um eine Kampfrüstung. Von der Machbarkeit und dem Nutzen mal ganz zu schweigen.

Allein: einen echten Neuanfang, nur mit diesen
Dingen, sehe ich als praktisch aussichtslos an.

Hat da irgendwo was davon gestanden?

Die Betonung liegt auf Grundausrüstung, damit die Leute überhaupt erst mal ein bisserl was haben und nicht mit nacktem Arsch im Wind stehen.

Ich sehe schon, das artet hier genauso aus wie im ZF. Der nächste möchte wohl möglich noch einen Generator mitschleppen, damit er sein Handy betreiben kann.

MfG

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

steht da oder nicht...

DvB, Montag, 28.09.2009, 07:17 vor 5913 Tagen @ Wizard (3598 Aufrufe)

Moin Wizard!

Allein: einen echten Neuanfang, nur mit diesen
Dingen, sehe ich als praktisch aussichtslos an.


Hat da irgendwo was davon gestanden?

Stand da schon irgendwie im Metatext, denn irgend nen Sinn muß es ja haben. Und im fraglichen Szenario, wenn ich flüchten muß, ist ja wohl i.d.R. davon auszugehen, daß ich nicht zurückkehren kann (bzw. dann eh alles geplündert wäre) und ich auf dieses bißchen Habe angewiesen bin, wenn ich nicht grad anderswo nen Spaten usw. in nem Schuppen finde... Ich mein, ich bin ja kein Sonntagskind, daß ich alles was ich brauche kurz zuvor finde oder so...^^ Also bitte!

Die Betonung liegt auf Grundausrüstung, damit die Leute überhaupt
erst mal ein bisserl was haben und nicht mit nacktem Arsch im Wind
stehen.

Wenn der Rucksack mir vllt. 3 bis 14 Tage (stand da auch nicht, was?) das Überleben etwas erleichtern soll und nichts sonst, ist das aber ganz schön schwach. Denn wie wahrscheinlich ist es denn, daß sich in der Zeit irgendwelche besseren Optionen ergeben? Doch wohl, wenn zwar wenigstens nicht 0, so doch eher verdammt gering. :-|
Ich meine, in dem Fall investiert man dann doch besser in ein paar gut versteckte Depots mit Ausrüstungsgegenständen, wo es dann aufs Gewicht net so ankommt.

Ich sehe schon, das artet hier genauso aus wie im ZF. Der nächste möchte
wohl möglich noch einen Generator mitschleppen, damit er sein Handy
betreiben kann.

Nuja, also die Wichtigkeit eines Kleiderbügels vermag ich da aber auch nicht viel anders einzustufen... :wink:

Grüßle, DvB

aussichtslose Aussicht ?

Mario, Montag, 28.09.2009, 22:21 vor 5912 Tagen @ DvB (3558 Aufrufe)

Moin DvB,

aussichtslos ist gar nichts.

Es ist sicherlich gut, wenn man einige Lager hat. Aber: - kann ich diese erreichen? Gammeln die darin befindlichen Gegenstände vor sich hin? Ist mein geplanter Fluchtweg auch der genommene/mögliche?
Es kommt doch darauf an, wie man mit wenigen Sachen improvisieren kann.
Es gibt genug Leute die eine Top Ausrüstung haben.
Wenn aber ein Teil in der Kette ausfällt, verhungern oder verdursten sie an der nächsten Ecke....

Theoretisch langt gute Kleidung, ein Topf, ein Zippo, ein fester Müllsack und ein A1. Der Rest findet sich in der Natur.

Wer sich nur auf seine Ausrüstung verläßt, ist nicht gut beraten.
Nur das Wissen über naturgegebene Verhältnisse und handwerkliches Geschick läßt einen in einer Notsituation überleben.

Ich hatte ein paar Tage mit meinem Geländewagen damit verbracht, ein paar wichtige Gegenstände in einzelnen KG-Rohren an 2 (V-förmig) geplanten Fluchtwegen einzugraben....
Es handelte sich dabei nur um ein paar Dosen BW-Brot, ein paar Ponchos, ein paar kleinere Töpfe, um mehrere Magnesiumstarter, ein paar Taschenmesser und um mehrer Meter Draht und Reepschnur sowie je 10 - 100er Nägel.
Zum einen ist die Investition sehr gering (ob ich es überhaupt einmal benötige weiß ich nicht) und ein Totalverlust ist zu verschmerzen....


Gruß!:-)

Mario

--
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts mehr.“ - Gerhard Johann David von Scharnhorst 1755 - 1813

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