Moin Leute,
diesen Text hätte ich vielleicht zuerst schreiben sollen ...
Gut, kommt vor, das auch mal einer wie ich nicht an alles denkt. Sind ja alle nur Menschen. Hätte ich es zu erst geschrieben, hätte es bei der Grundausrüstung vielleicht keine Missverständnisse gegeben.
Wozu die Planungshilfe?
Ganz einfach. Ich schreibe schon ziemlich lange in Foren dieser Art und immer wieder fällt mir auf, dass Neulinge auf diesem Gebiet leicht in Panik geraten. Sie bekommen von sich aus mit, das da für die Zukunft wohl gewaltig was im Busch ist und machen sich im Internet auf die Suche. Wenn sie dann auf Foren wie diese stoßen und anfangen sich einzulesen, dämmert ihnen meistens recht schnell, das ihre eigenen Vorstellungen noch das Harmloseste ist, was uns bevorsteht. Dann kommt Panik auf und oft auch Panikkäufe. Panik ist keine gute Grundlage, erst recht nicht beim Kauf von Ausrüstung. Da wird recht schnell das Pferd von hinten aufgezäumt und nicht selten teurer Schrott als Ausrüstung angeschafft.
Deshalb die Planungshilfe!
Erster Schritt: Panik unterdrücken, besser einlesen und nachfragen.
Mit was ist wann ungefähr zu rechnen?
Hier muss sich jeder selber ein Bild machen und eine eigene Meinung bilden.
Was kann ich?
Was ist mein Beruf und was sind meine Hobbys? Kann ich damit bei und nach der Krise was anfangen? Die meisten Handwerksberufe sind auch hinterher noch brauchbar. Insbesondere, wenn man sie auch unter primitivsten Bedingungen ausführen kann. Ein Rechtsanwalt mit dem Hobby "Börsenspekulant" wird da weniger gebraucht. Ein halbwegs guter Schlosser mit dem Hobby "Tischler" hat schon bessere Aussichten. Besonders, wenn er auch noch gerne Angelt und einen Garten hat in dem er nicht nur Rosen, sondern auch Gemüse züchtet.
Was weis ich?
Wissen ist das Einzige, wo man sagen kann, viel hilft viel. Besonders, wenn es in die richtige Richtung geht.
Was habe ich?
Gemeint ist hier alles, was man bei und nach der Krise brauchen könnte. Sofern man es retten kann. Fangen wir mal beim, Geld an. Wie viel habe ich und wie viel kann ich davon in Ausrüstung und Co stecken? Wie sieht es in meinem Kleiderschrank aus, was ist davon als Ausrüstung zu gebrauchen? Das Gleiche gilt für Werkzeug, Küchenzubehör, Campingartikel und so weiter. Auch so manches Erbstück, das auf dem Dachboden herumliegt, könnte noch mal von Nutzen sein. Vorrausgesetzt, man kann es im Notfall mitnehmen oder man wohnt schon recht günstig. Liegt da wohl möglich noch altes Werkzeug vom Opa? Eine Alte Uhr (solche, die früher auf einem Wohnzimmerschrank gestanden haben) zum Aufziehen von Tante Gerda? Omas alte Nähmaschine (mit Tretmechanik)> Vom Onkel noch ein Grammophon und Schallplatten? Wenn man der Meinung ist, man könnte er hinüber retten, Funktion überprüfen, instandsetzen und eventuell Zubehör beschaffen. Lässt sich was von meinen Kochtöpfen und Pfannen am Lagerfeuer gebrauchen? Die alte gusseiserne oder geschmiedete Bratpfanne mit Holzgriff bestimmt. Erscheit einem der Holzgriff zu kurz, kein Problem. Den kann man durch einen längeren ersetzen.
Wie günstig wohne ich?
Muss ich da in jedem Fall weg, oder bestehen gute Aussichten dort bleiben zu können? Egal wie gut die Aussichten sind, eine Grundausrüstung nebst Erweiterungen würde ich trotzdem anschaffen. Man weis ja vorher nicht was kommt. Brauchen wird man das meiste eh in jedem Fall. Und sei es nur für die Jagd, zum Angeln oder für die Gartenarbeit. Je besser die Aussichten sind, um so mehr kann man daran setzen, sich vor Ort "einzuigeln". Je schlechter die Aussichten sind, um so mehr sein Augenmerk auf eine "Flucht" richten. Flucht steht hier nicht aus Spaß in Anführungsstrichen. Eine solche im eigentlichen Sinn ist nämlich gar nicht gemeint. Flucht steht hier für ein möglichst planvolles und rechtzeitiges Ausweichen.
Welche Ausweichmöglichkeiten hätte ich im Ernstfall?
Egal ob der Wohnort noch so sicher ist. Man sollte immer mindestens zwei Ausweichmöglichkeiten im Auge haben und fest mit einplanen. Wenn man diese dann nicht braucht, um so besser. Je schlechter die Aussichten vor Ort sind, um so sorgfältiger muss man das rechtzeitige Ausweichen planen. Und bitte mehrere mögliche Ziele mit mehreren Möglichkeiten pro Ziel um dort hin zu gelangen.
Das Ganze da oben durchzukauen, ist natürlich ein ganz schöner Happen. Zu viel, als das sich ein Neuling alles merken könnte. Recht hilfreich ist es daher, sich auf dem Rechner einen Ordner anzulegen, in den man sich die Sachen abspeichert. So was habe sogar ich auf dem Rechner. Da packt man all die Listen, Texte und Bilder rein die einem wichtig erscheinen. Besonders die Eigenen. Die wichtigste Liste überhaupt, ist die wo drin steht, in welcher Reihenfolge was zu erledigen und zu kaufen (oder selber zu bauen) ist. Den Ordner sollte man regelmäßig auf einem anderen Datenträger sicher, man weis ja nie. Ganz wichtige Dinge ausdrucken.
Dann fängt man an, sich eine Grundausrüstung zu beschaffen und diese dann zu erweitern. Parallel dazu arbeiten man die anderen Dinge wie z.B. die "Flucht" aus. Immer schön einen Schritt nach dem Anderen und die wichtigsten Schritte zu erst.
Der aller, aller, aller wichtigste Schritt ist überhaupt erst mal anzufangen und zwar bald.
Grobe Übersicht verschaffen
Grobe Planung aufstellen
Übersicht verfeinern, "Fluchtziele" aussuchen
Planung verfeinern, Einkaufslisten zusammenstellen, "Fluchtrouten" ausarbeiten
Anfangen mit Kaufen, umarbeiten, selber bauen, instand setzen
Es muss nicht alles an einem Tag geschafft werden. Aber jeden oder jeden zweiten Tag ein bisserl. Besonders, wer Arbeitslos ist (und das werden täglich mehr), hat viel Zeit. Diese nicht aus Frust oder gar Faulheit vor der Glotze verplempern. Es gibt viel zu tun ... Man muss nur wollen!
MfG
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.