Mittelalterliches Antibiotikum aus Zwiebeln, Knoblauch, Wein und Ochsengalle (Freie Themen)

Dannylee, Sonntag, 25.11.2018, 22:16 vor 2167 Tagen (1947 Aufrufe)

Hallo miteinander,

heute lief auf ZDF-INFO die Doku "Ein Tag im Mittelalter". Darin wurde u. a. auch die
damalige Medizin abgehandelt. Ein Gemisch aus Zwiebeln, Knoblauch, Wein und Ochsengalle!
(in Nottinghamer Archiven entdeckt) im Kupferkessel gekocht - soll ein äußerst effizientes
Antibiotikum gegen multiresistente Keime ergeben.

https://www.meine-gesundheit.de/service/news/mittelalter-salbe-toetet-multiresistente-keime
Volltext:
Mittelalter-Salbe tötet multiresistente Keime
Ein Salbenrezept aus dem Mittelalter sorgt für Schlagzeilen. Die Mixtur tötet multiresistente Keime.

Antibiotische Salbe
Ein Salbenrezept aus dem Mittelalter sorgt für Schlagzeilen. Die Mixtur tötet multiresistente Erreger (MRE). Hoffnungen auf ein neues Medikament gegen Infektionen durch solche antibiotikaresistenten Keime dürften aber wohl kaum begründet sein.

Ob Spektrum der Wissenschaft, Spiegel-Online oder viele Zeitungen: Anfang April berichten viele Medien von einer vermeintlichen Wundersalbe aus dem Mittelalter. Die Nachricht: Ein Gemisch aus Zwiebeln, Knoblauch, Ochsengalle und Wein – verarbeitet in einem Messinggefäß - tötet multiresistente Keime, unter anderem auch Methicillin-resistente Bakterien vom Staphylococcus aureus Stamm (Abkürzung MRSA). Da blitzt bei vielen Lesern Hoffnung auf. Die Sorge um Krankenhausinfektionen treibt 4 von 5 Deutschen um. Nicht zu Unrecht: Krankenhauskeime werden nach Schätzungen für mehr als 10.000 Todesfälle in deutschen Krankenhäusern verantwortlich gemacht. Aber kann die Nachricht über die Wundersalbe überhaupt eine Rolle im Kampf gegen antibiotikaresistente Krankenhauserreger spielen?

Kaum Aussichten auf Medikament aus der mittelalterlichen Augensalbe
Tatsächlich sind Erfolgsaussichten für eine neuartige Therapie gegen Krankenhauserreger sehr gering. Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Wissenschaftler an der Universität von Nottingham testeten das Rezept an MRSA-Kulturen in Petrischalen. Dabei stellten sie fest, dass die Augensalbe nach einem Rezept aus dem altenglischen mittelalterlichen „Bald’s Leechbook“ die Keime vergleichbar gut oder besser bekämpft als herkömmliche Antibiotika. Diese Ergebnisse konnten nach Angaben der Texas Tech University (USA) an Mäusen bestätigt werden.

In den Experimenten der Universität von Nottingham wurde die Wirkung der Salbe also in Petrischalen getestet. Eine Petrischale aber ist kein menschlicher Organismus. Ein sehr gutes Ergebnis in der Petrischale hätten die Forscher auch mit einem herkömmlichen Desinfektionsmittel erzielt. Die Herausforderung bei der Therapie von Infektionen mit resistenten Keimen besteht aber darin, die Erreger im Körper zu bekämpfen. Hier soll der Tierversuch Hinweise liefern.

Die Ergebnisse aus den amerikanischen Maus-Experimenten erzielten vergleichbare Ergebnisse wie herkömmliche Antibiotika. Was bedeutet das? Es ist ja gerade das große Problem der Therapie von multiresistenten Erregern wie MRSA und VRSA, dass herkömmliche Antibiotika gegen die meisten mehrfach-resistenten Keime nicht wirken. Gerade deshalb werden sie ja als multiresistent bezeichnet. Ein vergleichbar gutes Ergebnis von mittelalterlicher Salbe und herkömmlichen Antibiotika dürfte daher wohl ein im Sinne einer Therapie nur kaum hinreichendes Ergebnis sein. Aber auch unabhängig von der Deutung der Studienergebnisse wären die Hürden bis zu einer neuartigen multiresistenten Erreger-Therapie hoch.

Antibiotische Wirkung von Knoblauch und Zwiebeln schon lange bekannt
Die antibiotische Wirkung von einzelnen Bestandteilen der Augensalbe ist seit Langem bekannt. Alkohol (aus dem Wein) desinfiziert, Kupfer und Gallensalze töten Bakterien und Einreibungen mit Knoblauch oder Zwiebeln haben in der Pflanzenheilkunde bei oberflächlichen Infektionen über Jahrhunderte einen festen Platz gehabt. Die nachgewiesenen antibiotischen Eigenschaften von Knoblauch oder Zwiebel aber hat die moderne Pharmazie bislang nicht in ein wirksames Medikament überführen können. Umso unwahrscheinlicher, dass die Mixtur der mittelalterlichen Augensalbe zu einem Medikament führt. Denn bislang weiß niemand auch nur im Ansatz, warum die Salbe als Wirkstoffgemisch besser gegen multiresistente Keime wirkt als ihre Bestandteile alleine.

--

@Taurec: Sollte dies hier schon irgendwo in Deiner Sammlung vorhanden sein, diesen Beitrag
dann bitte einfach wieder löschen.

Freundliche Grüße

Dannylee

Anwendungen!!!

rauhnacht, Montag, 26.11.2018, 20:08 vor 2166 Tagen @ Dannylee (1671 Aufrufe)

Hallo Dannylee,

in dem Artikel wird unterschieden zwischen der Wirkung in der Petrischale und der Wirkung IM Körper. Die Schwierigkeit könnte imho die Wirkung außen auf der Haut und der Wirkung eben im Körper sein. Damit IM Körper etwas wirken kann, muss ein Wirkstoff erstmal die verschiedenen „Barrieren“ nehmen. Was gar nicht so einfach ist, es gibt Wirkstoffe, die sind nur lokal wirkend, andere, die im Verdauungstrakt oder im Blut wirkend sein können und nur wenige die Lymphen oder Knochengängig sind.

Davon abgesehen nehme ich Deine Fadeneröffnung zum Anlass über meine Cystuserfahrungen zu berichten. Auch so ein Pflänzchen, welches wirklich sehr wirksam gegen Viren, Bakterien und Pilze wirkt und wohl evtl. je nach Anwendung die Fähigkeit hat, etliche Barrieren zu nehmen wie z.B. Teebaum und zumindest ohne exzessive „Benutzung“ keine bislang bekannten negativen Ergebnisse zeitigt. ( Nötiger Warnhinweis: Exzessiv „benutzt“ ist nix gut. Da braucht man gar nicht bis zum Antibiotica gucken, selbst Kamillentee im Übermaß ist schädlich.)


https://www.hkk.de/themen/behandeln/zistrose-tee-gegen-viren-und-bakterien

Den hab ich dann selbst im Garten angesiedelt:
https://schauungen.de/forum/index.php?mode=thread&id=39515


Und das hat sehr erfreulich richtig gut geklappt. So nun ein paar Jahre später, habe ich etliche Cystusstauden im Garten. Etliche kleine, aber robust über die Jahre und einen wirklich großen. Der ist ein richtiger Busch geworden, hat wundersamerweise, obwohl nicht so richtig winterhart, die Wetterkapriolen der letzten Jahre mit kurzem tiefen Frost bei uns und vor allem die üblen Frosteinbrüche im Frühjahr wirklich völlig symptomlos überstanden. Und das will schon was heißen, vor zwei Jahren ist mir im Garten fast alles da umgegangen oder zumindest geschädigt worden. An dem NICHT winterharten Cystus keine Spur. Wundersam?!

Ich liebe diese Pflanze sehr. Ab dem Frühjahr blühen jeden Tag neue hübsche Blüten auf und die Wildbienen, wie Bienen vom Nachbarimker umwolken den Busch. Und ich denke, das ist auch für die richtig gut. Wer weiß, ob nicht auch die von seiner Wirkung entgegen dem Bienensterben Hilfe erhalten.

Dies Jahr hab ich den wirklich sehr häßlichen sogenannten „hot-spot“ beim Hund an der Backe, im Urlaub erworben, nach Heimkehr damit behandelt. Sud aus Blättern und Blüten zur Waschung, was Hundetier brav über sich ergehen ließ und ratz fatz innerhalb 4 Tagen war das weg. Das „Leck“ an der Backe war handtellergroß, offen und blutig.
Das war keine Spielerei, beim Tierarzt wäre das richtig langwierig, mit üblen Folgen wie Sedierung zur Säuberung und Halskrause fürs Tier, Kosten und ungewissen Erfolg geworden.
Sehr überzeugender Erfolg!
Trauen muss man sich das halt dann auch noch!

Ich hab auch mal ein Weilchen ein, zwei Blättchen in den Salat geschnipselt. Davon rate ich aber auto- immun über stimulierten Menschen, wie z: B. mir ab. So etwas kann Schübe auslösen wie auch Lindenblütentee.
Immer schön das Gleichgewicht beachten, was gar nicht so einfach ist…
Weniger ist mehr, aber wenn man weiß, was man bei üblen Sachen so machen kann, ist das viel wert.
Seit Jahren hab ich ein Briefchen Cystuslutschpastillen in der Arbeit liegen. Wenn dann alljährlich die Grippe uns heimsucht, wasch ich mir zigmal die Hände, desinfiziere Türklinken, preise die unterstützende Wirkung von Cystus und bleibe gesund. Sicher nicht nur darum, aber auch!


Mittlerweile wird sogar schon die Wirkung von Cystus gegen HIV und Ebola:surprised: vermutet, für mich nicht verwunderlich, weil diese Pflanze Wirkstoffe hat, die Viruszellen an Weitervermehrung hindern.( An dieser Stelle kurz eingeflochten: In Infektionsschutzbelehrungen in hiesigem Lande ist seit diesem Jahr Ebola eingebunden, was neu ist, aber nicht verwunderlich. Nicht nur ich bin so verschwurbelt :confused: unterwegs.)

Fazit: Über „Anschauung“ - Gewahrsein sollte Mensch natürlich in die Anwendung kommen mit steter Reflektion und Rückbindung, ansonsten sind das alles Hirngespinste. Ohne Anschauung – Gewahrsein aber erschöpft sich Mensch in materiellem Gebrauchs - Voodoo und zeitigt die Wirkung, die es dann eben so gibt. Auf der Oberfläche, den inneren Strukturen und Seelenleben wirken verschiedene „Substanzen“ und weil das so kompliziert ist, mag der energieeffiziente Mensch so kompliziertes Rumgemache eben nicht und bevorzugt einfache Lösungen.

Liebe Grüße
Rauhnacht

Virusvermehrung

Bubo, Montag, 26.11.2018, 21:02 vor 2166 Tagen @ rauhnacht (1582 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht!

"...die Viruszellen an der Weitervermehrung hindern."

Viren können sich nur über Wirtszellen vermehren, sind also praktisch Zellparasiten, die über Adsorption und Penetration in eine Zelle gelangen. Daher würde mich interessieren um welche Wirkstoffe es sich in der Pflanze handelt. Hast Du nähere Informationen dazu?

Gruß
Bubo

"Grenzen setzen können"

rauhnacht, Montag, 26.11.2018, 22:16 vor 2166 Tagen @ Bubo (1513 Aufrufe)

Hallo,

Vermutbarerweise blockieren die Wirkstoffe die umhüllenden Proteine der Viruszelle,was dann dazu führt , dass der Virus an der Wirtszelle nicht in entsprechender „Durchschlagskraft“ andocken kann.

z.B.: https://www.helmholtzmuenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/32074/index.html

Was ziemlich heftig ist, da die Proteinenstrukturen just von u.A. Ebola in der Masse der Virologie da makabre Sachen , eben gerade im Bereich der Proteinstruktur ! machen.

Freundliche Grüße
Rauhnacht

Kräuterkunde

Dannylee, Montag, 26.11.2018, 22:44 vor 2166 Tagen @ rauhnacht (1529 Aufrufe)

Hallo Dannylee,

Und das hat sehr erfreulich richtig gut geklappt. So nun ein paar Jahre später, habe ich etliche Cystusstauden im Garten. Etliche kleine, aber robust über die Jahre und einen wirklich großen. Der ist ein richtiger Busch geworden, hat wundersamerweise, obwohl nicht so richtig winterhart, die Wetterkapriolen der letzten Jahre mit kurzem tiefen Frost bei uns und vor allem die üblen Frosteinbrüche im Frühjahr wirklich völlig symptomlos überstanden. Und das will schon was heißen, vor zwei Jahren ist mir im Garten fast alles da umgegangen oder zumindest geschädigt worden. An dem NICHT winterharten Cystus keine Spur. Wundersam?!

Ich liebe diese Pflanze sehr. Ab dem Frühjahr blühen jeden Tag neue hübsche Blüten auf und die Wildbienen, wie Bienen vom Nachbarimker umwolken den Busch. Und ich denke, das ist auch für die richtig gut. Wer weiß, ob nicht auch die von seiner Wirkung entgegen dem Bienensterben Hilfe erhalten.

Liebe Grüße
Rauhnacht


Besten Dank, Rauhnacht,

nun überlege ich, ob ich dieses Wunderpflänzchen nicht ebenfalls in meinem Garten ansiedeln sollte. So würde meine "Notapotheke" im Falle des Falles immer wieder nachwachsen.
Zwiebeln, Knoblauch und auch Weintrauben könnte ich evtl. noch dazugesellen.:-)
Aber wo kriegt man Ochsengalle her, wenn's im Ernstfall eh nix mehr gibt?:-D

Liebe Grüße zurück

Dannylee

Wege

rauhnacht, Montag, 26.11.2018, 22:58 vor 2166 Tagen @ rauhnacht (1470 Aufrufe)

Hallo,
ja, das solltest Du unbedingt tun.

Über die Weintrauben in meinem Garten freuen sich im Moment noch die Vögel. Dies Jahr war ja so richtig viel an allen Sträuchern und Bäumen. Meine Weintrauben haben die Wäschespindel erklommen und ich hab sie gewähren lassen. Mit dem Erfolg, dass diese mit dem Gewicht nicht zurecht kam und zusammen klappte. Ich hab es lediglich geschafft einen Bruchteil der Trauben weiter zu verarbeiten. Neben Fehlversuch kam ein wirklich absolut köstlicher Essig dabei heraus.

Der Holunder ist bedenklicherweise vertrocknet. Fr. Holle lässt grüßen.:warnung:
Und so lerne ich über die Jahre hinweg.

Liebe Grüße
Rauhnacht

rote Tücher

rauhnacht, Montag, 26.11.2018, 23:14 vor 2166 Tagen @ rauhnacht (1521 Aufrufe)

Hallo nochmal,

die Ochsengalle hab ich vergessen zu erwähnen.
Ich bin ja eh der Meinung, dass es so arme Ochsen gar nicht geben dürfte. Dem gemäß erschöpft sich das schon darin, dass sich derzeiten kaum jemand traut Stiere zu "halten" und die Galle der Ochsen derzeit aus unausgelebter Wut derer eher nicht gesundheitsförderlich ist.

Oh jemine, ich kanns halt nicht lassen.

Huch
Rauhnacht

Maria Trebens Schwedenbitter

Dannylee, Dienstag, 27.11.2018, 21:57 vor 2165 Tagen @ rauhnacht (1624 Aufrufe)

Hallo,

Meine Weintrauben haben die Wäschespindel erklommen und ich hab sie gewähren lassen. Mit dem Erfolg, dass diese mit dem Gewicht nicht zurecht kam und zusammen klappte. Ich hab es lediglich geschafft einen Bruchteil der Trauben weiter zu verarbeiten. Neben Fehlversuch kam ein wirklich absolut köstlicher Essig dabei heraus.

Der Holunder ist bedenklicherweise vertrocknet. Fr. Holle lässt grüßen.:warnung:
Und so lerne ich über die Jahre hinweg.

Liebe Grüße
Rauhnacht

Hallo, Rauhnacht,

sollten Wirtschafts-/Finanzrash und Krieg eines Tages Wirklichkeit werden,
wirst Du Dir zu helfen wissen, sofern Du überlebst.
Du hast nicht nur den theoretischen Unterbau, sondern auch schon wertvolle Erfahrungen in der
Praxis gesammelt. Wenn ich mich recht erinnere, hast Du Dich mal (im Traum?) als alte weißhaarige Frau gesehen, die zufrieden auf ihr Leben zurückblickte und wusste: Sie hatte
es gut gemacht (ihr Leben "danach"? gut gemeistert).
Ich gehe mal davon aus, dass nicht nur Du selbst, sondern auch Deine Mitmenschen "danach"
von Deinem Wissen und Können in Sachen pflanzlicher Ernährung und Kräuterheilkunde profitieren.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal Maria Trebens bittere Schwedentropfen erwähnen.
Wenn Du all diese Zutaten (bis auf einige Ausnahmen);-) in Deinem Garten hast, kannst
Du Dir auch diese Mixtur in möglichst hochprozentigem Schnaps selbst ansetzen. Noch
gibt's fertige Mischungen in jeder Apotheke.

Anleitung aus dem Internet:

https://www.wunderweib.de/schwedenbitter-dieser-kraeutertrunk-ist-eine-allzweckwaffe-fuer-den-koerper-100991.html

Kurze Auszüge und Auflistung des Schwedenbitters und der Theriak-Venezian-Kräuter:

Daraus besteht der Schnaps
10 g Sennesblätter
10 g Aloe vera
5 g Myrrhe
10 g Naturkampfer
10g Rhabarberwurzel
0,2 g Safran
10 g Manna
10 g Zittwertwurzel
10 g Theriak venizian
10 g Angelikawurzel
5 g Eberwurzwurzel

Theriak ist ebenfalls eine Kräutermischung.
Aktuelle Theriak-Rezepturen enthalten mit Sicherheit keine giftigen Substanzen, also weder Opium noch Meerzwiebel. Das schränkt naturgemäß auch die Wirkung deutlich ein.

Ein heute lieferbares Theriak-Rezept stammt von der Firma Caelo, die Apotheken beliefert:

· Angelikawurzel (ca. 40%)

· Baldrianwurzel (ca.15%)

· Zimt (ca. 15%),

· Zitwerwurzelstock (ca. 15%)

· Cardamom (ca. 7,5%,

· Myrrhe (ca. 7,5%)

Myrrhe ist das aromatische Gummiharz von mehreren Arten der Gattung Commiphora aus der Familie der Balsambaumgewächse, in erster Linie Commiphora myrrha. Dieser bis zu drei Meter hohe, dornige Strauch wächst in Somalia. Andere Myrrhe produzierende Arten gedeihen in Südarabien und Äthiopien.

--

Wer weiß, wofür das alles mal gut sein soll. Und gibt's dann keinen Schnaps mehr zu kaufen,
musst Du den auch noch selber brennen.:-D
Viel Spaß dabei!

Freundliche Grüße

Dannylee

Jetzt und Ausblick

rauhnacht, Freitag, 30.11.2018, 20:15 vor 2162 Tagen @ Dannylee (1452 Aufrufe)

Hallo Dannylee,

sollten Wirtschafts-/Finanzrash und Krieg eines Tages Wirklichkeit werden,
wirst Du Dir zu helfen wissen, sofern Du überlebst.

Sofern ich bis dahin überhaupt noch lebe. So beim Warten wie "Godot auf dem Bänkchen" fällt mir über die Jahrzehnte auf, dass so vor c. 30 Jahren kaum jemand außer den Alten über Kräuter etliches wussten.Ich musste mir das bisschen Wissen mühsam weitgehend über Bücher zusammen stückeln. Dann kam mal kurz eine Welle der Interessierten und ich freute mich und hoffte, dass dies Wissen sich wieder ausbreitet. Was es auch tat, aber bei allzu vielen wohl eher als Modewelle. Und die ist schon wieder rum. Darum bin ich sehr angetan davon, dass dies Thema auch hier "noch" interessiert.
Und da geht es mir nur so "Nebenher" um irgendwelche überlebenstechnische Fähigkeiten, sondern noch viel mehr ums Nahe dran sein in dieser Natur.

Du hast nicht nur den theoretischen Unterbau, sondern auch schon wertvolle Erfahrungen in der
Praxis gesammelt. Wenn ich mich recht erinnere, hast Du Dich mal (im Traum?) als alte weißhaarige Frau gesehen, die zufrieden auf ihr Leben zurückblickte und wusste: Sie hatte
es gut gemacht (ihr Leben "danach"? gut gemeistert).
Ich gehe mal davon aus, dass nicht nur Du selbst, sondern auch Deine Mitmenschen "danach"
von Deinem Wissen und Können in Sachen pflanzlicher Ernährung und Kräuterheilkunde profitieren.

Hmmmm. Wenn es denn dann so werden wird, werde ich zufrieden und glücklich "gehen dürfen". Und das nicht "nur" wegen der Kräuter.
Jetzt geht es mir aber um das Leben jetzt, was beim Ausblick auf ein eventuelles Dann ja auch nicht schadet. Das, was mich da trägt, ist vorrangig die Freude am Einpendeln ins Jetzt.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal Maria Trebens bittere Schwedentropfen erwähnen.
Wenn Du all diese Zutaten (bis auf einige Ausnahmen);-) in Deinem Garten hast, kannst
Du Dir auch diese Mixtur in möglichst hochprozentigem Schnaps selbst ansetzen. Noch
gibt's fertige Mischungen in jeder Apotheke.

Mein Mann ist begeisterter Schwedenkräuteranwender und das ist für ihn bestimmt auch gut. Für meine eine ist das eher weniger was, weil ich den Schnapsgeruch und das Brennen im Magen überhaupt nicht mag und sowieso vorsichtig sein muss mit zu viel " Intensität".

Anleitung aus dem Internet:

https://www.wunderweib.de/schwedenbitter-dieser-kraeutertrunk-ist-eine-allzweckwaffe-fuer-den-koerper-100991.html

Kurze Auszüge und Auflistung des Schwedenbitters und der Theriak-Venezian-Kräuter:

Daraus besteht der Schnaps
10 g Sennesblätter
10 g Aloe vera
5 g Myrrhe
10 g Naturkampfer
10g Rhabarberwurzel
0,2 g Safran
10 g Manna
10 g Zittwertwurzel
10 g Theriak venizian
10 g Angelikawurzel
5 g Eberwurzwurzel

Theriak ist ebenfalls eine Kräutermischung.
Aktuelle Theriak-Rezepturen enthalten mit Sicherheit keine giftigen Substanzen, also weder Opium noch Meerzwiebel. Das schränkt naturgemäß auch die Wirkung deutlich ein.

Ein heute lieferbares Theriak-Rezept stammt von der Firma Caelo, die Apotheken beliefert:

· Angelikawurzel (ca. 40%)

· Baldrianwurzel (ca.15%)

· Zimt (ca. 15%),

· Zitwerwurzelstock (ca. 15%)

· Cardamom (ca. 7,5%,

· Myrrhe (ca. 7,5%)

Myrrhe ist das aromatische Gummiharz von mehreren Arten der Gattung Commiphora aus der Familie der Balsambaumgewächse, in erster Linie Commiphora myrrha. Dieser bis zu drei Meter hohe, dornige Strauch wächst in Somalia. Andere Myrrhe produzierende Arten gedeihen in Südarabien und Äthiopien.

--

Das allermeiste davon lässt sich dann doch eher kaum oder gar nicht in diesen deutschen Landen ansiedeln. Macht aber nüscht, jedes Pflänzchen wächst eben an DEM Platz, wo es gedeihen kann und das ist nicht multikulti überall gleich, sondern aus vielseitigen Gründen ziemlich individuell. Weswegen ich über meinen Cystusstrauch im Garten auch hoch erfreut bin!
Ich hab auch mal in meinem vormaligen Garten Süßholz angesiedel. Das entpuppte sich zur Katastrophe. Das Zeug hat zwar wunderhübsche Blüten, breitet sich aber aus wie Brennesseln. Nun sind Brennesseln wie Süßholz toll, aber nicht mehr lustig, wenn die alles andere gemächlichere überwuchern.

Und dann müht sich das zivilisierte Garten begrenzte Geschöpf "Rauhnacht" ab, im Garten für Gleichgewicht zu sorgen, in der vermeintlichen Annahme, dies sei ihre Aufgabe.
So kann man sich irren.

Liebe Grüße
Rauhnacht

Cystus und Oreganoöl

Jacob, Donnerstag, 29.11.2018, 22:21 vor 2163 Tagen @ rauhnacht (1573 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht,

vielen Dank für die Schilderungen, insbesondere hinsichtlich Cystus.
Meiner ist mir im zweiten Winter vor ein paar Jahren eingegangen, aber
nun bin ich entschlossen, wieder Cystus anzusiedeln.
Den Tee trinken wir stets zur Immunstärkung. Was besonders erfreulich ist: Er schmeckt sogar den Kindern.

Ein wahres Wundermittel, da es antiviral, -bakteriell und -fungizid wirkt, ist auch das Oreganoöl. Eine Kur damit putzt so richtig durch. Oreganoöl verbrennt in seinem Feuer regelrecht die Krankheitskeime.

Ich nehme für eine Kur über 7-10 Tage einen Tropfen biologisches, ätherisches Oreganoöl
(günstiger, qualitativ hochwertiger Hersteller zB Zane) in einem Esslöffel Kürbiskernöl (es geht auch jedes andere Öl) dreimal täglich.
So in Öl verdünnt ist es nicht ätzend.

Gerade für eine Darmreinigung oder Candida-Befall sehr wirksam, aber auch bei jedem Infekt zu empfehlen. Bei starkem Befall die Herxheimer-Reaktion erwarten. Abzumildern durch gleichzeitige Einnahme Gift bindender Stoffe wie Betonit, Heilerde, Aktivkohle, Flohsamenschalen und Algen.

Für Haustiere kann Oreganoöl ebenfalls angwendet werden. Hier eignet es sich vor allem als natürliches Entwurmungsmittel. Meinen Hühnern gebe ich dafür und zur generellen Krankheitsvorbeugung einen Tropfen auf 2L Wasser zu trinken.

Gruß jacob

Oreganoöl und einheimische Verwandte

rauhnacht, Freitag, 30.11.2018, 19:26 vor 2162 Tagen @ Jacob (1456 Aufrufe)

Hallo Jakob,
Vielen Dank, sehr interessant. Das Öl werd ich mir sicher besorgen.
Und in Hinblick zur Fadeneröffnung hab ich gelesen, dass dies wohl auch gegen multirestente Keime wirksam ist.
Leider ist ja dies ätherische Öl nur per Dampfdestillation her zu stellen, das kann ich leider selbst nicht.
Aber Oregano frisch aus dem Garten essen wir sehr oft und ich liebe es, so zur Brotzeit zum Wandern aromatische Kräuter mit zu nehmen oder noch besser zu finden. Kräuteröl daraus ist auch gut. Aber natürlich bestimmt nicht so wirkungsintensiv.

Dost ist übrigens die Variante, die wild und sehr häufig in Deutschland auch wächst. Sieht ein kleines bisschen anders aus. Die Blätter sind größer, die Blüte steht recht hoch und ist buschig. Der Geschmack für meine Sinne etwas herber und nicht ganz so intensiv, schmeckt aber gut. Der Geruch aber fast identisch.

https://www.heilkraeuter.de/lexikon/dost.htm

Und so mal als Anmerkung für die Leser: Selbst in diesen stark zivilisierten Zivilsationsgegenden wie Deutschland findet man etliche bekannte Kräuter tatsächlich recht häufig wild. Dost, Schnittlauch, Pfefferminze, Bärlauch, Kamille, Thymian so als bekannteste genannt.

Liebe Grüße
Rauhnacht

Carvacrol

Jacob, Freitag, 30.11.2018, 23:31 vor 2162 Tagen @ rauhnacht (1440 Aufrufe)

Ah, da war ich mir immer unsicher, inwiefern der heimische Dost über ähnliche Heilkräfte verfügt. Aber den Angaben Deines Hinweises zufolge enthält dieser auch das für die Heilwirkung verantwortlich gemachte Carvacrol. Großartig!
Das wächst bei mir nämlich bereits üppigst und ist stets Bestandteil von allerlei Speisen.

Meinem Vater habe ich vor Jahren einmal eine kleine und daher legale Destille geschenkt.
Der Hersteller gibt an, dass sich damit auch ätherische Öle destillieren lassen können.
Den gibt es auch heut noch:
https://www.destillatio.eu/aetherische-oele-selbermachen/

Würde ich von einem Zivilisationsabbruch ausgehen, wäre das eine Sache, die ich unbedingt mir aneignen wollte. Davon gehe ich allerdings nicht mehr aus. Da kann ich das Zeug eben auch weiterhin bestellen.

Schönen Gruß, jacob

Wissen über Generationen und zu Wasser immer!

rauhnacht, Sonntag, 02.12.2018, 00:05 vor 2161 Tagen @ Jacob (1496 Aufrufe)

Hallo Jakob,


Meinem Vater habe ich vor Jahren einmal eine kleine und daher legale Destille geschenkt.
Der Hersteller gibt an, dass sich damit auch ätherische Öle destillieren lassen können.
Den gibt es auch heut noch:
https://www.destillatio.eu/aetherische-oele-selbermachen/

Würde ich von einem Zivilisationsabbruch ausgehen, wäre das eine Sache, die ich unbedingt mir aneignen wollte. Davon gehe ich allerdings nicht mehr aus. Da kann ich das Zeug eben auch weiterhin bestellen.

AHHH, ich nehme nach wie vor an, dass es einen "Zivilisationsabbruch" geben wird. Weiß halt nur keiner wann. Ob kurz voraus oder zu Zeiten Deiner Kinder????? Puhh-----

Tatsächlich aber gibt es wichtigeres, dass man können sollte und in den netten konfortablen Zeiten jetzt ein völlig unwichtiges Können ist: und das ist fast alles im Hinblick zu Wasser.

Da ich annehme, dass Du Deinem Vater keinen Tiefbrunnen jenseits derzeitiger Grundwasserressourcen geschenkt hast, solltest Du Dich vielleicht mal mit dem Gedanken zu Wasser in Trockenzeiten beschäftigen.

Ahnungsvolle Grüße
Rauhnacht

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