Hallo!
Den deutschen Sozialismus in seiner Reinform durften wir
ja in Mitteldeutschland von 1949 - 1989 erleben.
Das war nicht die "Reinform", sondern eine Ausprägung, die dieser von Deutschen betriebene Staat unter den geopolitischen und ideologischen Voraussetzungen annehmen mußte. Ähnliches erleben wir in der derzeitigen BRD, die unter den Rahmenbedingungen ihrer Existenz den beobachteten Weg nehmen muß. Zu beachten ist, daß beide Staaten (wie schon zuvor die Weimarer Republik und das Dritte Reich) eine negative Grundausrichtung besitzen, weil sie mit modernen Ideologien in ihren Genen (Demokratie und Menschenrechten, Faschismus, linkem Sozialismus und nun Eine-Welt-Sozialismus) nicht nur idealistisch einer utopischen Zukunft entgegenleben, sondern diese Zukunft durch Negation und Überwindung des Alten erreichen wollen.
Was Spengler dagegen in Zusammenhang mit dem deutschen Instinkte als Sozialismus bezeichnete, hat er nicht umsonst mit den Preußen und Friedrich dem Großen in Verbindung gesetzt. Es ist eine geistige Haltung des Zusammenwirkens für etwas Höheres, was das eigene Leben übersteigt, die sich mindestens bis zu den Kreuzzügen und zum Deutschen Orden zurückverfolgen läßt und das deutsche Wesen ausmacht.
Im direkten Vergleich der Systeme hat die DDR haushoch verloren
und das Wendejahr 1989 war eine Sternstunde des amerikanischen Imperiums
Mittlerweile ist dieser US Imperialismus an seine Grenzen angekommen,
aber man kann rückblickend sagen die Zeit 1970-2000 war eine absolute
Blütezeit was die westliche Welt angeht.
Es war die Zeit, in der die sich lange vorbereitet habenden Verfallserscheinungen (geistig und politisch sich z. B. verdichtend in den "68ern") die Oberhand gewannen und den größten Nagel in den Sarg der europäischen Kultur trieben.
Wir hatten die besten Kinofilme in der Menschheitsgeschichte, die besten
Videospiele und auch die beste englischsprachige Popmusik (1980-1985).
Der verhausschweinte Mensch in seinem goldenen Käfig bekam die allerbestesten Möglichkeiten der primitiven Bedürfnisbefriedigung. => Der Sieg des Materialismus über den allzu schwach gewordenen Geist.
Aber mal im Ernst da sind teilweise wirklich auch große Mengen an kreativer Energie,
in diese Dinge hineingeflossen, das tolle an der Zivilisation ist, das sozusagen kreative Genies
inkarnieren können und ihre Werke dann der Masse zur Verfügung stellen können.
Dennoch wiegen Abermillionen filmerische, musikalische und belletristische Kreationen (ganz zu schweigen von den architektonischen und in anderen Kunstsparten verbrochenen Monstrositäten) die Schöpfungen nicht auf, die in 1000 Jahren abendländischer Kultur hervorgebracht wurden. Die Zivilisation in ihrer wachsenden Primitivität und Entgeistigung muß Qualität durch Quantität ersetzen in der nie bestätigten Hoffnung, daß unter hunderten Millionen in einer Surrogatenwelt gezüchteten Massenmenschen wenigstens eine Handvoll ist, die etwas Bedeutendes hervorbringt.
Deine Ausführungen kranken an einem grundlegenden Mißverständnis: Du setzt allein zu Unterhaltungszwecken Hervorgebrachtes mit kulturellen Schöpfungen gleich, die das Seelentum des Menschen ausdrücken und ihm etwas über sich selbst und Gottes Schöpfung mitteilen, die also eine Form der Selbsterfahrung und Reifung innerhalb der Möglichkeiten der Hochkultur darstellen.
Dieser Unterschied spiegelt sich (zivilisationstypisch ins ökonomische verflacht) in der Unterscheidung zwischen E- und U-Musik wider.
Der Unterschied wird aus Unverständnis natürlich wieder aufgeweicht, weil der verhausschweinte Mensch selbst klassische Musik oder die Schöpfungen der Vorfahren auf anderen Gebieten nur noch zur eigenen Unterhaltung konsumieren kann und nicht mehr begreift, was seine Vorfahren darin sahen und daraus zogen.
Es gibt Quentin Tarantino Filme in denen teilweise über 100 Mal das Wort "Nigger" vorkommt,
trotzdem mag ich seine Filme irgendwie, und auch die links ideologisch politisch korrekten
Süddeutsche Zeitungs-Menschen tun das.
Dein Impetus erschöpft sich offenbar in Konsum und Unterhaltung.
Jetzt in Zeiten der Corona Krise zeigt sich noch ein ganz anderer positiver Aspekt der Demokratie
vor allem der deutschen BRD Demokratie und der schweizerischen und österreichischen Demokratie.
Es gibt global eine Tendenz sämtlicher Eliten, die Masse in eine immer perversere Komplettüberwachung zu bringen, eine Art George Orwell "1984 Staat".
In China ! hat das ganze schon sehr perverse Formen angenommen und wird wohl noch viel perversere Formen
annehmen.
In den deutschsprachigen demokratischen Ländern hat das Volk das in großen Teilen derlei Tendenzen
verabscheut, sehr realistische Chancen die schlimmsten Auswüchse wenn auch nicht alles zu verhindern.
Nein, das haben sie nicht. Statt dessen versuchen Oppositionelle und Systemkritiker auf Grundlage demokratischer Werte gegen die zwangsläufigen Folgen der Demokratie anzugehen. Sie meinen, das Übel läge nicht in der Demokratie, sondern daß sie falsch umgesetzt worden wäre. In Wirklichkeit ist die Demokratie vielmehr endperfektioniert und so formvollendet umgesetzt, wie sie nur umgesetzt werden kann. Die Entmündigung jedes Einzelnen zugunsten eines bloß postulierten aber inexistenten Massenwillens, der von selbsternannten Volksvertretern vorgeblich umgesetzt wird, ist einziger Zweck und alleiniges Ziel aller auf diesem Planeten seit seiner Entstehung bis zur Explosion der Sonne umgesetzten demokratischen Versuche, die außerhalb begrenzter Gruppen durch Geburtsrecht gleichwertiger Männer stattfinden.
Letztlich werden alle Aktionen, die von diesen falschen Grundannahmen ausgehend getätigt werden, nicht zu einer Änderung, sondern einer Stabilisierung des Systems führen mit allen negativen Folgen der Geldherrschaft und ihres politischen Mittels, der Demokratie: Entrechtung und Enteignung der Massen, Zerstörung gewachsener Strukturen und Traditionen, um sie durch ein technokratisch geregeltes Sklavensystem zu ersetzen, in dem der sich "befreit" dünkende letzte Mensch lediglich in einem gewissen Rahmen bestimmen kann, welche Sklavenrolle er einnimmt und in Form welcher Konsumgüter er sich für den Verkauf seiner Seele seinen Lohn auszahlen läßt. Mehr interessiert ihn nicht, mehr kann er nicht denken, für anderes hat er kein Verständnis.
Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre wurde zu linken USA Kritikern oft der Spruch gesagt
"Geh doch rüber", solche Sprüche möchte ich hier in diesem Forum nicht bringen, aber vielleicht
sollte es zumindest doch manchmal auch seltene und leise Momente der Dankbarkeit geben, dass wir
im dem Deutschland der heutigen Zeit leben dürfen.
Einen solchen Spruch kannst Du auch gar nicht bringen, weil die Alternative zum westlichen System nicht etwa das chinesische System oder ein anderes augenblicklich auf diesem Planeten existierendes, sondern eine sozial hierarchisch-ständisch strukturierte, politisch dem monarchisch-dynastischen Prinzip folgende, ökonomisch auf Subsistenzwirtschaft und Gold und Silber basierende, spirituell auf Selbsttranszendierung, Selbstveredelung und Gottgefälligkeit ausgerichtete Ordnung wäre, die in einer zur waldreichen Kulturlandschaft umgebildeten Wildnis mit nicht mehr als 30 Menschen pro km² und Städten von höchstens 20.000 Einwohnern existiert.
Der Spruch "Wenn es Dir hier nicht gefällt, dann geh' doch ins 13. Jahrhundert" geht ins Leere und wäre blanker Hohn.
Vom Standpunkte wiederholter Inkarnationen aus betrachtet, kann man der Erfahrung willen "dankbar" sein, hier geboren worden zu sein, nicht aber, weil hier alle Lebensprobleme letzthinnig gelöst worden wären. Statt dessen ist diese ganze Epoche ein einziges Problem, das sich wahrscheinlich erst auflösen wird, wenn der Zivilisationsmensch endlich aufhört, Probleme lösen zu wollen, was vermutlich nicht durch Einsicht stattfinden wird, sondern indem der Zivilisationsmensch mit seiner Zivilisation verschwindet.
Obwohl der heute auch schon abgedroschen ist, zitiere ich Nietzsche:
"Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.
Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen. Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern? – so fragt der letzte Mensch und blinzelt. Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.
Wir haben das Glück erfunden – sagen die letzten Menschen und blinzeln. Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben; denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme. Krankwerden und Misstrauenhaben gilt ihnen als sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Tor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!
Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben. Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt, dass die Unterhaltung nicht angreife. Man wird nicht mehr arm und reich: beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.
Kein Hirt und eine Herde! Jeder will das Gleiche, jeder ist gleich: Wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus. Ehemals war alle Welt irre – sagen die Feinsten und blinzeln. Man ist klug und weiß alles, was geschehen ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald – sonst verdirbt es den Magen.
Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit.
Wir haben das Glück erfunden – sagen die letzten Menschen und blinzeln."
Damit dürfte eigentlich alles gesagt sein.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“