Hallo Isnana Yashiro,
wahrscheinlich handelt es sich um ein Teil aus einem Flugzeugmotor, vielleicht zweiter Weltkrieg. Es hängt möglicherweise mit dem Ventiltrieb zusammen, weil es ähnlich wie ein Kipphebel aussieht: Link 1 Link 2 Die kugelförmige Vertiefung diente als Aufnahme für eine Stößelstange, die seitliche möglicherweise für die Ölzuführung, wenn das Loch bis zur Kugelpfanne führte; vielleicht ist die Bohrung auch zukorrodiert. Auf der flachen Seite rotierte möglicherweise die Nockenwelle. Es fehlt allerdings das Loch für die Lagerung. Im Maschinenbau gibt es aber allerhand unterschiedliche Lösungen für eine Aufgabenstellung; die Leute lassen sich manchmal merkwürdige Sachen einfallen. Es kann auch ein Teil für einen Nebenabtrieb sein, z.B. für eine Ölpumpe oder die Einspitzanlage. Für einen Baggerzahn halte ich es nicht, denn die sind aus Stahl, üblicherweise aus extrem hartem und verschleißfestem Spezialstahl, an den Aluminium auch bei bester Legierung nicht herankommen kann. Bei einem Bagger kommt es nicht aufs Gewicht an.
"Das Objekt von Aiud wurde 1973 in zehn Metern Tiefe am Ufer des Flusses Mureş gefunden und zwar zusammen mit dem Schenkelknochen und dem Backenzahn eines Mastodons. Das Objekt muß daher sehr alt sein."
Nicht unbedingt. In Flußbiegungen etc. werden durch die Strömung häufig gleich große bzw. - schwere Teile abgelagert. Es kann durchaus sein, dass die Mastodonknochen schon eine ganze Weile dort lagen und nachher das Aluteil dort hingeschwemmt wurde. Es ist auch etwas verdächtig, dass die Mastodonknochen verschwunden sind ...
"Das Objekt besteht zwar hauptsächlich aus Aluminium, aber es entspricht keiner heutigen Legierung, sondern ist inhomogen und scheint sich zu entmischen."
Es gibt enorm viele Legierungen und "Wärmebehandlungsmöglichkeiten", wie der Fachmann sagt (Link 1 Link 2 Link 3), und es ist damit zu rechnen, dass es in der Vergangenheit viele Hersteller gab, die eigene zusammenmixten, die nicht genormt sind und vielleicht heute so auch nicht mehr hergestellt werden. Das allein auch schon deshalb, weil man mit den genormten die gewünschten Eigenschaften auch erreicht und die genormten der früheren so ähnlich ist, dass man der Übersichtlichkeit halber lieber die genormte (= standardisierte) Ausführung nimmt, weil deren Eigenschaften garantiert sind.
Die Entmischung ist oft ein gewollter Effekt, weil er die Eigenschaften verbessert - Link. (Ausscheidungshärtung)
Unter "Atlantisforschung" steht, "Die chemische Analyse ergab eine Aluminiumlegierung mit 88% Aluminium, 6,2% Kupfer, 2,84% Silizium, 1,81% Zink, 0,41% Blei, 0,33% Zinn, 0,2% Zirkonium, 0,11% Cadmium sowie Spuren weiterer Metalle. [1] Völlig ungewöhnlich war die einen Millimeter dicke Kruste aus Aluminiumoxid, die den Körper überzog." (Link) Das entspricht ziemlich genau einer sogenannten "Duraluminiumlegierung" (Link). Die zusätzlichen Stoffe können auch einfach Verunreinigungen sein; vor ein paar Jahrzehnten war man noch nicht so weit, unerwünschte Begleitstoffe bis auf den letzten Rest herauszuholen.
Je nachdem, wo so ein Aluminiumteil liegt, kann es ganz schnell vergammeln oder sich auch lange halten. Aluminium kommt in der Natur überhaupt nicht in reiner Form vor, weil es verhältniusmäßig "unedel" ist, also schnell mit anderen Elementen reagiert. Der Laie weiß oft nicht, dass Aluminium wesentlich unedler als Eisen ist. Aluminium hat nur die Eigenschaft, sich an der Luft schnell mit einer Oxidschicht zu überziehen, die verhältnismäßig dicht ist und damit weitere Oxidation verhindert. Eisen rostet wesentlich langsamer, aber die Rostschicht ist porös, so dass es immer weiter rostet. Aluminium wird aus Aluminiumoxid gewonnnen, übrigens ein recht harter Werkstoff, der auch für Schleifpapier verwendet wird (Korund), als Erz heißt es z.B. "Bauxit". Dass sich ein Aluminiumteil in feuchter Umgebung mehrere Tausend Jahre hält, ohne sich zu zersetzen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Das Fundteil ist recht groß und scheint für ein Flugzeugteil doch recht massiv zu sein, könnte der Laie denken, weil Flugzeuge doch so leicht und filigran sind. Flugzeuge hatten aber auch im Krieg oft schon mehrere Tausend PS (Link 1 Link 2). Weil Flugzeugmotoren anders als z.B. Formel 1 - Rennwagen stunden- und tagelang (nach Zwischenlandung ggf.) zuverlässig laufen müssen (sonst stürzt das Flugzeug ab), müssen sie robust gebaut sein und können bei dieser Leistung eben nicht klein sein. Link 1 Link 2 Es sind also recht fette Teile.
Es tut mir ein bisschen leid, wenn ich den Gedankengang zu einem extremen Alter und einer vorherigen Hochkultur stören muss, aber es hat ja keinen Sinn, wenn man sich verspekuliert.
Gruß, IFan