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Die Brücke (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Luzifer, Österreich, Dienstag, 27.07.2021, 17:27 vor 1213 Tagen (1008 Aufrufe)

Hallo,

Nachdem sich schauungstheoretisch und auch sonst wenig tut, ein Webverweis auf was durchaus Interessantes.

"Can consciousness be explained by quantum physics? My research takes us a step closer to finding out"

https://theconversation.com/amp/can-consciousness-be-explained-by-quantum-physics-my-research-takes-us-a-step-closer-to-finding-out-164582

Es geht um neue Forschung zum Bewusstsein. Der Versuch, das nicht vollkommen vertrottelt "klassisch physikalistisch" zu erklären. Naiver Realismus mit Oberstufenwissen, was man sonst so hört. Das Gehirn ein Computer. Der Text weist schon ein wenig darauf hin, wo die Reise hingehen könnte.

Es wird dargestellt, dass es im Gehirn Strukturen geben kann, die als Fraktale anzusprechen sind und Quanteneigenschaften haben könnten.

Warum ist das so interessant. Wenn auch das Jenseitige vom Diesseitigen getrennt ist, so muss es doch eine "Brücke" geben. Das Jenseitige ist für mich erst dann interessant, wenn es Auswirkungen auf das Diesseits haben kann. Sonst ist das wie mit Lorbeers Nasenbären, für die Fische sozusagen.

Und sobald es die Wirkungen im Realen hat, sind wir von Spiritualität und Metaphysik in der Physik angekommen.

Man kann sich unseren Fragestellungen von beiden Seiten nähern.

Ich glaube, wenn wir diese Brücke finden, dann wird viel mehr klar über die Phänomene. Sie interessiert mich daher sehr.

Unser Geist steuert unseren Körper mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks, wo er im Reelen einhackelt, muss durch die Wissenschaft nachweisbar sein, weil es sich um materielle Strukturen handelt.

Schöne Grüße
Luzifer

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Ass der Stäbe

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Bandsalat bis zur Lebensnaht

Fenrizwolf, Mittwoch, 28.07.2021, 09:52 vor 1212 Tagen @ Luzifer (690 Aufrufe)

Hallo Luzifer!

Von der Vorstellung, daß das Gehirn in gewisser Weise eher einer Antenne zur übergeordneten Welt gleichen soll, denn als fleischlicher Rechner eine subjektive Realität aus sich selbst zu kreieren, las ich zuerst Anfang der 90er Jahre, als mich Bücher erreichten, die Ruth Maria Kubitschek aus ihrem Bücherregal geräumt haben soll.

Seit etwa der 70er Jahre (falls ich nicht total irre) ist man medizinisch imstande, Herzen zu transplantieren, was in sich sehr gruselig ist, aber dem Empfänger ein Weiterleben ermöglichen kann.

Anfang meiner Zwanziger ist mir selbst einmal eine Horrordiagnose eröffnet worden, die mich dazu nötigte, mich mit dem Themenfeld emotional zu befassen.

In einer tränenreichen, um den erlösenden Schlaf ringenden Phase auf der Intensivstation, reflektierte ich mein bisheriges kurzes Leben und fühlte das tiefe Bedauern, mit meiner Familie nicht das leben zu können, was einem gemeinsamen erfüllten Lebensweg nahekommt.
Mein Entschluß, maximal gesund aus der Situation zu kommen, war wild und total. Auch wenn ich den Eindruck habe, eine ehemalige Tiefe der Empfindungsfähigkeit nie wieder gewonnen zu haben, habe ich mein Ziel erreicht; uns zwar so sehr, daß medizinische Befunde und Diskussionen mit Medizinern darin gipfelten, daß ich trotz zurückbleibenden Zeugnissen des Geschehens mich bisher im Allgemeinen als belastbarer als das Gros der mir bekannten Unbelasteten erwiesen habe.

Sollte ich wirklich tot umfallen, nachdem ich 250 kg vom Boden aufgehoben habe, hätte ich sehr lange nach dieser Grenze suchen müssen.

Menschen, die schließlich wirklich ein Spenderherz erhalten haben, müssen emotional die Hölle durchlebt haben, und müssen, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird, wohl lebenslang Medikamente einnehmen.

Hinzu kommt vermutlich ein emotionaler Prozeß, der sie in emotionale Bringschuld zum verstorbenen und unfreiwilligen Spender setzt, was psychologisch sicher ein gewisses Interesse für diesen bis hin zur Teilidentifikation mit jenem bewirken mag.
Doch soll es Untersuchungen gegeben haben, die nicht nur eine Verschiebung der Interessen, sondern gar einen Übergang von Talenten sowie lästigen Lastern festgestellt haben.

In einem Bericht von „P.M. (Peter Moosleitners interessantes Magazin)“ in den frühen 2000er Jahren gab es einen Artikel über das Phänomen, in dem beschrieben wurde, wie ehemalige Klassik-Connaisseure plötzlich ihre Vorliebe für primitive Musik entdeckt hätten, sowie eine bisher nicht dagewesene Vorliebe zu Bier etc. Ob auch ein „Upgrade“ innerhalb einer kulturellen Meßlatte möglich war, entzieht sich leider meinem Erinnerungsvermögen.

Wie menschliche Herzen zu verpflanzen sind, weiß man nun. Es wird erfolgreich betrieben. Mit Gehirnen tut man sich offensichtlich noch schwer, und auch wenn ich nicht die hellste Kerze in Westfalen bin, würde ich mich vermutlich nicht als erster anstellen wollen. Ich kann mir schwer vorstellen, wie ich mit einer Regenbogen- sowie Wodka-Fahne im ausgeprägten Hüftschwung die sündigen Meilen der endenden Zivilisation entlangflaniere.

Man weiß heute sehr genau, wie die elektrische Reizleitung des Herzens funktioniert; darum mißt der Arzt ein EKG (Elektrokardiogramm) um Rückschlüsse von den gemessenen elektrischen Strömen auf den Zustand des Herzens zu ziehen.

[image]
[Das ist das angekündigte Cover-Artwork der nächsten LP der britischen Wüstmusikanten „Carcass“ welche „Torn Artiries“ heißen soll. – Heißer Tip für die Hobbychirurgen unter Euch]

Ich glaube es war der Astralreisenspezi Buhlman, der von Matrizen sprach. Aber zumindest wurde ein Etwas zwischen dem Hier und dem Dort thematisiert, doch weiß ich aus Erinnerung nicht, ob es in irgendeiner Weise als diesweltlich bzw. halbmateriell dargestellt wurde – ich glaube es nicht.

Insgesamt halte ich die Ahnung, daß sich jenes „Missing Link“ ausgerechnet im Gehirn befinden sollte, für arg verwegen.
Die, die die, die die Herzen wirklich haben Wurzeln schlagen sehen, sind doch gar rar an Zahl, doch sind diese Operationen seit Jahrzehnten eine reelle Praxis.

Dennoch kann niemand bisher sagen, was dem Herzen eines Embryos den ersten Schlag gibt.

Es handelt sich also um einen Impuls eines bereits vorhandenen Potentials.
Was wir nicht wissen sollen, werden wir nicht erspähen.

Mit herzlichen Grüßen

Fenrizwolf

Alternativen zum Geist-Körper-Dualismus von Descartes

Pat @, Freitag, 30.07.2021, 14:30 vor 1210 Tagen @ Fenrizwolf (618 Aufrufe)
bearbeitet von Pat, Freitag, 30.07.2021, 14:43

Hallo Luzifer, Hallo Fenrizwolf

Descartes ging von der Annahme aus, dass die Zirbeldrüse eine Art "Brücke" zwischen Seele und Körper sei; genauer: "Es gibt im Gehirn eine kleine Drüse, in der die Seele ihre Funktionen ganz besonders ausübt, mehr als in den anderen Teilen."
Er begründet dies kurz gesagt dadurch, da sonst alle anderen Organe wie Augen, Ohren etc. zwei Mal vorkommen, dass es einen Ort geben müsse, in dem die doppelten Eindrücke der Sinne zu einem gesammelt werden, bevor sie die Seele erreichen (Descartes, Die Passionen der Seele, Erster Teil, Artikel 31 und 32).

Während mir seine grundlegende Einsicht "Ich bin, Ich existiere" ("Ego sum, ego existo") einleuchtet - finde ich es problematisch, wie Descartes Geist und Körper als zwei verschiedene Substanzen definiert (Descartes, Meditationen über die Erste Philosophie).
Aus dieser Sichtweise - denkender Geist gegenüber einer mechanistischen, toten Materie - entstand dann in der Moderne ein szientistischer Reduktionismus: Sämtliche geistigen Vorgänge und Erfahrungen sind nur das Produkt des Gehirns; innerhalb eines Kosmos, der wie ein "mechanisches" Räderwerk funktioniert.

In der Geisteswissenschaft bildet die Phänomenologie - besonders bis hin zur Philosophie von Thomas Nagel ( https://as.nyu.edu/content/nyu-as/as/faculty/thomas-nagel.html )- ein Gegenwicht zu einem einseitigen Materialismus. Seitens der Naturwissenschaften denke ich auch, dass Erklärungen, wie sie aus der Quantenphysik entstehen, viel besser geeignet sind, um zur Erforschung des Geist-Körper-Problems beizutragen, als die klassische Physik. Besonders wenn zugestanden wird, dass die Quantenphysik keine bloss statistische Erklärung anbietet, sondern auch - hinsichtlich der Photosynthese - auf dem Gebiet der Biologie Einzug gefunden hat:

"Pflanzen können Sonnenlicht mit hoher Effizienz in chemische Energie umwandeln. Wie sie das schaffen, ist bis heute nicht geklärt. ETH-​Physiker haben nun ein quantenphysikalisches Modell gebaut, das diese Frage beantworten soll."
https://www.phys.ethz.ch/de/forschung/highlights/research-highlights/2017/04/geheimnis-der-pflanzen-lueften.html

Ob die Penrose-Hameroff Theorie für das Geist-Körper-Problem bahnbrechend sein wird, weiss ich nicht, aber Roger Penrose ist auf jeden Fall ein Genie. Falls mir jemand eine gute und verständliche Zusammenfassung seiner Bücher - The Emperor's New Mind, Shadows of the Mind oder Cycles of Time - empfehlen kann, würde mich das freuen. :lesen:

Nach meinem Wissensstand wird übrigens in einer monistischen, indischen Philosophie durchaus auch zwischen dem raum- und zeitlosen Atman und dem vergänglichen Sinnes- und Wachbewusstsein unterschieden, ohne in dualistischer Weise von verschiedenen Substanzen auszugehen.

Was die Organtransplantation betrifft, frage ich mich, ob es nur eine Frage der Zeit ist, bis Gehirntransplantationen möglich sind, oder ob dies nie ganz gelingen kann. Jedenfalls wirkt die Vorstellung, es könnte gelingen, sehr gruselig und dystopisch.

Viele Grüsse, Pat

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«Die Kritik der Religion endet mit […] dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.»
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«Also war die Kritik der Utopie implicite bereits eine Kritik der Technologie in der Vorschau ihrer extremen Möglichkeiten.»
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«Das ist wirklich ein zu weites Feld.»

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