Hallo Freunde,
während ich eine Antwort darüber verfassen wollte, daß doch alle das Thema verfehlt haben,
kam mir in den Sinn, daß mein ungenügender und wenig poetisch betitelter Beitrag nicht vielleicht doch von höheren Mächten hätte entschärft worden sein können.
Anders kann ich die Antworten, die mich um Mäßigung mahnen, nicht nachvollziehen.
Ich demoliere nicht meine Umwelt, sondern versuche stets das Beste aus dem noch Vorhandenen zu machen.
Das ist mir nicht immer gelungen. Manchmal war der Widerstand im Leben zu stark, und meine Kraft und Ausdauer zu ungenügend.
Ohne Opportune, ohne breite Schulter neben mir, und im Abwärtsstrudel nach Luft japsend, war schlecht Bauen.
Alle Jahre seit 2010 waren bei uns nur von Qual, Krankheit, Tod und Niedergang geprägt – zudem kam noch der Terror der neuen Herrschaft, der wirklich, wirklich reichhaltig war.
Und ja, ich wünsche aus vollem Herzen, daß die Vertreter dieses Ungeistes ihre eigene Medizin gleich einem Schwedentrunk recht bald erhalten, und dann für alle Zeiten die Bühne dieser Welt verlassen.
Wie ihr bereits richtig festgestellt habt, käme ich mit Haß allein nicht weit. Und als gleichsam träumerischer wie konservativer Charakter, bin ich naturgemäß defensiv orientiert, und suche mein Heil im Erschaffen und Bewahren, aber nicht im Leid anderer Menschen.
Im Laufe meines Lebens habe ich aber auch gelernt, daß das Schlechte in seinem Lauf keine Gefangenen macht, und werde mich niemals wieder dazu verleiten lassen, einem Aggressor meine eigene Moral zu unterstellen.
Wenn das Leben selbst zur Notwehrsituation wird, sind edukative Ratschläge aus alten Zeiten wertlos.
Der Überwiegende Teil der Leute taugt wirklich nur zu einer Karriere der Gefolgschaft; es ist leider so.
Man mag glauben, daß jemand, der hier teils Finsteres schreibt, sich im Leben viele Feinde gemacht haben könnte – dem ist nicht so.
Von meinem Vater habe ich gelernt, mit den Höchsten und den Niedersten auszukommen, indem man allen mit freundlichem Respekt begegnet.
Leider habe ich von dieser Lebensregel niemals profitieren können, da sich etwas in der Gesellschaft getan hat, welches mein Vater nicht verstanden hat, und ich bis zur Durchdringung erst komplett erfahren mußte.
Mit uns gelitten hat am meisten meine Mutter, die sinnlos - wegen Osteoporose - seit zehn Jahren an den Rollstuhl angewiesen war.
Das lange Leiden meines Vaters – bis zu seinem Tod, hat sie ausgezehrt, wie auch der Zusammenbruch des einstigen wirtschaftlichen Fundamentes, welches auch meines war.
Die wirtschaftlichen Nöte und die behördlichen Nachtstellungen meiner selbst gegründeten Familie, nahmen ihr über die Jahre Kraft, um selbst zu leben.
Meine Mutter ist gestorben, und mit ihr alle alte Welt.
Jetzt ist der letzte natürliche Verbündete gegangen.
Keiner liest die Todesanzeige; es kamen nur ein paar Karten.
Die Beisetzung war im engsten Kreis. Kurios, für eine solche Frau.
Es gibt nun kein Gedächtnis mehr für die Zeiten vor meiner Geburt.
Auch wenn sie meine allergrößte Kritikerin war, gibt es jetzt keinen triumphalen Moment mehr, in dem ich ihr die Früchte meiner Mühen je präsentieren könnte.
Jetzt ist niemand mehr da, der qualitativ Anteil an unserem Schicksal nimmt.
Die letzte Säule dieser Welt ist gefallen – die Welt liegt brach.
Und gestattet mir bitte, mit einigen Vorkommnissen unzufrieden und im Unreinen zu sein.
Mein Plan ist Aufbau aus Ruinen. Mein Ansinnen ist das Leben, welches mir meine Eltern bereitet und vermachen wollten. Mein Ziel wird Wiederherstellung der Ordnung sein.
Seht es mir bitte nach, wenn ich nicht wieder der Alte sein werde.
Der Schmerz macht mich wütend.
Und ich werde wüten.
Ich werde wüten.
Und behüten.
Aus einem Meer der Tränen,
Fenrizwolf
(der Welpe ist nicht mehr)