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Geht scheiß’n! (Freie Themen)

Fenrizwolf, Mittwoch, 04.01.2023, 09:25 vor 707 Tagen (1248 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Mittwoch, 04.01.2023, 09:35

Lieber Dissident,

wenn Du Dich angesprochen fühlst, gehörst Du nicht zu jenen 80 Prozent, die wie Zementmörtel reagieren, wenn sie mit Form (Propaganda) und Wasser (Reaktionsmittel) konfrontiert werden.

Es ist wichtig, über berechenbare Baustoffe zu verfügen, wenn man etwas schaffen will. Aber auch der genialste Ingenieur weiß, daß ohne fleißige Bienen sich kein Staubkorn von selbst bewegt.
Arbeit, Boden und Kapital sind nicht nur dank Marx und Engels Schlagworte des Sozialismus, sondern die drei Grundpfeiler jeder Wirtschaftstheorie.
Der Grußteil, äh… Großteil der Menschen verhält sich exakt, wie es in chemischen Reaktionen oder physikalischen Berechnungen und Experimenten zu erwarten ist.

Sie sind wie sie gemacht wurden, und reagieren, wie man es ihnen beigebracht hat.
Durch Propaganda erstarren sie mit der zweiten Komponente (dem Reaktionsmittel) zu einem immobilen Gebilde.
Asche zu Asche – Staub zu Staub!
Wir kartographieren den Menschen mit IQ-Tests und Analysen, ordnen ihn ein und sanktionieren solange, bis das gewollte Resultat für uns stimmt.
Schulzeugnisse der 7. Klasse liegen fein im Aktenordner – irgendwo im großen Schlafzimmerschrank, und die Konfirmationsurkunde schmückt eingerahmt immer noch ein Zimmer oder eine Ordnerrückseite.

Viele Menschen sind gar nicht gierig, sondern ungemein genügsam, kommen sie doch jahrelang aus ihrem Kellerloch nicht heraus, oder wohnen mit Ende 50 noch mit Muttern zusammen.

Raffgier reagierte gerade dann die Welt, als Geiz geil war, und gesunder Kollektivismus bis auf das Äußerste beschädigt wurde.
Eine neue Elite läßt sich nicht züchten, sie wird wie ein fruchtbarer Keim im Boden gedeihen, auf dem andere verwesten. Es erschließt sich mir allerdings immer noch nicht, warum sich Leute bereitwillig ergeben, ohne zu kämpfen.

Natürlich kann man in einer Toilettenkabine den Geschlechtsverkehr vollziehen, wenn einander die Lust überkommt.
Aber wie kann man sich so gefangen nehmen lassen, ohne wahrzunehmen, daß man Gefangener ist?

Seid ihr Dummschädel, erfüllt mit Industriebier und niederen Emotionen, geht ihr ins Stadion, oder schlagt Euch gegenseitig die Blödbirnen ein.

Seid Ihr Blitzbirnen, erfüllt von funktionaler Intelligent, spielt ihr Schach oder Komplexeres, als ginge es um das Leben, während ihr bei Eurer 90-jährigen Mutter beköstigt werdet.


Wo sind die wenigen erlauchten Leute, die fähig sind, den derzeitigen Zustand zu bedauern, ohne in einen Wahn zu verfallen?
Freilich gibt es eine Hooligan-Szene und einen Mensa-Club, und an Wohlstandsorganisationen und an Society-Bitches mangelt es auch nicht.

Die Wahrheit ist, daß diese fähigen Leute längst unter uns sind, und etwa 15 % der Bevölkerung darstellen.
Unternehmer, Denker, Ärzte, Intellektuelle, Arbeiter, Bauern, Pfleger und Krankenschwestern. Die stillen Leistungsträger.
Das ist die Wuchtmasse, das einzige wesentliche Pendel.
Der Rest liegt systembedingt unter der 5-%-Hürde, und tritt nur hin und wieder in Erscheinung, durch Saufen am Steuer oder besondere Tapferkeit.

Ja, laßt Euch hier unterhalten und informieren.
Fibroses Weichgewebe – Krebs der Würde!
Geht Scheiß’n, wie der Österreicher sagt.

Macht mal wenigstens hier das Maul auf, ihr 15-Prozentler!
Wem nicht bald eine eigene Wutrede vom Steiß bis zum Stirnchakra entbrennt, der kann mich in Zukunft kreuzweise.

Geht scheiß’n!

Wolf

Die 15 Prozenter

Schwan, Mittwoch, 04.01.2023, 11:38 vor 707 Tagen @ Fenrizwolf (828 Aufrufe)

Lieber Wolf,

die 15 Prozenter, die das Maul aufmachten, haben das alle bezahlt.

Mit Strafverfahren, weil sie auf Demos waren oder Atteste ausstellten, mit Brandstiftungen, weil sie Veranstaltungen organisiert haben, mit dem sozialen Tod, weil sie Wahrheiten sagten, die die Regierung nicht hören will, mit dem Verlust des Arbeitsplatzes, weil sie nicht mitgemacht haben, wie sie sollten.

Die 0,0001 Prozenter, die vielleicht etwas ändern können, machen dies im Stillen, damit um so wirkungsvoller, wenn es denn funktioniert.


Beste Grüsse

Schwan

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Totale Reflektion

Fenrizwolf, Mittwoch, 04.01.2023, 14:22 vor 707 Tagen @ Schwan (741 Aufrufe)

Mein lieber Schwan,

ich rede nicht davon, daß man mit aufgepflanztem Bajonett, barfuß und narrfüßig direkt voller Stolz in das MG-Feuer rennt.
Aber die Bereitschaft dazu, in letzter Stunde würde mich schon stolz machen.

In letzter Konsequenz heißt Adel dann auch, selbst von vorn ins Feuer zu gehen – denn Adel verpflichtet.

Du siehst es ja auch eher mathematisch und nüchtern distanziert, als könntest Du Dich selbst zwischen den Zahlen verstecken.
Ich will die totale Konfrontation des Subjekts mit dem Puppenhaus der Lügen.

Ich will Hingabe und Leidenschaft, und keine Distanz.
Das ist nicht gleichbedeutend mit „krimineller“ Tat.

Ich will die Verachtung in das Dasein gießen, Räuberleiter für den Teufel sein, Salz in die noch ungeöffneten Wunden streuen, und den Selbstsicheren jeden Fixpunkt im Leben nehmen.

Ich will das Leid der Ungeschorenen, und mich in ihrem Fett wetzen.
Ich will das Entsetzen in den Augen sehen, wenn der Lebensmut weicht.
Ich will die totale Konsternation der derzeit Herrschenden.

Dabei müssen sie nicht einmal sterben – es reicht doch, wenn sie hoffnungslos vor einem zusammenbrechen.
Diese kindlichen Gedanken können aber auch erwachsen werden, während man selbst heimlich erstarkt, während die falsche Sonne irgendwo im Gebüsch versinkt.

Meine Botschaft ist liebender Haß,

Fernrizwolf

keine schlaue Strategie

schwelmi, Mittwoch, 04.01.2023, 19:21 vor 707 Tagen @ Fenrizwolf (690 Aufrufe)

Lieber Wolf,

so sehr ich dir zustimme, deine Strategie ist leider nicht die Erfolg versprechendste.
Wenn du in der Minderheit bist, dann musst du vorsichtig agieren.
Es funktioniert leider ganz und gar nicht, fahnenschwingend und voller Todesverachtung die Konfrontation zu suchen.
Du wirst darniederliegen im eigenen Blut noch ehe du den Mund aufmachen kannst.
Sehr viel erfolgreicher wirst du sein, wenn du passiven Widerstand zu leisten im Stande bist und auf einen Zeitpunkt wartest,
an dem du wirklich etwas erreichen kannst.
Aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, wie schnell all die Gehirngewaschenen zu überzeugten Feinden werden, wenn du ihnen nur etwas zu viel Wahrheit zumutest.

LG schwelmi

--
Wie war das gleich nochmal? Warum haben sie das Recht, über mich zu bestimmen?

Danke für deine Antwort. Ich würde es genau so schreiben. (oT)

solarteur, Sonntag, 08.01.2023, 21:35 vor 703 Tagen @ schwelmi (402 Aufrufe)

– kein Text –

Was für Zeiten? JETZT?

rauhnacht, Mittwoch, 04.01.2023, 20:21 vor 707 Tagen @ Fenrizwolf (754 Aufrufe)

Mein lieber Schwan,

ich rede nicht davon, daß man mit aufgepflanztem Bajonett, barfuß und narrfüßig direkt voller Stolz in das MG-Feuer rennt.
Aber die Bereitschaft dazu, in letzter Stunde würde mich schon stolz machen.

Ja, seh ich ulkigerweise auch so!
Wohlgemerkt Wann? In "letzter Stunde", in DEM Moment der Verteidigung so DIREKT- auf jeden Fall.

Als durchgereicht in aufheizender Atmosphäre so schwurbelig "allgemein" im Stile von eher Propagandaesays- auf keinen Fall.

All der ganze Schwurbel egal von welcher Richtung lässt mich eher Rüstung anziehen. Auch nicht immer so ganz sinnig.

Dagegen gestellt gibt es ja auch so blümerantes, wie "den Apfelbaum" pflanzen, am leidenden Nächsten nicht vorbei gehen und blah.

Je nachdem halt.

Was nützte es in nur einer Gesinnung und Ausrichtung "Tod" zu rufen zur Aufheizung. Mit Verlaub in der so eher Hoffnung Viele hinter sich zu scharen.
Ähm, das passiert doch sowieso all überall: Tod durch Covid, Tod durch Klima, Tod durch übersetzt all die dagegen Widerständigen.


GANZ ohne sich dem zu übergeben, gibt es Widerstand ( eindeutig !) und pflanzendes Sein zu Zukunft.

ALLES hat zwei Seiten.

Grüße zwecks dem Gleichgewicht und eigentlich GANZ ohne Weichspülprogramm - Das ist Gesetz von Leben.

Rauhnacht

Zusatz

rauhnacht, Mittwoch, 04.01.2023, 21:02 vor 707 Tagen @ rauhnacht (611 Aufrufe)

Hallo,

Menschen mit Ausrichtung "Not und Tod" gibt es so in Propaganda von hüben und drüben massenweise.

Menschen mit Ausrichtung, das Leben ist konstruktiv und bejahend samt allen sinnvollen in jetzt, jetzt Verteidigungsstrategien Minderheit.

ABER: Nur so geht Leben.

Ich frage also: Wo sind sie denn, die Menschen, die neben gesunder Verteidigung dem Leben an sich zugeneigt sind und dieses pflegen?

Auch die sind eher selten und ebenso wenig in Schwurbelwelten im Regenbogenreich oder auch Wolkenkukucksheimen der "Bewusstseitswandelwelten" zu finden.

Mir wäre mehr Erdigkeit in Souveränität samt Fühlern zu so "Allem" lieber. Und das halt nicht nur in aufgeheizten "Bekenntnissen" sondern in souveränen, angemessenen TATEN. Keineswegs Attentaten.

Aber, blub, mit Aufrufen wird das nix.

Gruß

Immer auf die Kleinen

Belisario, bei Düsseldorf, Mittwoch, 04.01.2023, 22:40 vor 707 Tagen @ Fenrizwolf (641 Aufrufe)

Hallo,

ich verstehe Deinen Frust.
Ging mir schon in der Grundschule so.
Für die gebrochene, willenlose Masse der ängstlichen Würmer (Mitschüler) hatte ich nur Verachtung übrig.

Aber Frust und Verachtung sind eine dumme Reaktion.
Versuche lieber zu verstehen und zu vergeben.

Dieser Artikel hat mir die Augen geöffnet:

https://paulschreyer.wordpress.com/2018/02/01/wer-nicht-arbeitet-soll-auch-nicht-essen/

Gruß
B.

Leben in der Simulation

nemo, Mittwoch, 04.01.2023, 22:42 vor 707 Tagen @ Fenrizwolf (706 Aufrufe)

Für was will der moderne Mensch noch kämpfen? Was ist ihm noch wichtig? Was ist ihm geblieben? Er hat nichts mehr wofür er kämpfen könnte...

...außer dem Profit – dem sinnlosen Streben nach Geld und Überleben in einer lebensfeindlichen Umwelt. Das Verdienen von Geld ist zu seinem einzigen Lebenssinn geworden. Eine Simulation der Werte, die durch irreale Werte ersetzt wurden.

Es gibt nichts mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnen würde, außer der Mensch würde sich besinnen und wieder zurück zu seiner Lebenswirklichkeit finden. Aber die Lebenswirklichkeit wurde zu einem Labyrinth – einem nicht mehr durchschaubaren Durcheinander, das sich nur noch schwer entwirren lässt. Eine ernsthafte Aufgabe. Die Aufgabe wäre, wieder zu Klarheit, Schönheit, Kraft, Vernunft und Sinnhaftigkeit zurück zu kehren.

Nur Wenige sind dazu in der Lage, sobald ihnen ihre Lebenswirklichkeit genommen wurde.

Und was ist mit jenen, die sie noch nicht verloren haben? Diese werden versuchen sie zu erhalten und sich nicht mit den Irrungen des Zeitgeistes zu identifizieren.

Gruß
nemo

(K)eine ernsthafte Aufgabe...

Nullmark, Donnerstag, 05.01.2023, 00:19 vor 707 Tagen @ nemo (631 Aufrufe)

Hallo @nemo

Es bringt nichts eine Brücke für jemanden zu bauen, der garnicht auf die andere Seite will.
Dieser Jemand hört auch Deinen Ruf, Deine Warnung nicht.

...
Und was ist mit jenen, die sie noch nicht verloren haben? Diese werden versuchen sie zu erhalten und sich nicht mit den Irrungen des Zeitgeistes zu identifizieren.
...

Genaugenommen brauchen jene die Brücke nicht mehr, weil sie sich auf andere Weise "gerettet" haben.
Es sind noch nicht so viele. Und sie können es noch nicht so offen zeigen.
Aber es werden derer täglich mehr. Das gibt irgendwie Hoffnung.

Gruß
nemo

Gruß
0,- M

Das Pferd, das trojanische

Nullmark, Donnerstag, 05.01.2023, 02:13 vor 707 Tagen @ Nullmark (733 Aufrufe)

Hallo,
ich habe noch eine Ergänzung.

Wer kennt nicht den Bericht aus der griechischen Mythologie mit der von Homer geschilderte Zerstörung von Troja.
Das ist lange her. Ja.
Aber was ist anders heute?
Kassandra, die Seherin von Troja dürfte schwer darunter gelitten haben, dass ihre Weissagungen und Warnungen nicht gehört, nicht geglaubt wurden.
Das riesige hölzerne Pferd, in dessen Bauch sich die griechischen Helden verbargen, wurde trotz ihrer Warnung in die Stadt hineingezogen und brachte Tod und Verderben.
Ilion wurde ausgelöscht, eine Kultur zerstört.
Selber schuld.
Selber schuld? Wer hat es den Leuten damals eingeredet, wer ihre Kraft gebrochen?
Vielleicht sollte man zwischen Netflix und Tagesschau mal nachforschen, wie das damals war...

Heute gibt es riesige Herden solcher Pferde und das Schicksal von Troja wiederholt sich hundertfach und nicht nur in den Köpfen.
Wir hören über die Medien unendlich viel. Was ist denn davon nun Sehens-Wert, Hörens-Wert? Wer legt das fest?
Es liegt doch auf der Hand, dass wir von der Informationsflut überfordert sind. Niemand hat Zeit und Ruhe die Menge der vollständigen Berichte von den nachträglich-berichtigten oder unvollständigen Infos zu unterscheiden und aufzuarbeiten und die Wahrheit herauszufinden und Halbwahrheit und Lüge zu enttarnen?
Aber die Augen sind blind, der logische Verstand, das (Bauch-)Gefühl sind wie gelähmt.
Trojanische Pferde für die menschliche Seele?

Visionäre Menschen, Seher, Propheten erleiden oft das Schicksal der Kassandra. Wie oft wird rechtzeitig gewarnt in Wort, in Bildern, in Büchern. Präzise werden die Folgen von Fehlverhalten schon früh beschrieben, aber die Ohren bleiben taub, bis die Herde der Trojanischen Pferde alles niedergetrampelt haben wird und auch der Rest unserer Kultur zerstört und ausgelöscht ist.

Wer Augen hat zu sehen, der sehe und wer Ohren hat zu hören, der höre ...
Das steht so ungefähr irgendwo beim Mattheus in dem alten Buch.
Und wer nicht hören will, muss fühlen, so mahnten stets die Großeltern und die Eltern.
Sie wussten aus Erfahrung, dass es sehr, sehr weh tut, bevor einem Hören und Sehen vergeht.

Nun, die alten Griechen nannten dies eine Strafe der Götter.
Offenbar muss Strafe sein.
Vielleicht hilft es noch.
Obwohl, mir fehlt insoweit der Glaube…

Gruß
0,- M

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Meine Mutter ist gestorben

Fenrizwolf, Sonntag, 08.01.2023, 10:40 vor 703 Tagen @ Fenrizwolf (809 Aufrufe)

Hallo Freunde,

während ich eine Antwort darüber verfassen wollte, daß doch alle das Thema verfehlt haben,
kam mir in den Sinn, daß mein ungenügender und wenig poetisch betitelter Beitrag nicht vielleicht doch von höheren Mächten hätte entschärft worden sein können.

Anders kann ich die Antworten, die mich um Mäßigung mahnen, nicht nachvollziehen.

Ich demoliere nicht meine Umwelt, sondern versuche stets das Beste aus dem noch Vorhandenen zu machen.

Das ist mir nicht immer gelungen. Manchmal war der Widerstand im Leben zu stark, und meine Kraft und Ausdauer zu ungenügend.

Ohne Opportune, ohne breite Schulter neben mir, und im Abwärtsstrudel nach Luft japsend, war schlecht Bauen.

Alle Jahre seit 2010 waren bei uns nur von Qual, Krankheit, Tod und Niedergang geprägt – zudem kam noch der Terror der neuen Herrschaft, der wirklich, wirklich reichhaltig war.

Und ja, ich wünsche aus vollem Herzen, daß die Vertreter dieses Ungeistes ihre eigene Medizin gleich einem Schwedentrunk recht bald erhalten, und dann für alle Zeiten die Bühne dieser Welt verlassen.

Wie ihr bereits richtig festgestellt habt, käme ich mit Haß allein nicht weit. Und als gleichsam träumerischer wie konservativer Charakter, bin ich naturgemäß defensiv orientiert, und suche mein Heil im Erschaffen und Bewahren, aber nicht im Leid anderer Menschen.

Im Laufe meines Lebens habe ich aber auch gelernt, daß das Schlechte in seinem Lauf keine Gefangenen macht, und werde mich niemals wieder dazu verleiten lassen, einem Aggressor meine eigene Moral zu unterstellen.

Wenn das Leben selbst zur Notwehrsituation wird, sind edukative Ratschläge aus alten Zeiten wertlos.

Der Überwiegende Teil der Leute taugt wirklich nur zu einer Karriere der Gefolgschaft; es ist leider so.

Man mag glauben, daß jemand, der hier teils Finsteres schreibt, sich im Leben viele Feinde gemacht haben könnte – dem ist nicht so.
Von meinem Vater habe ich gelernt, mit den Höchsten und den Niedersten auszukommen, indem man allen mit freundlichem Respekt begegnet.
Leider habe ich von dieser Lebensregel niemals profitieren können, da sich etwas in der Gesellschaft getan hat, welches mein Vater nicht verstanden hat, und ich bis zur Durchdringung erst komplett erfahren mußte.

Mit uns gelitten hat am meisten meine Mutter, die sinnlos - wegen Osteoporose - seit zehn Jahren an den Rollstuhl angewiesen war.
Das lange Leiden meines Vaters – bis zu seinem Tod, hat sie ausgezehrt, wie auch der Zusammenbruch des einstigen wirtschaftlichen Fundamentes, welches auch meines war.

Die wirtschaftlichen Nöte und die behördlichen Nachtstellungen meiner selbst gegründeten Familie, nahmen ihr über die Jahre Kraft, um selbst zu leben.

Meine Mutter ist gestorben, und mit ihr alle alte Welt.

Jetzt ist der letzte natürliche Verbündete gegangen.
Keiner liest die Todesanzeige; es kamen nur ein paar Karten.
Die Beisetzung war im engsten Kreis. Kurios, für eine solche Frau.

Es gibt nun kein Gedächtnis mehr für die Zeiten vor meiner Geburt.
Auch wenn sie meine allergrößte Kritikerin war, gibt es jetzt keinen triumphalen Moment mehr, in dem ich ihr die Früchte meiner Mühen je präsentieren könnte.

Jetzt ist niemand mehr da, der qualitativ Anteil an unserem Schicksal nimmt.
Die letzte Säule dieser Welt ist gefallen – die Welt liegt brach.

Und gestattet mir bitte, mit einigen Vorkommnissen unzufrieden und im Unreinen zu sein.

Mein Plan ist Aufbau aus Ruinen. Mein Ansinnen ist das Leben, welches mir meine Eltern bereitet und vermachen wollten. Mein Ziel wird Wiederherstellung der Ordnung sein.

Seht es mir bitte nach, wenn ich nicht wieder der Alte sein werde.
Der Schmerz macht mich wütend.
Und ich werde wüten.
Ich werde wüten.
Und behüten.

Aus einem Meer der Tränen,

Fenrizwolf

(der Welpe ist nicht mehr)

Beileid

Eluveitie, Heitenried - Freiburg - Schweiz, Montag, 09.01.2023, 16:49 vor 702 Tagen @ Fenrizwolf (531 Aufrufe)

Mein herzliches Beileid!
Ich verstehe dich nur zu gut... bei uns (CH) ist halt der Leidensdruck noch nicht so gross. Wird sich aber sicher in den nächsten Monaten weiter aufbauen.

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