Hallo,
1. Dokumentierte UFO-Fälle (Italien und Frankreich)
"Mitte der 50er-Jahre gibt es weltweite UFO-Sichtungen."
Fall aus Florenz: Am 27.10.1954, während einem Fussballspiel, schweben mehrere UFOs über dem Artemio Franchi Stadium. Das Spiel unterbricht, tausende Zeugen schauen nach oben, bis die UFOs weiterfliegen. ( Quelle )
Tonaufnahmen; Interviewausschnitte mit Zeitzeugen und Roberto Pinotti (8min)
https://www.youtube.com/watch?v=GEPyUGYdI0M
Silvio Neris Zeichnung der UFOs über dem Stadium
"Die französische Weltraumbehörde setzt daraufhin eine wissenschaftliche Expertengruppe ein, um UFO-Sichtungen systematisch zu erforschen. Der Astrophysiker Claude Poher leitet – mit Jacques Vallée – die Untersuchungen der unerklärlichen Phänomene. Die SRF-Doku zeigt, wie er trotz Widerstand durch die etablierte Wissenschaft, das erste staatliche UFO-Forschungszentrum [Geipan] aufbaut, das in ganz Europa einzigartig ist."
[SRF-Dokumentarfilm womöglich nur in der Schweiz abrufbar?]
UFO-Sichtungen und UFO-Forschung: Auf den Spuren der Flugobjekte.
https://www.youtube.com/watch?v=e_DJEl-cC48
[Relevante Teile (hochdeutsch): ab 3:03 – 10:20 / ab 13:40 – 26:32 / ab 28:41 – 34:01 min ]
Die Webseite des Forschungszentrums mit veröffentlichten UFO-Fällen:
https://www.cnes-geipan.fr/
3025 Fälle (Stand 25.4.2023 )
A komplett identifiziertes Phänomen
B wahrscheinlich identifiziertes Phänomen
C nicht identifiziertes Phänomen (mangelnde Prüfbarkeit)
D nicht identifiziertes Phänomen (nach der Untersuchung)
Beispiel eines interessanten Falles ( D1):
28.1.1994, 13:14, Flug von Nizza nach London, Airbus A320-11
Die Kopilotin, Vallerie Chauffour berichtet in der SRF-Doku (ab 28:42):
"Es war ein schöner Tag, ein ruhiger Flug und wir näherten uns Paris. Irgendwann kam ein Stewart ins Cockpit. Er schaute durch das Fenster und sagte, er habe etwas gesehen. 'Was ist das? Ist das ein Wetterballon?' Abwesend, sagte ich: 'Ja, das ist es!' Der Kapitän schaute in die gleiche Richtung: 'Oh nein, nein! Das ist kein Wetterballon!' Da standen wir also und schauten nach links und fragten uns, was wir da sahen. Es war braun, grau, dunkel. Wir haben es eine Weile beobachtet, weniger als eine Minute lang. Plötzlich ist das Objekt aus unserem Blickfeld verschwunden. Zur gleichen Zeit spielt im Zentrum für Luftoperationen das Militärradar verrückt: Sie zeichnen ein nicht identifiziertes Signal auf, das die Flugbahn des Flugzeuges kreuzt. Chauffour: Dann war ich sehr überrascht, als ich erfuhr, dass dieses Ereignis bei der Radarstation einen Aufruhr auslöste, weil sie es zur gleichen Zeit, wie wir bemerkt haben. Das Ding flog mit 180 km/h über Paris. Das Radar bestätigte dies, ebenso die Flugbahn. Man befürchtet einen Zusammenstoss, doch plötzlich ist das Radarsignal verschwunden. Chauffour: Viele Linienpiloten habe ähnliche Dinge erlebt. Dasselbe auch bei Militärpiloten, die lange Zeit nicht darüber sprechen durften. Und wir zivilen Piloten durften zwar darüber sprechen, haben es aber oft nicht getan. … Ja, ich denke oft darüber nach. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass das, was ich gesehen habe, nicht von dieser Welt ist."
Zitat aus der Kurzfassung der Dokumentation:
"Survolant la région de Coulommiers en Seine-et-Marne, le chef steward alors présent dans le poste de pilotage, signale au commandant de bord un phénomène sur la gauche de l'appareil qui lui fait penser à un ballon météorologique.
Le commandant de bord et la co-pilote décrivent pour leur part l'observation d'un disque brun ou rouge sombre changeant de forme avant de disparaître subitement.
Le commandant rend compte au contrôle aérien de Reims qui lui précise qu'il n'a aucun trafic aérien dans le secteur.
Au même moment une piste radar non identifiée est enregistrée par le radar de Cinq-Mars-la-Pile. Cette trace, enregistrée pendant 50 secondes croise bien la trajectoire du vol AF3532 mais ne correspond à aucun plan de vol déposé et disparaît simultanément à la vue de l'équipage et des écrans radar. [...] Ce cas est classé D1 : cas inexpliqué moyennement consistant avec un caractère d'étrangeté marqué. Les témoignages tardifs, l'absence du témoignage du steward, la trace radar incohérente avec l'objet observé altèrent la consistance du cas." ( Quelle )
2. Kollektive Mythen statt Aliens aus dem Weltall?
Während oft die zwei Thesen vorherrschen, dass UFOs auf ein natürliches Phänomen zurückzuführen seien oder echte Aliens aus dem Weltall, zieht Vallée auch andere Spekulationen und Thesen in Betracht (Interview). Er interessiert sich später besonders für die historischen Muster und sozialen Auswirkungen des Phänomens.
=> Der thematisch übersichtliche Film (ca. 20 min) illustriert Vallées Hintergrund, knüpft an C.-G. Jungs Thesen an und argumentiert anhand vielseitiger UFO-Fällen dafür, dass die Alien-Hypothese unplausibel sei. Seit Urzeiten erscheine wiederholt das gleiche Phänomen; nur je nach Epoche und technischem Fortschritt in unterschiedlicher Gestalt.
Jacques Vallée, UFOs, and the Case against Extraterrestrial Origins
(Video mit Text und Quellen)
https://www.thinkanomalous.com/jacques-vallee-expanded.html
(Videoleiste: Unter Einstellung – Radsymbol – wäre allenfalls die Funktion deutsche Untertitel einstellbar; jedoch nur rudimentär übersetzt.).
Historische Beispiele (im obigen Video kurz erwähnt), nachfolgend je ausführliche Beiträge mit weiteren Quellenangaben:
- ‘Fliegende Schiffe’ über Irland
https://www.thinkanomalous.com/flying-ship-over-ireland.html
- 1561 UFOs über Nürnberg
https://www.thinkanomalous.com/nuremberg-ufos.html
Wikipedia
- 1896-1897 Phantom-Luftschiff-Welle
https://www.thinkanomalous.com/mystery-airship-sightings.html
Wikipedia
Weitere Gründe, die gegen die Alien-Hypothese sprechen (mit modernen Fallbeispielen):
- Es ist absurd anzunehmen, dass intelligente Aliens mit ihrem Raumschiff mitten auf der Autostrasse landen, während einige Aliens dieses reparieren oder sinnlos darum herumstehen (grössere Anzahl berichteter Fälle).
- Es werden viel mehr UFO-Sichtungen oder Kontakte berichtet (Schätzung 3 Millionen Landungen in den letzten 20 Jahren), als für eine Erkundungs- oder Überwachungsaktion notwendig wäre.
- UFOs oder Aliens fliehen selten; sondern verschwinden oder verblassen langsam.
[Gesichtete Raumschiffe und Aliens zeigen sich eher wie Projektionen statt als physikalisch feste Dinge].
- Aussehen, Handlungen und Fähigkeiten der Aliens weisen nicht auf einen ausserirdischen Ursprung hin: Oft sehen die gesichteten Aliens wie Menschen aus, sprechen unsere Sprache und atmen unsere Luft.
- Angebliche Informationen der Aliens über ihre galaktische Herkunft sind unsinnig (wie die zweidimensionale Sternenkarte, die Betty Hill gezeigt wurde).
- Die Berichte sogenannter Entführungen durch Aliens sind nicht valide, da darin zum Beispiel sehr invasive oder schmerzhafte medizinische Prozeduren vorkommen, welche menschliche Ärzte bereits seit 1980 schmerz- und problemlos hätten durchführen können.
=> Statt Aliens aus dem Weltall spekuliert Vallée, dass dennoch etwas, jemand oder andere hinter dem Phänomen stecken und uns manipulieren:
"Their purpose may be to achieve social changes on this planet. Their methods are those of deception: systematic manipulation of witnesses and contactees; covert use of various sects and cults; control over the channels through which the alleged space messages can make an impact on the public." (Vallée. Messenger of deception. 1975)
In einem Interview (1978) betont er, dass es ihm nicht um eine "Verschwörungstheorie" und noch weniger um eine religiöse Ansicht geht:
In The Invisible College (E.P. Dutton, 1975) Vallee posits the idea of a "control system." UFOs and related phenomena are "the means through which man's concepts are being rearranged." Their ultimate source may be unknowable, at least at this stage of human development; what we do know, according to Vallee, is that they are presenting us with continually recurring "absurd" messages and appearances which defy rational analysis but which nonetheless address human beings on the level of myth and imagination.
"When I speak of a control system for planet earth," he says, " I do not want my words to be misunderstood: I do not mean that some higher order of beings has locked us inside the constraints of a space-bound jail, closely monitored by psychic entities we might call angels or demons. I do not propose to redefine God. What I do mean is that mythology rules at a level of our social reality over which normal political and intellectual action has no power."
( Quelle )
Ein anderer Autor, der sich mit mythologischen – bis hin zu psychedelischen – Auswirkungen auf die Gesellschaft befasst, ist Graham Hancock.
3. Anstelle eines Fazits
Selbst integre Forscher wie Poher und Vallée, bewegen sich interpretierend freilich auf dünnem Glatteis.
(geschweige denn dubiose Gestalten wie Bob Lazar oder trügerische Gurus wie Steven Greer, der mit seinen UFO-Seminaren und Heilslehre Gläubige monetär erleichtert. Daher Vorsicht bei diesem Thema! )
Dennoch wäre es des Weiteren interessant, Jungs und Vallées historische Erkenntnisse eingehender zu vergleichen:
- C.-G. Jung. Ein moderner Mythus. Von Dingen, die am Himmel gesehen worden. 1958
- Vallée, Aubeck. Wonders in the Sky. Unexplained Aerial Objects from Antiquity to Modern Times. 2010
( Leseprobe )
Abschliessend sei auf folgende Fragestellung hingewiesen (die Garry Nolan in einem Podcast stellt), womit wir wieder am Anfang wären:
“Are we alone?
Is this evidence of extraterrestial activity or
something that’s maybe already being here,
was here forever and before us,
which opens the question,
do we really own this planet?
The other answer is just as interesting,
but might be depressing:
We are alone! At least here,
and nothing has been here,
but it still begs the question what is it,
that’s everybody seeing?
So, you still have to explain it.
So, no matter what, the answer is interesting.”
Gruss, Pat
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«Die Kritik der Religion endet mit […] dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.»
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«Also war die Kritik der Utopie implicite bereits eine Kritik der Technologie in der Vorschau ihrer extremen Möglichkeiten.»
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«Das ist wirklich ein zu weites Feld.»