Hallo Baldur,
„Rassismus hat viele Gesichter – im Gegensatz zu Asiaten“, ließ mich kürzlich laut auflachen; doch kann ich leider nicht sagen von welchem Komiker das stammt.
Ich las aber mal einen populärwissenschaftlichen Artikel, der sich mit der Thematik befaßt hat, und das Resümee war, daß menschliche Säuglinge wohl eine extrem viel stärkere Differenzierungsgabe bezüglich Gesichter besitzen als es der Erwachsene tut.
Diese Fähigkeit ginge aber sehr schnell wieder verloren.
Wie halten Eltern Zwillinge außeinander?
Es können ja nur die Details sein, die man kognitiv aus dem plakativen Gesamtschema herausseparieren kann.
Persönlich finde ich die Unterscheidung bei Asiaten gar nicht mal so schwierig, komme aber Vögeln schnell an meine Grenzen. Doch der Fachkundige könnte mich da sicherlich im Schnellkurs für die relevanten Details sensibilisieren.
Die Böcke unterscheidest Du doch vermutlich auch eher am Gehörn als am Spiegel, nehme ich an.
Die Aufmerksamkeit bezüglicher optischer Details ist eh so eine tückische Sache: Zaubertricks funktionieren, weil eben unsere Wahrnehmung meist nach ziemlich berechenbaren Mustern folgt.
Da gibt es lustige Dinge mit versteckter Kamera, wo nach einer plötzlichen Änderung der Szene die Gegenüber ausgetauscht wurden, und es teils nicht einmal registriert wurde.
Wahrnehmungspsychologie ist bestimmt ein interessantes Feld; merke ich doch selbst bei manchen Begegnungen, daß mir manche Informationen fast völlig abhandenkommen, weil ich mich, warum auch immer, subtil auf anderes fokussiere, als es der Erwartungshaltung des anspruchsvollen Antagonisten entspräche.
Mit der Beantwortung Deiner klugen Frage sehe ich das Thema aber nicht erschlagen, sondern sehe die Frage als eine Treppe zur Metaebene. Und auch da folgt Energie dem Fokus.
Damit sind wir wieder bei Deinem zuvor eröffneten Thema.
Mit waidmännischem Gruße
Fenrizwolf