Fall der Berliner Mauer nachweislich vorhergesehen - mit genauer Jahresangabe (Schauungen & Prophezeiungen)

Dannylee, Sonntag, 11.08.2024, 16:34 vor 38 Tagen (1161 Aufrufe)

Hallo zusammen,

Und es gibt sie offenbar doch, wenn auch äußerst selten:
eingetroffene Schauungen auch noch mit präziser Jahresangabe.

Heute morgen suchte ich dem Buch "Verblüffend, phantastisch, unglaublich", erschienen 1990 im Verlag Das Beste, Stuttgart,
etwas über Abraham Lincoln - und fand auf derselben Seite zufällig auch DIESEN Artikel:
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Zitat:

Treffende Vorhersage
1979 erschien in der Januarausgabe von "Reader's Digest" ein Artikel von James O'Donnell über die S-Bahn in der geteilten Stadt
Berlin. Der Aufsatz endete mit den hellseherischen Worten:
"Neulich träumte ich vom Ende der Berliner Mauer. Es war im Jahr 1989. Überall erschienen Ost- und Westberliner in hellen Scharen
und rissen sie nieder. Schüler bepflanzten die ganzen 166 Kilometer mit Linden und Eichen. Pfiffige Händler schlängelten sich durch
die fröhliche Menge und verkauften Steine zum Andenken."
Im November 1989 ging O'Donnells Vorhersage tatsächlich in Erfüllung. Was niemand für möglich gehalten hatte, wurde wahr:
Die Mauer wurde eingerissen, und der Eiserne Vorhang brach zusammen. Und auch das Souvenirgeschäft mit den herausgebrochenen
Mauerteilen blühte.
Zitatende
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Wie elektrisiert stürzte ich zum Bücherschrank mit meiner Riesensammlung uralter "Das Beste" Magazine, die ich zum Teil noch
von einer ehemaligen Nachbarin in den frühen Achtzigern geschenkt bekam - und hielt wenige Minuten später die Januarausgabe 1979!
mit dem soeben zitierten Text in der Hand. Gänsehaut von Kopf bis Fuß und wieder zurück! Einen besseren Beweis für
Präkognition gibt's wohl kaum - zumindest für mich.;-)
Und auch bei Google wurde ich fündig:

Die Geisterzüge von Berlin - Reader's Digest
https://www.readersdigest.de/blogs/blog_reise/die-geisterzuege-von-berlin

Der Autor James O'Donnell (*30.07.1917 in Baltimore, Maryland; +16.04.1990 in Boston, Massachusetts) war ein US-amerikanischer
Journalist und Autor
https://de.wikipedia.org/wiki/James_P._O’Donnell

Einen schönen, sonnigen Restsonntag noch

Dannylee

Alles nur Zufallstreffer und Lügen

IRAN, Mittwoch, 14.08.2024, 06:25 vor 36 Tagen @ Dannylee (817 Aufrufe)

Hallo Dannylee!

Erstmal danke für Deinen Hinweis! Und dann darf ich sagen, dass meine Einschätzung dieser "Präkognition", wie auch im letzten Falle (Beitrag von BB über Trumps Ohr) natürlich ironisch und provozierend sein soll. Ich hoffe, die Gründe sind klar.

Wir alle hier wissen, dass es es Präkognitionen gibt. Das ist ein Fakt. Die Gründe dafür sind unklar. Wir müssen es hinnehmen, wie es ist.

Unklar sind aber auch die Präkognitionen selbst. Meist bekommen wir nur Splitter, uns selbst die Splitter sind noch verzerrt. Am Ende scheint alles wertlos zu sein.

Wenn man Deinem LINK folgt, dann liest man: "Niall Ferguson bezeichnete O’Donnell als einen der wenigen westlichen Beobachter, die sehr genau den Fall der Berliner Mauer vorhersahen."

Also gab es noch andere Beobachter, die den Fall der Mauer vorhersahen - ob präkognitiv oder auf andere Weise. Haben sie Baggerunternehmen oder Souvernirshops gegründet, um später am Fall der Mauer profitieren zu können? Was nützen solche Vorhersagen? Wem könnten sie nützen?

Und nun zur dieser speziellen Vohersage selbst: Es gibt für mich verstörende Bilder bzw. Formulierungen, etwa die Sache mit der S-Bahn. Und wenn ich über den Autor nicht etwas mehr in Erfahrung bringen könnte, dann würde ich einfach sagen, es war ein Zufallstreffer - weil er sich beruflich so intensiv mit Berlin beschäftigt hat, ist ihm eben in einer angestrengten oder schweren Stunde eine AHNUNG zugefallen. Es könnte aber auch durchaus sein, dass er aufgrund von Geschichtskenntnissen, gesundem Menschenverstand etc. zu der Auffassung kam, dass die damalige Spaltung Deutschlands nicht auf Dauer aufrechterhalten werden kann. Und weil er sich nicht getraut hat, das öffentlich und rational zu sagen, hat er sich einen Traum ausgedacht, mit dem er seine Gedanken unverbindlich ausdrücken konnte. Und dann war die ganze Geschichte eine Lüge. Wir wissen es nicht, und im Grund ist es auch egal.

Was uns alle Prophezeiuungen und Schauungen und Präkognitionen etc. nicht bieten, das ist ein einsehbares Gesamtbild der Zukunft, das sich an unsere Alltagserfahrung ankoppeln lässt. Wir haben nur Puzzleteile, aber sie sind unvollständig, verdorben, vielleicht sogar falsch - und wir können sie nicht zu einer Synthese vereinigen.

Daher mein Bild, früher hier schon mal vorgestellt, dass das alles Schrott ist. Wir haben einen Schrottplatz und könnten mit den auf ihm gesammelten (Ersatz-) Teilen verschiedene Motoren und Autos bauen, die vielleicht auch laufen WÜRDEN. Es könnte aber sein, dass ein wichtiges Teil, das wir für brauchbar halten, sich im späteren Zusammenbau als nicht funktionierend herausstellt - und dann war alles umsonst.

Im Übrigen muss jeder sich seinen Motor selbst zusammenbauen. Es geht in keinem Fall gemeinsam und öffentlich wie etwa hier auf dem Forum. Denn wenn jemand einen Vorschlag machen würde, wie einen Zusammenbau aussehen könnte, dann ruft todsicher jemand dazwischen: alles zur Zufallstreffer und Lügen!

Ich habe meinen Forumsnamen so gewählt, weil ich seit mehreren Jahren der Auffassung bin, dass der Iran eine Triggerrolle einnehmen wird, wenn die Ereignisse losbrechen. Was jetzt gerade abläuft, ist aber nur ein Vorspiel und wird wie das Hornberger Schießen ausgehen. Es dauert noch.

MfG, IRAN

Frage

Leseratte, Sonntag, 25.08.2024, 18:08 vor 24 Tagen @ IRAN (388 Aufrufe)

Hallo Iran,

warum gehst du davon aus, dass der Iran eine Schlüsselrolle einnehmen wird und davon, dass es jetzt noch nicht soweit sein wird (was ich auch glaube)?

mit freundlichen Grüßen

Leseratte

bin zwar nicht gefragt, aber...

gecko, Montag, 26.08.2024, 13:21 vor 24 Tagen @ Leseratte (431 Aufrufe)

Liebe Leseratte,

...seit langem schweben US-amerikanische und israelische Drohungen über dem Iran, angeblich wegen Atomanreicherung, aber wer weiß das schon. Handel und Austausch sind jedenfalls fast unmöglich, da schwer sanktioniert. In den letzten Jahren haben die BRICS, beziehungsweise Rußland, den Iran als "Nord-Süd-Korridor" erkoren, d.h. das wäre ein alternativer Weg zur Küste für Rußland (im 2. WK haben Briten und Amerikaner die SU über diesen Weg beliefert).

Das kann schonmal in Zukunft explosiv werden.

Grüße, gecko

bemerkenswert...

gecko, Mittwoch, 14.08.2024, 12:57 vor 36 Tagen @ Dannylee (790 Aufrufe)

Hallo Dannylee,

das ist extrem selten, daß mal eine solche zutreffende Vorhersage sogar gedruckt vorkam.
Da Du anscheinend das Original aus den 1970ern selbst hast, eine Bitte: könntest Du das Heft mal scannen und den Scan mir schicken? Einfach damit das auch in Kopie dokumentiert bleibt. -
Vielleicht läßt sich auch noch ein bißchen mehr über den Autor herausfinden - hat der mehrere Vorhersagen gemacht? Hat der öfter in Readers' Digest geschrieben? Manchmal läßt sich ja ein bißchen was herausfinden.

Vielen Dank für den Hinweis jedenfalls
gecko

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Präkognition oder Insiderwissen?

Kronprinzessin, Schwäbisch Gmünd, Sonntag, 25.08.2024, 04:06 vor 25 Tagen @ gecko (538 Aufrufe)
bearbeitet von Kronprinzessin, Sonntag, 25.08.2024, 04:12

Hallo gecko,
zwar bin ich nicht angesprochen, aber ich erlaube mir dennoch zu antworten. Ich habe auf dem elterlichen Dachboden das betreffende Heft finden können und wäre gern bereit, dir die Seite, um die es hier geht zu scannen und zu schicken. Außerdem habe ich die Segnungen der modernen Zeit bemüht, und mit Hilfe des Internetz eine Information über den Autor gefunden, die ich, so sie zutrifft, in Hinblick auf diese sehr präzise Beschreibung des Geschehens im Zusammenhang mit dem Mauerfall 1989 äußerst spannend finde:
Wikipedia (das ich aus bestimmten Gründen kritisch sehe, aber sei es drum) weiß über James O Donnell folgendes zu sagen:
„O’Donnell, Sohn eines Gehirnchirurgen, studierte an der Harvard University und arbeitete anschließend als Journalist, meistens für Magazine. Er war mit der Kennedy-Familie befreundet. Während des Zweiten Weltkrieges diente er bis zum 2. Juni 1945 in der US-Armee bei der Nachrichtentruppe. Nach seiner Entlassung wurde er der Chef des Deutschland-Büros des Newsweek-Magazins. In dieser Position kam er am 4. Juli 1945 nach Berlin. Er war beauftragt, Nachforschungen bezüglich des Todes von Adolf Hitler anzustellen und ebenso Informationen über Eva Braun zu beschaffen.

O’Donnell bestach Sowjet-Soldaten, die den Eingang zu Hitlers Bunker (Führerbunker) unter der Reichskanzlei bewachten und wurde so der erste Nicht-Angehörige der Sowjet-Armee, der den Bunker untersuchte. Er fand eine Anzahl von streng geheimen Nazi-Dokumenten. Diese Dokumente sowie Interviews mit vielen der letzten Anwesenden im Führerbunker verwendete er in späteren Publikationen, so dass O’Donnell als ein Experte bezüglich der Todesumstände von Adolf Hitler gilt. Er veröffentlichte seine gesammelten Erkenntnisse abschließend in seinem Buch von 1975: The Bunker, deutsch: Die Katakombe.

Nach seiner Zeit bei Newsweek arbeitete O’Donnell viele Jahre freiberuflich als Journalist in Deutschland und veröffentlichte Beiträge in Magazinen wie Life Magzine und Saturday Evening Post.

Später arbeitete er für das U.S. State Department als Berater für Berlin. Seine letzten Jahre verbrachte er als Professor für Journalismus an der Boston University. Niall Ferguson bezeichnete O’Donnell als einen der wenigen westlichen Beobachter, die sehr genau den Fall der Berliner Mauer vorhersahen. Für das Reader’s Digest-Magazin Das Beste hatte O’Donnell in einem Beitrag unter dem Titel Die Geisterzüge von Berlin im Januar 1979 Folgendes geschrieben:[1]

„Neulich träumte ich vom Ende der Berliner Mauer. Es war im Jahr 1989. Überall erschienen Ost- und Westberliner in hellen Scharen und rissen sie nieder. Schüler bepflanzten die ganzen 165 Kilometer mit Linden und Eichen. Pfiffige Händler schlängelten sich durch die fröhliche Menge und verkauften Steine zum Andenken. Wie gelangten so viele Menschen so schnell an die Mauer? Mit der S-Bahn, versteht sich.“

Interessant finde ich insbesondere den Hinweis auf eine nähere Verbindung zur Familie Kennedy und somit zur politisch vermutlich aus erster Hand informierten amerikanischen Oberklasse. Gab es hier eventuell interne Pläne für einen Mauerfall, die Mister O Donnell hier ausgeplaudert hat und die so präzise umgesetzt wurden, dass wir uns heute ungläubig schütteln? Stimmt die Story vom friedlichen deutschen schicksalhaften und völlig überraschenden Wunder so womöglich gar nicht?
Oder höre ich Flöhe husten und James O‘Donnell hat doch einfach einen erstaunlich exakt zutreffenden Blick in die Zukunft getan?

Grüße
Kronprinzessin

165 km

IRAN, Sonntag, 25.08.2024, 15:06 vor 24 Tagen @ Kronprinzessin (557 Aufrufe)

Hallo Kronprinzessin -

mein erster Beitrag in diesem Faden wollte in die gleiche Richtung (wie von Dir vorgeschlagen) führen. Den Wikipedia-Artikel habe ich auch gelesen. Insiderwissen wird dort nicht erwähnt und bleibt spekulativ, aber die berufliche Nähe zu Berlin sowie die journalistische Tätigkeit und politische Vernetzung sind eindeutig.

Dein Post gibt mir aber Gelegenheit nochmals darauf hinzuweisen, dass der Text selbst Zweifel an einer Schauung bzw. an einem Traum nährt. Und selbst wenn ihm tatsächlich ein Traum zugrundelag, so wurde der Traum vermutlich nicht real wiedergegeben sondern literarisch bearbeitet. Man träumt nicht von 165 Kilometern. Weitere merkwürdige Begriffe im Text habe ich nachfolgend markiert.

„Neulich träumte ich vom Ende der Berliner Mauer. Es war im Jahr 1989. Überall erschienen Ost- und Westberliner in hellen Scharen und rissen sie nieder. Schüler bepflanzten die ganzen 165 Kilometer mit Linden und Eichen. Pfiffige Händler schlängelten sich durch die fröhliche Menge und verkauften Steine zum Andenken. Wie gelangten so viele Menschen so schnell an die Mauer? Mit der S-Bahn, versteht sich.

Ich denke, dass die ersten beiden Sätze den Kern der Aussage ausmachen. Dazu die Menschenmengen und Mauerbruchstücke.

Die ganze Sache ist dennoch bemerkenswert und sollte festgehalten werden.

MfG, IRAN

literarisches Stilmittel?

gecko, Montag, 26.08.2024, 10:04 vor 24 Tagen @ IRAN (312 Aufrufe)

Hallo Iran,

man kann "ich habe einen Traum" ja auch als literarisches Stilmittel einsetzen, wie Martin Luther King in seiner berühmten Rede.
Insofern - ob es tatsächlich ein Traum war oder ein Wunsch oder Spekulation oder ob da eine Schauung (evt. auch von jemand anderem) zugrundelag, kann man aus der Formulierung nicht erkennen.

Grüße, gecko

helle Scharen

gecko, Montag, 26.08.2024, 12:09 vor 24 Tagen @ IRAN (347 Aufrufe)

Hallo IRAN,

die "hellen Scharen", die Du merkwürdig findest, sind eine ganz unauffällige, hergebrachte stehende Redewendung.
"Sie kamen in hellen Scharen" heißt schlicht "sie kamen in Massen", also viele, große, zahlreiche und kopfstarke Gruppen von Menschen. "hell" ist hier nicht in der Bedeutung "Gegensatz zu dunkel" gebraucht, sondern in einer, die mehr dem englischen "whole" oder niederländischen "hele" - ganz - ähnlich ist.
Zu meinen, es handle sich vielleicht um einen Hinweis auf hellgekleidete Menschen osä, ist völlig ausgeschlossen. "Helle Scharen" bedeutet ausschließlich "massenhaft" (wenn auch nicht völlig press-kompakt, sondern etwas gelockert).

Gruß, gecko

Er kannte Berlin jedenfalls recht gut

gecko, Montag, 26.08.2024, 09:55 vor 24 Tagen @ Kronprinzessin (379 Aufrufe)
bearbeitet von gecko, Montag, 26.08.2024, 10:13

Hallo Kronprinzessin,

Dannylee war so freundlich und hat mir bereits das Deckblatt des Hefts und die letzte Seite des Artikels als Scan geschickt.
Aber ich hätte gerne den ganzen Artikel in gescannt, um mir einen Eindruck von dessen Ton verschaffen zu können.
Wenn Du das machen willst, schreib mir über das Forum (einloggen und auf den winzigen Briefumschlag neben meinem Namen drücken).

Die 165 km erklären sich leicht daraus, daß diese Länge der Mauer im West-Berlin damals allgemein bekannt war. Die S-Bahnen waren um 1980 ziemliche "Geisterbahnen", die zwar noch ab+zu fuhren, aber kaum benutzt wurden, da unter DDR-Regie im Westsektor.
Was verblüfft, ist die recht genaue Beschreibung des Mauerabrisses 10 Jahre später.

Nur die Bepflanzung mit Eichen und Linden durch Schüler kam so nicht; derartige Aktionen hatten zur Wiederaufforstung des Tiergartens selbst während der Berlin-Blockade stattgefunden (in den Hungerjahren nach 1945 wurde praktisch der ganze Tiergarten, ein großer Wald, für Brennholz abgeholzt und wurde in einen Kartoffelacker verwandelt), so jedenfalls eine Gedenktafel, die ich dort in den 1990ern mal las ("Baumspende durch Bremen").
Im Mauerstreifen mußten erstmal Minen geräumt werden 1990ff., und dann wurde er größtenteils bebaut; nur mit Mühe konnte ein Stückchen erhalten werden, damit die Touristen ein Pilgerziel hatten, aber speziell von der Teilung innerstädtisch ist heute nichts mehr zu sehen.

Die Händler, die Mauerstücke verkauften, gab es aber massenhaft in den 90er Jahren, das ist ein sehr präzise richtig vorhergesagtes Detail.
Ab dem 9.11.1989 strömten Ostberliner und wenige Tage später auch Leute aus der ganzen DDR nach West-Berlin, aber nicht mit der S-Bahn, sondern zu Fuß und im Trabi über die Grenzübergänge Bornholmer Str. (der ging zuerst auf, dort war ich) und die 2 anderen weiteren offiziellen weiter südlich. Um ca. 23:00 am 9.11.1989 kam man an der Bornholmer Str. auch von West- nach Ost-Richtung zu Fuß, nachdem die letzte Schranke hochgehoben worden war und die Grenzer sich zurückgezogen hatten. Die folgenden Tage und Wochen gab es Fußgängerstaus auf dem Kudamm (denn dort wollten sie erstmal hin; Durchsage im Radio: "zum Kudamm nehmt kein Fahrrad mit, das ist zu groß, damit kommt man nicht durch") und in jeder Straße gab es Grüppchen und Gruppen von Ostlern, die den anderen Stadtteil erkundeten. West-Berlin war wochenlang überfüllt, und die Leute sprachen viel miteinander.
"Helle Scharen" (= Menschenmassen) ist also auch richtig, aber die Rolle der S-Bahn wurde überschätzt (Wannsee und Spandau waren jetzt nicht so die Ziele, die zuvörderst interessierten); die Touristen fuhren wie die Einwohner mit der in den 1980ern weiter ausgebauten U-Bahn, die entsprechend brechend voll war.

Also, die Baumbepflanzung und die Benutzung der S-Bahn würde ich als aus der Vergangenheit herrührende gewöhnliche Extrapolationen ansehen (die Bedeutung der S-Bahn als Verkehrsmittel in West-Berlin nahm in den 1980ern auf praktisch Null ab, und solche Schüler/Studenten-Subbotniks wie in den 40er bis 60er Jahren gab es auch nicht mehr, dies wurde nicht gesehen); die Steinhändler (solcherart Touristensouvenirs waren allerorts üblich) und die Menschenmassen brauchen schon etwas mehr Fantasie bzw. sind ein massentouristisches Szenario; die exakte Vorhersage des Jahres ist das wirklich SEHR ungewöhnliche.

Tja, Präkognition oder Planungskenntnis... schwer zu sagen.

Viele Grüße, gecko

Nachtrag

gecko, Montag, 26.08.2024, 10:29 vor 24 Tagen @ gecko (342 Aufrufe)

„Neulich träumte ich vom Ende der Berliner Mauer."
Stilmittel, Traum, Spekulation, Präkognition, Planungswissen das weitergeben werden soll - unentscheidbar.

"Es war im Jahr 1989."
Das ist der Hammer.

"Überall erschienen Ost- und Westberliner in hellen Scharen und rissen sie nieder. Schüler bepflanzten die ganzen 165 Kilometer mit Linden und Eichen."
Lief so nicht ab. Zunächst Massenauflauf an den Grenzübergangsstellen, dann Überfüllung West-Berlins mit Besuchern, das Abreißen der Mauer dauerte bis 91 oder noch länger WIMRE und das fröhliche Mauerspechten war eher eine spontane Randerscheinung, der wirkliche Abriß lief schon geordneter ab, zumal es 2 Mauern, eine innere und äußere mit einem Minenstreifen dazwischen waren.

"Pfiffige Händler schlängelten sich durch die fröhliche Menge und verkauften Steine zum Andenken."
Ja, das war so dann in den ganzen frühen 90er Jahren, und die Fröhlichkeit ist auch richtig, die hielt lange an.

"Wie gelangten so viele Menschen so schnell an die Mauer? Mit der S-Bahn, versteht sich.“
Nein. Zumal die S-Bahn kaum in der Nähe der Mauer hielt, allenfalls S-Bhf Friedrichstr. in Ost-Berlin, wo ein Grenzübergang war, der zur West-Berliner U-Bahn führte, und Lehrter Bahnhof (jetzt Hauptbahnhof) in Moabit West-Berlin. Zur Mauer ging man zu Fuß, wenn man sich denn ein Bröckchen zum Andenken abbrechen wollte.
Es wurden dann viele Bilder gemacht und verbreitet, als habe das Maueröffnen und -abreißen am Brandenburger Tor stattgefunden, aber das war nicht so, an anderen Stellen war man schnell sehr viel weiter.

Spekulation und Planung

gecko, Montag, 26.08.2024, 13:09 vor 24 Tagen @ Kronprinzessin (376 Aufrufe)

Hallo Kronprinzessin,

Stimmt die Story vom friedlichen deutschen schicksalhaften und völlig überraschenden Wunder so womöglich gar nicht?

Es war wohl so wie der Tod meiner Schwiegermutter: schon mitunter erwartet, aber dann doch überraschend.
Ich habe bis jetzt nur die letzte Seite des Artikels, und da ist davon die Rede, daß der Westberliner Senat die S-Bahn Ostberlin nicht abkaufen wollte (1978). Stattdessen wurde die U-Bahn ausgebaut (in den 1980ern), und ein Busnetz drangehängt, und ansonsten hatten die meisten Autos, die Stadt war nicht sehr voll und Parkplätze gab es auf den teilweise immer noch vorhandenen Kriegsbrachen genug.

Es wird, vor allem in den Geheimdiensten, schon Leute gegeben haben, die sich da gewisse Szenarien überlegten; wenn man sich vergewärtigt, wie die CIA an die "Rosenholz"-Akten aus der Stasi-Zentrale kam, dann MUSS es da Planungen zur Übergabe gegeben haben. Frage ist halt, wann was geplant wurde.
Möglicherweise war O'Donnells Datum ja auch als Vorgabe gemeint: in diesem Jahr muß der Mauerfall stattfinden - wer weiß.
Den amerikanischen Deep State durchschauen nichtmal die Präsidenten, und bei den Russen wird das auch nicht anders sein.

Ob O'Donnell die Westberliner an die S-Bahn als Einfallstor erinnern wollte? Und der U-Bahn-Ausbau u.a. auch deshalb forciert wurde? Die Mauer war aber jedenfalls auf Unüberwindlichkeit aus DDR-Richtung gebaut, nicht umgekehrt! Und es wurde jahrzehntelang befürchtet, West-Berlin würde irgendwann vom Osten eingemeindet; eine Angst, die Anfang der 80er nicht mehr so stark war.

Was aber auch während der Teilungszeit nie ganz aufgegeben wurde, war eine zwar getrennte, aber zueinander kompatible Verkehrsplanung. Bei der Flächensanierung des Brunnenviertels in den 70ern/80ern im Wedding wurde zB durchaus auf die Nähe zum damals unerreichbaren Alexanderplatz abgehoben.

Grüße, gecko

danke fürs Zuschicken des ganzen Textes

gecko, Sonntag, 01.09.2024, 10:07 vor 18 Tagen @ Kronprinzessin (269 Aufrufe)

Hallo Kronprinzessin,

wollte mich nochmal bedanken für das Zuschicken des ganzen Artikels.

Der Artikel wirkt auf mich etwas wehmütig über den Verfall der Berliner S-Bahn, die der Autor - als Amerikaner wahrscheinlich relativ unkontrolliert - benutzen konnte. Es kommt mir so vor, als ob der Autor zumindest ein Weiterbestehen der S-Bahn (die in West-Berlin nur noch wenig genutzt wurde, in den 1980ern, als die U7 bis nach Spandau verlängert wurde, noch weniger) bis 1989 wollte.

Ob die Datumsnennung 1989 für den Mauerabriß veröffentlichte Geheimdienstplanung, Schauung oder "einfach mal so 10 Jahre dranhängen" ist, kann man aus dem Artikel nicht sagen.

Liebe Grüße, gecko

Zeitsprünge

IFan, Montag, 16.09.2024, 01:04 vor 3 Tagen @ Dannylee (277 Aufrufe)

Hallo Dannylee,

vielen Dank für den sehr interessanten Beitrag. Weiter sollte und möchte ich ihn hier nicht kommentieren; das haben andere schon ausführlich gemacht, warum sollte ich das doppeln. Ich finde ihn sehr bemerkenswert.

Weil ich für inferiore Themen nicht gerne neue Stränge aufmache, möchte ich hier gerne etwas einfügen, auch wenn es nicht genau zum Thema passt.

2014 hatte Taurec schon einen ähnlichen Hinweis gegeben; hier möchte ich etwas ergänzen. Bei YouTube bin ich auf den Kanal "Weird World" gestoßen, von dem ich aber nur einige Videos zum Thema "Zeitsprung" (engl. "time slip") gesehen habe. Diese fand ich recht interessant und wollte daher die Teilnehmer des Forums einmal darauf aufmerksam machen.

Es werden diverse Geschichten erzählt, in denen Menschen an bestimmten Orten, z.B. in ihrer Heimat, eine andere Zeit erleben. Z.B. betritt jemand ein Restaurant, das eigentlich schon seit Jahren verfallen ist, aber in diesem Moment wie normal in Betrieb erscheint; als er es nach kurzer Zeit wieder verlässt, ist es plötzlich wieder in dem altbekannten verfallenen Zustand. Bei anderen Gelegenheiten werden auch Menschen getroffen, mit denen sich die Betroffenen unterhalten können und die z.B. verwundert die aktuelle Technik wahrnehmen (Handys, Flachbildschirme etc.). In einem Fall fragte sogar einmal eine Dame in der Kleidung der 1940er Jahre, die in einem aktuellen Restaurant einkehrten, nach dem Jahr, in dem sie sich befände.

Nach dieser Logik könnte das also in beiden Richtungen passieren; Beteiligte werden selbst in die Vergangenheit versetzt oder es erscheinen Menschen aus der Vergangenheit in der aktuellen Zeit.

Allzuviele der Videos habe ich nicht gesehen; möglicherweise gibt es da noch mehr Varianten.

Gewähr für die Seriösität des Kanals und / oder der Beiträge gebe ich nicht.

Da offenbar keine Mission mitschwingt - außer der vielleicht, Geld mit dem Kanal zu verdienen - und nur Berichte wiedergegeben werden, die nicht weiter interpretiert werden, könnte etwas dran sein. Aber, wie gesagt, ohne Gewähr; das muss jeder selbst für sich einschätzen.

Gesehen habe ich folgendes Video (das ist das einzige, das ich hier anführen kann, die Seite erlaubt nicht mehr Links; weitere im nächsten Beitrag):

5 Chilling TIMESLIP STORIES We Can't Explain

Gruß, IFan

Zeitsprünge die II.

IFan, Montag, 16.09.2024, 01:24 vor 3 Tagen @ IFan (244 Aufrufe)

Hallo Dannylee et al.,

hier noch weitere Videos, die ich angesehen habe:

4 Chilling TIMESLIP STORIES We Can't Explain

4 Shocking TIMESLIP STORIES [Viewer Submitted Stories]

I Found Myself in 1970 at the Grand Canyon | 2 TRUE TIMESLIP STORIES [Viewer Submitted Stories], wobei der zweite Teil etwas verstörend ist. (Jemand ist mit seiner Familie beim Grand Canyon und verliert sie für eine ganze Weile aus den Augen, während er in einer anderen Zeitspanne ist, ebenso wie sie ihn.)

Habe noch mehr gesehen, aber das mit der Frau aus den 40ern, die nach dem Jahr fragt, habe ich jetzt so schnell nicht mehr gefunden. Vielleicht ist es auch schon unter den angegebenen Links. Ggf. nach "timeslip" in dem entsprechenden Kanal suchen.


Gruß, IFan

Zeitsprünge die III: Das mit der Dame, die nach dem Jahr fragt

IFan, Montag, 16.09.2024, 16:52 vor 2 Tagen @ IFan (271 Aufrufe)

Hallo Dannylee et al.,

hier das Video mit der Dame, die nach dem Jahr fragt:

3 Unexplained TIMESLIP AND TIME TRAVEL STORIES From the UK & US , 00:53 - 05:07

Das fand ich besonders interessant.

Um mit Taurec zu zitieren: "Uns ist es aber nicht an bloßer Unterhaltung gelegen."

Deswegen möchte ich hier nicht mehr aufführen; derjenige, den es interessiert, kann dort sicher noch viele andere interessante Videos finden. Es ging mir hier um die Abrundung und um den Moment, dass jemand tatsächlich nach dem Jahr fragt und die dann aktuellen technischen Geräte (1999) zur Kenntnis nimmt.


Gruß, IFan

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Zeitversetzung: In Versailles, in das Ende des 18. Jahrhunderts

BBouvier, Montag, 16.09.2024, 15:33 vor 2 Tagen @ IFan (263 Aufrufe)

Hallo!

Dabei fällt mir (die recht bekannte) folgende Begebenheit (Geschichte?) ein, die im Jahre 1901 zwei englischen Lehrerinnen
im Schloßpark Versailles zugestoßen sein soll.

1.
Video-Youtube ... dort z.B. Minute 19:20 ... eine dort gesehene/erlebte kleine Brücke,
deren Existenz bestritten wurde, konnte bestätigt werden ...

2.
Fachartikel dazu (Buch, Seite 14 ff.)
file:///C:/Users/Friedrich/Downloads/L-0000370472-pdf.pdf
Beziehungsweise Googlesuche, dort das Buch:
"Das Jahrhundert der Rätsel und Phänomene"
=>
https://www.google.de/search?q=zwei+engl%C3%A4nderinnen+Lehrerinnen+1901+trianon&sca_esv=ba03c581cf027f47&sca_upv=1&hl=de&ei=4i_oZvvaCYCKi-gPzaLW8Qw&ved=0ahUKEwj705KlxseIAxUAxQI...

Grüße,
BB

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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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