Hallo,
auf Netflix ist die zweite Staffel (the Americas) der "Dokumentarfilme" von Graham Hancock. Auf den ersten Blick erscheint Graham Hancock als ein unglaublich eitler Mann, der sich selbst ständig auf ein etwas unangenehme Weise in den Mittelpunkt rückt. Graham Hancock wird für seine These, es habe bereits eine Hochkultur gegeben, die vor mehr als 12.000 Jahren untergegangen sei, angefeindet und in der Fachwelt als wenig wissenschaftlich, als Pseudoarchäologe, gesehen.
Für dieses Forum sind aber einige Punkte der Serie interessant. Nicht nur, dass die Impakte mit der Erzählung Platons vom Untergang von Atlantis in etwa zeitlich korrelieren. Otto Heinrich Muck hatte schon wesentlich früher Ähnliches postuliert.
Spannend ist aber etwas anderes. Es scheint, als wäre das Bild einer vergangenen Sintflut und der Impakte (gefiederte Schlangen) von Kulturen tradiert. Wenn eine plötzliche globale Katastrophe, die weite Teile der Küsten (der Meeresspiegel stieg um 100 Meter) und des Inlandes der USA (der Eisschild schmolz) überschwemmt, erinnert wird, gehört seitdem die Angst vor einem Weltuntergang zur kulturellen DNA des Menschen. Es wäre ja dann nicht, wie Taurec einmal schrieb, die Apokalypse eine semitische Ideologie die den hehren Germanen aufgepfropft wurde. Die Apokalypse wäre dann eine kulturelle Erinnerung. Im ostasiatischen Raum wird das in einem zyklischen Denken kaschiert, in dem immer wieder die Welt in ein Kaliyuga verfällt um dann neu zu erstehen. Insofern wären Träume und Visionen über apokalyptische Ereignisse auch Reisen in die kollektive Erinnerung der Menschheit. Das mag einzelne Bilder und Schauungen nicht entwerten, da niemand wissen kann, was werden wird.
Man mag natürlich sich fragen, wo denn die Hochkultur gewesen sei. Unter Wasser würde Graham Hancock sagen, dort, wo man nicht sucht. Und wenn, was zu erwarten wäre, es ja trotzdem eine steinzeitliche oder allenfalls kupferzeitliche Hochkultur gewesen wäre, würde man allenfalls unter Wasser Megalithen finden, falls man dort je suchen sollte. Die "Beweise" für eine frühere Hochkultur von Graham Hancock sind dürftig, Impaktspuren in Sedimenten und die Küstenlinie der Piri Reis Karte etwa, oder Monumente, die aufgrund der Präzession das sagenhafte 10.500 v.Chr. deuten sollen.
Wenn man die Erzählung von Noah oder von Platons Atlantis nimmt, so enthalten sie wahrscheinlich tradierte Erinnerungen die für die jeweiligen Zwecke in eine Erzählung eingebaut wurden, die sich auf die Welt des Verfassers bezieht. Bei beiden wird implizit vor Hochmut gewarnt. Hier wird es spannend, Parallelen zu heute könnten gerne gesehen werden: Die Welt ging unter, weil die Menschen böse waren (vgl. Kaliyuga).
Graham Hancock sieht einen Tauriedenstrom auf die Erde einschlagen. Die Bilder die er für damals sieht, passen zu einigen Schauungen zukünftiger Impakte. Die Erde, laut Graham Hancock, passiere auch jetzt wieder eine Zone im All, in der Trümmer des Tauriedengürtels unterwegs seien.
Grüsse Leseratte