landunter (Freie Themen)

detlef, Sonntag, 23.02.2025, 14:33 (vor 72 Tagen) @ Fragender (341 Aufrufe)

moin,
.

... geografische polverschiebungen.
durch die unrunde erdoberflaeche (aequatorwulst, polabplattungen) waere das eine einfache erklaerung fuer jahre- bis jahrhunderte lange ueberflutung heute ueber dem meeresspiegel liegender landstriche.

Du sprichst an dieser Stelle einst viele Jahre lang überflutete Landstriche an, die dann schließlich, möglicherweise sogar plötzlich, über dem Meeresspiegel lagen und noch immer liegen. Kannst Du einige Beispiele für solche Landstriche aufführen und eventuell sogar Quellen angeben, aus denen Deine Informationen bezüglich dieses Themas stammen? Soweit ich mich erinnere, erwähntest Du auch in einer Deiner früheren Mitteilungen, daß es einige hoch (in Bergen?) liegende und menschenleere Orte gibt, die einst an Meeresküsten gelegen haben und von vielen(?) Menschen bewohnt gewesen sein mußten. Kannst Du hierfür vielleicht ebenfalls Quellen angeben, aus denen Du das entnommen hast?

du bist etwas spaet dran, mit deinen fragen.
seit ich vor rund zehn jahren meine eigenen diesbezueglichen schauungen als falsch verworfen habe, hab ich mich nicht mehr sehr um das thema gekuemmert.
aber, mal sehen, an was ich mich erinnere.

erstmals konfrontiert wurde ich mit der frage veraenderter hoehenlagen von landschaften, als ich in heimatkunde davon hoerte, dass die nordsee im 14. jahrhundert einen grossen teil nordfrieslands ueberflutet hatte, und der lehrer auf die frage, warum das nicht wieder aufgetaucht war, nur wischi-waschi antworten gab.

spaeter las ich davon, dass Darwin (ja, DER Darwin) in den Anden eine kuestenlinie mit muscheln etc entdeckt hatte, die 200 meter ueber dem meeresspiegel lag.
(ein buch von vor 1970, deutsch( https://en.wikipedia.org/wiki/The_Voyage_of_the_Beagle ) ( https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwin#Die_Reise_mit_der_HMS_Beagle

zitat: - kapverdischen Insel Santiago ... entdeckte er in den Klippen der Küste ein in 15 Meter Höhe verlaufendes waagerechtes Muschelschalenband...

- Bei einer zweiten Anden-Expedition im März und April entdeckte er, dass das weit von der Küste entfernte Gebirge hauptsächlich aus submariner Lava bestand.

so weit wikipedia)

nach meiner erinnerung stand im buch auch etwas ueber ein "muschelband" in 200 meter hoehe in den Anden.

tja, was noch?
die erde, auf der ich taeglich herum latsche.
im zentrum sued americas liegt eine pfannkuchen-flache ebene namens Chaco, die von den Anden bis zum Rio Paraguay reicht.
noerdlich begrenzt vom amazonasbecken, suedlich von der Pampa.
da wo ich wohne, auf dem suedlichen wendekreis, ca 350 km luftlinie vom fluss, ca 400km von den Anden, 1600 km luftlinie von Buenos Aires, sind wir bei knapp 130 meter ueber NN. also wirklich flach. weniger als zehn centimeter pro kilometer steigung.
wasser und oelbohrungen ergaben als nebenergebnisse die kenntniss, dass es im ganzen riesen gebiet (mit einer ausnahme) ueberall bis mindestens sechzig meter unter der erdoberflaeche keinerlei gestein gibt, sondern nur sehr salzigen lehm, durchzogen von einigen duennen lehmsand schichten. alles gesprenkelt mit muscheln.
das grundwasser wird von west (wo der zufluss von den Anden kommt) nach ost (wo es abfliesst in den aquifer des flusses) immer salziger.
unsere geologen hier sind sich einig, dass dies ein ehemaliger meeresgrund sein muss.

ueber die hoch in den Anden gelegene Hafenstadt gibt mir mein Alzheimer-light im moment leider keine naehere auskunft.
war da sonst noch was? ja. - aber ich komm jetzt nicht drauf.

du hast oben aber nur nach der halben sache gefragt.
die versunkenen gegenden. oben erwaehnte ich schon nord friesland. sollte man erweitern um den wandel von Doggerland zu Doggerbank.
dann sind da noch die versunkenen stadte im mittelmeer. (angeblich teilweise bis 100 meter tief)

ist dir klar, dass die erde keine kugel ist?

ich bemuehe noch mal die wikipedia:
Äquatordurchmesser∗ 12.756,27 km
Poldurchmesser∗ 12.713,50 km
also ein unterschied von 42,77 km.
also wiederum ein unterschied im Radius von 21,39 km!
also von der form her keine orange, sondern eher eine mandarine.

oder, wenn man die 90° von pol zu aequator nimmt, stolze 237 meter hoehenunterschied pro grad winkelverschiebung.

ich denke, wir sind uns einig, dass wasser fluessiger ist, als stein und erde?
ist dir bekannt, dass die skandinavier feststellen, dass skandinavien sich heutzutage um 1 cm jaehrlich hebt?
(allgemeine begruendung: es dehnt sich noch, nach wegfall der eislast der letzten eiszeit. also noch nach 10000 jahren)

jetzt stell dir mal vor, die erdoberflaeche verschiebt sich ueber den erdkern... - NEE, nich sooo viel!
nur um ein mickriges grad. (also um einen wert, den der magnetische pol spielend uebertrifft)
sagen wir mal, deutschland wird um ein grad naeher an den aequator geschoben. was dann?
stein und erde braucht tausende jahre, um sich an die neue "hoehenanforderung" anzupassen - das wasser nur ein paar stunden.
ich hol mir mal von da oben die "stolze 237 meter hoehenunterschied pro grad" - und dann?
dann schauen in deutschland nicht mal die fernsehtuerme mehr aus dem wasser!

wenn mir noch quellen einfallen, liefer ich nach.

gruss,d


man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.


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