Aus gegebenem Anlass: Verifikation (Schauungen & Prophezeiungen)

Monsignore, Donnerstag, 06.05.2010, 22:34 vor 5343 Tagen (9595 Aufrufe)

Aus gegebenem Anlass möchte ich folgenden Dialog vom 19.11.2009 aus der Versenkung hervorholen:

https://schauungen.de/forum/index.php?id=6297


Zitat BB:

[quote]Nach IX/83 ist das Weltbeben (= Ankündigung)
an einem 10. Mai.
Und dabei sollen sich Luft, Himmel und Erde verdunkeln.:
=>
Conchita spricht von einem Phänomen in der "Atmosphäre".[/quote]
»
[quote]In Ordung:
Das ist das "Weltbeben" Irlmaiers, und man mag mit einigem
Recht vermuten, dann brächen (weltweit?) auch die Vulkane aus.[/quote]

darf ich Dich an dieser Stelle daran erinnern, was Du mir gesagt hast damals zu Nostradamus: "Da muss man nicht nur einmal um die Ecke denken, sondern mindestens zweimal!"

Ich versuch es hier einfach:
- Das Weltbeben, das an einem 10. Mai stattfindet, ist keineswegs ein Erdbeben, sondern es ist nicht mehr und nicht weniger als der Zusammenbruch des Finanzsystems!
- Irlmaier hat lt. dem Astrologen Hr. Dr. Robert Müntefering die Aussage getätigt: "An einem Tag (!, nicht mehrere Wochen oder gar Jahre)im Frühjahr wird das Gold durch die Decke gehen! Das ist der Zusammenbruch der Goldpreisdrückung und das Eintreten des von W. Eichelburg genannten Szenarios von 50.000 Dollar pro Unze auf einen Schlag!
- Nach den mit zur Verfügung stehenden Informationen, und dabei habe ich viele Quellen ausgewertet, fällt dieser Tag (wenn wir den 10. Mai als gesetzt annehmen dürfen) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf den 10.05.2010, einem Montag, wobei es auch genauso gut ein Jahr später sein kann, am 09.05.2011. Es ist sehr wahrscheinlich, dass an einem dieser beiden Wochenenden der Zusammenbruch des Weltfinanzsystems stattfindet.

...

Nun ist der 10.05.2010 schon am kommenden Montag. Heute wäre es schon fast so weit gewesen, 10% verlust im Dow-Jones Index auf wenige Minuten. Hat man nicht alle Tage. Bis dato scheint es wie beim Vulkan zu sein: lage wieder im Griff. Gold macht auch keine nennenswerten Anstalten auszubrechen, immer noch bei 1200, d. h. meilenweit von den 50.000 o. ä. des Walter Eichelburg entfernt.

Dieser wildgewordene Österreicher (ja, hatten wir da nicht schon mal einen?>) sagt ja für dieses oder eines der nächsten Wochenednen seit Wochen eine Währungsreform voraus:

www.hartgeld.com

Noch nie war es so einfach, ein Szenario auf richtigkeit zu überprüfen, und ohne lange zu warten...:-P

Dann sehen wir es, obs vom "Tischler", vom Alois oder vom Walter ist...

Weiter auch interessant:


> Im Sommer davor (etwa Ende Juli/Anfang August)
[quote]setzt der durch Vulkanausbrüche hervorgerufene
Temperatursturz ein.
Wie in den USA im Sommer 1816 nach dem Vulkanausbruch
des Tamboras im April 1815.[/quote]

Das ist ja kein Widerspruch: es kann ja das symbolische Weltbeben sekundiert sein von realen geologischen Ereignissen.

Es wird in jedem Fall eine interessante Woche. Auf der Akropolis hängt schon mal die rote Fahne, so wie 1945 in Berlin...

Monsignore

Zum Fast-Absturz des Dow heute...

Kiaril, Freitag, 07.05.2010, 00:08 vor 5343 Tagen @ Monsignore (8786 Aufrufe)

wird eine fehlerhafte Eingabe bei einem einzelnen Trade vorgegeben. Daher falscher Alarm?>>

Zum einen muss man sich fragen, wie fragil das heutige Finanzsystem wäre, wenn ein EINZELNER Tastendruck das gesamte Fianzsystem torpedieren könnte.
Warum bomben den noch Terroristen und lassen sich nicht zu Top-Börsenmarklern ausbilden?

*Kopfklatsch*

Schaut euch mal in Ruhe die Graphik dazu an:

http://www.politplatschquatsch.com/2010/05/der-350-milliarden-moment.html

Die Kurve verläuft über fast 20 Minuten bogenförmig und geht allmählich in den Crash-Modus. Der Rebound hat auch fast 20 Minuten gedauert.

Ein einzelner Fehltrade hätte nur ein sehr kurzes, sehr scharfes V in den Chart verursacht. Niemals aber dieser Bogenverlauf über die Zeit.

Schlussendlich hat das PPT (Plunge Protection Team) in letzter Minute noch mühsam reagieren können.

Da läuft ne richtig große Nummer!

Zum Gold: Es marschiert und marschiert und marschiert.....

Ob der prophezeihte Goldpreis sich auf den offziellen Goldchart bezieht oder auf den physichen Marktpreis sei mal dahingestellt.

Beispiel heute. Während der Krüger heute morgen noch bei ca. 940 Euro lag, konnte man den, wenn überhaupt verfügbar, für über 1000 Euro in manchen Shops kaufen. Auch hier kündigt sich eine Aufspaltung von COMEX und Real-Markt an.

Fast-Absturz der DOW

Jayef, Freitag, 07.05.2010, 01:55 vor 5343 Tagen @ Kiaril (8540 Aufrufe)

Hallo!

wird eine fehlerhafte Eingabe bei einem einzelnen Trade vorgegeben. Daher
falscher Alarm?>>

Zum einen muss man sich fragen, wie fragil das heutige Finanzsystem wäre,
wenn ein EINZELNER Tastendruck das gesamte Fianzsystem torpedieren
könnte.
Warum bomben den noch Terroristen und lassen sich nicht zu
Top-Börsenmarklern ausbilden?

*Kopfklatsch*

Schaut euch mal in Ruhe die Graphik dazu an:

http://www.politplatschquatsch.com/2010/05/der-350-milliarden-moment.html

Die Kurve verläuft über fast 20 Minuten bogenförmig und geht allmählich
in den Crash-Modus. Der Rebound hat auch fast 20 Minuten gedauert.

Ein einzelner Fehltrade hätte nur ein sehr kurzes, sehr scharfes V in den
Chart verursacht. Niemals aber dieser Bogenverlauf über die Zeit.

Schlussendlich hat das PPT (Plunge Protection Team) in letzter Minute noch
mühsam reagieren können.

Da läuft ne richtig große Nummer!


Und das:

[image]

Fuer die NASDAQ gibt es kurz nach 3 Uhr ein Loch von 600 Punkte. Dann nach 3.19 nichts mehr, und fuer die ganze Tag ueberhaupt keine Volumendata.

Merkwuerdig...

Gruss,
Jayef

nach weltweiter Umfage Ansehen des Kapitalismus auf Tiefstand

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Sonntag, 09.05.2010, 19:26 vor 5340 Tagen @ Jayef (8227 Aufrufe)

Hallo Jayef!

Fuer die NASDAQ gibt es kurz nach 3 Uhr ein Loch von 600 Punkte. Dann nach 3.19 nichts mehr, und fuer die ganze Tag ueberhaupt keine Volumendata.

Merkwuerdig...

Gruss,
Jayef

Weil ab dann, wie meistens nach großen Börsenabstürzen, der Handel
abgebrochen wurde, um noch größeren Schaden zu verhindern.

Den vollautomatischen Handel, bei dem in einer Zehntelsekunde
Millionen verkauft werden können, und das theoretisch hundert
Mal hintereinander, gibt es in Europa bislang noch nicht.

Nur an der Wall Street meines Wissens.
Da sieht man, wohin die Perversion der unbedingten
Gewinn-Maximierung schließlich führt.

Da greifen Spekulanten, die der Staat vor einem Jahr gerade
erst gerettet hatte, ganze Länder wie Portugal, Spanien
und Italien an, um sie bzw. den Euro zu zerstören.
Das muß man sich mal vorstellen: der Steuerzahler rettet
die Finanz-Jongleure, und die Rettungskräfte, also
die Staatengemeinschaft der EU, wird zum Dank angegriffen.

Die Hand, die füttert, wird anschließend gebissen.

Die Akzeptanz des kapitalistischen Systems ist auf einen
weltweiten historischen Tiefstand von 21% gefallen.
Selbst in den USA liegt sie nur noch bei ganzen 25%.

Es wird keine zwei Jahre mehr dauern, wenn das in dem Stil
so weitergetrieben wird, dann werden die Leute nach dem
Sozialismus als Rettungsanker schreien. Wetten?

Mfg,
Eyspfeil

Völker hört die Signale!

Leo DeGard, Sonntag, 09.05.2010, 23:51 vor 5340 Tagen @ Eyspfeil (8277 Aufrufe)

Es wird keine zwei Jahre mehr dauern, wenn das in dem Stil
so weitergetrieben wird, dann werden die Leute nach dem
Sozialismus als Rettungsanker schreien. Wetten?

Ich will ja niemanden hier unnötig langweilen, aber der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees Konstantin Katuschow erklärte schon im Jahr 1967, die amerikanische Öffentlichkeit könne mit dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise wie sie die sowjetischen Strategen für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten „in beide Extreme umschlagen, wie wir in der McCarthy-Ära und dem Vietnamkrieg gesehen haben. Wenn wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen können, die in unserem Plan vorgesehen sind, und wir die amerikanische Wirtschaft ernsthaft stören, werden die unteren und mittleren Klassen die Konsequenzen erleiden und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie gescheitert ist. Sie werden bereit sein für die Revolution.“

Mich würde interessieren, wieviele Teilnehmer dieses Forum mittlerweile begriffen haben, dass das prophezeite Szenario nichts anderes ist, als das Endprodukt der kommunistischen Langzeitstrategie, und dass die gegenwärtige Krisensituation von der Hochfinanz zusammen mit ihren Moskauer Komplizen vorsätzlich herbeigeführt wurde.

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Strategie??

BBouvier, Montag, 10.05.2010, 01:40 vor 5340 Tagen @ Leo DeGard (8199 Aufrufe)

Wenn ich das richtig sehe, prognostizert (!)
das Karl Marx doch bereits seit 1848.

Wo soll denn da eine "Strategie" sein?

frächt sich:
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

=> Leider schwieriger zu eruieren als Ufos

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Montag, 10.05.2010, 01:53 vor 5340 Tagen @ Leo DeGard (8200 Aufrufe)

Hallo Leo DeGard!

Ich will ja niemanden hier unnötig langweilen, aber der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees Konstantin Katuschow erklärte schon im Jahr 1967, die amerikanische Öffentlichkeit könne mit dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise wie sie die sowjetischen Strategen für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten „in beide Extreme umschlagen, wie wir in der McCarthy-Ära und dem Vietnamkrieg gesehen haben. Wenn wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen können, die in unserem Plan vorgesehen sind, und wir die amerikanische Wirtschaft ernsthaft stören, werden die unteren und mittleren Klassen die Konsequenzen erleiden und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie gescheitert ist. Sie werden bereit sein für die Revolution.“

Mich würde interessieren, wieviele Teilnehmer dieses Forum mittlerweile begriffen haben, dass das prophezeite Szenario nichts anderes ist, als das Endprodukt der kommunistischen Langzeitstrategie, und dass die gegenwärtige Krisensituation von der Hochfinanz zusammen mit ihren Moskauer Komplizen vorsätzlich herbeigeführt wurde.

Um quasi stellvertretend mit den Worten BBouviers zu sprechen:
- Die Russen wissen es nicht.
- Die Amerikaner wissen es nicht.
- Die Deutschen wissen es nicht.
- Die Franzosen wissen es nicht.

Wieso soll man über etwas diskutieren,
was es offiziell nicht gibt?
Die Strategie ist äußerlich nicht erkennbar,
und spezielle Literatur darüber ist sehr
spärlich gesät - relativ zur
übrigen, meinungsführenden Literatur.
Über Ufos beispielsweise gibt es wesentlich
mehr Bücher und auch Videos auf der DuRöhre.

In der extremen Spätphase der Republiken wird es im
Übrigen Parteien-Bewegungen wie in den 20er/30er Jahren
nicht mehr geben.
Damals konnte man noch langsam zusehen, wie sich die
Dinge entwickelten.
Etwa im Spanischen Bürgerkrieg, der sich langsam
abzeichnete, nachdem im April 1931 die 2.Republik
ausgerufen worden war.
Oder Mussolini, der mit seinem Marsch nach Rom
im Oktober 1922, nach dreieinhalb Jahren der
Bewegung, die Macht übernahm.
=> Der erste Durchgang zur Imperatur.
Die Inflation begann damals genau nach Ende
des 1.Wk., eine wesentliche Ursache der
Revolutionen damals.
Die jungen Leute hatten noch Ideale und gewisse
Überzeugungen und Ideen, die sie hofften, mit
dem Eintritt in eine Partei umsetzen zu können.

Darüber lächelt man heute nur noch müde, und
bewirbt sich dann bei "Deutschland sucht den
Superstar".
Die Welt kann man eh nicht mehr ändern, ich
will aber, bevor sie untergeht noch ein schönes
Auto fahren, eine Freundin haben und mit einem
leistungsfähigen Handy telefonieren.

Erst wenn die Regale im Supermarkt leer sind,
und der Bankautomat nichts mehr herausgibt,
wird sich ganz spontan ein Aufstand entwickeln,
die Anführer werden in Erinnerung an ihre
Großväter in Weimarer Tagen rote Fahnen hissen.
Etwa wie vor wenigen Tagen linksextreme Gruppen
auf der Akropolis.
Wenn es aber einmal soweit ist, dann weiß es
einjeder, es bricht einfach innerhalb weniger
Stunden aus, so wie in Griechenland.

Ich meine außerdem, daß es im Vergleich zu den
20er Jahren die faschistischen Bewegungen,
als Gegenpol nicht mehr geben wird.

Jedenfalls, an jenem Tag X, wenn dann die Falle
zuschnappt, dann weiß jeder, wer was gesteuert
hat. Falls es stimmt.:-D
Bloß kommt dann niemand mehr aus der Falle
raus.
Bis dahin werden sich die Medien an
Seichtheit überbieten und uns in Sicherheit
schaukeln, wie gehabt.

Herzliche Grüße,
Eyspfeil

Avatar

falls - dann vielleicht...?

BBouvier, Montag, 10.05.2010, 13:20 vor 5340 Tagen @ Eyspfeil (8290 Aufrufe)
bearbeitet von Moderator, Montag, 10.05.2010, 14:13

- Die Russen wissen es nicht.
- Die Amerikaner wissen es nicht.
- Die Deutschen wissen es nicht.
- Die Franzosen wissen es nicht.

Danke, Eyspfeil!

Ich zitiere noch einmal:
<"der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees Konstantin Katuschow erklärte schon im Jahr 1967, die amerikanische Öffentlichkeit könne mit dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise wie sie die sowjetischen Strategen für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten „in beide Extreme umschlagen, wie wir in der McCarthy-Ära und dem Vietnamkrieg gesehen haben. Wenn wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen können, die in unserem Plan vorgesehen sind, und wir die amerikanische Wirtschaft ernsthaft stören, werden die unteren und mittleren Klassen die Konsequenzen erleiden und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie gescheitert ist."?

Und hier in grammatisch richtigem Deutsch mit Einschüben
und Hervorhebungen:
=>
<"der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees...
(die Sowjetunion existiert nicht mehr!)
...schon im Jahr 1967
(und Lenin und Trotzki bereits seit 1917)
die amerikanische Öffentlichkeit könne
mit dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise
wie sie die sowjetischen Strategen
(und Karl Marx seit 1848)
für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten
(vielleicht) in beide Extreme umschlagen...
Falls (!) wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen könnten, die in unserem Plan vorgesehen sind,
und wir die amerikanische Wirtschaft ernsthaft stören könnten, dann
würden die unteren und mittleren Klassen (wohl) die Konsequenzen erleiden
und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie gescheitert ist."?

Oder auch nicht.

Das ganze ist doch nur eine einzige, dünne politische Schwadronade
eines Parteibonzen auf Parteikurs in Verwirklichung der Beschlüsse des 57. Parteitages der KPDSU vom 1. April 1966
auf der Basis "falls - dann" und Aussicht auf den Endsieg:
Falls denn die Armee Wenck, .....dann!

Die Naherwartung des Kommens des Himmelreiches auf Erden "demnächst"
gannz real hatte auch die erste Generation Christen und wurde dann
jahrhundertelang noch vor sich hergeschoben.
Und dann rein abstrakt auf den St.-Nimmerleinstag vertagt.
Und insofern besteht hier eine ideologische Parallele:
Das Paradies der Werktätigen im Rahmen einer weltweiten
Revolution erwarteten Lenin und Trotzki bereits 1919.
Und dann hat sich diese Idee zum Dogma verfestigt
und wurde auf Parteitagen inhaltsleer-hoffend nur noch
vor sich her gebetet.
So auch vor bald 2 Genarationen, in den 60ern.
Wie obig.

Der Träger dieser Idee, nämlich die SU,
ist jedoch 1991 von uns gegangen.

Niemand hier wird wohl den Kollaps des Finanzsystems
(demnächst mal) abstreiten.

Das hat jedoch mit "Kommunismus" rein gar nichts zu tun.
Und der Russische Feldzug auch nicht.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Besserwisserei

Joss, Montag, 10.05.2010, 21:37 vor 5339 Tagen @ BBouvier (8140 Aufrufe)

- Die Russen wissen es nicht.
- Die Amerikaner wissen es nicht.
- Die Deutschen wissen es nicht.
- Die Franzosen wissen es nicht.


Danke, Eyspfeil!

Ich zitiere noch einmal:
<"der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees Konstantin Katuschow
erklärte schon im Jahr 1967, die amerikanische Öffentlichkeit könne mit
dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise wie sie die sowjetischen
Strategen für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten
„in beide Extreme umschlagen, wie wir in der McCarthy-Ära und dem
Vietnamkrieg gesehen haben. Wenn wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen
können, die in unserem Plan vorgesehen sind, und wir die amerikanische
Wirtschaft ernsthaft stören, werden die unteren und mittleren Klassen die
Konsequenzen erleiden und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie
gescheitert ist."?

Und hier in grammatisch richtigem Deutsch mit Einschüben
und Hervorhebungen:
=>
<"der Sekretär des sowjetischen Zentralkomitees...
(die Sowjetunion existiert nicht mehr!)
...schon im Jahr 1967
(und Lenin und Trotzki bereits seit 1917)
die amerikanische Öffentlichkeit könne
mit dem Eintreten jener schweren Wirtschaftskrise
wie sie die sowjetischen Strategen
(und Karl Marx seit 1848)
für die Phase 4 der kommunistischen Langzeitstrategie erwarteten
(vielleicht) in beide Extreme umschlagen...
Falls (!) wir den USA die äusseren Zügel aufzwingen könnten,
die in unserem Plan vorgesehen sind,
und wir die amerikanische Wirtschaft ernsthaft stören könnten,
dann

würden die unteren und mittleren Klassen (wohl) die
Konsequenzen erleiden
und sich gegen die Gesellschaft wenden, die für sie gescheitert ist."?

Oder auch nicht.

Das ganze ist doch nur eine einzige, dünne politische Schwadronade
eines Parteibonzen auf Parteikurs in Verwirklichung der Beschlüsse des 57.
Parteitages der KPDSU vom 1. April 1966
auf der Basis "falls - dann" und Aussicht auf den Endsieg:
Falls denn die Armee Wenck, .....dann!

Die Naherwartung des Kommens des Himmelreiches auf Erden "demnächst"
gannz real hatte auch die erste Generation Christen und wurde dann
jahrhundertelang noch vor sich hergeschoben.
Und dann rein abstrakt auf den St.-Nimmerleinstag vertagt.
Und insofern besteht hier eine ideologische Parallele:
Das Paradies der Werktätigen im Rahmen einer weltweiten
Revolution erwarteten Lenin und Trotzki bereits 1919.
Und dann hat sich diese Idee zum Dogma verfestigt
und wurde auf Parteitagen inhaltsleer-hoffend nur noch
vor sich her gebetet.
So auch vor bald 2 Genarationen, in den 60ern.
Wie obig.

Der Träger dieser Idee, nämlich die SU,
ist jedoch 1991 von uns gegangen.

Niemand hier wird wohl den Kollaps des Finanzsystems
(demnächst mal) abstreiten.

Das hat jedoch mit "Kommunismus" rein gar nichts zu tun.
Und der Russische Feldzug auch nicht.

Gruss,
BB

Moin BB,

Deine dauernden Zerpflückungen oder besser Zerpflückungsversuche anderer Beiträge empfinde ich zunehmend als kindische Spielerei und norotische Besserwisserei zur dialektischen Selbstbefriedigung.
Aber möglicherweise stellt sich soetwas ja mit zunehmendem Alter automatisch ein. Das ist doch dieselbe Geisteshaltung, die dann in der Konsequenz zu dem führt, was wir aus der Zeit des WK2 kennen, als sich die Franzosen in ihrer Maginotlinie verzogen haben und überrascht waren, daß die unsportlichen Deutschen gar nicht denselben Stellungskrieg zu führen bereit waren wie im 1. Durchgang, sondern böswilligerweise die Stellungen einfach umfuhren.

Ich bin jedenfalls unglaublich froh, daß ich bei dem Versuch, - bereits zwei Mal - meine eigenen Schauungen hier hereinzustellen, von der Technik überwältigt wurde, und es so nicht dazu kam. Da der Inhalt widerlegt hätte, daß es sich bei dem Feldzug östlicher Verbände um einen 'läppischen' handelt, hättest Du mir sicherlich mit messerscharfem Verstand erklärt, warum es irgendwie anders zu sein hat. Und da ich sehr wenig Zeit habe, am Rechner zu sitzen, wäre es ncith einmal zu einer fundierten Widerlegung gekommen. Das jedenfalls ist mir erspart geblieben.

Joss

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Deine Schauungen

Taurec ⌂, München, Montag, 10.05.2010, 22:05 vor 5339 Tagen @ Joss (8135 Aufrufe)

Hallo, Joss!

bei dem Versuch, - bereits
zwei Mal - meine eigenen Schauungen hier hereinzustellen, von der Technik
überwältigt wurde
[...]
Da der Inhalt widerlegt
hätte, daß es sich bei dem Feldzug östlicher Verbände um einen
'läppischen' handelt

Das klingt ja interessant!

Woran scheiterte es denn? Beiträge zu schreiben, bist Du ja offensichtlich nicht unfähig. Insofern kann ich nicht erkennen, wo der Fehler liegt.

Versuch's doch einfach nochmal oder schicke mir den Text per Email (Taurec[at]schauungen.de), auf daß ich ihn für Dich einstelle, falls Dich die Technik abermals überrumpeln sollte.

Es gibt hier sicher Leute, die sich das neutral durchlesen und dem womöglich wichtige Informationen entnehmen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Interessant!

Leo DeGard, Montag, 10.05.2010, 23:10 vor 5339 Tagen @ Joss (8038 Aufrufe)

Ich bin jedenfalls unglaublich froh, daß ich bei dem Versuch, - bereits
zwei Mal - meine eigenen Schauungen hier hereinzustellen, von der Technik
überwältigt wurde, und es so nicht dazu kam. Da der Inhalt widerlegt
hätte, daß es sich bei dem Feldzug östlicher Verbände um einen
'läppischen' handelt, hättest Du mir sicherlich mit messerscharfem
Verstand erklärt, warum es irgendwie anders zu sein hat. Und da ich sehr
wenig Zeit habe, am Rechner zu sitzen, wäre es ncith einmal zu einer
fundierten Widerlegung gekommen. Das jedenfalls ist mir erspart
geblieben.

Mich würden Deine Schauungen sehr interessieren, und ich garantiere Dir auch, dass ich Dich nicht "zerpflücken" oder "in die Tonne treten" werde!
Gerne auch per Email: LeoDeGard@aol.com

Forumsknigge

Fred Feuerstein, Mittwoch, 12.05.2010, 08:36 vor 5338 Tagen @ Joss (7835 Aufrufe)

Hallo Joss (alle),
Die Schauungen müssen hier quasi in einer bestimmten Form vorliegen. Wenn diese Form den eigenen Vorstellungen entsprechen, dann ist/sind die Aussage/n, auch wenn sie noch so hanebüchen erscheinen/sind(?), für einige hier „glaub“haft. Keinesfalls dürfen in diesen Schauungsberichten Wörter stehen wie: Ich denke, ich meine, ungefähr etc… Das wirkt auf diese Herrschaften gleich unglaubwürdig. Vermeiden sollte man auch zuviele Rechtschreibfehler, das macht sofort verdächtig. Auch dürfen absolut keine “Seh“fehler vorkommen, da dann sofort der Rest des Textes in Sippenhaft genommen , ergo in die Tonne getreten wird. (In Stein gemeiselt: Nur unfehlbare Seher werden hier ernstgenommen!!!). Des weiteren muß sehr darauf geachtet werden, nicht in den ungeheuerlichen Verdacht zu kommen von alten/aktuellen Prophezeiungen/Visionen/Träumen beeinflußt zu sein. Deshalb den eigenen Text wenn möglich noch einmal durchlesen, ob altbekannte Reizwörter (3tF, dreitägige Dunkelheit, drei Morde, etc…) zuu eindeutig genannt werden. Besser: umständlich umschreiben. Auch muß man damit leben, daß einige hier es besser wissen, was der Seher gesehen hat, oder besser: zu sehen hat. Schön ist auch, wenn einem Seher untergejubelt wird: „Wenn er weiter geschaut hätte, dann hätte er gesehen, da߅

Sollten trotzdem einige/viele/alle oben genannten Elemente in dem Text vorkommen, ist das Urteil des obersten unfehlbaren Gerichtes schon zwangsläufig: „Alles Schwadronade“ *

Ich hoffe du kannst mit diesen Tipps etwas anfangen, und bringst deinen Text in eine uns(?) genehme Form, gelle…

Mit freundlichen Grüßen
Fred
(dem die Form einer Schau/Prophezeiung/Traum sowas von egal ist, solange Anhaltspunkte bestehen, daß der Autor präkognitive Fähigkeiten besitzt.)

(* Nur zwei Seher, die zu Anfang dieses Gütesiegel trugen: Wilkerson und CBW)

PS: Wenn du trotz dieser formalen Tipps dich nicht traust deine Schau/Traum hier zu posten ,kannst du es mir gerne auch per Boardmail schicken.

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

Träume

Simun, Mittwoch, 12.05.2010, 08:54 vor 5338 Tagen @ Fred Feuerstein (7697 Aufrufe)


PS: Wenn du trotz dieser formalen Tipps dich nicht traust deine
Schau/Traum hier zu posten ,kannst du es mir gerne auch per Boardmail
schicken.

Grüße,

hab schon mal einige Träume gepostet aber nur in der Kurzversion.
Interessant finde ich es aber, dass meine Mutter die ebenfalls keine Ahnung
von einem 3WK hat, Träume hatte.
Noch was interessantes, ich täume immer entwederzwei Nächte vor ihr oder (meistens) nach ihr!

--
Austria est imperare orbi universo

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Fälschungen

BBouvier, Mittwoch, 12.05.2010, 10:37 vor 5338 Tagen @ Fred Feuerstein (7703 Aufrufe)

Hallo, Fred!

Möglicherweise wird hier der Hamster
mit dem Badewasser ausgekippt. :-)

Jahrzehntelange und intensive Beschäftigung
mit dem Thema hat dazu geführt, dass in etwa Spreu und Weizen
mit einiger Aussicht auf Validität differenziert wurden.

Mit dem Ergebnis, dass wir im Forumskopf verscharnierten
Quellenbereich eine Unterabteilung haben,
die augenscheinliche Fälschungen ausweist.
Und das war es doch auch schon.

Mir ist nicht bewusst, dass hier von Schreibern eingestellte
eigene Schauungen/"Träume" jemals angegangen
oder diskreditiert worden wären.

Ganz im Gegenteil doch!

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Angebliche Seher (Schweinegrippe)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 12.05.2010, 12:00 vor 5338 Tagen @ Fred Feuerstein (7929 Aufrufe)

Hallo, Fred!

[...]
CBW
[...]

Bezüglich der Schweinegrippe mit 2% Toten der Infizierten lag "CBW" offensichtlich falsch. Desgleichen Mick_2.

( https://schauungen.de/forum/index.php?id=5639 )

Die Wahrscheinlichkeit, daß neuere Sachen Mist sind, ist halt recht hoch.

Wir versuchen doch, im Voraus einigermaßen sicher festzustellen, was passieren wird. Wenn dann "Seher", die Aussagen mit der Reichweite von Monaten tätigen, falsch liegen, wie kann man sich dann noch auf künftige Aussagen von ihnen verlassen? Welche Möglichkeit gäbe es denn, falls das wirklich Begabte wären, ihre falschen von den richtigen Aussagen zu trennen?
Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, bleibt aber nichts anderes übrig, als den angeblichen Seher gar nicht mehr zu betrachten.

Wenn man dann aber trotz Fehlschlägen immer noch darauf herumreitet, bzw. wiederholt darauf besteht, die Leute hätten eine (verlässliche) Sehergabe, und nirgendwo eine kritische Rezeption stattfindet, frage ich mich, ob ich wirklich der vermeintlich einzige bin, der ein Brett vor dem Kopf hat, bzw. sich Sachen hinbiegt, bzw. Unerwünschtes unter den Tisch fallen lässt. ;-)

Man läuft Gefahr, fatale Fehlschläge als nichtige "Seh"fehler zu deklarieren, um sich das Bild aufrecht zu erhalten, man beschäftige sich mit einem echten, zeitgenössischen Seher.
Falls wir mit dem Thema jedoch irgendwie auf einen grünen Zweig kommen wollen, müssen wir die strengsten Maßstäbe anlegen. Ich lebe lieber mit weniger Information, die dafür richtiger ist, als mich in irgendwelchen Schwadronaden zu versteigen in der Hoffnung, darin irgendwo ein Körnchen Wahrheit zu finden.
(Tollmann war ganz hart und hat überhaupt nur fünf bis sechs Seher gelten lassen. So eng will ich es nicht sehen.)

Noch zur Grippe:
Ich wette, falls demnächst z. B. die Nilpferdgrippe oder die Nasenbärgrippe kämen, stünden die Foren wieder voll angeblicher Pandemieaussagen, weil die Masse einfach nicht lernfähig ist.

Falls Jackowski wiederholt falsch läge, würde man in immer noch regelmäßig lesen. Ob er tatsächlich verlässlich ist, werden wir ja anhand der Aussagen zu 2010 (z. B. Präsidentenwahl) sehen, wenn seine Fähigkeit oder Unfähigkeit schon nicht an den Aussagen für die vergangenen Jahre deutlich wird. Der wird nicht unter den Teppich gekehrt.

Zu dem Vorwurf, wir würden den Sehern vorschreiben, was sie gesehen hätten:
Das kam, soweit ich diesen Vorwurf für mich gelten lassen will, nur beim Waldviertler vor, dessen Schauungen etwas schwer zu deuten sind und logische Lücken aufweisen. Dieses Forum ist ja da, damit man auch gewagte Hypothesen in verschiedene Richtungen überprüfen kann. Also bitte ich, diese nicht zum Vorwurf zu machen.

Ich gewinne den Eindruck, Du (und wahrscheinlich ein paar andere) bilden sich bezüglich meiner und BBs Vermutungen (die sich zugegeben oft decken) zu manchen Sachen festgesetzte Meinungen, die dann pauschal auf alle unsere Ansichten angewendet werden. Damit ist die Schwelle überschritten zu dem Bereich, wo persönliche Differenzen die Sicht auf das sachlich Wesentliche verstellen. Sinnvolle Einwände werden dann gar nicht mehr wahrgenommen, weil sie von uns kommen, und im Gegenzug verhärtet sich die eigene Ansicht zu dem Thema.
(Es ist nebenbei auch der Bereich erreicht, wo ich allmählich die Dinge persönlich zu nehmen versucht bin.)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Da hab ich doch glatt was übersehen...

Leo DeGard, Montag, 10.05.2010, 23:54 vor 5339 Tagen @ BBouvier (8801 Aufrufe)

Niemand hier wird wohl den Kollaps des Finanzsystems
(demnächst mal) abstreiten.
Das hat jedoch mit "Kommunismus" rein gar nichts zu tun.
Und der Russische Feldzug auch nicht.

Hochgeschätzter BB,

beim besten Willen, aber diese, Deine Aussage verdient es zerpflückt und in die Tonne getreten zu werden! Ich nehme an, dabei handelt es sich lediglich um ein Versehen oder ein Mißverständnis, denn würde man Dich mit dieser Aussage beim Wort nehmen, dann hättest Du damit unter Beweis gestellt, dass Du von den europäischen Prophezeiungen überhaupt ganz und gar keine blasse Ahnung hättest:

Therese von Konnersreuth: "Der Kommunismus bricht zusammen, aber drei Jahrzehnte nach meinem Tod lebt er wieder auf, und alles wird sich erfüllen."

Nostradamus, Centurie VI/74 (laut BB-Übersetzung!!):
"Die Linke (déchassée ist eine Linkswendung) wird zur Herrschaft zurückkehren, Ihre Feinde werden als Verschwörer (Konterrevolutionäre) betrachtet. Mehr als je wird ihre Zeit triumphieren, 73 (Jahre) zum Tode allzu sicher."

Garabandal: "Die Ereignisse werden dann eintreffen, wenn die Kommunisten wiederkommen."

Sheikh Nazim: "Für Mahdîs Kommen, der Friede sei auf ihm, gibt es zwei Zeichen. Das erste ist, daß die Türkei kommunistisch werden wird, dann wird der große Krieg ausbrechen. Das ist das zweite Zeichen. Dann wird Mahdî, auf dem der Friede sei, kommen."

Kugelbeer: [i]"Über Nacht kommt die Revolution der Kommunisten, verbunden mit den Nationalsozialisten, der Sturm über Klöster und Geistliche. Die Menschen wollen es zuerst nicht glauben, so überraschend tritt es ein. Viele werden eingekerkert und hingerichtet. Alles flieht in die Berge, der Pfänder ist ganz voll Menschen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt der Umsturz von Russland her, zuerst nach Deutschland, darauf nach Frankreich, Italien, England."[/i]

Barbara Becher: "In Italien wird sich der Kommunismus erheben, um Rom, das Herz der Christenheit zu erobern; aber diese Überfälle werden durch die Macht der Himmelskönigin verhindert und abgewehrt. Maria wird den Papst und Rom vor den wilden Horden der Feinde bewahren und den beabsichtigten Landungsversuch der Russen an der Adria-Küste vereiteln. Ausserhalb Roms jedoch wird das Blut fliessen."

Aloisia Lex: "Die grosse Übermacht des gottlosen Weltkommunismus wird unerwartet über die noch freien Länder einbrechen, denn er kennt keine Grenzen. Das wird die grosse Weltkatastrophe auslösen!"

Erwin Zahn: "Die Sowjetkommunisten sind auch die Brandstifter im Nahen Osten, weil sie glauben, dann in Nord- und Westeuropa, im Balkan, in der Türkei, in Persien und Afghanistan nur auf relativ geringen Widerstand zu stossen..."

Onit: "Italien wird ein einziges Revolutionsfeld. Der Vatikan wird ausgeräuchert. Der Papst wird in blasser Angst vor dem Kommunismus übers Meer fliehen."

Waldviertler: "Bereits vor der Endschlacht wird es bei uns wegen der stets wechselnden Front kaum ein Haus geben. Diese findet am Beginn hauptsächlich zwischen den kommunistischen Verbänden und China, vorwiegend mit sehr beweglichen Panzern, in und um die CSSR statt."

Mühlhiasl: "Über die böhmischen Berge her werden sie kommen, die Rotjankerl. Und über Nacht wird es geschehen!"

Katharina aus dem Ötztal: "Ich sehe irgendwo eine Kirche, gesteckt voll betender Leute, plötzlich kommen diese schiachn Leute in roten Fetzen und sperren die Kirchtüren zu, und bringen die in der Kirche alle um."

Egger Gilge: "Es werden die Rotröckler kommen und da wird es schrecklich zugehen."

Anton Johansson "Durch das nördliche Italien wie Österreich-Ungarn wird die rote Sturmflut gegen die Schweiz und Frankreich vorrollen."

Der Lösepreis: "Blitzschnell schlägt der Roten Heer, Deutsches Land, vor Schreck ohn' Wehr."

Und zum Schluss noch mal mein Lieblingszitat von der Fatima-Seherin Lucia über den sogenannten "Kollaps des Kommunismus": "Lasst Euch nicht täuschen durch die Ereignisse, die in Europa Platz greifen: Dies ist eine Täuschung! Russland wird nicht bekehrt werden, bis Russland die Geissel für alle Nationen wird. Russland hat die Geissel zu sein, um alle Nationen zu schlagen. Russland ist das Werkzeug, das der ewige Vater gebrauchen wird, um die Welt zu bestrafen: Denn Russland wird den Westen überfallen, und mit Russland wird China in Asien einfallen. Meine Worte werden verdreht. Die Oberen in der Kirche und die Priester tun dies, um unsere Kinder zu verwirren und sie glauben zu machen, der Weltfriede sei gekommen, und die Bekehrung Russlands sei da. Dies ist nicht der Fall. Die Welt befindet sich in grosser Gefahr. Wenn die Welt nicht umkehrt, wird sie in einen schmerzlichen Krieg hineingestürzt werden. Die Wende in Osteuropa führt nicht zum Frieden!"

Also lieber BB, wenn Du diese Prophezeiungen weiterhin ignorierst und/oder immer noch behauptest, mit dem Kommunismus habe der "russische Feldzug" rein gar nichts zu tun, dann wärst Du als Prophezeiungsfachmann wirklich nicht mehr ernst zu nehmen... und deshalb will ich davon ausgehen, dass Deine Behauptung, der "russische Feldzug" habe mit dem Kommunismus nichts zu tun, bloss mißverständlich und unglücklich formuliert war! Nicht wahr?!

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Mütterchen Russland

BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 00:29 vor 5339 Tagen @ Leo DeGard (8111 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 00:36

Hallo,Leo!

...ziemlich schwierig - zugegeben -
hier meine Position nachvollziehbar zu erläutern.

Eigentlich sieht das auf den ersten Blick tatsächlich aus,
wie:
3:0 für DeGard! : - )

Jedoch ist m.E. der "Kommunismus" genau so tot,
wie jede beliebige andere dogmatische "Partei".

Für "Politik" und "Parteien" interessiert sich doch
(entschuldige bitte den groben Ausdruck)
kein Schwein mehr!
Ausser diesen "Politikern" selbst - und denen geht es nur
um eigene Pfünde, um Dienstwagen, um ihre exorbitannten Pensionen
...und so weiter...

Die Massen im Umsturz werden rote Fahnen schwenken.
Unbenommen!
Solche Fahnen führen auch kriminelle Chaoten
bei "Chaostagen" regelmässig.
Sind deswegen jedoch noch lange keine "Kommunisten".

Die geopolitisch-militärische Auseinandersetzung
USA<=>Russland, - die hat mit "Kommunismus"
aber rein gar nicht zu tun.
Es handelt sich dabei um einen reinen Machtkampf.
Um das Streiten schieren Überlebens im Finanzdebakel.
Es geht ums nackte Überleben der Staaten im Kollaps der Strukturen.
Und um sonst gar nichts.

Die bunten Abzeichen am Revers sind da völlig irrelevant.
Mögen jedoch benutzt werden.
USA = Freiheit unter dem Weisshauptadler zwecks Weltbeglückung
Russland = Rote Fahnen => Freiheit zwecks Weltbeglückung

Das ist aber alles doch nur billigste Partei-Papp-Fassade!
Im Westen und genau so auch im Osten.
Und keine tiefe Inbrunst:
=>
Hier steht Mütterchen Russland auf!

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Und warum wird Lenins Leiche nach wie vor gehegt und gepflegt???

Monsignore, Dienstag, 11.05.2010, 09:10 vor 5339 Tagen @ BBouvier (8011 Aufrufe)

Hallo BB,

Deine Aussagen hierzu möchte ich an einem einzigen plakativen Beispiel ad absurdum führen:

Eigentlich sieht das auf den ersten Blick tatsächlich aus,
wie:
3:0 für DeGard! : - )

Jedoch ist m.E. der "Kommunismus" genau so tot,
wie jede beliebige andere dogmatische "Partei".
Die geopolitisch-militärische Auseinandersetzung
USA<=>Russland, - die hat mit "Kommunismus"
aber rein gar nicht zu tun.
Hier steht Mütterchen Russland auf!

Erkläre mir bitte einmal in sehr einfachen Worten, weshalb nach wie vor Tag für Tag die Leiche Lenins in seinem Mausoleum am Roten Platz von einem riesigen Stab von Balsamierern und Chemikern vor dem Zerfall bewahrt wird?>

Solange diese Ikone des Bolschewismus nach wie vor nicht bestattet ist, muss davon ausgegangen werden, dass die russische Führung sich in ihrer innersten Anschauung in keinster Weise vom Wesen des Kommunismus distanziert hat, sondern ganz im Gegenteil wie DE Gard sagt nach wie vor auf dessen Gleisen fährt.

Mit "Touristenattraktion" oder "haben wir vergessen zu bestatten" oder "der Pope hat sich geweigert einen Kommunisten zu begraben" soll hier keiner kommen als Erklärung.

Wobei letztlich: es ist vollkommen unerheblich, ob das Schauungsszenario aus kommunistischen oder aus nationalistischen oder imperialistischen Motiven oder lediglich aus Dummheit und Chaos heraus sich verwirklicht. ;-)

Lediglich die zeitliche Einordnung wird dadurch erleichtert: die Rückkehr des Kommunismus als allerletztes Vorzeichen, als der letzte Gongschlag sozusagen.

Monsignore

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Lenin und Langzeitstrategie

Taurec ⌂, München, Dienstag, 11.05.2010, 11:22 vor 5339 Tagen @ Monsignore (8062 Aufrufe)

Hallo!

Na ganz so scheint es nicht zu sein. Jelzin wollte Lenin wohl bestatten, was er allerdings nicht durchsetzen konnte. Die staatliche Finanzierung der Erhaltung des Leichnams wurde jedenfalls eingestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lenin-Mausoleum

Mir scheint, das Andenken in der Bevölkerung ist noch groß. Weil Rußland an der Oberfläche demokratisch ist, muß man die Wähler auch nicht durch solche Maßnahmen unnötig verprellen.

Frage: Warum haben wir in den Städten noch Denkmäler unserer Fürsten. Ist die BRD am Ende insgeheim doch noch monarchistisch? Warum wird das Berliner Schloß wieder aufgebaut? Läßt die BRD am Ende die Hüllen fallen und das Preußentum ersteht wieder auf?

Warum reißen wir denn nicht alle Dome und Residenzen ein, um Einkaufszentren (oder Lampenläden) zu errichten? Das käme unserer Lebensart doch näher, als die ollen Buden, die eh nur Geld kosten.

Zum Thema Langzeitstrategie einige Anmerkungen (nicht ihn Bezug auf Monsignore):

1. Aus der Tatsache, daß wir Seheraussagen zur Rückkehr des Kommunismus haben, folgt noch lange nicht, daß es die Langzeitstrategie wirklich gibt.

2. Eine Aussage aus Sowjetzeiten über die Destabilisierung der westlichen Wirtschaft ist kein Hinweis auf eine Langzeitstrategie, sondern auf Überlegungen zu jener Zeit, die heute ebenso obsolet sind, wie die Vorhaben Hitlers für die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.
Aussagen aus der Zeit seit 1991 wären da schon interessanter, müßten aber belastbar sein.

3. Wollten wir der Sache auf den Grund gehen, wären eine ausführliche Quellensammlung (etwa die angeblichen Aussagen der Überläufer) nötig und eine kritische Bewertung derselben, ganz so, wie es mit den Seherschauungen machen (oder machen sollten).
Dabei wären Aussagen von Russen, die irgendwann in den Westen flohen, dort vernommen wurden, jahrzehntelang in der Versenkung verschwanden und sich dann in Büchern bezüglich der Langzeitstrategie zu Wort meldeten (vermutlich ohne Belege), nicht allzu hoch zu bewerten. So zumindest stellte es sich mir dar, als ich über einen Überläufer (Name entfallen) mal recherchierte. Falls das die Regel sein sollte, ist die Sache dünner, als sie hier immer dargestellt wird.
Der Verdacht läge in solchen Fällen nahe, daß derjenige sich nur wichtig machen wolle oder daß sein Name zur Konstruktion eine Verschwörung mißbraucht würde.
Zur Zeit des kalten Krieges scheinen die Aussagen der Überläufer zudem durchaus widersprüchlich gewesen zu sein, was eher auf Verwirrungstaktik der Sowjets hinweist, als auf tatsächlich vorhandene Pläne.
Am besten wäre es natürlich, hätten diejenigen gestohlene Dokumente und Versammlungsprotokolle der Sowjets vorzuweisen, die Aussagen der Deserteure über den Rang von Behauptungen hinausheben.

Um beim Vergleich mit Schauungen zu bleiben: Wenn nach Jahrzehnten jemand auftaucht und behauptet, Irlmaier gekannt zu haben, und neue, unbekannte Aussagen von ihm darbringt (etwa wie jene letztens über das Geld), kommt ebenfalls der Verdacht auf, derjenige könnte ein Schwadroneur sein. Ein persönlicher Brief/Postkarte von Irlmaier, ein Foto der Familie mit ihm oder Zeugenaussagen dritter würden die Sache jedoch beweiskräftig untermauern.

4. In den Schauungen fehlen im Grunde die Beweggründe für den Einmarsch der Russen und genaue Zusammenhänge/Ursachen der Revolutionen. Die Spekulation über Motive ist zwar durchaus interessant, jedoch müßig, solange uns die Tatsachen der Gegenwart keine Vermutung darüber erlauben.
Nachdem die Langzeitstrategie – vor allem durch DeGards Bücher – mit dem Thema aber gewissermaßen verschweißt wurde und immer wieder angesprochen wird, soll es hier durchaus möglich sein, diese zu erörtern (solange zumindest das Hauptthema des Forums nicht an den Rand gedrängt wird). Weil die Last der Argumentation jedoch bei den Vertretern der Langzeitstrategie liegt, müssen diese erst die Quellen mit Belegen liefern. Es kann von der anderen Seite nicht verlangt werden, daß sie sich in das Thema eigenständig einarbeitet, ohne von dessen Wichtigkeit (und Richtigkeit) überzeugt zu sein.
Auf die Art, wie im Augenblick diskutiert wird, nämlich indem man nur Vorwürfe macht, ist das Thema hier allerdings erledigt, ehe es richtig begonnen wurde. Es werden da auch gedanklich nachvollziehbare Beiträge wie jene BBouviers von Anhängern der Langzeitstrategie eher als Provokation empfunden (ähnlich Aussagen gegenüber geneigten Lesern, die Bibel sei nicht das Wort Gottes), was beim Verfassen solcher freilich im Hinterkopf behalten werden sollte.
Zwischen Glauben und Tatsachen ist ein Unterschied. In dem Sinne sollte auch jeder in der Lage sein, bezüglich der Quellen weitestmöglich zu unterscheiden, was sie wirklich enthalten und was man ihnen glaubt, entnehmen zu können (sprich die eigenen Schlüsse). Das ist ein Test der Denkfähigkeit.

So bleiben zwei Wege: Entweder die Langzeitstrategie wird kritisch besprochen, die Beteiligten reißen sich am Riemen und nehmen auch in Kauf, falsch zu liegen (selbst wenn man bereits Bücher verfaßt hat), oder das Thema wird in diesem Forum vermieden.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Totenkult ist nicht vergleichbar mit Denkmälern aus Stein!

Monsignore, Dienstag, 11.05.2010, 11:45 vor 5339 Tagen @ Taurec (7782 Aufrufe)

Hallo Taurec,

dem kann ich nicht zustimmen:

Frage: Warum haben wir in den Städten noch Denkmäler unserer Fürsten. Ist
die BRD am Ende insgeheim doch noch monarchistisch? Warum wird das
Berliner Schloß wieder aufgebaut? Läßt die BRD am Ende die Hüllen fallen
und das Preußentum ersteht wieder auf?

Die Nichtzertrümmerung von historischen, rein künstlerisch auch wertvollen Denkmälern aus Stein und Bronze ist etwas vollkommen anderes als die gezielte Erhaltung einer Mumie, eines Totenkultes schlimmer noch als zu altägyptischen Zeiten. Dort wurde die Mumie wenigstens einbalsamiert und in Steinpyramiden eingemauert, und nicht in einer offen zugänglichen Pyramide ausgestellt.

Dass Jelzin den Leichnam bestatten wollte, ist mir bekannt, nur kam es aus welchen Gründen auch immer nicht dazu.

Diese Frage hat mir bisher noch keiner ausreichend beantworten können. Um eine umfassende Antwort wäre ich sehr dankbar. Sollte Lenin irgendwann final der Erde übergeben werden, lege ich für meinen Teil den russischen Einmarsch für immer zu den Akten.

Monsignore

Eine russische Volksprophezeiung soll das genaue Gegenteil aussagen

Georg, Dienstag, 11.05.2010, 23:08 vor 5338 Tagen @ Monsignore (7849 Aufrufe)

Sollte Lenin irgendwann
final der Erde übergeben werden, lege ich für meinen Teil den russischen
Einmarsch für immer zu den Akten.

Monsignore


Hallo,

Als der Zar in Sankt Petersburg beigesetzt wurde,
hat der Russlandkorrespondent des ORF folgenden
russischen Volksglauben erwähnt.
Er soll dort stark kursieren oder zumindest während
der Beisetzung der Zarenfamilie stark kursiert
haben.

Die Bestattung des Zaren oder der Zarenfamilie sei
ein erster oder ein vorausgehender Schritt.
Wenn zuletzt dann auch noch Lenin begraben
werden würde, dann begänne der dritte Weltkrieg.

Eine russische Volksprophezeiung.


Eigentlich komisch, dass die Kommunisten Lenin
bestatten lassen würden?
Distanziert man sich von dieser Art (Wallstreet- Eine-Welt-)Kommunismus
nach Lenin, Trotzky, etc...?

Momentan gibt es unter den russischen Kommunisten weniger
einen Lenin- aber dafür einen massiven Stalinkult.

Die Kommunisten sollen die orthodoxe Kirche sogar schon
aufgefordert haben Stalin heilig zu sprechen.


mfG Georg

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Durchaus vergleichbar

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 12.05.2010, 15:49 vor 5338 Tagen @ Monsignore (7788 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 12.05.2010, 16:03

Hallo, Monsignore!

Die Nichtzertrümmerung von historischen, rein künstlerisch auch wertvollen
Denkmälern aus Stein und Bronze ist etwas vollkommen anderes als die
gezielte Erhaltung einer Mumie, eines Totenkultes schlimmer noch als zu
altägyptischen Zeiten. Dort wurde die Mumie wenigstens einbalsamiert und
in Steinpyramiden eingemauert, und nicht in einer offen zugänglichen
Pyramide ausgestellt.

Bei Domen handelt es sich um kultische Objekte und genaugenommen auch bei Statuen, die das Andenken der Nachgebildeten wahren sollen und sie gewissermaßen vergegenwärtigen. Bei Schlössern und Residenzen mag man sich streiten, wenngleich man die einstige Macht beim Durchwandern derselben zu spüren vermag. Deren Charakter ist jedoch mehr museal als religiös. Ein Museum indes ist ebenso ein kultischer Ort, nämlich des Geschichtskultes.
Lenins konservierter, ausgestellter Leichnam ist nicht viel mehr als eine Statue in dem Sinne, daß er eine Stoffansammlung ist, die den Geist, bzw. die Idee "Lenin" nachbildet, welche den Körper einstmals geformt haben. Ähnliches trifft auch auf eine Statue zu, die ebenso die Person, also die hinter der Form liegende Idee nachbildet. (Auch Architektur ist von der Seele der Erbauer geprägt.)

Es gibt also eine gemeinsame Wurzel des Totenkultes um seit Jahrzehnten Verstorbene, zu denen auch keiner mehr eine lebhafte Beziehung hat, einerseits und des musealen Kultes um historischen Gebäude und Denkmäler andererseits.

Man schaue sich den Körper auch mal an:
[image]

Ich meine, er gleicht nach jahrzehntelanger Behandlung mit künstlichen Stoffen vielmehr einer Statue als einem wie ruhig schlafend wirkenden Toten. Sieh Dir etwa mal die bronzeartige Verfärbung des halben Kopfes an!

Wegen dieses gemeinsamen "Urgrundes", der die Materie formenden Seele, die im Objekte zumindest erahnt werden kann, habe ich diesen Vergleich gewählt.

Die Ausstellung des Leichnams im Mausoleum entspricht meines Erachtens eher dem Andenken an die eigene Geschichte, als daß der König (nämlich der Bolschewismus) unverändert auf dem Throne säße.

Den Wiederaufbau des Hohnezollernschloßes oder die Erhaltung unzerstörter Residenzen sehe ich dem Erhalt von Lenins Leichnam gleichwertig. Die Schlösser waren die Residenzen der Fürsten, der Körper die "Residenz" Lenins.

Gruß
Taurec

--
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des Pudels Kern

BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 13:16 vor 5339 Tagen @ Monsignore (7968 Aufrufe)
bearbeitet von Moderator, Dienstag, 11.05.2010, 15:24


Wobei letztlich: es ist vollkommen unerheblich, ob das Schauungsszenario aus kommunistischen oder aus nationalistischen oder imperialistischen Motiven oder lediglich aus Dummheit und Chaos heraus sich verwirklicht.

Ja, - so verhält es sich wohl, Monignore!

Völlig einverstanden.
Wobei es bei allen "Gründen" letztendlich immer nur
um "Macht", - um "Kampf um das Dasein" geht.
Wobei mich: "Krieg der Börsengewinne wegen"
eine Perversität ganz eigener US-Art dünken.

Sehen wir uns die drei oben aufgeführten Motive
doch einmal an.

1)
Nationaler Kampf.
Erwachsen aus Sippen- später gefolgt von Stammeskriegen,
erfasst er schliesslich das Ringen ganzer Völker um das
reine Dasein und das schlichte Weiterbestehen der eigenen Art
in dieser Welt.
Die Klammer ist "Sippe", ist "Blut".
Beispiele:
- Rom bis Cäsar
- die Normannen
- die Schweiz bis in die Renaissance
- die Zulu unter Chaka
- Deutschland im Ersten Weltkriege

2)
Imperialistischer Kampf.
Diese Ausprägung des Krieges fällt in die Spätzeit
und die volle Blüte von Staaten, die nunmehr "international"
agieren. Getrieben in einer Einbahstrasse und Sackgasse
nicht mehr enden könnender Machterweiterung.
Nicht eigentlich selbst "wachsen" sie mehr,
sondern das Gewicht verlagert sich, hin zu einer reinen
Fressorgie des Fressens um sich selbst wegen.
Ihr fallen ganze Völker zum Opfer, die ihre Identität
verlieren und dem Imperium einverleibt werden.
Und ähnelt insofern einer Krebskrankheit:
Es gibt keinen Weg zurück.
Versiegt der Strom der einzuverleibenden und auszusaugenden Opfer,
dann fällt das Imperium wieder in sich zusammen, wie ein
schlaffer, hohler Sack.
Beispiele:
- Rom nach Kaiser Diokletian
- Spanien nach 1588
- England nach 1900
- die SU nach 1968
- die USA nach Vietnam

Die Klammer ist die geheiligte Person des Präsidenten/Monarchen.
Die Triebfeder ist abstrakter Macht- und realer Geldgewinnst.

3)
Ideologischer Kampf.
Die Klammer hierbei ist eine abstrakte "Idee",
die völker- rassen- und kontinentübergreifend
die Herzen der Menschen für sich gewinnt.
Das Konzept ist per Definition international, antivölkisch
und egalitär.
Beispiele:
- Christentum
- Kommunismus
- "Französische Revolution"
- Islam

Nicht übesehen darf dabei jedoch, dass es sich bei der abstrakten "Idee"
nur um eine übernationale, irrationale Klammer handelt.
Die "frz. Rev." , das "Christentum" der "Kommunismus" etc,
selber führt natürlich keinen Krieg.
Sondern nur Völker und Staaten.
Wie gehabt.
Eine kleine Gemeinschaft Christen oder Kommunisten,
die bei Kerzenschimmer ihre Dogmen betet,
ist völlig irrelevant.
Erst wenn sie per Ideologie um die Macht im Staate kämpft,
dann wird es für den Staat interessant.
Und wenn die "Idee" den Staat erst einmal usurpiert hat,
dann erfolgt lautes Wehgeschrei:
"Kreisch! - man hat uns Arme ja so grausam verfolgt!"

Und meiner Auffassung nach handelt es sich bei dem vor uns
liegenden Kriege eben schlicht um die Auseiandersetzung
zwischen den "greisen" USA, die verzweifelt ein weiteres,
ein letztes Opfer suchen - die Agonie nur verlängernd -
und "Russland", einem "jungen" Volk und Staat,
der um das schiere Überleben in der Welt kämpft.
National!
Und mag dabei durchaus auch als Aushängeschild
im Rückgriff auf verwehte Glorie der verblichenen SU
rote Fahnen
symbolisch-werbend vor sich her tragen.

Aber das ist doch nicht der Kern der Sache!
=>
Russland ist nie jemals "kommunistisch" gewesen.
Sondern der Chef der KPDSU war nur ein russischer Zar in Zivil.
Und Lenins Leiche eine Staatsreliquie.


Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

des Sichels Hammer

Malbork, Dienstag, 11.05.2010, 15:09 vor 5339 Tagen @ BBouvier (7830 Aufrufe)

=>
Russland ist nie jemals "kommunistisch" gewesen.
Sondern der Chef der KPDSU war nur ein russischer Zar in Zivil.

Hallo Bouvier,

ich muss zugeben, dass das eine ganz neue Sicht der Dinge fuer mich ist. Wie meinen? Den Kommunismus als solches hat es nie gegeben?

Gruss
Malbork

--
Deus Vult

Avatar

scheintot

BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 15:33 vor 5339 Tagen @ Malbork (7824 Aufrufe)

=>
Russland ist nie jemals "kommunistisch" gewesen.
Sondern der Chef der KPDSU war nur ein russischer Zar in Zivil.


Hallo Bouvier,

ich muss zugeben, dass das eine ganz neue Sicht der Dinge fuer mich ist.
Wie meinen? Den Kommunismus als solches hat es nie gegeben?

Gruss
Malbork

Hallo, Malbork!

Ja.
Der Auffassung bin ich.
Nur Staaten eben, die diese "Idee" als Vehikel
zwecks Machtausübung ihrer Führer als Panier gewählt hatten.
Russland weiterhin unter einem Zaren wäre grundsätzlich
- hinsichtlich seiner expansiven Geopolitik -
nicht von dem unter den Chefs der KPDSU
zu unterscheiden gewesen.
Und zur Zeit leckt Russland nur seine Wunden.
Wie Deutschland nach 1919.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

janee...

DvB, Samstag, 15.05.2010, 23:27 vor 5334 Tagen @ BBouvier (7555 Aufrufe)

Moin BB!

Ja.
Der Auffassung bin ich.
Nur Staaten eben, die diese "Idee" als Vehikel
zwecks Machtausübung ihrer Führer als Panier gewählt hatten.

Die Erfindung des Kommunismus hat selbstverständlich nie einen anderen Zweck gehabt (auch wenn dem Plebs naheliegenderweise was anderes weisgemacht werden mußte...). Das heißt doch nicht, daß sie DESWEGEN nicht existiert. :confused:

Russland weiterhin unter einem Zaren wäre grundsätzlich
- hinsichtlich seiner expansiven Geopolitik -
nicht von dem unter den Chefs der KPDSU
zu unterscheiden gewesen.

Und eine derartige Einschränkung nimmt der vorangegangenen Aussage ja nun so gut wie jeden Inhalt! :schief:

Gruß, DvB

Avatar

Klammern

BBouvier, Samstag, 15.05.2010, 23:55 vor 5334 Tagen @ DvB (7652 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 16.05.2010, 00:01

Moin BB!

Ja.
Der Auffassung bin ich.
Nur Staaten eben, die diese "Idee" als Vehikel
zwecks Machtausübung ihrer Führer als Panier gewählt hatten.


Die Erfindung des Kommunismus hat selbstverständlich nie einen anderen
Zweck gehabt (auch wenn dem Plebs naheliegenderweise was anderes
weisgemacht werden mußte...). Das heißt doch nicht, daß sie DESWEGEN nicht
existiert. :confused:

Russland weiterhin unter einem Zaren wäre grundsätzlich
- hinsichtlich seiner expansiven Geopolitik -
nicht von dem unter den Chefs der KPDSU
zu unterscheiden gewesen.


» Und eine derartige Einschränkung nimmt der vorangegangenen Aussage ja nun
so gut wie jeden Inhalt
! :schief:

Gruß, DvB

Nein, DvB!

Einmal geht es um eine abstrakte "Idee", - eine Klammer,
die quasireligös expansiv agiert und deren "geistliche" Idole
vergöttlicht
- "...und nun singen wir alle gemeinsam die Internationale" -
zum anderen um schlichtes Wachstum eines jungen Volkes
unter seinem Monarchen. Und dessen Klammer ist "Blut/Sippe/Stamm".
Hier: "Mütterchen Russland".

Expansiv sind beide Formen.
Jedoch unterscheiden sich die Impulse und deren
Verwirklichung genau so, wie sich das Reich der Normannen
unterscheidet vom Reich des Islams.

Und genau auf diesem Gegensatz beruhte
die unüberbrückbare Feindschaft zwischen
"Rom" und "Christentum":
Ersters hatte als Klammer das nationale Römische Bürgerrecht. ("Blut")
Letzters verkündete eine internationale Ideologie. ("Idee")
Und somit kämpfte Rom um seine schiere Existenz,
sobald die Christen mit ihrem Machtanspruch auftraten:
Die eine Klammer - oder die andere:
tertium non datur

Expansiv und machthungrig waren beide.
Und genau so verhält es sich mit Russland.

Mit einem "Stamm-Staat" kann ein Nachbarstaat sich
arrangieren und sehr oft in Frieden und Freundschaft leben.
Mit einer dogmatischen Ideologie, die per se aggressiv Anspruch auf die
"alleinige Wahrheit" zu haben glaubt, jedoch nicht.

Und das ist der entscheidende Unterschied!

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Wesenhaftigkeiten!

DvB, Sonntag, 16.05.2010, 03:10 vor 5334 Tagen @ BBouvier (7710 Aufrufe)

Moin BB!

Es ist doch so: "Expansiv" und "machthungrig" ist mehr oder weniger überhaupt jede Art von Leben. Darum wären solche Attribute allenfalls dann geeignet, wenn man einen Unterschied zwischen Lebenskraft und Dekadenz oder zwischen Raubtieren und Dummhufern herausarbeiten wollte.

Was Du mit den "Klammern" genau sagen willst, ist mir nicht ganz klar. Die Unterscheidungen erscheinen mir teils sehr willkürlich.

Die Kämpfenden müssen garnicht Völker sein - das können, wie vor allem in der Vergangenheit, auch Stämme, Sippen oder Geschlechter gegeneinander sein (hi Welf - da Waibling), wie Du ja auch selber schon sagst. Aber da ging es keineswegs bloß um schlichtes volkliches oder blutliches Weiterbestehen (oft auch unter Erbeutung fremden Blutes, das den Fortbestand des eigenen doch eher noch gefährdet), sondern natürlich vorrangig um Macht. Und "Nation" ist eigentlich eine Idee vom Misthaufen der 1789er Abschaumrevolution.

Die Reichsidee ist wiederum eine Idee! (Wobei ich wieder nicht weiß, ob Du mit der lateinischen Bezeichnung dafür irgendwas anderes ausgedrückt haben willst.)

Für mich stellt sich das so dar, daß Kampf ohne Ideologie garnicht geführt werden kann, denn wer, wenn nicht sie, sollte denn dann Trägerin irgendwelcher Zielvorstellungen sein? Eine bewußtlose Masse sicher nicht. Und wenn es 10mal um ihren Arterhalt ginge, schert sie das normalerweise nicht. Schafe "kämpfen" allenfalls, indem sie sich gegenseitig das Gras wegfressen.

Soweit es also letztlich immer um Ideologien geht, kann man höchstens in sinnvolle und zersetzerische unterscheiden.

Aber genau daran liegt doch der Knackpunkt, wenn ich Lenin mit einem Aristokraten vergleiche! Auch wenn bei den Romanovs die Entartung schon weit um sich gegriffen haben mag - Bolschewismus ist nun eine völlig andere Qualität. Deswegen kann ich Deine These vom Lenin als eine Art Zaren überhauptnicht akzeptieren. Genauso, wie Robespierre ein beschissener Sonnenkönig war! :-D

Gruß, DvB

Avatar

lebendiges Sein und abstrakte Narrenpossen

BBouvier, Sonntag, 16.05.2010, 13:35 vor 5334 Tagen @ DvB (7635 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 16.05.2010, 13:45

Deswegen kann ich Deine These vom Lenin
als eine Art Zaren überhaupt nicht akzeptieren.
Genauso, wie Robespierre ein beschissener Sonnenkönig war!


Hallo, DVB!

Um das zu verdeutlichen:

Auch wenn eine irrationale "Idee" übernational Gemeinschaften eint,
wird die real verkörpert mit Jemandem an deren Spitze:

beispielsweise
- Lenin
- "Che"
- Robespierre
- Papst (Gregor VII.- Beinamen: „Heiliger Satan“,
„Zuchtrute Gottes“, „Höllenbrand“, „reissender Wolf“)
- Mohammed

Und das ist etwas völlig anderes,
als ein Stamm mit seinem "Häuptling":
- Arminius
- Vetingetorix (&Obelix :-D )
- Friedrich der Grosse
- Otto I.
- Henry IV
- Kaiser Wilhelm
- Maria-Theresia

Die eine Klammer ist eine übernationale "Idee"
und per se aggressiv und intolerant.
Die andere gründet sich auf verwandtschaftliche Blutsbande.

<"Für mich stellt sich das so dar,
daß Kampf ohne Ideologie garnicht geführt werden kann..."?

Abstrakte "Ideologie" tritt erst auf, nachdem die kulturellen
Blutsbande ihre Kraft verloren haben und in platter
Orientierungslosigkeit der Massengesellschaft
die Menschen die geerdeten Wurzeln ihres lebendigen Seins.

Weist, weswegen die Dänen immer wieder nach England
gesegelt sind?
Weil es denen unglaublichen Spass gemacht hat,
sich mal wieder ordentlich zu kloppen! :-D
Und weswegen die Briten unter König Harald denen
1066 entgegen gezogen sind?
Weil ohne Wehr ihr Volk vernichtet worden wäre.
Und aus Treue zu ihrem König.
Der sie gerufen hatte.

Zu beidem braucht es überhaupt keine "Ideologie".
Da hätten die Dänen nur ganz blöd geschaut.
Und die Briten auch.

Ein frommer Katholik jedoch sieht in einem
christlichen Neger in Sambesiland,
den er überhaupt nicht kennt, seinen "Bruder"(!)
Hingegen in seinem calvinistischen Nachbarn nicht.

Das ist der Unterschied!

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Ideologien

DvB, Montag, 17.05.2010, 06:32 vor 5333 Tagen @ BBouvier (7671 Aufrufe)

Moin BB!

Die eine Klammer ist eine übernationale "Idee"
und per se aggressiv und intolerant.
Die andere gründet sich auf verwandtschaftliche Blutsbande.

Gut, jedenfalls beides Ideologien.

<"Für mich stellt sich das so dar,
daß Kampf ohne Ideologie garnicht geführt werden kann..."?

Abstrakte "Ideologie" tritt erst auf, nachdem die kulturellen
Blutsbande ihre Kraft verloren haben und in platter
Orientierungslosigkeit der Massengesellschaft
die Menschen die geerdeten Wurzeln ihres lebendigen Seins.

Aber das war doch bei

- Papst (Gregor VII.- Beinamen: „Heiliger Satan“,
„Zuchtrute Gottes“, „Höllenbrand“, „reissender Wolf“)
- Mohammed

noch garnicht so!

(Den Zusammenhang mit der Entwurzelung sehe ich durchaus. Ein Beispiel für diesen Effekt war z.B. der Erfolg der Mamluken und der Janitscharen.)

Aber, so wie ich das sehe, gibt es grundsätzlich immer einen Streit der Ideologien, ob nun abstrakt oder authentisch. Und siegen tun die, die die Klaviatur der Adressaten am besten spielen (deswegen haben Herren und Knechte auch meist unterschiedliche Ideologien, bzw. ggf. zumindest unterschiedliche Aspekte derselben). Authentische Ideologien haben in diesem Streit eher noch Nachteile, da Menschen gewöhnlich die Wahrheit nicht sehr mögen und Verkünder derselben Inhaber eines schnellen Pferdes sein müssen. ;-)

Weist, weswegen die Dänen immer wieder nach England
gesegelt sind?
Weil es denen unglaublichen Spass gemacht hat,
sich mal wieder ordentlich zu kloppen! :-D

:D

Und weswegen die Briten unter König Harald denen
1066 entgegen gezogen sind?
Weil ohne Wehr ihr Volk vernichtet worden wäre.
Und aus Treue zu ihrem König.
Der sie gerufen hatte.

Zu beidem braucht es überhaupt keine "Ideologie".
Da hätten die Dänen nur ganz blöd geschaut.
Und die Briten auch.

Grrr. Sich kloppen oder überleben wollen, sind auch Zielvorstellungen und damit Ideologien. Dir gefällt doch bloß das Wort nicht, weil es inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt! ;-)

Ein frommer Katholik jedoch sieht in einem
christlichen Neger in Sambesiland,
den er überhaupt nicht kennt, seinen "Bruder"(!)
Hingegen in seinem calvinistischen Nachbarn nicht.

Das ist der Unterschied!

Im alten Rom waren Adoptivsöhne überaus üblich. Warum? Vermutlich weil das eigene Blut sich nicht immer so entwickelt, wie es sollte. Wie ordnest Du diese Ideologie ein? Ist die abstrakt? Ich glaube, das läßt sich nicht immer so klar unterscheiden.

Gruß, DvB

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Ideologie

BBouvier, Montag, 17.05.2010, 11:40 vor 5333 Tagen @ DvB (7655 Aufrufe)
bearbeitet von Moderator, Montag, 17.05.2010, 12:22

Hallo, DvB!

Das hier deucht mich, der Kern zu sein:
=>
Dir gefällt doch bloß das Wort nicht,
weil es inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt!

Durchaus nicht.
"Ideologie" ist etwas abstrakt sich "Gedachtes".

Und dergleichen kommt erst dann auf,
nachdem nach Ende der Kultur die bäuerliche Bevölkerung
in den Städten sich zivilisatorisch platt vemasst und somit entwurzelt
rein intellektuell nach einem Halt sucht.

In der Phase der Kultur (und jetzt noch jeder Kleinbauer)
ist der Mensch intuitiv im Boden verwurzelt
und lebt unbewusst wie eine Pflanze.
Und er sucht nicht nach Erklärungen seines Seins
mittels abstrakter Theorien.
Und er verstände sie auch gar nicht,
trüge man sie denn von aussen an ihn heran.

Zu Gregor VII.
=>
Hier mischt sich tradierte (!) christliche Ideologie aus der Endphase
der römischen Zivilisation
mit dem Charakter
eines Machtmenschen des Mittelalters, der diese
genau so nutzt, wie Lenin den Kommunismus in Russland.

Kommunismus ist eine Lebensform, die in die Zeit des Verfalls
einer Spätzivilisation - in die der orientierunslosen
Massengesellschaft - gehört.
Das hat Marx völlig richtig gesehen.
Und er hätte sich nie denken können, dass ausgerechnet in
Russland der dort mal herrschen könnte.

Hat er ja auch nicht:
Kein richtiger "Russe" ist jemals Kommunist gewesen.
Sondern dort haben nur Revolutionäre die Macht an sich
gerissen.
Wenn Du Dir die Namen und die Herkunft der roten Revolutionäre
dort mal ansiehst, dann wirst Du feststellen, dass es sich
dabei durch die Bank doch auch überhaupt nicht um Russen handelt!

Letzteres möchte ich hier nicht weiter vertiefen
und bitte um freundliche Nachsicht.

Typisch für diese Geisteshaltung ist der Hass der Kommunisten
auf "die Bauern", die sie dann ja auch ausgerottet haben.
Als purem Unverständnis, weil Bauern den Kommunismus
überhaupt nicht begreifen können.
Ideologie schwärmt pazifistisch abstrakt
vom ewigen Weltfrieden und der Endzeit.
Und das äusserst aggressiv!

Genau so "verstand" der erklärte Pazifist Einstein
vor bald 100 Jahren das deutsche Wesen überhaupt nicht:

"Einstein kämpfte vehement gegen die "blonde Bestie."

Gruss,
BB

--
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Der Multikulti-Brei erzeugt die "Essenz"

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Montag, 17.05.2010, 14:25 vor 5333 Tagen @ BBouvier (7674 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Montag, 17.05.2010, 14:31

Hallo BBouvier!

"Kommunismus ist eine Lebensform, die in die Zeit des Verfalls
einer Spätzivilisation - in die der orientierunslosen
Massengesellschaft - gehört.
Das hat Marx völlig richtig gesehen.
Und er hätte sich nie denken können, dass ausgerechnet in
Russland der dort mal herrschen könnte."

Aber dies 69 Jahre nach 1848!
Das ist wie 1917 bis Glasnost,
oder 1945 bis 2014!
(Dabei will ich jetzt überhaupt nicht das ewige
Streitthema LZT andeuten, ob da irgendetwas
strategisch geplant war, das muß auch gar nicht
so gewesen sein)

Hat er ja auch nicht:
Kein richtiger "Russe" ist jemals Kommunist gewesen.
Sondern dort haben nur Revolutionäre die Macht an sich
gerissen.
Wenn Du Dir die Namen und die Herkunft der roten Revolutionäre
dort mal ansiehst, dann wirst Du feststellen, dass es sich
dabei durch die Bank doch auch überhaupt nicht um Russen handelt!

Stimmt, neulich sah ich im TV einen Bericht über moderne,
jugendliche Russen, also ca. 16-19 alt.
Die betreiben Kampfsport, hantieren auch gerne mit Waffen,
und sind gleichzeitig tief gläubig.
Lassen sich von orthodoxen, tradierten,
schwarz gekleideten Popen
unterrichten.
Als hätte es niemals sowas wie Kommunismus in dem
riesigen Land gegeben.

Genausowenig passen Polen und Kommunismus zusammen,
Deutschland vielleicht noch eher in gewisser Weise.
(D ist ja das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten,
hier wehrt sich keiner gegen die Obrigkeit,
und der Staat soll gleichzeitig
doch bitteschön alles richten für die Bürger)
Die Ungarn hassen auch den Kommunismus.
Ebenso die Esten,
oder die Litauer,
oder die Moldawier.:schief:
Welches Volk will das eigentlich?

Da kommt doch der Gedanke auf, ob dieser Multikulti-
Brei oder wie es so schön heißt 'Melting-Pot' jene
Ethnien kreiert, die schlußendlich die geschauten
anarchistisch-roten Revolutionen anleiern, die Paris
und andere europäische Städte in Brand stecken.

"Letzteres möchte ich hier nicht weiter vertiefen
und bitte um freundliche Nachsicht."

Ich weiß schon, was, wen und wie Du es meinst, das
können wir halt hier nicht vertiefen.:-D

Mit freundlichen Grüßen,
Eyspfeil

Denken...

DvB, Dienstag, 18.05.2010, 08:19 vor 5332 Tagen @ BBouvier (7547 Aufrufe)

Moin BB!

Das hier deucht mich, der Kern zu sein:
=>
Dir gefällt doch bloß das Wort nicht,
weil es inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt!

Durchaus nicht.
"Ideologie" ist etwas abstrakt sich "Gedachtes".

Zielvorstellungen sind immer - mehr oder weniger - "gedacht"; daher ja auch der von "Idee" her abgeleitete Wortstamm. Und zwischen "abstrakt" und "konkret" gibts aber unzählige Zwischenstufen. Wo willst Du denn da eine wirklich sinnvolle Grenze ziehen? Und um allein diese Frage nicht schon als gerade so ein Abstraktum zu qualifizieren: Überlege Dir doch bloß mal, welchen Rattenschwanz an abstrakten Überlegungen Du anstellen mußt, um die Qualität von Schauungen zu untersuchen - und auf wieviel "abstrakter Ideologie" darum nachher die resultierenden Handlungen beruhen!

Ganz davon abgesehen, daß ich Deine offenbar prinzipiell negative Einstellung gegenüber Abstraktion garnicht verstehen kann! Denn schließlich steckt die doch schon in der allerprimitivsten Erfindung und ist damit unverzichtbare Grundlage aller Kultur! Abstraktion ist nichts anderes, als Weiterdenken, historisch Denken, aus Erfahrungen lernen, nicht bloß im Augenblick leben! Die Hirnwichse, aus der gewisse gestörte Ideologien entspringen, mag zwar mit dieser Abstraktion zu tun haben - und zwar insofern, als es Dummheiten und Geisteskrankheiten gibt, die mit Abstraktionen nicht sinnvoll umgehen können - aber sie ist doch diese Abstraktion nicht selber! Du schüttest da das Kind mit dem Bade aus. Denk nur mal an Ehre, Treue oder den Lieblingswert Deiner Wahl! Das sind äußerst abstrakte Ideen. (Und nicht zuletzt werden gerade diese von den Zersetzungsideologien aus gutem Grund massivst bekämpft.)

Und dergleichen kommt erst dann auf,
nachdem nach Ende der Kultur die bäuerliche Bevölkerung
in den Städten sich zivilisatorisch platt vemasst und somit entwurzelt
rein intellektuell nach einem Halt sucht.

Mag sein. Geisteskrankheit wegen nicht artgerechter Haltung und/oder Niederzucht.

In der Phase der Kultur (und jetzt noch jeder Kleinbauer)
ist der Mensch intuitiv im Boden verwurzelt
und lebt unbewusst wie eine Pflanze.
Und er sucht nicht nach Erklärungen seines Seins
mittels abstrakter Theorien.
Und er verstände sie auch gar nicht,
trüge man sie denn von aussen an ihn heran.

Naja, nach allem was man weiß, oder zu wissen glaubt, gehören religiöse Vorstellungen - und das sind nunmal Abstraktionen - zum Beginn der Kultur.

Kein richtiger "Russe" ist jemals Kommunist gewesen.
Sondern dort haben nur Revolutionäre die Macht an sich
gerissen.
Wenn Du Dir die Namen und die Herkunft der roten Revolutionäre
dort mal ansiehst, dann wirst Du feststellen, dass es sich
dabei durch die Bank doch auch überhaupt nicht um Russen handelt!

Also, "durch die Bank" stimmt nun nicht, auch wenn Du grundsätzlich damit natürlich Recht hast.

Gruß, DvB

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bäuerlich-fromme Riten

BBouvier, Dienstag, 18.05.2010, 14:51 vor 5332 Tagen @ DvB (7460 Aufrufe)

"Naja, nach allem was man weiß, oder zu wissen glaubt,
gehören religiöse Vorstellungen
- und das sind nunmal Abstraktionen - zum Beginn der Kultur."

Hallo, DVB!


Selbstverständlich.

Unser Thema ist jedoch rein intellektuelle "Ideologie"!

Und die hat mit (bäuerlich-frommen) Riten, magischen Gebräuchen
und allgemeinen "Vorstellungen" der Kulturepoche rein gar nichts gemein.

Gruss,
BB

--
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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Intellektualismus

DvB, Dienstag, 18.05.2010, 22:55 vor 5331 Tagen @ BBouvier (7423 Aufrufe)

Moin BB!

Selbstverständlich.

Unser Thema ist jedoch rein intellektuelle "Ideologie"!

Und die hat mit (bäuerlich-frommen) Riten, magischen Gebräuchen
und allgemeinen "Vorstellungen" der Kulturepoche rein gar nichts gemein.

Solange Du die gemeinten Ideologien attributiv einschränkst, sind wir uns doch soweit einig. ;-)

Aber da Du den "Ideologie"-Begriff für die Vorstellungen der Kulturepoche vermutlich trotzdem weiter vermeiden/bestreiten willst, hilft das auch nicht viel weiter. Schon garnicht, wenn ich dabei am Ende akzeptieren soll, daß Lenin als eine Art Zar zu betrachten sei. :-|

Gruß, DvB

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Pseudomorphose und Rußland

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 19.05.2010, 11:02 vor 5331 Tagen @ DvB (8760 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 19:22

Hallo!

Auch von Spengler stammt der Begriff der Pseudomorphose, entlehnt aus der Geologie, wo er den Umstand bezeichnet, wenn Kristalle in vom umliegenden Gestein vorgegebene Formen wachsen.

Rußland ist im Kern keine Nation des Abendlandes, sondern ein eigener Kulturkreis (Beginnend etwa im 15. Jahrhundert), der jedoch dem mächtigeren, im Zyklus fortgeschritteneren Abendlande unterlegen war.
Das Abendland gab die Form vor, in die Rußland hineinwuchs. So nahm das Zarentum seit Peter dem Großen äußerlich europäische, absolutistische Formen an. Im Untergrunde, bzw. der innern "Kristallstruktur" lief jedoch die russische Kultur weiter, über welche die Herrschaftsformen des Abendlandes unbeeindruckend hinwegzogen.
Republiken und sozialistische Gedanken sind jedoch Elemente der Zivilisation, von der Rußland noch Jahrhunderte entfernt ist. Das beeindruckt die russische Seele nicht, sondern wird nur nachgeahmt, solange das Abendland global den Ton angibt.
Insofern wurde mit der Abschaffung des Zaren und der Einführung des russischen Präsidenten nur die Fassade geändert. Im Inneren blieb der russische "Zar" erhalten.
Das ist der Grund, warum Lenin als Zar bezeichnet wurde.
Auch Putin ist im Grunde kein westlicher Politiker, sondern ein kultivierter Monarch, der mit Medwedew als seinem "Kanzler" wie Heinrich VIII. mit Cromwell uneingeschränkte Herrschaftsgewalt ausübt. Putins Charakter, sein Auftreten, seine (Aus-)Bildung, sein ganzer Werdegang unterscheiden ihn von unseren Parlamentspolitikern eklatant und machen ihn diesen hochhaushoch überlegen. Ähnliches gilt für Medwedew.
Demokratie ist in Russland nur eine Hülle, welche die eigentlichen Herrschaftsverhältnisse verdeckt. Das ist daran ersichtlich, daß die Geldmächte, die eigentlich mit der Demokratie Hand in Hand gehen, bei uns noch im Sattel sitzen, während sie in Form der Oligarchen in Rußland von Putin entmachtet wurden.
Der Kommunismus war ebenso nur äußere Form ohne Sinn für Rußland.

Vor diesem Hintergrund bekommt der kommende russische Feldzug einen tieferen Sinn, nämlich den intuitiv ausgeführten Versuch des Russentums, sich der abendländischen Oberherrschaft zu entledigen, um sich endlich frei entwickeln und eigene Formen prägen zu können.

Nebenbei: Daß Russland eine eigene Kultur ist, zeigt sich an der Oberfläche an Bauten, die vor der abendländischen Überprägung entstanden sind, z. B. die Basiliuskathedrale (von der Position im Zyklus her vergleichbar etwa mit der Aachener Pfalzkapelle):

[image]

Das ist ein eigener Baustil, der in Westeuropa seinesgleichen sucht!

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Pseudomorphose

Simun, Mittwoch, 19.05.2010, 20:36 vor 5330 Tagen @ Taurec (7534 Aufrufe)

Hallo!

Auch von Spengler stammt der Begriff der Pseudomorphose, entlehnt aus der
Geologie, wo er den Umstand bezeichnet, wenn Kristalle in vom umliegenden
Gestein vorgegebene Formen wachsen.

Rußland ist im Kern keine Nation des Abendlandes, sondern ein eigener
Kulturkreis (Beginnend etwa im 15. Jahrhundert), der jedoch dem
mächtigeren, im Zyklus fortgeschritteneren Abendlande unterlegen war.
Das Abendland gab die Form vor, in die Rußland hineinwuchs. So nahm das
Zarentum seit Peter dem Großen äußerlich europäische, absolutistische
Formen an. Im Untergrunde, bzw. der innern "Kristallstruktur" lief jedoch
die russische Kultur weiter, über welche die Herrschaftsformen des
Abendlandes unbeeindruckend hinwegzogen.
Republiken und sozialistische Gedanken sind jedoch Elemente der
Zivilisation, von der Rußland noch Jahrhunderte entfernt ist. Das
beeindruckt die russische Seele nicht, sondern wird nur nachgeahmt,
solange das Abendland global den Ton angibt.
Insofern wurde mit der Abschaffung des Zaren und der Einführung des
russischen Präsidenten nur die Fassade geändert. Im Inneren blieb der
russische "Zar" erhalten.
Das ist der Grund, warum Lenin als Zar bezeichnet wurde.
Auch Putin ist im Grunde kein westlicher Politiker, sondern ein
kultivierter Monarch, der mit Medwedew als seinem "Kanzler" wie Heinrich
VIII. mit Cromwell uneingeschränkte Herrschaftsgewalt ausübt. Putins
Charakter, sein Auftreten, seine (Aus-)Bildung, sein ganzer Werdegang
unterscheiden ihn von unseren Parlamentspolitikern eklatant und machen ihn
diesen hochhaushoch überlegen. Ähnliches gilt für Medwedew.
Demokratie ist in Russland nur eine Hülle, welche die eigentlichen
Herrschaftsverhältnisse verdeckt. Das ist daran ersichtlich, daß die
Geldmächte, die eigentlich mit der Demokratie Hand in Hand gehen, bei uns
noch im Sattel sitzen, während sie in Form der Oligarchen in Rußland von
Putin entmachtet wurden.
Der Kommunismus war ebenso nur äußere Form ohne Sinn für Rußland.

Vor diesem Hintergrund bekommt der kommende russische Feldzug einen
tieferen Sinn, nämlich den intuitiv ausgeführten Versuch des Russentums,
sich der abendländischen Oberherrschaft zu entledigen, um sich endlich
frei entwickeln und eigene Formen prägen zu können.

Achtung! Im obigen Satz verharmlost du deren feldzu, ja du gibst ihnen sogar Recht in dem du sagst dass sie sich der europäischen Oberherrschaft entledigen wollen.
Wir müssen hier aufpassen um nicht vollkommen zu entgleisen was es den russ. Feldzug betrifft!
Wenn dein Satz oben stimmt, dann müssen wir auch dem amerikanischen Imperialismus Recht geben!
Die Russen greifen deswegen an, weil sich ihnen seit 1945 erstmal die Chance bietet, endgültig jenseits der slawischen Weststaaten, aufzuräumen!
Auf die selbe Chance warten die Amis wahrscheinlich genauso lange, da ist nicht mehr und nicht weniger!

Nebenbei: Daß Russland eine eigene Kultur ist, zeigt sich an der
Oberfläche an Bauten, die vor der abendländischen Überprägung entstanden
sind, z. B. die Basiliuskathedrale (von der Position im Zyklus her
vergleichbar etwa mit der Aachener Pfalzkapelle):

Natürlich sind sie es! Wieso auch nicht, seit Jahrhunderten wechselten die
Moskauer Nachbarprovinzen ihre Herrscher wie ihre Socken. Mongolen, Kumanen, Tartaren...usw. Zu weit waren die Künsteler und denker in Europa entfernt um sie mal schnell vor den Zaren zu zitieren.

[image]

Das ist ein eigener Baustil, der in Westeuropa seinesgleichen sucht!

Gruß
Taurec

Grüße Simun

--
Austria est imperare orbi universo

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USA

BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 00:46 vor 5330 Tagen @ Simun (7416 Aufrufe)

Auf die selbe Chance warten die Amis wahrscheinlich genauso lange,
da ist nicht mehr und nicht weniger!

Und ich Ungebildeter dachte in meiner Einfalt,
was die USA mit Europa 1917 begonnen hatten,
das hätten sie ab 1941 zu Ende gebracht. :-D

Gruss,
BB

--
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Verharmlosung

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 20.05.2010, 14:40 vor 5330 Tagen @ Simun (7541 Aufrufe)

Hallo!

Vor diesem Hintergrund bekommt der kommende russische Feldzug einen
tieferen Sinn, nämlich den intuitiv ausgeführten Versuch des

Russentums,

sich der abendländischen Oberherrschaft zu entledigen, um sich endlich
frei entwickeln und eigene Formen prägen zu können.


Achtung! Im obigen Satz verharmlost du deren feldzu, ja du gibst ihnen
sogar Recht in dem du sagst dass sie sich der europäischen Oberherrschaft
entledigen wollen.
Wir müssen hier aufpassen um nicht vollkommen zu entgleisen was es den
russ. Feldzug betrifft!
Wenn dein Satz oben stimmt, dann müssen wir auch dem amerikanischen
Imperialismus Recht geben!
Die Russen greifen deswegen an, weil sich ihnen seit 1945 erstmal die
Chance bietet, endgültig jenseits der slawischen Weststaaten,
aufzuräumen!
Auf die selbe Chance warten die Amis wahrscheinlich genauso lange, da ist
nicht mehr und nicht weniger!

Es geht nur darum, was sich seelisch in den Beteiligten wahrscheinlich abspielt. Das ist eine reine Feststellung ohne Wertung.

Das hat nichts mit Verharmlosung zu tun oder damit, jemandem Recht zu geben. Solche Fragestellungen gehören der moralischen Welt an, die von der Politik, aufgefasst als Kampf des Lebens um Bestand und Wachstum, nichts zu tun hat.
Aus politischer Sicht stellt sich die Frage: Was wollen die Russen im Grunde ihres Daseins?
Aus moralischer Sicht stellt sich die Frage: Dürfen die das?
Aber davon lassen sich die Russen nicht beeindrucken. Wenn sie erobern können, tun sie es auch. Daß bei uns moralische Fragestellungen bei der Betrachtung weltgeschichtlicher Umstände überhaupt herangezogen werden, halte ich für eine Zeichen des Niedergangs. Der Überlegene schafft das Recht, nach dem geurteilt wird, durch die Tatsache seines Überlegenseins.

("Verharmlosung" klingt immer nach der Leugnung offenkundiger Wahrheiten, was einen heutzutage nach §130 zweifelsohne zu einem bösen Menschen macht. Daher meine Allergie gegen die Wortwahl. ;-) )

Was man selbst von einer Sache hält, lässt die Sache an sich völlig unbeeindruckt. Daher ist es völlig egal, ob wir den Russen recht geben oder nicht. Was sie selbst wollen, darauf kommt es an.

Und im Kern ist doch Deine Aussage,

Die Russen greifen deswegen an, weil sich ihnen seit 1945 erstmal die
Chance bietet, endgültig jenseits der slawischen Weststaaten,
aufzuräumen!

von meiner Aussage,

Vor diesem Hintergrund bekommt der kommende russische Feldzug einen
tieferen Sinn, nämlich den intuitiv ausgeführten Versuch des

Russentums,

sich der abendländischen Oberherrschaft zu entledigen, um sich endlich
frei entwickeln und eigene Formen prägen zu können.

nicht verschieden.
Sie versuchen, sich unserer als ihres Gegners zu entledigen, um der Welt eine Gestalt nach ihrem Sinne zu geben. Das ist der Wille zur Macht. Sobald ihnen das gelingt, dreht sich das Verhältnis um und wir werden überprägt.

Ein antikes Beispiel: Bis zum ersten Jahrhundert befand sich die nahöstliche Welt in der Formensprache der Antike gefangen, welche zunächst die Eroberungszüge Alexanders des Großen, dann der Römer dort hinterlassen hatten. Mit dem Niedergange Roms, begann der Aufstieg des jüdisch-arabisch-christlichen Kulurkreises und Jahrhunderte später war ein Religionsstifter, der dort geboren war, Jupiter auf den Thron gefolgt. Christliche Lebensart löste römische ab. Man baute keine Tempel mehr, sondern Basiliken. Man schaffte das Sklaventum ab. Damit war der Kern des antiken Menschenverständnises und damit auch ein wesentlicher Teil der römischen (toten) Kultur endgültig abgeschafft.

Ähnliches steht auch uns bevor, wenn die Russen siegen. Es geht nicht um Wirtschaftssysteme und Ideologien, sondern um das Dasein der keltisch-germanischen Lebensart schlechthin, falls sie noch irgendwo lebendig ist.
=> Das klingt nicht mehr harmlos.

In diesem Kampf ist der russische Feldzug natürlich nicht die Entscheidungsschlacht, sondern ein Schachzug unter vielen. Die Sache wird vielleicht Jahrhunderte dauern.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

eigener Kulturkreis

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 03:20 vor 5330 Tagen @ Taurec (7425 Aufrufe)

Moin Taurec!

Ich bin schon geneigt, Dir allgemein zuzustimmen, bloß Lenin und den Kommunismus betreffend nicht. Eigentlich ist es doch schon ganz leicht an dem Umstand ersichtlich, daß Lenin/Stalin die Bauern ausgerottet haben. Auf so eine absurde Idee wäre doch kein Aristokrat gekommen. Das ist keine Fassaden-Angelegenheit.

Gruß, DvB

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Zyklus

BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 13:46 vor 5330 Tagen @ DvB (7353 Aufrufe)
bearbeitet von Moderator, Donnerstag, 20.05.2010, 17:47

Moin Taurec!

Ich bin schon geneigt, Dir allgemein zuzustimmen, bloß Lenin und den
Kommunismus betreffend nicht. Eigentlich ist es doch schon ganz leicht an
dem Umstand ersichtlich, daß Lenin/Stalin die Bauern ausgerottet haben.
Auf so eine absurde Idee wäre doch kein Aristokrat gekommen. Das ist keine
Fassaden-Angelegenheit.

Gruß, DvB

Eben!
Lenin war kein Aristokrat => ein hoch gezüchteter Bauer.
Er hat sich nur auf den Thron des Monarchen gesetzt.
Er war ein steriler Denker, ein intellektueller Dogmatiker.

Und findet insofern sein Pendant in Robespierre.
Wobei Frankreich im europäischen Zyklus sich bereits
an der Grenze zur Zivilisation befand.
(Weswegen nach einigem hi&her sich dort die
Rupublik im späten 19. Jahrhundert letztendlich
hat durchsetzen können.)

Dasselbe doch auch in "Rom"!:
Wo sich der Papst die Agyptische Doppelkrone
auf den Kopf gesetzt und den altrömischen Titel
"Pontifex Maximus" usurpiert hat.

Und dann von Rom aus bis 1871 (auch als weltlicher Herrscher!)
die Christenheit regierte.
Bis 1860 war Turin die Hauptstadt des Königreiches Italien.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Lenin ein Schnittpunkt

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 20.05.2010, 14:48 vor 5330 Tagen @ BBouvier (7473 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 20.05.2010, 14:58

Hallo!

Wobei bei Lenin als jemandem, der am Schnittpunkt zwischen zwei Herrschaften (nämlich Kaiser und Generalsekretär/Präsident) stand, wahrscheinlich tatsächlich die Ideologie federführend war. Es bleibt die Frage, was passiert wäre, wenn er länger gelebt hätte.
Das Oberhaupt der in Russland einmal etablierten Staatsform kommt gar nicht umhin, sich als "Ersatzkaiser" zu gebärden, um seinem Herrschaftsanspruch gerecht zu werden. Lenin hätte vermutlich genau das getan, aber kam nicht mehr dazu.
Stalin indes lebte länger und konnte sich wie Ivan der Schreckliche aufführen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

vor-ideologisch

detlef, Montag, 17.05.2010, 14:00 vor 5333 Tagen @ DvB (7659 Aufrufe)

moin,

Die eine Klammer ist eine übernationale "Idee"
und per se aggressiv und intolerant.
Die andere gründet sich auf verwandtschaftliche Blutsbande.


Gut, jedenfalls beides Ideologien.


nein.
versuche mal, die nationalsozialistische ideololgischen phrasen (und die heutige ideologie des kampfes gegen rechts) nicht mit den echten angesprochenen blutsbanden zu verwechseln.
blutsbande veranlassen einen, jemanden zu hassen, weil dessen grossonkel muetterlicherseits den eigenen grossvater mal beleidigt hat.
begriffe wie "Familienehre", "blutrache" und aehnlich unmodernes gehoeren zu der kulturellen phase der "Blutsbande".

<"Für mich stellt sich das so dar,
daß Kampf ohne Ideologie garnicht geführt werden kann..."?

Abstrakte "Ideologie" tritt erst auf, nachdem die kulturellen
Blutsbande ihre Kraft verloren haben und in platter
Orientierungslosigkeit der Massengesellschaft
die Menschen die geerdeten Wurzeln ihres lebendigen Seins.


Aber das war doch bei

- Papst (Gregor VII.- Beinamen: „Heiliger Satan“,
„Zuchtrute Gottes“, „Höllenbrand“, „reissender Wolf“)
- Mohammed

noch garnicht so!

doch, bei denen war das so. auch wenn bei vielen ihrer ersten anhaenger die motivation nicht die verkuendete ideologie war, sondern die altmodischeren blutsbande.
meines wissens waren die kreuzzuege (in unserem kulturkreis) die ersten ideologisch motivierten kriege.

Aber, so wie ich das sehe, gibt es grundsätzlich immer einen Streit der
Ideologien, ob nun abstrakt oder authentisch. Und siegen tun die, die die
Klaviatur der Adressaten am besten spielen (deswegen haben Herren und
Knechte auch meist unterschiedliche Ideologien, bzw. ggf. zumindest
unterschiedliche Aspekte derselben). Authentische Ideologien haben in
diesem Streit eher noch Nachteile, da Menschen gewöhnlich die Wahrheit
nicht sehr mögen und Verkünder derselben Inhaber eines schnellen Pferdes
sein müssen. ;-)

wenn als begruendung fuer einen mord (oder auch eine ganze kette von morden) das argument steht, "der hat meine schwester luestern angeschaut" dann haben wir etwas "vorideologisches" vor uns.
ehre und duelle zum beispiel, sind auch vorideologische phaenomene.

Weist, weswegen die Dänen immer wieder nach England
gesegelt sind?
Weil es denen unglaublichen Spass gemacht hat,
sich mal wieder ordentlich zu kloppen! :-D


:D

Und weswegen die Briten unter König Harald denen
1066 entgegen gezogen sind?
Weil ohne Wehr ihr Volk vernichtet worden wäre.
Und aus Treue zu ihrem König.
Der sie gerufen hatte.

Zu beidem braucht es überhaupt keine "Ideologie".
Da hätten die Dänen nur ganz blöd geschaut.
Und die Briten auch.


Grrr. Sich kloppen oder überleben wollen, sind auch Zielvorstellungen und
damit Ideologien. Dir gefällt doch bloß das Wort nicht, weil es inzwischen
eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt! ;-)

nein, das sind keine zielvorstellungen, sondern sondern lebensweisen.
abgesehen davon, dass damals ein "anstaendiger" tod einem schaebigen ueberleben oftmals vorgezogen wurde.

Ein frommer Katholik jedoch sieht in einem
christlichen Neger in Sambesiland,
den er überhaupt nicht kennt, seinen "Bruder"(!)
Hingegen in seinem calvinistischen Nachbarn nicht.

Das ist der Unterschied!


Im alten Rom waren Adoptivsöhne überaus üblich. Warum? Vermutlich weil das
eigene Blut sich nicht immer so entwickelt, wie es sollte. Wie ordnest Du
diese Ideologie ein? Ist die abstrakt? Ich glaube, das läßt sich nicht
immer so klar unterscheiden.

adoptivsoehne gibt es schon wesentlich laenger, als zivilisationen und zivilisatorische oder kulturelle ideologien.

gruss,detlef

--
man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.

Blutbande

DvB, Dienstag, 18.05.2010, 09:08 vor 5332 Tagen @ detlef (7483 Aufrufe)

Moin Detlef!

Ich werd mal versuchen, nicht alles doppelt zu erzählen und fasse mich kurz. (Ansonsten siehe Antwort an BB.)

Die eine Klammer ist eine übernationale "Idee"
und per se aggressiv und intolerant.
Die andere gründet sich auf verwandtschaftliche Blutsbande.


Gut, jedenfalls beides Ideologien.


nein.
versuche mal, die nationalsozialistische ideololgischen phrasen (und die
heutige ideologie des kampfes gegen rechts) nicht mit den echten
angesprochenen blutsbanden zu verwechseln.
blutsbande veranlassen einen, jemanden zu hassen, weil dessen grossonkel
muetterlicherseits den eigenen grossvater mal beleidigt hat.

Sowas könnte ich als instinktives Verhalten durchgehen lassen. Das wäre dann keine Ideologie, richtig.

begriffe wie "Familienehre", "blutrache" und aehnlich unmodernes gehoeren
zu der kulturellen phase der "Blutsbande".

Nein, das nimmer. Ehre ist auf jeden Fall ein Konzept, bei dem man sich was gedacht hat (und in manchen Zeiten sogar äußerst ausführlich). Das ist eine Ideologie.

<"Für mich stellt sich das so dar,
daß Kampf ohne Ideologie garnicht geführt werden kann..."?

Abstrakte "Ideologie" tritt erst auf, nachdem die kulturellen
Blutsbande ihre Kraft verloren haben und in platter
Orientierungslosigkeit der Massengesellschaft
die Menschen die geerdeten Wurzeln ihres lebendigen Seins.


Aber das war doch bei

- Papst (Gregor VII.- Beinamen: „Heiliger Satan“,
„Zuchtrute Gottes“, „Höllenbrand“, „reissender Wolf“)
- Mohammed

noch garnicht so!


doch, bei denen war das so. auch wenn bei vielen ihrer ersten anhaenger
die motivation nicht die verkuendete ideologie war, sondern die
altmodischeren blutsbande.
meines wissens waren die kreuzzuege (in unserem kulturkreis) die ersten
ideologisch motivierten kriege.

Tchja, dann wären wohl nach dieser Lesart die Christianisierung Europas und die Erfindung des Islam quasi Ideologiesierungen auf unideologischem Wege. Da wären die Motivationslagen aber wahrscheinlich sehr kompliziert aufzuschlüsseln... :-D

Aber, so wie ich das sehe, gibt es grundsätzlich immer einen Streit der
Ideologien, ob nun abstrakt oder authentisch. Und siegen tun die, die

die

Klaviatur der Adressaten am besten spielen (deswegen haben Herren und
Knechte auch meist unterschiedliche Ideologien, bzw. ggf. zumindest
unterschiedliche Aspekte derselben). Authentische Ideologien haben in
diesem Streit eher noch Nachteile, da Menschen gewöhnlich die Wahrheit
nicht sehr mögen und Verkünder derselben Inhaber eines schnellen

Pferdes

sein müssen. ;-)


wenn als begruendung fuer einen mord (oder auch eine ganze kette von
morden) das argument steht, "der hat meine schwester luestern angeschaut"
dann haben wir etwas "vorideologisches" vor uns.
ehre und duelle zum beispiel, sind auch vorideologische phaenomene.

Nee. Ehre ist auf jeden Fall ein Konzept, bei dem man sich was gedacht hat (und in manchen Zeiten sogar äußerst ausführlich). Das ist eine Ideologie.

Weist, weswegen die Dänen immer wieder nach England
gesegelt sind?
Weil es denen unglaublichen Spass gemacht hat,
sich mal wieder ordentlich zu kloppen! :-D


:D

Und weswegen die Briten unter König Harald denen
1066 entgegen gezogen sind?
Weil ohne Wehr ihr Volk vernichtet worden wäre.
Und aus Treue zu ihrem König.
Der sie gerufen hatte.

Zu beidem braucht es überhaupt keine "Ideologie".
Da hätten die Dänen nur ganz blöd geschaut.
Und die Briten auch.


Grrr. Sich kloppen oder überleben wollen, sind auch Zielvorstellungen

und

damit Ideologien. Dir gefällt doch bloß das Wort nicht, weil es

inzwischen

eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt! ;-)


nein, das sind keine zielvorstellungen, sondern sondern lebensweisen.
abgesehen davon, dass damals ein "anstaendiger" tod einem schaebigen
ueberleben oftmals vorgezogen wurde.

Lebensweisen ohne Zielvorstellungen gibts vielleicht heute oder in spätrömischer Zeit (und bei Tieren, die eben bloß instinktiv handeln). Nach England übersetzen, Heere aufstellen usw. - das ist ein ganz schöner logistischer Aufwand, ohne Zielvorstellungen nicht machbar.

Ein frommer Katholik jedoch sieht in einem
christlichen Neger in Sambesiland,
den er überhaupt nicht kennt, seinen "Bruder"(!)
Hingegen in seinem calvinistischen Nachbarn nicht.

Das ist der Unterschied!


Im alten Rom waren Adoptivsöhne überaus üblich. Warum? Vermutlich weil

das

eigene Blut sich nicht immer so entwickelt, wie es sollte. Wie ordnest

Du

diese Ideologie ein? Ist die abstrakt? Ich glaube, das läßt sich nicht
immer so klar unterscheiden.


adoptivsoehne gibt es schon wesentlich laenger, als zivilisationen und
zivilisatorische oder kulturelle ideologien.

Mag ja sein - aber wenn nun z.B. Cäsar einen Adoptivsohn als Nachfolger heranzieht, statt sich um nen leiblichen Sohn zu kümmern, ist das doch etwas, was dem Blutbandenkonzept zuwider läuft.


Gruß, DvB

Avatar

"Ideologie"

BBouvier, Dienstag, 18.05.2010, 15:00 vor 5332 Tagen @ DvB (7458 Aufrufe)

Mag ja sein - aber wenn nun z.B. Cäsar einen Adoptivsohn als Nachfolger
heranzieht, statt sich um nen leiblichen Sohn zu kümmern, ist das doch
etwas, was dem Blutbandenkonzept zuwider läuft.


Gruß, DvB

Hallo, DVB!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!

Und - was "Ideologie" betrifft,
so ist es bei Diskussionen unerlässlich, dass
die Teilnehmer bei Verwendung von Fachbegriffen
darunter auch dasselbe verstehen:
=>
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

wiki

DvB, Dienstag, 18.05.2010, 21:28 vor 5331 Tagen @ BBouvier (7513 Aufrufe)

Moin BB!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!

Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?

Und - was "Ideologie" betrifft,
so ist es bei Diskussionen unerlässlich, dass
die Teilnehmer bei Verwendung von Fachbegriffen
darunter auch dasselbe verstehen:
=>
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie

Zitat:
Als wertfreier Begriff ist Ideologie „die allen politischen Bewegungen, Interessengruppen, Parteien, aber auch Konzepten immanente“ Summe der jeweiligen Zielvorstellungen (siehe Politische Ideologie).

Damit kann ich mich ungefähr anfreunden.

Die marxistische Zweitbedeutung kann ich aber nicht als Grundlage einer sinnvollen Kommunikation akzeptieren.

Gruß, DvB

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Spengler und der Untergang des Abendlandes

Taurec ⌂, München, Dienstag, 18.05.2010, 22:03 vor 5331 Tagen @ DvB (7691 Aufrufe)

Hallo!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!


Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?

BB (und ich) sind große Anhänger Oswald Spenglers.
Der hat im "Untergang des Abendlandes" umrißhaft die Entwicklung von Hochkulturen dargestellt von Aufstieg bis Untergang in zwei Hauptphasen:
1. Kultur: Dauer rund 1000 Jahre (bei uns ab 800 bis ca. 1800). Höhepunkt ist z. B. "Goethe" als Vertreter einer formvollendeten Zeit.
2. "Zivilisation": Allmählicher Verfall der durchgebildeten Formen hin zum Proleten- und Fellachentum. In der Zivilisation gibt es zuerst "Geldherrschaft", die wir jetzt haben, dann kommt der "Cäsarismus", die Herrschaft von mächtigen Einzelnen wie Napoleon und Hitler, sowie den aus den Schauungen bekannten Kaiser. Dauer der Zivilisation: 200 Jahre + x. Das hängt vom Zufall ab.

Im Untergang des Abendlandes arbeitet Spengler mit Gegensätzen, die auch BBs Begriff der "Ideologie" erklären.
Gegensätze wie:
Blut - Geist
Adel - Priestertum
Dasein - Wachsein
Land - Stadt

Je näher eine Kultur der Zivilisation rückt, desto größere Rollen spielen die (Kultur-)Städte, die in der Zivilisation zu sich ins Umland fressenden, die Bevölkerung aufsaugenden, seelenlosen, vermassten Weltstädten werden.

Das Leben auf dem Lande und in den Kulturstädten ist unbewußt, die Leute empfinden sich und ihre Umwelt mehr, als daß sie darüber nachdächten.
Darum ist es verfehlt von Konzepten wie "Ehre" zu glauben, es sei eine Ideologie. Darüber hat nie jemand nachgedacht. Bestenfalls wurde "Ehre" zur Preisung des edlen Rittertums beschrieben.
Niemand hat sich "Ehre" jemals ausgedacht und sie dann missionierend unters Volk gebracht. Ehre, wie wir sie auffassen, ist eine Grundeigenschaft des germanischen Wesens, sie ist den Menschen eingeboren, war schon immer da ist ewig und zeitlos wie der heilige Mutterboden des Vaterlandes, der von unbekannten Ahnen ererbt einer Generation nur anvertraut ist, um ihn zu pflegen (Kultur von "cultura", Pflege), auf daß er einer nicht enden sollenden Reihe von Nachkommen erhalten bleibe.

Dagegen stehen die Weltstädte und ihre skeptisch denkenden Bewohner, die von diesem ungesonderten Urgrund des Lebens (der Mutterboden ist nicht nur ackerbares Land im Äußeren, sondern als sein inneres Gegenstück zugleich seelischer Anker, ist Vaterland, ist Heimat) durch ihre Lebensart entwurzelt sind. Dort beginnt dann als äußere, d. h. konstruierte Stütze anstelle des in der Seele verloren gegangenen Konzeptes die Ideologie zu wuchern.
Sie ist von logisch und ökonomisch denkenden Menschen entworfen worden und wird mittels Propaganda der formlosen Bevölkerungsmasse indoktriniert durch ständige Wiederholung und dem Versprechen eines besseren Lebens. Die Entwurzelung wird als Verlust empfunden, den die Menschen durch Ideologien zu füllen versuchen.
Ideologien sind Ausdruck reinen, verstandesmäßigen Geistes.
Die Formen einer Kultur (zu denen das Ehrgefühl gehört) sind Ausdruck unbewußten, dumpf empfundenen Seelentums.

Nebenbei: Ideologien tragen, so wie sie von der Masse gelebt werden, durchaus Ähnlichkeit zu Religion in sich. Sie werden geglaubt. Daher ist eine innere Verwandtschaft von Ideologie (in der Zivilisation) und der Religion (in der Kulturphase) anzunehmen.
Es zeigt sich auch, daß die vorherrschende Religion einer Kultur in dem Maße an Bedeutung verliert, in dem Ideologien an Bedeutung gewinnen. In der Zivilisation können daher auch andere Religionen sich eines zugrundegehenden Kulturkreises bemächtigen, wie das Christentum des kaiserlichen Roms und der Islam im heutigen Abendlande.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Abendland

Simun, Dienstag, 18.05.2010, 23:22 vor 5331 Tagen @ Taurec (7559 Aufrufe)

Hallo!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!


Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?


BB (und ich) sind große Anhänger Oswald Spenglers.
Der hat im "Untergang des Abendlandes" umrißhaft die Entwicklung von
Hochkulturen dargestellt von Aufstieg bis Untergang in zwei Hauptphasen:
1. Kultur: Dauer rund 1000 Jahre (bei uns ab 800 bis ca. 1800). Höhepunkt
ist z. B. "Goethe" als Vertreter einer formvollendeten Zeit.
2. "Zivilisation": Allmählicher Verfall der durchgebildeten Formen hin zum
Proleten- und Fellachentum. In der Zivilisation gibt es zuerst
"Geldherrschaft", die wir jetzt haben, dann kommt der "Cäsarismus", die
Herrschaft von mächtigen Einzelnen wie Napoleon und Hitler, sowie den aus
den Schauungen bekannten Kaiser. Dauer der Zivilisation: 200 Jahre + x.
Das hängt vom Zufall ab.

Im Untergang des Abendlandes arbeitet Spengler mit Gegensätzen, die auch
BBs Begriff der "Ideologie" erklären.
Gegensätze wie:
Blut - Geist
Adel - Priestertum
Dasein - Wachsein
Land - Stadt

Je näher eine Kultur der Zivilisation rückt, desto größere Rollen spielen
die (Kultur-)Städte, die in der Zivilisation zu sich ins Umland
fressenden, die Bevölkerung aufsaugenden, seelenlosen, vermassten
Weltstädten werden.

Das Leben auf dem Lande und in den Kulturstädten ist unbewußt, die Leute
empfinden sich und ihre Umwelt mehr, als daß sie darüber nachdächten.
Darum ist es verfehlt von Konzepten wie "Ehre" zu glauben, es sei eine
Ideologie. Darüber hat nie jemand nachgedacht. Bestenfalls wurde "Ehre"
zur Preisung des edlen Rittertums beschrieben.
Niemand hat sich "Ehre" jemals ausgedacht und sie dann missionierend
unters Volk gebracht. Ehre, wie wir sie auffassen, ist eine
Grundeigenschaft des germanischen Wesens, sie ist den Menschen eingeboren,
war schon immer da ist ewig und zeitlos wie der heilige Mutterboden des
Vaterlandes, der von unbekannten Ahnen ererbt einer Generation nur
anvertraut ist, um ihn zu pflegen (Kultur von "cultura", Pflege), auf daß
er einer nicht enden sollenden Reihe von Nachkommen erhalten bleibe.

Dagegen stehen die Weltstädte und ihre skeptisch denkenden Bewohner, die
von diesem ungesonderten Urgrund des Lebens (der Mutterboden ist nicht nur
ackerbares Land im Äußeren, sondern als sein inneres Gegenstück zugleich
seelischer Anker, ist Vaterland, ist Heimat) durch ihre Lebensart
entwurzelt sind. Dort beginnt dann als äußere, d. h. konstruierte Stütze
anstelle des in der Seele verloren gegangenen Konzeptes die Ideologie zu
wuchern.
Sie ist von logisch und ökonomisch denkenden Menschen entworfen worden und
wird mittels Propaganda der formlosen Bevölkerungsmasse indoktriniert durch
ständige Wiederholung und dem Versprechen eines besseren Lebens. Die
Entwurzelung wird als Verlust empfunden, den die Menschen durch Ideologien
zu füllen versuchen.
Ideologien sind Ausdruck reinen, verstandesmäßigen Geistes.
Die Formen einer Kultur (zu denen das Ehrgefühl gehört) sind Ausdruck
unbewußten, dumpf empfundenen Seelentums.

Nebenbei: Ideologien tragen, so wie sie von der Masse gelebt werden,
durchaus Ähnlichkeit zu Religion in sich. Sie werden geglaubt. Daher ist
eine innere Verwandtschaft von Ideologie (in der Zivilisation) und der
Religion (in der Kulturphase) anzunehmen.
Es zeigt sich auch, daß die vorherrschende Religion einer Kultur in dem
Maße an Bedeutung verliert, in dem Ideologien an Bedeutung gewinnen. In
der Zivilisation können daher auch andere Religionen sich eines
zugrundegehenden Kulturkreises bemächtigen, wie das Christentum des
kaiserlichen Roms und der Islam im heutigen Abendlande.

Gruß
Taurec

Grüße,

Ja der Spengler erklärt dies sehr schön!
Aber, ich vertrete die Ansicht dass dies niemals das Abendland treffen wird.
Manche schreien schon auf und sagen, das Abendland verfällt gerade!
Ja das ist schon richtig, aber das Ganze verliert ab dem Zeitpunkt sein System nachdem der Krieg vorbei ist und sagen wir ca. 2 Jahre vergangen sind.
Genau dann nämlich zieht sich Europa ein anderes Fell über und fängt wieder im 16. vielleicht 17. Jhd. an. (kulturell gesehen)
Das beste Bsp. sind hier wohl die Juden als Volk selbst, tausend mal dazu verdammt ausgelöscht zu werden, tausendmal überlebt und aufgestiegen.
War da nicht was in der Bibel?;-) >deus lo vult<

Mögen wir uns selbst überzeugen! (bin gläubiger...)
zum Thema Ideologie sag ich nichts, zu wenig Zeit, zu wenig Motivation.

gute Nacht, Simun

--
Austria est imperare orbi universo

Avatar

Abendland

BBouvier, Mittwoch, 19.05.2010, 00:26 vor 5331 Tagen @ Simun (7589 Aufrufe)
bearbeitet von Moderator, Mittwoch, 19.05.2010, 01:08

<"Aber, ich vertrete die Ansicht
dass dies niemals das Abendland treffen wird"?

Dabei übersiehst Du ganz offenbar,
dass das Abendland seit rund 1000 Jahren
bereits doch mitten drin steckt!

Und dass unmittelbar vor uns die Epoche der Imperatur liegt.
Und diese Staatsform hat damit rein gar nichts
zu tun, ob man dann mit Holz, Kohle, Öl oder Atomstrom heizt.
Und die "Kultur" kommt auch nicht wieder:
Spätestens im Stil des Rokkoko hat die europäische Kultur
sich mit allen nur denkbar verfeinerten Seelenregungen
vollkommen ausgeprägt.
Und erschöpft.
Und das wars dann!

Und es folgt Karl Marx mit seinem "Kapital".
Und nicht mit einer Terzine oder einem Sonett.
Und es kommt die Dampfmaschine.
Und das Maschinengewehr.
Und der Stacheldraht.

Und der Kommunismus.
Und die Wall-Strasse.

Auf beides hatte Karl Marx (symbolisch) seit
dem späten Mittelalter ungeduldig warten müssen.
Bis nämlich Europa in seinem Zyklus zeitlich soweit
fortgeschritten war.
=>
Die eigenständige jüdische Kultur hat nämlich in
"unserem späten Mittelalter" geendet.
Und seitdem beschäftigten die sich in ihrer Phase des
Zyklus bereits vor allem mit "Geldgeschäften"
...uns Jahrhunderte voraus.

Und es leben auch welche im Nahen Osten.
Na und?>
Haben sie aber doch schon immer!
Auch im Irak, im Iran, in Ägypten, im Libanon und so weiter.
Und nicht nur in Palästina.
Nur über lange Zeit nicht in einem eigenen Staat dort.

In (geographisch) Ägypten leben auch "Ägypter".
Aber was hat das mit der antiken kulturellen Blüte
des "Alten Ägyptens" wohl gemein?
Eben:
Rein nur den Namen.
Und sonst gar nichts

Und dasselbe in Athen.
Und dasselbe in Rom.
=>
Da kommt überhaupt nichts wieder.
Nur wegen eines längere Stromausfalles. :-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Abendland

Simun, Mittwoch, 19.05.2010, 20:20 vor 5330 Tagen @ BBouvier (7549 Aufrufe)

Grüße

<"Aber, ich vertrete die Ansicht
dass dies niemals das Abendland treffen wird"?

Dabei übersiehst Du ganz offenbar,
dass das Abendland seit rund 1000 Jahren
bereits doch mitten drin steckt!

Und dass unmittelbar vor uns die Epoche der Imperatur liegt.
Und diese Staatsform hat damit rein gar nichts
zu tun, ob man dann mit Holz, Kohle, Öl oder Atomstrom heizt.
Und die "Kultur" kommt auch nicht wieder:
Spätestens im Stil des Rokkoko hat die europäische Kultur
sich mit allen nur denkbar verfeinerten Seelenregungen
vollkommen ausgeprägt.
Und erschöpft.
Und das wars dann!

hier hast du auch etwas übersehen, nämlich dass die Suppe schon immer
im Abendland (fast immer) gekocht wurde.
Doch lassen wir das Wort Abendland, sagen wir einfach Europa. Der Aufstieg Roms war der Aufstieg Europas, nach dem alten Rom kam ein neues, kurzeitig auch Ostrom dann wieder der Alte!
So wie ich das verstanden habe wird die Kultur durch "hochgradige" Kunst und Wissenschaft geprägt! Wenn es so ist dann befinden wir uns schon seit fast zwei Jahrtausenden in der Epoche der Zivilisation, denn nie und nimmer kannst du die Renaissance und ihre Früchte mit dem Zenit der römischen Reichs vergleichen.

Und es folgt Karl Marx mit seinem "Kapital".
Und nicht mit einer Terzine oder einem Sonett.
Und es kommt die Dampfmaschine.
Und das Maschinengewehr.
Und der Stacheldraht.

Und der Kommunismus.
Und die Wall-Strasse.

...und im alten Rom die Kreuzigung etc. alles hatte seinen Nachgeschmack Heute wie damals!

Auf beides hatte Karl Marx (symbolisch) seit
dem späten Mittelalter ungeduldig warten müssen.
Bis nämlich Europa in seinem Zyklus zeitlich soweit
fortgeschritten war.
=>
Die eigenständige jüdische Kultur hat nämlich in
"unserem späten Mittelalter" geendet.
Und seitdem beschäftigten die sich in ihrer Phase des
Zyklus bereits vor allem mit "Geldgeschäften"
...uns Jahrhunderte voraus.

Genau das meine ich ja, ob bankiers oder nicht, Hauptsache Wiederbelebung
des kranken Herzens. Im übrigen beschäftigten sich die Juden praktisch schon nach ihrem zweiten Exodus aus Judäa mit handel und dieser führte sie wiederum zum Bank-Geld-Handel!
Ein Bsp. vom Balkan (Kosovo) sind die "Janjevci" (kroatische Minderheit im Kosovo), die Umstände machten aus ihnen das was sie jetzt schließlich sind,
nämlich extrem reiche Spitzenhändler vom Balkan. (die Juden vom Balkan)

Und es leben auch welche im Nahen Osten.
Na und?>
Haben sie aber doch schon immer!
Auch im Irak, im Iran, in Ägypten, im Libanon und so weiter.
Und nicht nur in Palästina.
Nur über lange Zeit nicht in einem eigenen Staat dort.

In (geographisch) Ägypten leben auch "Ägypter".
Aber was hat das mit der antiken kulturellen Blüte
des "Alten Ägyptens" wohl gemein?
Eben:
Rein nur den Namen.
Und sonst gar nichts

Nein, hier verwechselst du was, zwischen der ägytischen-pharaonischen Hochblüte liegen nicht nur fast 4 Jahrtausende sondern auch eine Weltreligion! Dass Selbe wie beim Ostrom (Konstantinopel), erst waren es die alten Griechen, dann waren es Römer, dann waren es griechische Römer und schließlich Türken. Die Umstände machten aus ihnen das was sie schließlich wurden oder nur werden konnten.

Und dasselbe in Athen.
Und dasselbe in Rom.
=>
Da kommt überhaupt nichts wieder.
Nur wegen eines längere Stromausfalles. :-D

Doch, da kann vieles kommen, es liegt nur im auge des Betrachters, kommt eben darauf an was du siehst. Die Pyramiden von Gizeh können steinerne Berge sein oder auch Weltwunder sein!
Jedoch müssen wir uns auch im klaren sein dass der mensch sich auch entwickelt hat und seine Prioritäten verlagert hat.
Der Mensch wird irgendwann nicht mehr nach Ansehen und Stellung trachten sondern nach schnellen Lösungen für schnell auftretende Probleme.
Bsp. zum Schluß: der Überfall der "Kultivierten" aus Europa auf die Hochkultur in Amerika (Süd-Mittel).

Gruss,
BB

Simun

--
Austria est imperare orbi universo

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Aha

BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 00:43 vor 5330 Tagen @ Simun (7375 Aufrufe)

Die Umstände machten aus ihnen
das was sie schließlich wurden oder nur werden konnten.

Aha. :-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Bronzezeit

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 02:21 vor 5330 Tagen @ BBouvier (7386 Aufrufe)

Moin, BB!

Wenn Du davon ausgehst (mit dem Reset auf die Bronzezeit), dann beginnt doch der ganze Zyklus von vorn. Da entsteht eine völlig neue Kultur, und diese hier endet einfach "vorzeitig". ;)

Gruß, DvB

vorzeitig?

detlef, Donnerstag, 20.05.2010, 11:36 vor 5330 Tagen @ DvB (7375 Aufrufe)

Moin, BB!

Wenn Du davon ausgehst (mit dem Reset auf die Bronzezeit), dann beginnt
doch der ganze Zyklus von vorn. Da entsteht eine völlig neue Kultur, und
diese hier endet einfach "vorzeitig". ;)

Gruß, DvB

nach spengler endet sie "termingerecht" - nach ihrer vollendung in der zivilisatorischen phase.
mit dem fall ins fellachentum.

gruss,detlef

--
man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.

nee, "vorzeitig" ;)

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 23:18 vor 5329 Tagen @ detlef (7385 Aufrufe)

Moin detlef!

nach spengler endet sie "termingerecht" - nach ihrer vollendung in der
zivilisatorischen phase.
mit dem fall ins fellachentum.

Gilt der Cäsarismus denn nun als Merkmal der Zivilisationsphase der alten oder als Merkmal der Kulturphase der neuen Kultur?

Gruß, DvB

Avatar

Cäsarentum

BBouvier, Freitag, 21.05.2010, 00:12 vor 5329 Tagen @ DvB (7424 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 21.05.2010, 00:17

Moin detlef!

nach spengler endet sie "termingerecht" - nach ihrer vollendung in der
zivilisatorischen phase.
mit dem fall ins fellachentum.


Gilt der Cäsarismus denn nun als Merkmal der Zivilisationsphase der alten
oder als Merkmal der Kulturphase der neuen Kultur?

Gruß, DvB

"Kultur" beginnt rudimentär mit schlichtem "Bauerntum",
aus dem sie sich entwickelt.
Und sie endet mit dem Beginn der Zivilisation,
nachdem sie sich voll entfaltet hatte.

In Europa spätestens ab Beginn des 19. Jahrhunderts.
Und es beginnt die Herrschaft des Geldes, der Technik und der Republiken.

Die Zivilisation selbst mündet in das Cäsarentum
und verfällt dann im Spätherbst des Zyklus.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Bronzezeit

BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 13:39 vor 5330 Tagen @ DvB (7444 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 13:56

Moin, BB!

Wenn Du davon ausgehst (mit dem Reset auf die Bronzezeit), dann beginnt
doch der ganze Zyklus von vorn. Da entsteht eine völlig neue Kultur, und
diese hier endet einfach "vorzeitig". ;)

Gruß, DvB

Mittlerweile verfluche ich den Tag, an dem ich
dieses unselige Wort ins Netz gestellt habe.
Weil mir das seitdem wieder und immer wieder
argumentativ im Munde herumgedreht wird.

Was ich sagen wollte, war ganz schlicht,
dass "danach" in einer zeitlich begrenzten Spanne
eine Situation herrschen wird, in der es keine
Elektrizität mehr gibt, keine Nähnadeln mehr
hergestellt werden, keine Seife und auch kein Toilettenpapier.
Und man um das schiere Überleben ringen wird.

Ebensowenig hat nach dem Massenmord der Bevölkerung
Dresdens durch unser "Befreier" dort
eine "neue Epoche der Kultur" begonnen.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Überlebenszeit

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 23:13 vor 5329 Tagen @ BBouvier (7373 Aufrufe)

Moin BB!

Mittlerweile verfluche ich den Tag, an dem ich
dieses unselige Wort ins Netz gestellt habe.
Weil mir das seitdem wieder und immer wieder
argumentativ im Munde herumgedreht wird.

:-)

Was ich sagen wollte, war ganz schlicht,
dass "danach" in einer zeitlich begrenzten Spanne
eine Situation herrschen wird, in der es keine
Elektrizität mehr gibt, keine Nähnadeln mehr
hergestellt werden, keine Seife und auch kein Toilettenpapier.
Und man um das schiere Überleben ringen wird.

Von der zeitlich begrenzten Spanne kann doch keine Rede sein, wenn die Technologie erstmal verlorengegangen ist.

Ebensowenig hat nach dem Massenmord der Bevölkerung
Dresdens durch unser "Befreier" dort
eine "neue Epoche der Kultur" begonnen.

Schlechter Vergleich. Wäre die Kultur weltweit eingestampft worden, wäre es doch so gekommen.

Gruß, DvB

Avatar

weltweite Kultur?

BBouvier, Freitag, 21.05.2010, 00:07 vor 5329 Tagen @ DvB (7375 Aufrufe)

Wäre die Kultur weltweit eingestampft worden, wäre
es doch so gekommen.

Gruß, DvB

Es gibt jedoch keine weltweite Kultur. :-D
- Ein Widerspruch in sich -

(freundlich!!) grinst:

BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Technik

DvB, Freitag, 21.05.2010, 02:21 vor 5329 Tagen @ BBouvier (7295 Aufrufe)

Wäre die Kultur weltweit eingestampft worden, wäre
es doch so gekommen.

Gruß, DvB


Es gibt jedoch keine weltweite Kultur. :-D
- Ein Widerspruch in sich -

(freundlich!!) grinst:

Oller Begriffsfetischist!

Ersetze meinethalben "Kultur" durch "Technik".

Wenn die Basis bis auf die letzte Maschine vernichtet ist, kann man auch erstmal keine Maschine mehr bauen. Und wenn man keine Maschinen mehr bauen kann, funktioniert eine Großstadt, die vorher davon abhängig war, nimmer (selbst wenn man die irgendwie halbwegs wieder aufbauen könnte/würde). Wenn in der Zwischenzeit infolgedessen auchnoch die Kulturträger (hähä), die immerhin von ihrer Bildung her in der Lage wären, eine Maschine zu bauen, verhungern und eventuell noch vorhandene Bücher/Aufzeichnungen vergammeln oder zum Feuermachen verwendet werden, und all das weltweit, dann ist selbstverständlich Feierabend!

Wenn aber irgendwo eine Kultur unbeschadet überlebt hat, dann kann man denen ja auch bissl Schlüsseltechnologie klauen oder gegen ein paar fette Schweine oder so eintauschen! ;)

Gruß, DvB

Avatar

ich gebe auf

BBouvier, Freitag, 21.05.2010, 03:28 vor 5329 Tagen @ DvB (7422 Aufrufe)

Wäre die Kultur weltweit eingestampft worden, wäre
es doch so gekommen.

Gruß, DvB


Es gibt jedoch keine weltweite Kultur. :-D
- Ein Widerspruch in sich -

(freundlich!!) grinst:


Oller Begriffsfetischist!

Ersetze meinethalben "Kultur" durch "Technik".

Wenn die Basis bis auf die letzte Maschine vernichtet ist, kann man auch
erstmal keine Maschine mehr bauen. Und wenn man keine Maschinen mehr bauen
kann, funktioniert eine Großstadt, die vorher davon abhängig war, nimmer
(selbst wenn man die irgendwie halbwegs wieder aufbauen könnte/würde).
Wenn in der Zwischenzeit infolgedessen auchnoch die Kulturträger (hähä),
die immerhin von ihrer Bildung her in der Lage wären, eine Maschine zu
bauen, verhungern und eventuell noch vorhandene Bücher/Aufzeichnungen
vergammeln oder zum Feuermachen verwendet werden, und all das weltweit,
dann ist selbstverständlich Feierabend!

Wenn aber irgendwo eine Kultur unbeschadet überlebt hat, dann kann man
denen ja auch bissl Schlüsseltechnologie klauen oder gegen ein paar fette
Schweine oder so eintauschen! ;)

Gruß, DvB

1)
Überall, wo Du oben das temporale "wenn" verwendest
(und das rate ich mal) - dann meinst Du
offenbar das kausale "falls".
Nicht wahr?

Und genauso wenig, wie ich Dir zuliebe
Begriffe verwirrte:
> Ersetze meinethalben "Kultur" durch "Technik".
...so machte es Sinn, bei einer Diskussion über Dampf-Eisenbahnen
auf das Argment einzugehen, "die gäben auch ordentlich Milch.
Denn das wären ja ebenfalls irgendwie Kühe.
Und insofern dasselbe.
Und austauschbare Bezeichnungen.
Beziehungsweise Kühe mit Rädern sind auf Schienen doch genau so schnell."

Das dazu.

Hierzu:

Wenn in der Zwischenzeit infolgedessen auchnoch die Kulturträger (hähä),
die immerhin von ihrer Bildung her in der Lage wären, eine Maschine zu
bauen,...
Wenn aber irgendwo eine Kultur unbeschadet überlebt hat, dann kann man
denen ja auch bissl Schlüsseltechnologie klauen

2)
Ich gebe nun auf.
Du hast gewonnen.
Es ist mir trotz vieler Beiträge dennoch nicht gelungen,
Dir den Unterschied zwischen einer Kulturepoche und
der Technikepoche der auf sie folgenden Zivilisation
zu verdeutlichen.
Ganz offenbar habe ich mich überschätzt.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Feuerrösser

DvB, Samstag, 22.05.2010, 03:33 vor 5328 Tagen @ BBouvier (7404 Aufrufe)

Moin BB!

1)
Überall, wo Du oben das temporale "wenn" verwendest
(und das rate ich mal) - dann meinst Du
offenbar das kausale "falls".
Nicht wahr?

Nee, ich hab das "wenn" im conditionalen Sinn verwendet. Ein "falls" hätte einen wahrscheinlichkeitstechnisch zu einschränkenden Beiklang gehabt. Da es dabei pur ums Prinzip geht, kannst Du es von mir aus auch gerne gedanklich ersetzen. Die daraus von Dir unterschwellig implizierte Irrelevanz des Einwands akzeptiere ich jedoch nicht! :-P

Und genauso wenig, wie ich Dir zuliebe
Begriffe verwirrte:
> Ersetze meinethalben "Kultur" durch "Technik".
...so machte es Sinn, bei einer Diskussion über Dampf-Eisenbahnen
auf das Argment einzugehen, "die gäben auch ordentlich Milch.
Denn das wären ja ebenfalls irgendwie Kühe.
Und insofern dasselbe.
Und austauschbare Bezeichnungen.
Beziehungsweise Kühe mit Rädern sind auf Schienen doch genau so
schnell."

Es ist doch spätestens seit Karl May allgemein bekannt, daß Eisenbahnen in Wahrheit Pferde sind! :-)

Lieber BB - mir ist sehr wohl der Zusammenhang zwischen Zivilisationsphase und Technisierung klar. Ich mache Dich jedoch darauf aufmerksam, daß Du selber die Begriffe verwirrst, indem Du z.B. von Kulturkreisen sprichst, selbst wenn die sich im Zivilisationsstadium befinden. Mit der Technik ist es nunmal ähnlich: ohne Technik (z.B. Faustkeil) gibts keine Kultur. Mit "Technisierung" hat das noch lange nichts zu tun.

2)
Ich gebe nun auf.
Du hast gewonnen.
Es ist mir trotz vieler Beiträge dennoch nicht gelungen,
Dir den Unterschied zwischen einer Kulturepoche und
der Technikepoche der auf sie folgenden Zivilisation
zu verdeutlichen.
Ganz offenbar habe ich mich überschätzt.

Nicht traurig sein, BB. ;-) Ich glaube, Du hältst Dich einfach zu sklavisch an die von Spengler formulierten Kriterien. Ich glaube, daß diese zwar im Großen und Ganzen zutreffen - aber man das in den Details nicht allzuhoch bewerten darf. Das Rad oder das Feuer sind bspw. Technologien sogar von überwältigender Tragweite. Dennoch hindert Dich das doch nicht, selbiges innehabenden Kulturen trotzdem in der Kulturphase zu verorten!

Gruß, DvB

Nicht traurig sein

detlef, Samstag, 22.05.2010, 07:16 vor 5328 Tagen @ DvB (7291 Aufrufe)

... und Ich glaube, Du hast Spengler entweder nicht gelesen, oder nicht verstanden.

gruss,detlef

--
man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.

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aha

BBouvier, Samstag, 22.05.2010, 08:43 vor 5328 Tagen @ DvB (7335 Aufrufe)

<"Nee, ich hab das "wenn" im conditionalen Sinn verwendet."?

Aha.

Genauso, wie man: "aber", "jedoch" und "hingegen"
als Bestätigung verwendet, ja? :-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

wenn

DvB, Sonntag, 23.05.2010, 02:24 vor 5327 Tagen @ BBouvier (7311 Aufrufe)

<"Nee, ich hab das "wenn" im conditionalen Sinn verwendet."?

Aha.

Genauso, wie man: "aber", "jedoch" und "hingegen"
als Bestätigung verwendet, ja? :-D

Nein. (= nicht im Sinne von Ja verwendet) ;-)

Was wären Deine Schauungsanalysen wert, wenn Du darin "wenn" ausschließlich im temporalen Sinne verstündest?

http://de.wiktionary.org/wiki/wenn

Bruß, DvB

Spengler

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 02:03 vor 5330 Tagen @ Taurec (7461 Aufrufe)

Moin Taurec!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!


Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?


BB (und ich) sind große Anhänger Oswald Spenglers.
Der hat...

Bin ich ja auch - und bisher hat anscheinend niemand auch nur versucht, Spenglers Aussagen im Kern zu widersprechen. Bloß sieht das in Einzelheiten dann doch wieder ganz anders aus und hat sich Spengler an widersprüchlichen Details auch nicht weiter gestört.

Soweit ich es verstanden habe, ist der Cäsarismus doch der Vertreter der Kultur/des Blutes und eben gerade NICHT der Zivilisation.

Das Leben auf dem Lande und in den Kulturstädten ist unbewußt, die Leute
empfinden sich und ihre Umwelt mehr, als daß sie darüber nachdächten.
Darum ist es verfehlt von Konzepten wie "Ehre" zu glauben, es sei eine
Ideologie. Darüber hat nie jemand nachgedacht. Bestenfalls wurde "Ehre"
zur Preisung des edlen Rittertums beschrieben.

Das stimmt aber nicht. Denn Ehre hat einen Nutzen, der etwa darin besteht, daß eine Gemeinschaft, der z.B. im Kampf die Mitglieder desertieren, einer solchen, bei der das nicht geschieht, hoffnungslos unterlegen ist. Ob der Einzelne darüber nachgedacht hat, ist völlig unerheblich. Jedenfalls ist nicht vorstellbar, das man quasi instinktiv oder aus Versehen drauf gekommen wäre.

Niemand hat sich "Ehre" jemals ausgedacht und sie dann missionierend
unters Volk gebracht. Ehre, wie wir sie auffassen, ist eine
Grundeigenschaft des germanischen Wesens, sie ist den Menschen eingeboren,
war schon immer da ist ewig und zeitlos wie der heilige Mutterboden des
Vaterlandes, der von unbekannten Ahnen ererbt einer Generation nur
anvertraut ist, um ihn zu pflegen (Kultur von "cultura", Pflege), auf daß
er einer nicht enden sollenden Reihe von Nachkommen erhalten bleibe.

Das ist wohl eher ein glühender Glaubenssatz. :-)
Das Ehrkonzept wurde selbstverständlich irgendwann erfunden, und weil man die grundlegende Bedeutung für jede Gemeinschaft erkannte, wurde es in die Kultur übernommen, die Jugend entsprechend erzogen und wer immer dagegen aufbegehren oder verstoßen wollte, 'instinktiv' (weniger infolge Instinkt als infolge Erziehung) als Gemeinschaftsfeind angesehen. Ein ausgezeichnetes Beispiel für gemeinschaftstragende Ideologie. ;-)

Dagegen stehen die Weltstädte und ihre skeptisch denkenden Bewohner, die
von diesem ungesonderten Urgrund des Lebens (der Mutterboden ist nicht nur
ackerbares Land im Äußeren, sondern als sein inneres Gegenstück zugleich
seelischer Anker, ist Vaterland, ist Heimat) durch ihre Lebensart
entwurzelt sind. Dort beginnt dann als äußere, d. h. konstruierte Stütze
anstelle des in der Seele verloren gegangenen Konzeptes die Ideologie zu
wuchern.
Sie ist von logisch und ökonomisch denkenden Menschen entworfen worden und
wird mittels Propaganda der formlosen Bevölkerungsmasse indoktriniert durch
ständige Wiederholung und dem Versprechen eines besseren Lebens. Die
Entwurzelung wird als Verlust empfunden, den die Menschen durch Ideologien
zu füllen versuchen.

Ich sehe im logischen Denken überhauptkein Problem - und im ökonomischen nur insoweit, als es bei dumpfbackigen Seelenkastraten zwangsläufig mit reduktionistischem gleichzusetzen ist. Denn so einen Ökonomen interessiert nicht das Ganze, sondern nur das, was er abzählbar an Kosten und Gewinn hat.

Ideologien sind Ausdruck reinen, verstandesmäßigen Geistes.

Du möchtest das gerne so hinstellen. Aber nee - das ist das, was ich mit "Hirnwichse" bezeichnet habe.

Die Formen einer Kultur (zu denen das Ehrgefühl gehört) sind Ausdruck
unbewußten, dumpf empfundenen Seelentums.

Mag schon sein. Das hängt dann aber vllt. eher damit zusammen, daß (lt. Hirnforschung) ERST ein Standpunkt kommt und DANN (manchmal) erst ein passender rationaler Unterbau dazu gebastelt wird...

Nebenbei: Ideologien tragen, so wie sie von der Masse gelebt werden,
durchaus Ähnlichkeit zu Religion in sich. Sie werden geglaubt. Daher ist
eine innere Verwandtschaft von Ideologie (in der Zivilisation) und der
Religion (in der Kulturphase) anzunehmen.

Ja, sieh an. Daß es auch Unterschiede gibt, bestreite ich ja nicht.

Es zeigt sich auch, daß die vorherrschende Religion einer Kultur in dem
Maße an Bedeutung verliert, in dem Ideologien an Bedeutung gewinnen. In
der Zivilisation können daher auch andere Religionen sich eines
zugrundegehenden Kulturkreises bemächtigen, wie das Christentum des
kaiserlichen Roms und der Islam im heutigen Abendlande.

Offensichtlich ja nicht bloß in der Zivilisationsphase - denn der Bolschewismus im feudalistischen Rußland spricht schon dagegen. Daß "kein echter Russe" Bolschewis gewesen wäre, wie BB meint, ist natürlich eine äußerst unglaubwürdige Schutzbehauptung. :-D

Gruß, DvB

caesar bei spengler

detlef, Donnerstag, 20.05.2010, 11:33 vor 5330 Tagen @ DvB (7401 Aufrufe)

Moin Taurec!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!


Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?


BB (und ich) sind große Anhänger Oswald Spenglers.
Der hat...


Bin ich ja auch - und bisher hat anscheinend niemand auch nur versucht,
Spenglers Aussagen im Kern zu widersprechen. Bloß sieht das in
Einzelheiten dann doch wieder ganz anders aus und hat sich Spengler an
widersprüchlichen Details auch nicht weiter gestört.

Soweit ich es verstanden habe, ist der Cäsarismus doch der Vertreter der
Kultur/des Blutes und eben gerade NICHT der Zivilisation.


moin,

ich empfehle dir, dich (zumindest) noch einmal mit Spenglers hauptwerk zu befassen.

danach duerfte auch die diskussion ueber einige andere punkte leichter verlaufen.

gruss,detlef

--
man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.

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Dogma und Ehre

BBouvier, Donnerstag, 20.05.2010, 13:27 vor 5330 Tagen @ DvB (7499 Aufrufe)

»... der

Bolschewismus im feudalistischen Rußland spricht schon dagegen. Daß "kein
echter Russe" Bolschewis gewesen wäre, wie BB meint, ist natürlich eine
äußerst unglaubwürdige Schutzbehauptung. :-D

Gruß, DvB

Hallo, DvB!

"Russen" - nicht ein jüdischer Intellektueller, der 1913 in Petersburg lebt, -
nicht ein Krimineller, der die Gunst der Stunde nutzt,
sich 1919 den Mordbuben des NKWD anzuschliessen,
um ungestraft Massenmorde begehen zu können,
sind wahrlich nie je "Kommunisten" gewesen.

Genau so wenig, wie ein spätmittelalterlicher "christlicher" Bauer,
der verzückt nach in Rennes zur dort zur Schau gestellen (verschrumpelten)
Vorhaut Jesu pilgert, auf dass die Krätze von seinem Sohn abfiele.
Und auch all die Mönche damals nicht, die sich ihre Rücken blutig
geisseln und vor lauter christlicher "Frömmigkeit"
in einen Orden eintraten, der ihnen zeitlebens das Sprechen untersagt.
Und heute auch kein Neger oder Südamerikaner, der verchristlichte,
magische Kulte exerziert.
Und sein Auto mit Wasser aus Lourdes besprengt.
Beim "Christentum" handelt es sich um ein intellektuelles Dogma,
- entstanden in der römischen Epoche deren Zivilisation (!) -
Jesus sei ein Lamm, sei der Sohn Gottes, sei leibhaftig
in den Himmel aufgestiegen, und Beitrag zahlende Mitglieder der
christlichen Kiche kämen nicht in die Hölle,
weil wir" (die Menschen) Jesus ermordet hätten.

Und diese "reine Lehre" ist etwas radikal anderes, als
Pilgerfahrten mit Erbsen in den Schuhen zum Grab
des Heiligen Jakobs von Campostella zwecks
Aufnahme in den Himmel oder Erfüllung der Bitte
einer reichen Heirat wegen.
Und insofern ist der "fromme" Durchschnittsmensch
damals genau so wenig "Christ" gewesen, wie ein Russe
1927 oder 1988 jemals "Kommunist".
Sondern beide haben sich gruppendynamisch nur der
jeweils herrschneden Macht unterworfen.
Und sich rein äusserlich angepasst.
Ihr Lebensgefühl blieb von dergleichen
intellektuellem Überbau jedoch völlig unberührt!


Und, was "Ehrgefühl" betrifft, so handelt es sich dabei um eine
seelisch-angeborene Haltung lebendigen Instinktes,
das rein unbewusst und reflexartig schierem "Überleben" dient.
Das sich eher am vorgelebten Beispiel ausrichtet und nicht ex Kathedra
aus Büchern gelehrt werden kann.
Und zeigt sich rudimentär bereits bei frei lebenden Rindern,
die - bei Anwesenheit von Raubtieren -
nicht die Flucht ergreifen, sondern zusammenhalten und einen
wehrhaften Kreis bilden, um die Jungtiere mittig zu schützen.
Und bei Murmeltieren, wo Dasjenige, das die Anderen vor dem Raubvogel
laut pfeifend instinktiv warnt
- und sich dabei weit sichtbar hoch reckt und exponiert,
statt sich im Loch rasch zu decken - sein Leben
für die Sippe in die Schanze schlägt.

Wer in einer Krisensituation auch nur einen Moment
zögern muss "nachzudenken, was denn wohl "richtig" sei,
der hat es bereits nicht, das "Ehrgefühl".

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

...

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 23:42 vor 5329 Tagen @ BBouvier (7244 Aufrufe)

Moin BB!

Natürlich richten sich die Untertanen eben unter der jeweiligen obrigkeit irgendwie ein. Das letzte Rädchen im Getriebe ist natürlich nicht ansatzweise so sehr Kommunist wie der Oberkommunist. - Aber was ist damit schon ausgesagt?

Du kannst doch nicht ernstlich altruistische Instinkte als Ehre identifizieren?! Aus altruistischen Gründen lassen sich auch Opportunismus und Fähnleins im Winde sich rechtfertigen!

Gruß, DvB

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Augustus

BBouvier, Mittwoch, 19.05.2010, 00:10 vor 5331 Tagen @ DvB (7443 Aufrufe)

Moin BB!

Cäsar war Politiker der römischen Epoche der Zivilisation!


Sicher? Ab wann zählst Du diese Epoche denn?

Hallo, DvB!

Lange bereits vor Marius und Sulla.
Denn das war deren Bürgerkrieg NSDAP <=> Kommunisten.
Und der Auftakt zum allgemeinen Kollaps der Republik.
Was soeben vor uns liegt.
Und dann kam schon ein Augustus
als erster der Cäsaren.
Und bei uns kommt nun ein "Augustus".

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Ideologie - Begriffsklärung

RichardS, Dienstag, 18.05.2010, 13:52 vor 5332 Tagen @ DvB (7510 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Dienstag, 18.05.2010, 13:58

Moin und Servus

DvB operiert mit einem anderen Ideologiebegriff als BB und detlef. Und überdies mit einem, der ungebräuchlich ist. Schon darum könnte hier die Diskussion ewig so und unbefriedigend weitergehen.

Was DvB unter "Ideologie" versteht, wird in Argumenten wie z.B. diesem deutlich:

"Grrr. Sich kloppen oder überleben wollen, sind auch Zielvorstellungen und damit Ideologien. Dir gefällt doch bloß das Wort nicht, weil es inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt!"

Dagegen ist zu sagen: Nicht jede Zielvorstellung ist schon eine Ideologie. Oder anders gesagt: In dem Fall wäre auch mein Gedanke "Ich will heute baden" schon eine Ideologie, bloß weil ich hier ein Ziel mir ausdenke. Selbst wenn ich eine Begründung für dieses Ziel mir ausdenke ("Ich will heute baden, weil ich mir etwas Gutes tun will"), ist das noch keine Ideologie (jedenfalls nach allgemeinem Sprachgebrauch, der durchaus unterschiedliche Bedeutungen aufweist!). Auch der Verbrecher, der einen anderen ausraubt oder ermordet (mit oder ohne Angabe einer Begründung), hat zwar zweifellos ein Ziel, das er in die Tat umsetzt - aber er ist damit eben noch lange kein Ideologe; selbst wenn es es sich um eine Verbrecherbande handelt, die ihren Plan gemeinsam ausheckt und logistisch und anderweitig ausklügelt, handelt es sich bei all diesen Planungsinhalten, Diskussionen um Vorgehensweise und Verteilung der Beute um keine Ideologien.

Der Begriff "Ideologie" wäre wertlos, wenn er keinen eigenständigen Inhalt hätte. Wenn er zusammenfiele mit einem anderen Bedeutungsinhalt wie "Zielvorstellung". Oder gar mit einer noch allgemeineren Bedeutung, nämlich der, überhaupt ein Gedanke zu sein, etwas "Gedachtes" zu sein.

Auf detlef antwortet DvB einmal:

"Sowas könnte ich als instinktives Verhalten durchgehen lassen. Das wäre dann (!!!) keine Ideologie, richtig."
Und:
"Lebensweisen ohne Zielvorstellungen gibts vielleicht heute oder in spätrömischer Zeit (und bei Tieren, die eben bloß instinktiv (!!!) handeln). Nach England übersetzen, Heere aufstellen usw. - das ist ein ganz schöner logistischer Aufwand, ohne Zielvorstellungen nicht machbar."

Und auf BBs Bemerkung "'Ideologie' ist etwas abstrakt sich "Gedachtes" (keine glückliche Formulierung, aber BB wollte, verstehe ich ihn richtig, "Ideologie" mit diesen Worten nicht auf den Begriff bringen, sondern kenntlich machen, dass Ideologien immer ein ganzes Theoriegebäude sind, mehr oder weniger kunstvoll errichtet), antwortete DvB:

"Zielvorstellungen sind immer - mehr oder weniger - "gedacht"; daher ja auch der von "Idee" her abgeleitete Wortstamm. Und zwischen "abstrakt" und "konkret" gibts aber unzählige Zwischenstufen. Wo willst Du denn da eine wirklich sinnvolle Grenze ziehen? Und um allein diese Frage nicht schon als gerade so ein Abstraktum zu qualifizieren: Überlege Dir doch bloß mal, welchen Rattenschwanz an abstrakten Überlegungen Du anstellen mußt, um die Qualität von Schauungen zu untersuchen - und auf wieviel "abstrakter Ideologie" darum nachher die resultierenden Handlungen beruhen!"

Wenn jede Idee, wenn alles "Gedachte", wenn jede einzelne, bloße, einfache Überlegung bereits Ideologie wäre, dann wäre tatsächlich auch all das Ideologie, was ich nun aufzähle: meine Überlegunen, ob ich dieses hier schreibe oder doch lieber darauf verzichte, meine Vorstellung, mir nicht alles gefallen zu lassen, meine Überlegungen, diese Vorstellung, wenn nötig, auch in die Tat umzusetzen, sowie meine Träume von einem unbehelligten Leben (auch das sind ja Gedanken, Wünsche, 'schöne' Ideen) usw.

Der Begriff "Ideologie" beinhaltet neben dem Wortstamm "Idee" eben auch das Anhängsel "logie"! Ideo-logie. Das ist der kleine, feine Unterschied.

Nicht dass Wikipedia immer alles auf den Punkt bringen würde, aber es bietet doch oft Anhaltspunkte für weiteres Nachdenken.

Zu "Ideologie" steht da (http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie):

"Der Ausdruck Ideologie (griechisch &#7984;&#948;&#949;&#959;&#955;&#959;&#947;&#943;&#945; – Lehre von der Idee bzw. Vorstellung, von gr. &#7984;&#948;&#941;&#945; (idea), Erscheinung, und &#955;&#972;&#947;&#959;&#962; (logos), Lehre) hat zwei grundsätzlich verschiedene Bedeutungen:

Als wertfreier Begriff ist Ideologie „die allen politischen Bewegungen, Interessengruppen, Parteien, aber auch Konzepten immanente“ Summe der jeweiligen Zielvorstellungen (siehe Politische Ideologie).
Der insbesondere von Karl Marx geprägte Ideologiebegriff betrachtet Ideologie als „Gebäude, das zur Verschleierung und damit zur Rechtfertigung der eigentlichen Machtverhältnisse dient“; Marx spricht auch von "Überbau".
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Ideologie ein System von Ideen, Vorstellungen, Werturteilen und Begriffen und kann synonym zu „Weltanschauung“ Verwendung finden."

Es stimmt also, dass es unterschiedliche Ideologiebegriffe gibt, ihnen allen gemeinsam aber ist, dass sie immer etwas meinen, was wesentlich mehr ist als irgendein Ziel oder gar ein bloßer Gedanke oder auch eine bloße Aneinanderreihung irgendwelcher Gedanken, die Menschen haben können. Der wesentliche, qualitative Unterschied wird schon deutlich in Stichworten wie "Summe...", ";(Gedanken-)Gebäude", "System von...". Sehr deutlich aber in der Herleitung aus dem Griechischen: "Lehre (!) von der Idee bzw. Vorstellung", "Lehre (!)" von der "Erscheinung". Hier geht es um die Behauptung einer (wissenschaftlichen) Objektivität hinsichtlich der Sichtweisen über das sog. Reale, also Gott und die Welt und was es sonst noch geben mag. (Während im Marxismus "Ideologie" für falsche, interessegeleitete Theoriekonstrukte / Welterklärungen steht.) Der Begriff "Weltanschauung", der im obigen Zitat zum Schluss als Synonym angeboten wird, sollte den Unterschied zu irgendetwas bloß Gedachtem oder Bezwecktem aber auch ganz gut deutlich machen: Natürlich ist eine Weltanschauung auch was "Gedachtes" (und geht mit Zwecksetzungen gewöhnlich einher), aber eine Weltanschauung ist halt doch mehr als eine bloße Behauptung wie z.B. "Die Sonne ist gelb" oder "Ich bin stärker als du, darum verkloppe ich dich und nehm dir auch noch deine Lederjacke ab" (für Lederjacke lässt sich auch Gold, kirchliche, fürstliche Besitztümer, Frauen, Kinder, Viehherden usw. einsetzen). Andrerseits ist klar, dass Zwecke einzelner wie ganzer Machtverbände und die Durchführung dieser Zwecksetzungen mit einer Weltanschauung (Ideologie) einhergehen können (schon aus Effizienzgründen, auch erhalten bestimmte kollektive Interessen ihre Macht und Wucht erst durch eine entsprechende, Leute zusammenschweißende wie sich selbst überhöhende und dann nach außen aggressiv eingesetzte Ideolgie), wie z.B. (mir jetzt total aus den Fingern gesogen): "Die internationalen Finanzspekulanten sind die Verursacher unserer Finanz-, Wirtschafts- und Staatskrisen, sind die Speerspitze des blutsaugenden, die arbeitenden Klassen ausbeutenden Kapitalismus, sind verantwortungslose Verbrecher an von 'uns allen' mühsam Erarbeitetem und gehören (alternativ) schärfer besteuert / reglementiert/ enteignet / umerzogen / erschossen / in die nationale, politische Verantwortung genommen."

Gruß
Richard

Weltanschauung

DvB, Dienstag, 18.05.2010, 22:22 vor 5331 Tagen @ RichardS (7480 Aufrufe)

Moin Richard!

Du hast die Sache sehr gut analysiert. Ich stimme Dir da zu: ein purer Gedanke reicht nicht. Also reden wir von Weltanschauung. Dann behaupte ich aber genauso weiter, daß es eine Frage der Weltanschauung ist, daß man sich kloppen will, daß man sich verteidigen/überleben will, daß man wie ein Bauer eben sein bäuerliches Leben leben will usw. (und scheißegal, ob oder in welchem Maße man nun tiefergehende Betrachtungen über diese seine Anschauungen anstellt - denn zumindest rudimentär sind Betrachtungen dazu sowieso immer vorhanden und bilden ein "System", eine "Lehre" - denn wer hat schon irgendeinen Gedanken, der nichts mit seinen sonstigen Gedanken zu tun hätte? - sowas gibt es unter Umständen vielleicht bei dem einen oder anderen autistischen Klapsmühleninsassen, aber normalerweise nicht), darum scheint es mir nicht nicht weiterführend.

DvB operiert mit einem anderen Ideologiebegriff als BB und detlef. Und
überdies mit einem, der ungebräuchlich ist. Schon darum könnte hier die
Diskussion ewig so und unbefriedigend weitergehen.

Was DvB unter "Ideologie" versteht, wird in Argumenten wie z.B. diesem
deutlich:

"Grrr. Sich kloppen oder überleben wollen, sind auch Zielvorstellungen
und damit Ideologien. Dir gefällt doch bloß das Wort nicht, weil es
inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt!"

Das mit der "Gebräuchlichkeit" ist immer so eine Sache... denn leider ist die Idiotie so überaus gebräuchlich. Und ich habe ja gerade mit diesem Kommentar klarstellen wollen, wieso ich die marxistisch-propagandistische Verwendungsversion ablehne. Denn wenn man Begriffsidiotien zum Kommunizieren verwendet, steckt man sehr schnell in so einem schizophrenen Weltbild fest.

Gruß, DvB

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"Weltanschauung"

BBouvier, Mittwoch, 19.05.2010, 00:22 vor 5331 Tagen @ DvB (7430 Aufrufe)

Dann behaupte ich aber genauso weiter,
daß es eine Frage der Weltanschauung ist,
daß man sich kloppen will,
daß man sich verteidigen/überleben will...

Hallo, DvB!

Derlei Behauptungen bleiben Dir natürlich unbenommen.

Jedoch haben nur Intellektuelle der Zivilisation
abstrakte "Weltanschauungen".
Und eine ganz dünne, geistig rege Oberschicht
mag dergleichen auch aus einem älteren Formenkreis
übernommen haben:
Wie z.B. die Denker des Abendlandes => das Christentum Roms.

Ein Däne fällt jedoch im 11. Jahrhundert
nicht in England ein:
"wegen seiner Weltanschauung"! :-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

"Frage der Weltanschauung"

RichardS, Mittwoch, 19.05.2010, 01:24 vor 5331 Tagen @ DvB (7571 Aufrufe)

Moin DvB!

Nur kurz, weil's mir nicht um Rechthaberei geht und es sich ab jetzt auch immer mehr von unseren Forenthema entfernt - aber Du an der Sache interessiert bist:

Dann behaupte ich aber genauso weiter, daß es eine Frage der Weltanschauung ist, daß man sich kloppen will, daß man sich verteidigen/überleben will, daß man wie ein Bauer eben sein bäuerliches Leben leben will usw. ... darum scheint es mir nicht nicht weiterführend.

Wer sich einfach kloppen will (im Kindergarten, auf dem Schulhof, auf dem Feuerwehrball, in "seinem" Revier in Berlin-Kreuzberg oder London), der gibt mit seinem in die Tat umgesetzten Willen noch keine Weltanschauung zu erkennen. So einer mag streitlustig sein, oder sich gegenüber seinem Kontrahenten oder seiner eigenen Clique als überlegen darstellen wollen, oder plötzlich "ganz einfach" Lust am Zuschlagen gehabt haben oder welches Motiv auch immer, und ohne Zweifel ist er damit auch immer mit irgendwelchen Gedanken durchtränkt, mal mit mehr oder weniger dumpfen, bierseligen, imponierwütigen, "gefrusteten" (wofür nicht nur Sozialpädagogen oft sehr viel Verständnis haben) oder sonst welchen. Zur "Weltanschauung" wächst das Ganze aber erst heran, wenn es einem gelingt, seiner Klopperei (oder der anderer) sowas wie eine ganze Theorie zur Seite zu stellen, die diesem Tun eine Art höhere Weihe gibt, eine Art Adelung, Berechtigung. Z.B. der Art: "Das Leben ist Kampf", "in unserer Gesellschaft herrscht das Gesetz des Dschungels", "die Bullen sind Schweine", "die Kameltreiber gehören...", "die Deutschen sind..." usw.

Um sich "verteidigen/überleben" zu wollen, dazu braucht's keine Weltanschauung. Das geht ganz einfach. Das gehört nämlich zur Natur des Menschen. Der Wille zur Existenz, zur Selbstbehauptung ist schon als unmittelbares Gefühl da, vor jeder weltanschaulichen Akrobatik. Wer z.B. zuckte nicht unwillkürlich (!) zurück bei einem drohenden Schlag, wiche aus oder hielte dagegen, und neben den vielen physischen Varianten gibt es jede Menge anderes, je nach Situation, Psychisches, Verbales, Juristisches... Natürlich kann man sich über dieses Thema auch weltanschaulich äußern, wie ich gerade. Aber wenn Du mich angreifen, bedrohen würdest, würde ich je nach meiner Einschätzung der Lage und Deiner Potenz mich wehren, ganz ohne ein Fitzelchen von Weltanschauung. - Allerdings kann man sogar eine Weltanschauung dahingehend basteln, dass man lieber auch noch die andere Backe hinhält. Das aber ist un-natürlich, un-menschlich, keine der unmittelbaren Empfindung entspringende Reaktion - sondern Ideologie pur, von sehr wenigen möglicherweise tatsächlich gegen sich selber brutal durchgesetzt, also gelebt, und nicht nur auf den Lippen getragen.

Auch beim Bauern und dessen Willen zum "bäuerlichen Leben" ist es nicht anders. Auch hierfür reicht die bloße Gefühlswelt, die Empfindung. Und darin liegt ja auch nichts Herabwürdigendes (gilt nicht auch die Liebe als eine schöne, wenn nicht die schönste menschliche Empfindung überhaupt?) Das Eingebundensein in die Natur, das Leben mit dieser, die Liebe zur und die Bindung an die Scholle, die Heimat - auch daraus lassen sich Weltanschauungen basteln (durchaus auch von Leuten, die selber gar keine Bauern sind), doch sind die keineswegs notwendiger Ausgangspunkt, die Ursache oder zwingende Begleiterscheinung bei Männern und Frauen, ihr Leben lang einen Hof mit Vieh oder Feldern zu bewirtschaften, den sie ererbt oder in den sie eingeheiratet haben. Ebenso wenig wie die, die mit ihrer Familientradition brechen und Elektriker oder Bankkaufmann werden, diese Entscheidung als Jugendliche aus weltanschaulichen Gründen getroffen haben müssen. Das geht in den meisten Fällen anders, eine Nummer kleiner.

Übrigens: Bei der "marxistische Sekundärbedeutung" gebe ich Dir Recht. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass heute der Begriff "Ideologie", wenn er überhaupt benutzt wird, mit etwas Negativem, Anrüchigem, Falschem verbunden wird, also ganz in der marxistischen Sprachregelung. Eigentlich reicht es schon zu sagen, "das ist doch pure Ideologie" - und das damit Belegte ist irgendwie schon widerlegt, in die Ecke gestellt.

Gruß
Richard

Bauernregeln

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 03:04 vor 5330 Tagen @ RichardS (7419 Aufrufe)

Moin Richard!

Hmmm. Aber das ist doch fließend. So ein Bauer hat seine Anschauungen. Seine Theorie besteht halt mehr oder weniger aus Bauernregeln. :-) Die höhere Weihe gibt ihm die Bestätigung durch die anderen Bauern. Ich sehe in dem Qualitätsunterschied im Abstraktionsniveau keinen prinzipiellen Unterschied.

Um sich "verteidigen/überleben" zu wollen, dazu braucht's keine
Weltanschauung. Das geht ganz einfach.

Wenns auch nur ne einfache braucht, brauchts nach meinem Verständnis dennoch immerhin eine. (Reflexe ändern daran nichts - die unterlaufen auch jeden noch so selbstverständlichen Gedanken, der keine Weltanschauung darstellt.) Darum hatte ich die Unterscheidung in abstrakt und authentisch vorgeschlagen.

Sicher, man kann immer alles irgendwie anders sehen. Ich versuche, das nur systematisch irgendwie sinnvoll einzuordnen. Die spenglersche Logik bei der Einteilung ist damit nicht kompatibel - aber bei der kommts doch bloß drauf an, etwas Bestimmtes aufzuzeigen und sie kümmert sich darum auch nicht um sowas aus dieser Perspektive Unwesentliches.

Gruß, DvB

kartoffel-ideologie

detlef, Donnerstag, 20.05.2010, 11:46 vor 5330 Tagen @ DvB (7438 Aufrufe)

Moin Richard!

Hmmm. Aber das ist doch fließend. So ein Bauer hat seine Anschauungen.
Seine Theorie besteht halt mehr oder weniger aus Bauernregeln. :-) Die
höhere Weihe gibt ihm die Bestätigung durch die anderen Bauern. Ich sehe
in dem Qualitätsunterschied im Abstraktionsniveau keinen prinzipiellen
Unterschied.

ich nehme an, dass du wenig verbindung mit dem traditionellen baeuerlichen milleu hast?

Um sich "verteidigen/überleben" zu wollen, dazu braucht's keine
Weltanschauung. Das geht ganz einfach.


Wenns auch nur ne einfache braucht, brauchts nach meinem Verständnis
dennoch immerhin eine. (Reflexe ändern daran nichts - die unterlaufen auch
jeden noch so selbstverständlichen Gedanken, der keine Weltanschauung
darstellt.) Darum hatte ich die Unterscheidung in abstrakt und authentisch
vorgeschlagen.


weltanschauung und ideologie sind aber immer noch zwei verschiedene paar schuh.
"einfache" weltanschauungen wachsen, werden vererbt und sind normalerweise fuer das individuum einfach "vorhanden".

ideologien sind immer mit einem "hoeheren" ziel kuenstlich erschaffen.

zum kartoffelpflanzen braucht man keine ideologie.
die braucht man erst, wenn man auf irgendeine weise an die kartoffeln der anderen herankommen will.


gruss,detlef

--
man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.

Kartoffelismus

DvB, Donnerstag, 20.05.2010, 23:59 vor 5329 Tagen @ detlef (7332 Aufrufe)

Moin detlef!

Hmmm. Aber das ist doch fließend. So ein Bauer hat seine Anschauungen.
Seine Theorie besteht halt mehr oder weniger aus Bauernregeln. :-) Die
höhere Weihe gibt ihm die Bestätigung durch die anderen Bauern. Ich

sehe

in dem Qualitätsunterschied im Abstraktionsniveau keinen prinzipiellen
Unterschied.


ich nehme an, dass du wenig verbindung mit dem traditionellen baeuerlichen
milleu hast?

Ich hab mal ein paar Jahre ne Dorfkneipe betrieben. Als wie "traditionell" Du das bäuerliche Milleu von heute durchgehen lassen willst, sei natürlich mal dahingestellt... Aber es wurden da teilweise schon sehr "robuste" Ansichten vertreten. :-)

weltanschauung und ideologie sind aber immer noch zwei verschiedene paar
schuh.

Nee. Nur wennst die marxistische Sekundärbedeutung gelten läßt!

"einfache" weltanschauungen wachsen, werden vererbt und sind normalerweise
fuer das individuum einfach "vorhanden".

Das war ja jahrhundertelang mit dem Christentum auch so.

zum kartoffelpflanzen braucht man keine ideologie.

Da kennst Du keine fanatischen Kartoffelpflanzer. :D

die braucht man erst, wenn man auf irgendeine weise an die kartoffeln der
anderen herankommen will.

Oder wenn man seine Kartoffeln gegen solche verteidigen will!

Gruß, DvB

Sehr gut pariert

Monsignore, Dienstag, 11.05.2010, 15:18 vor 5339 Tagen @ BBouvier (7810 Aufrufe)

Hallo BB,

ausgezeichnete Beantwortung der Frage, sehr lehrreich vor allem für Laien wie mich.

Nichtsdestoweniger bleibt ein Schönheitsfehler:

Aber das ist doch nicht der Kern der Sache!
=>
Russland ist nie jemals "kommunistisch" gewesen.
Sondern der Chef der KPDSU war nur ein russischer Zar in Zivil.
Und Lenins Leiche eine Staatsreliquie.

Dies heißt aufgrund der inhaltlichen Widersprüche trotzdem verkürzt:

Russland = Kommunismus

Wenn sich der russische Staat über einen zivilen Zaren in Rot definiert, dann handelt es sich doch in Summe um einen Roten Staat, oder nicht? Warum braucht es überhaupt eine Reliquie in dieser sehr pflegeaufwändigen Form? Die getrocknete katholische Variante hätte es doch auch getan...

Deine Definition des zivilen, unideologischen Zaren würde ich unterschreiben, läge statt des überzeugten Bahnbrechers der Weltrevolution, W.I. Lenin, dessen tumber und brutaler Amtsnachfolger Jossif Wissarionnowitsch Dschugaschwili, bei vielen bekannt auch unter dem Künstlerpseudonym "Stalin", in der roten Pyramide. Der hatte nämlich mit der kommunistischen Theorie kaum was am Hut, sondern nur so viel, wie sie zum Machterhalt zweckdienlich war.

Monsignore

Avatar

ebenfalls: chapeau!

BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 15:44 vor 5339 Tagen @ Monsignore (7839 Aufrufe)

Hallo BB,

ausgezeichnete Beantwortung der Frage, sehr lehrreich vor allem für Laien
wie mich.

Nichtsdestoweniger bleibt ein Schönheitsfehler:

Aber das ist doch nicht der Kern der Sache!
=>
Russland ist nie jemals "kommunistisch" gewesen.
Sondern der Chef der KPDSU war nur ein russischer Zar in Zivil.
Und Lenins Leiche eine Staatsreliquie.


Dies heißt aufgrund der inhaltlichen Widersprüche trotzdem verkürzt:

Russland = Kommunismus

Wenn sich der russische Staat über einen zivilen Zaren in Rot
definiert, dann handelt es sich doch in Summe um einen Roten
Staat
, oder nicht? Warum braucht es überhaupt eine Reliquie in
dieser sehr pflegeaufwändigen Form? Die getrocknete katholische Variante
hätte es doch auch getan...

Deine Definition des zivilen, unideologischen Zaren würde ich
unterschreiben, läge statt des überzeugten Bahnbrechers der
Weltrevolution, W.I. Lenin, dessen tumber und brutaler Amtsnachfolger
Jossif Wissarionnowitsch Dschugaschwili, bei vielen bekannt
auch unter dem Künstlerpseudonym "Stalin", in der roten Pyramide. Der
hatte nämlich mit der kommunistischen Theorie kaum was am Hut, sondern nur
so viel, wie sie zum Machterhalt zweckdienlich war.

Monsignore

Schwer zu sagen, Monsignore!...

Chruschtschow hat mit Stalin gebrochen.
Als Säulenheiliger hatte der wohl doch ein paar Millionen
massakrierter Russen zu viel am Stecken.

Weisst:
Obgleich Jedermann weiss, dass im Kölner Dom
nun wirklich nicht die Gebeine der Heilien Drei Könige
zur Schau gestellt werden, bricht "man" eben ungern
mit dem Volke lieb gewonnenen Reliquien.

Aber ich verstehe Dich schon sehr gut!
=>
So ganz sauber ist die Sache denn wohl doch nicht! :-)

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Reliquien

BBouvier, Dienstag, 11.05.2010, 17:33 vor 5339 Tagen @ Monsignore (7757 Aufrufe)

Warum braucht es überhaupt eine Reliquie
in dieser sehr pflegeaufwändigen Form?

Der "Westen", längst säkularisiert,
vermeint narzistisch, so dächten und fühlten
wohl alle Völker weltweit.
Beispiel:
Man entmachte die Negerhäuptlinge
und führe dort ex Kathedra lauter "Republiken" ein, -
und dann hätte man sogleich etwas, wie lauter
blühende Schweizen.

Und ist sich dabei nicht im klaren, dass
Stammesgesellschaften rudimentär (vor)-kulturell sind.
Während Republiken in die nachkulturelle Phase
der Zivilisation gehören.

Und Russland befindet sich eben noch tief
in seiner kulturellen Epoche.
Durchaus mit "Reliquien".
Und versteht daher den Westen nicht.
Und hasst ihn deswegen als völlg "fremd" aus ganzer
Seele.
Mit tiefer Inbrunst!

DAS ist der wahre Hintergund des Russischen Feldzuges.
Und sonst gar nichts.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Uljanow

DvB, Sonntag, 16.05.2010, 00:33 vor 5334 Tagen @ Monsignore (7557 Aufrufe)

Moin Monsignore!

Deine Definition des zivilen, unideologischen Zaren würde ich
unterschreiben, läge statt des überzeugten Bahnbrechers der
Weltrevolution, W.I. Lenin, dessen tumber und brutaler Amtsnachfolger
Jossif Wissarionnowitsch Dschugaschwili, bei vielen bekannt
auch unter dem Künstlerpseudonym "Stalin", in der roten Pyramide. Der
hatte nämlich mit der kommunistischen Theorie kaum was am Hut, sondern nur
so viel, wie sie zum Machterhalt zweckdienlich war.

Da verharmlost Du den Wladimir Iljitsch Uljanow ("Lenin") aber. Der hatte bloß nicht so viel Zeit, Leichenquote zu produzieren... Und Stalin ist auch nicht gerade aus 'Tumpheit' an die Macht gestolpert (sowas ist Knopp-Logik).

Gruß, DvB

Auch ein Sohn Israels wurde durch Josef einbalsamiert, 40 Tage lang

Theodor, Sonntag, 16.05.2010, 19:52 vor 5333 Tagen @ Monsignore (7770 Aufrufe)

Erkläre mir bitte einmal in sehr einfachen Worten, weshalb nach wie vor
Tag für Tag die Leiche Lenins in seinem Mausoleum am Roten Platz von
einem riesigen Stab von Balsamierern und Chemikern vor dem Zerfall bewahrt
wird?>

Lieber Monsignore,

Deine Frage hat in mir folgende Imaginationen induziert:

„Weltherrschaft“ heißt das Theaterstück, welches schon länger auf der Weltbühne gespielt wird, „Weltoktober“ ist hierbei nur eine Jahreszeit in einer überwiegend englischsprachigen Welt, in der logischerweise auch der Finanzier, Intendant und Regisseur englisch beherrschen muß.

„Sie hören gern, zum Schaden froh gewandt,
Gehorchen gern, weil Sie uns gern betrügen.
Sie stellen wie vom Himmel sich gesandt,
Und lispeln englisch, wenn sie lügen.“
(J.W.v. Goethe im Faust)

Die Komparsen hingegen dürfen deutsch, neuerdings auch russisch und chinesisch sprechen. Die Deuter- und Tritagonisten im spannungssteigernden, zweiten Akt, in der Szene der Weltrevolution wurden ehedem mit einem trotzigen Star vom Broadway und einer Mumie besetzt, die die sprichwörtliche Help(ing)hand in ihr Mausoleum überführte. Diese Tragödie findet im bevorstehenden dritten Vorhang ihre Fortsetzung und zugleich den Höhepunkt. Der Tragos, der Bock wurde und wird anstatt der Protagonisten geopfert. Ein untergeordneter Sohn erschlich sich mit dem Fell des Opfers tragischerweise den Segen und besiegte hiermit den Engelischen am Jabbock erneut, um Israel zu sein. Schon der in die ägyptischen Riten von Memphis eingeweihte Josef wollte den ersten Sieg durch die Einbalsamierung Jakobs unvergänglich machen. Doch wer mit Gott streitet und ringt, den überrascht die Peripetie.

Freundliche Grüsse:

Vom Theodor

Gedanken sind frei

Fred Feuerstein, Mittwoch, 12.05.2010, 08:51 vor 5338 Tagen @ BBouvier (7660 Aufrufe)

Jedoch ist m.E. der "Kommunismus" genau so tot,
wie jede beliebige andere dogmatische "Partei".
Gruss,
BB

Hallo BB,
Derzeit hast du Recht. Aber ohne Umsturz in Rußland und Rückkehr zum Kommunismus gibt es keinen russischen Feldzug in Europa (mir scheint nach wie vor der Ausdruck: "dritter Weltkrieg" passender, da weltweit von Kampfhandlungen berichtet wird!).
Der Auslöser ist auch benannt: Weltwirtschaftskrise, schwere Rezession/Depression mit Hungersnot, auch bedingt durch Mißernten)
Deine Gedanken kann ich demzufolge nicht nachvollziehen, und sind durch die Vielzahl an Hinweisen auf eine Rückkehr des Kommunismus (das hat nichts mit roten Fähnchen zu tun!) nicht quellenmäßig gedeckt. Ergo nur deine Gedanken.

mit freundlichen Grüßen
Fred

--
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)

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Gunst der Stunde

BBouvier, Mittwoch, 12.05.2010, 10:58 vor 5338 Tagen @ Fred Feuerstein (7743 Aufrufe)

Jedoch ist m.E. der "Kommunismus" genau so tot,
wie jede beliebige andere dogmatische "Partei".
Gruss,
BB


Hallo BB,
Derzeit hast du Recht. Aber ohne Umsturz in Rußland und
Rückkehr zum Kommunismus gibt es keinen russischen Feldzug in Europa (mir
scheint nach wie vor der Ausdruck: "dritter Weltkrieg" passender, da
weltweit von Kampfhandlungen berichtet wird!).
Der Auslöser ist auch benannt: Weltwirtschaftskrise, schwere
Rezession/Depression mit Hungersnot, auch bedingt durch Mißernten)
Deine Gedanken kann ich demzufolge nicht nachvollziehen, und sind durch
die Vielzahl an Hinweisen auf eine Rückkehr des Kommunismus (das hat
nichts mit roten Fähnchen zu tun!) nicht quellenmäßig gedeckt. Ergo nur
deine Gedanken.

mit freundlichen Grüßen
Fred

Hallo, Fred!

Ja.
Ich folge Dir da teilweise bis weitgehend.
Und setzte nur den Akzent ein wenig anders:
Durch die allgemeinen Wirren dann radikalisiert sich
das politische Klima.
Und zwar sowohl innen- als auch aussenpolitisch.
Was sich dann mit dem Neuaufleben links-extremer
politischer Grundzüge manifestiert.
"Rote" Regierungen haben wir dann nach den Schauungen
doch ebenfalls in:
- Italien
- Spanien
- Russland
- England
- Frankreich
- und wohl auch in der BRD (?)
- und sicherlich noch in vielen weiteren Ländern,
zu denen uns nur keine Schauungen vorliegen

Und dann kommt es zum Kriege.
Die eigentliche Ursache liegt, wie Du oben ausführst,
im allgemeinen Kollaps der Strukturen, in dem sich
sämtliche latent vorhandenen Spannungen dann innen-
und aussenpolitisch explosiv entladen.

Und dabei ist es m.E. völlig irrelevant,
welches Parteibuch der Chef der USA
oder der Russlands dann in der Jackentasche tragen mag.
=>
Russland nutzt die Gunst der Stunde.
Oder auch die USA>

Und das hat mit "Kommunismus" m.E. insofern überhaupt
nichts zu tun.
"Rot" ist Folge, nicht Ursache.
Es ist Bindeglied und Vehikel.
Und nicht Agens.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

BBs Sichtweise ...

Selly, Donnerstag, 13.05.2010, 01:33 vor 5337 Tagen @ BBouvier (7683 Aufrufe)

... hat er doch an anderer Stelle auch schon dargelegt und völlig verständlich.

Als Nachzügler komme ich mit einem Beitrag, der am Ergebnis auch nichts ändert. Jedoch wollte ich nur meinen Gefühlen Ausdruck verleihen.

Hier ist ... äh ... war eine Diskussion um der Diskussion Willen im Gange. Die Gutmütugkeit BBs ist wirklich erstaunlich. Also, das muss ich jetzt mal sagen. Gestern Abend wollte ich schon "STOP" rufen, so in etwa: "BB, lass` Dich da nicht reinziehen." Konnte mich nur mit Mühe bremsen, auch schon völlig vom Reinziehenlassen in meinem Alltag erschöpft.

Das bindet alles Energie und Kraft.

Und da fließt irgendwo soviel Öl in`s Meer - eine Riesenkatastrophe. Eine Tragödie.

Vertragt Euch.

Liebe Grüße,
Selly

Hochfinanz

DvB, Samstag, 15.05.2010, 22:02 vor 5334 Tagen @ Leo DeGard (7559 Aufrufe)

Mich würde interessieren, wieviele Teilnehmer dieses Forum mittlerweile
begriffen haben, dass das prophezeite Szenario nichts anderes ist, als das
Endprodukt der kommunistischen Langzeitstrategie, und dass die gegenwärtige
Krisensituation von der Hochfinanz zusammen mit ihren Moskauer Komplizen
vorsätzlich herbeigeführt wurde.

Moin, Leo DeGard!

Mich würde interessieren, wieso die Hochfinanz es drauf anlegen sollte, sich dabei ja selbst zu eliminieren.

Gruß, DvB

Bilderbuch-Absturz

Franz Liszt, Freitag, 07.05.2010, 13:22 vor 5343 Tagen @ Kiaril (8441 Aufrufe)

Hallo Kiaril,

bei Schauungen ist doch egal, WIE sie sich verwirklichen. Im Fernsehen sehe ich übrigens immer mehr Filme (oder sie fallen mir auf), in denen die Fehlinterpretationen vorgeführt werden (FlashForward, Stargate Atlantis u.a.).

Den Absturz sollte man sich aus der Nähe anschauen, nicht Gerippe mit Gerippe-Theorien vergleichen.

Der Fehler erfolgte in einem Wert, der nicht auf dem Parkett gehandelt wurde. Die Aktie brach um 40 Prozent ein. Erst das Einrechnen dieses Wertes führte zur Kettenreaktion. Der DOW setzte sich in Bewegung und die Verkausprogramme sprachen nach und nach an.

Da niemand zu diesem Zeitpunkt den Überblick hatte, nahm die Kurve ihren schönen parabelförmigen Verlauf, solange, bis der Fehler erkannt wurde.

Nichts geheimnisvolles.

Gruß franz_liszt

Avatar

blinde Post hoch 3

BBouvier, Freitag, 07.05.2010, 00:42 vor 5343 Tagen @ Monsignore (8770 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 07.05.2010, 00:59

- Irlmaier hat lt. dem Astrologen Hr. Dr. Robert Müntefering die Aussage getätigt: "An einem Tag (!, nicht mehrere Wochen oder gar Jahre)im Frühjahr wird das Gold durch die Decke gehen! Das ist der Zusammenbruch der Goldpreisdrückung und das Eintreten des von W. Eichelburg genannten Szenarios von 50.000 Dollar pro Unze auf einen Schlag!

Hallo, Monsignore!

Am Montag werden wir wissen,
ob dann die gesamte Weltwirtschaft
schlagartig kollabiert.
Nach einem weltweiten Erdbeben.
Nach Nostradamus definitiv ein geologisches "Beben".
(IX/83: "Die Luft, Himmel und Erde verdunkelt...
X/67: "Es fällt dann Hagel, viel grösser als ein Ei)

Zu obigem:
Ach! - Du meine Güte!!

Das verhält sich folgendermassen:
"Tischler" hatte vor einigen Jahren mal zum "Zellertaler"
gesagt, lt. Nostradamus stürze das "Theater" ja
einst an einem 10.Mai zusammen.
Und dann stiege vielleicht wohl auch der Goldpreis?>

Worauf der Zellertaler verbreitete,
der Seher Tischler habe behauptet, in jenem Frühjahr
explodiere der Goldpreis!

Und nun behauptet also bereits der Astrologe Müntefering,
es handele sich dabei um eine Aussage Irlmaiers!!
(und habe damit so etwas, wie ein Qualitätssiegel)

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Der Euro scheint auf der Kippe

Kiaril, Sonntag, 09.05.2010, 21:44 vor 5340 Tagen @ Monsignore (8215 Aufrufe)

http://www.ftd.de/politik/europa/:sorge-um-gemeinschaftswaehrung-merkel-ruft-minister-zu-euro-krisensitzung-zusammen/50112181.html


So ernste Worte in der FTD>

Das hört sich an als tobe eine Horde tollwütiger Wölfe im geschlossenen Hühnerstall.

Meines Erachtens kann es jetzt über Nacht gehen. Die Fragilität des ganzen Finanzsystems ist in den letzten Wochen fast jedem offenbar geworden.
Es fällt auch auf, dass die Häufigkeit ernstzunehmender Situationen in den letzten Monaten immer weiter zunimmt.

Wieviele Einschläge können wir noch verkraften bis wir einen Volltreffer erleiden?

Es ist nicht mehr die Frage des ob, sondern des wann!!!

Die aktuelle Situation der physischen Goldhändler:

Kiaril, Sonntag, 09.05.2010, 21:59 vor 5340 Tagen @ Monsignore (8313 Aufrufe)

anbei ein aktueller Schnappschuss der aktuellen Preisliste von Westgold:

http://www.westgold.de/html/prizeList.php


Wie kommentierte Ziehmann in seiner Kolummne letztens:

Die Leute hätten methodisch falsch, aber aus dem Bauch heraus richtig reagiert Gold zu kaufen.

So eine Kaufpanik über zwei, drei Tage beim "kleinen Mann" ist aussergewöhnlich. Aus dem Bauch heraus spüren viele mehr was droht. DAS kann man nicht ignorieren, was auch immer (pseudo)intelektuelle Schwätzer von sich geben.

Diese Stimmung sollte gerade in diesem Board bitte wahrgenommen werden. DAS ist nicht normal, und liegt bestimmt nicht an Seiten wie hartgeld.com. Die predigen schon seit Jahren den Untergang....

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