Szenario-Roulette (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Mittwoch, 23.11.2011, 20:49 vor 4559 Tagen (2648 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Mittwoch, 23.11.2011, 21:11

Hallo, zusammen,

es gibt eine breite Erwartungs-Spannweite zwischen

1) langsam-lähmendem Niedergang ala DDR über Jahrzehnte, NWO-Orwellstaat und Auszehrung, vielleicht Besatzung, Verarmung, kurzes Durchmarsch-Ereignis,

und dem Maximum-Gegenstück

2) Kälteeinfall, Atmosphären-Verseuchung, Meteoriteneinschlag-globale Flutwelle, Flut-bis-zu-den-dt. Mittelgebirgen, Stand Rückfall auf 1800, was angesichts defekter Hafenanlagen und Vollzerrüttung des Zahlungssystem konsequent wäre.

3) Interessanterweise gibt es keine Erwartung, alles würde noch besser.

Ich komme immer mehr zur Erkenntnis, daß es nicht reicht, gemäß Walter Eichelburg von Hartgeld.com, ungefähr richtig zu liegen, nein, man muß wohl alles auf eine Karte setzen, wie detlef, oder Bär, und dann die Entwicklung schicksalsergeben abwarten. Und die Konsequenzen daraus tragen. Auch, wenn es nicht kommt. Ich selbst habe noch Schwierigkeiten, das Vollkrass-Einschlags-Szenario zu akzeptieren, und vermute derzeit eher die DDR-Variante.

Ich komme auf diesen Gedanken, weil ich zur Zeit einen technischen Ausbildungskurs besuche. Schon kürzlich scheiterte ich an dem simplen Wechseln eines Anlassers (es war nicht dranzukommen ohne Übung und/oder Spezialwerkzeug). Am Auto ist fast keine Elektronik.
Der Ausbilder erzählte von seinen Erfahrungen in Entwicklungs- oder Embargoländern, die Sachen (Hydraulikpumpen) reparieren mußten, die hier einfach fortgeworfen und ausgetauscht werden, evtl. auch nur auf Verdacht, der Kunde zahlt es ja. Nur, was, wenn es keinen Nachschub mehr gibt ? Die Fachkenntnis, die Kompetenz zu reparieren, ist verloren gegangen, während in Indien sogar Motor-Einspritzpumpen auf der Straße unter bloßem Himmel hingedingst werden, und dann tatsächlich weiterlaufen, analog den Khyberpass-Virtuosen. Wer schafft das in Oberursel ?

Und an unserem Heimat-Ort ? Da scheitern selbst Meister an der Komplexität gegenwärtiger Dinge. Das geht im Ernstfall voll in die Hose. Und Indien wird leichter durchkommen als Duisburg - pardon, die liegen ja sicher im Überschwemmungsgebiet - leichter als Filderstadt.

Will man ausreichend positioniert sein, muß man alles auf eine Karte setzen, und das gewählte Szenario muß ungefähr hinkommen und eintreffen, sonst hat man in den Sand gesetzt, Kompromisse, Pläne A, neben B und C, scheinen mir kaum noch möglich.

Klar, daß man dann wirklich alle Quellen der Entscheidungsfindung sauber geprüft haben will, um keinem Schmarrn aufzusitzen, und in die falsche Richtung zu laufen. Ich kenne durchaus Fälle, die fernab hiesiger Erwartungen immer alles auf AUFWÄRTS setzten, und bisher damit perfekt gefahren sind. Denn unser Szenario in Richtung Abwärts ist noch immer nicht so eingetroffen, wie es zu erwarten wäre.

Falsche Zeiteinschätzung macht alles zunichte. Selbst wenn man mit der Grundannahme 100%ig richtig lag (siehe Pleitefall Friedrich Tiggemann). Stimmt die Zeiterwartung nicht, schmeißt man das Geld für Notvorräte buchstäblich auf den Kompost, ohne es beliebig nachverdienen zu können. Mehrmals, bis nichts mehr verfügbar ist. Und dann grüßt Herr Mörfie mit seinem Gesetz...... :-(

Beste Grüße vom Baldur

Hallo

Baldur, Mittwoch, 23.11.2011, 23:42 vor 4559 Tagen @ basey (2249 Aufrufe)

Hallo, Basey, altes Urgestein,

schön, wieder von Dir zu hören, ich habe Dich vermißt.

Das Problem ist, für die breite Masse, auch für mich von 6.00 - 22.00 Uhr, läuft immer alles wie immer, es ist jeder Tag Murmeltiertag / Groundhog-day, man läuft im Hamsterrad, aber zu der Situation vor einem, vor zwei, vor vier oder vor sechs, vor zehn, vor zwanzig Jahren ist kein Unterschied. Es knackt stärker im Mitteilungsgebälk des Internets, aber in den Zimmern der eigenen Wahrnehmung (wenn man selbst kein Seher ist) hat sich seither nichts verändert, außer, daß die Zeit verstrichen und man älter geworden ist.

Real gibts noch immer Geld von der Bank, die Läden sind voll.

Daß es teurer geworden ist, nun ja....die Börse hält sich noch immer, und die Edelmetalle liefen gut, aber gingen nicht zur Decke....man nimmt die (berechtigten!) Warnungen nicht mehr ernst, wie eine Feuerwehrübung, die zum 73. mal hintereinander ohne Ernstfall abgehalten wird. Wäre da nur nicht dieses dumpfe Gefühl im Bauch, daß es bald kräftig rummst....

Wie siehst Du die Lage aktuell ?

Beste Grüße vom Baldur

sieh an, es bewegt sich, also lebt es noch!

detlef, Donnerstag, 24.11.2011, 13:35 vor 4558 Tagen @ basey (2189 Aufrufe)

so, so, dich gibts noch!

hast inzwischen auch ein boot ausgeruestet?

gruss,detlef

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Aktuell?

basey, Samstag, 26.11.2011, 01:52 vor 4556 Tagen @ Baldur (1980 Aufrufe)

Wie siehst Du die Lage aktuell ?

Bin froh das ich ende 2006 noch 3 jahre jobben ging als anlagenbauingenieur damals um ein schoener brocken bargeld in silber und munition zu investieren! (Hab euch damals auch im ZF erklaert)

Auf'n bunker hab ich noch'n halben meter erde geschmissen (und von innen weiter verstaerkt)... -wie ich hier schon mal erwaehnte, ich "sah" ende 2008 mehrere pilzwolken... und nicht nur im TV serie "Jericho"! Nur, ich weiss nicht wo und wann es los geht... - jetzt koennen wir jeden tag fast mit sowas rechnen.

Wenn's uns irgendwann erwischt, hat man nur stunden fuer strahlungsschutz zu sorgen. Bin auch anfang dieses jahr mit die US Army zusammen in eine Nuclear Crisis Management seminar gewesen... -aua aua, ich kannte mehr von den thema als alter zivilschutzler vom kalten krieg dann die juengeren militaer leuten da. Jetzt bin ich eingeladen worden nach Albuquerque NM um die naechste stufe mitzumachen.

lg vom bunker... - Basey

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"Man kann sich nicht für eine Krise vorbereiten, wenn man mittendrin steckt"

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Lustige Seefahrten...

basey, Samstag, 26.11.2011, 02:21 vor 4556 Tagen @ detlef (1993 Aufrufe)

so, so, dich gibts noch!

hast inzwischen auch ein boot ausgeruestet?

gruss,detlef

Hallo Detlef !

Ausser meine 12m segeljolle mit diesel, noch nichts...

Ich such noch ein alten propan hochdruck lagertank oder lieferlaster so 2.5 m durchmesser x 14 m lang... -fast ein fertiger, tsunami-teuchtiger "U-boot" rumpf...
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Da tut sich was seit sommer in die Kanaren... macht mich nervoes... hab hier ein fluchtfahrzeug bereit falls ich die kueste hier schnell verlassen muss. 30 km entfernt gibts paar berge die so 800m hoch sind, hab schon ne aufklaerungs und uebeungs fahrt dahin gemacht.

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'96 Ford Rettungswagen, 7.3 turbodiesel, 2 kojen, kueche, campingklo.
4.5kw lichtmaschine, stromumwandler, amatuerfunk geraete, vorraete und waffen.
(Ich war mal vor 38 jahre notrettungs sani, was soll man sonnst erwarten? ;-) )

Rote lichter und sirene funzen noch, beschleunigt die fahrt ans ziel :-D

lg... - Basey

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"Man kann sich nicht für eine Krise vorbereiten, wenn man mittendrin steckt"

An Basey und Mitleser

Down Under, Samstag, 26.11.2011, 11:05 vor 4556 Tagen @ basey (2143 Aufrufe)

Hallo Basey,
ich habe frueher oefter etwas von Dir gelesen, als ich noch lediglich Mitleser war. Gruesse mir die White Sands Missile Range, wenn du nach Albuqurque kommst. Von dort ging die unheilbringende Produktion ja wohl aus ('now we're all sons of bitches' sprach der Testleiter zum Oppenheimer).
Ich war selbst fuer ein Jahr in den Staaten gewesen, in der Naehe von Colorado Springs (CO). Dabei war ich natuerlich kurz in der 'Air Academy', und ausserdem habe ich auch White Sands (NM) besucht, ein Freund war damals Captain bei der Military Police dort. Wir haben auch ne Schiessuebung gemacht in White Sands und Marshmallows gegrillt mit seinen Soehnen. Good times...
Das ist ne Weile her, und inzwischen hat es mich nach Neuseeland verschlagen. Was haeltst Du davon, in Bezug auf das Kommende? Ich hatte die Frage schon mal ans Forum gestellt und auch ganz gute Antworten bekommen, aber ich wollte bei dieser Gelegenheit mal Dich persoenlich fragen, und natuerlich auch wieder das Forum als Ganzes. Ich wohne hier in der flachen Grosstadt.
Du scheinst ja relativ weit im Norden zu wohnen (viel Schnee), und auch ein wenig zurueckgezogen auf dem Land. Nette Vorbereitung, Deine Konstruktion... Wahrscheinlich eine gute Idee.
Beste Gruesse von Down Under

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"On the Beach" - 1959

basey, Sonntag, 27.11.2011, 01:21 vor 4555 Tagen @ Down Under (2033 Aufrufe)
bearbeitet von basey, Sonntag, 27.11.2011, 01:35

...inzwischen hat es mich nach Neuseeland verschlagen. Was haeltst Du davon, in Bezug auf das Kommende? Ich hatte die Frage schon mal ans Forum gestellt und auch ganz gute Antworten bekommen, aber ich wollte bei dieser Gelegenheit mal Dich persoenlich fragen, und natuerlich auch wieder das Forum als Ganzes. Ich wohne hier in der flachen Grosstadt....
...Beste Gruesse von Down Under

Zufall das du mich fragst... Australien und Neu Zealand waren die letzten die was vom globalem atomkrieg abgekriegt hatten in den film von 1959. (Southern Hemisphere) ...alles wissenschaftlich nachweisbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_letzte_Ufer
"Als das Ende naht und die ersten Menschen krank werden, gibt der Staat Suizid-Tabletten an die Bevölkerung aus. Es bilden sich lange Menschenschlangen vor den Ausgabestellen."
http://www.youtube.com/watch?v=kc7y8xs6QXw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=upg2eqNbF3w

Ich kann mir noch erinnern wie schockiert meine eltern waren. Ich war damals 12 und der film hat mich sehr bedrueckt... "warum dann weiter machen?". Meine schul zeugnisse gingen im keller, ich interessierte mich fuer nichs mehr.

Mein vater arbeitete fuer die Atomic Energy Commission durch Union Carbide Nuclear Co. damals als anlagenbauingenieur in die Uran erzaufbereitung und bereicherung... "yellow cake" produzenten. Er wusste viel von atomkrieg, strahlungen und die folgen. Gleich nach den film bauten wir unser keller aus als atombunker wie so viele andere damals im kalten krieg.

Komisch... und erstaunlich prophetisch... -der causus belli im buch war verursacht durch ein angriff Israels auf ein Islamischer staat, wenn ich mich nicht irre war es Iran oder Iraq!

- Basey

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"Man kann sich nicht für eine Krise vorbereiten, wenn man mittendrin steckt"

On the Beach

Down Under, Sonntag, 27.11.2011, 06:40 vor 4555 Tagen @ basey (1938 Aufrufe)

Hallo Basey,
Was fuer ein Zufall, dass Du 'On the Beach' ansprichst. Genau in dem Jahr, wo ich in den Staaten war, habe ich dieses Buch von Shute gelesen. Meine Reaktion war aehnlich Deiner. Ich kann mich noch erinnern, wie ich das Buch auf die besagte Ferien-Autofahrt von Colorado nach New Mexico mitgenommen habe, weil ich noch nicht ganz durch damit war. Wir hatten es fuer den High School-Kurs 'College-bound English' lesen sollen.
Ich kann nur hoffen und beten, dass ein solches Szenario ausbleibt. Aber wie hier im Forum schon oft diskutiert - mit der derzeitigen Krise erhoeht sich allmaehlich die Wahrscheinlichkeit, dass 'es kracht', wie und wann auch immer.
Sicherlich ist man 'hier unten' grundsaetzlich ein wenig sicherer aufgehoben, was das 'On the Beach'-Szenario betrifft. Allerdings gibt es hier in Neuseeland einen Supervulkan (Taupo), der bei seinem Ausbruch mit Staerke 8 vor ca. 2000 Jahren wohl fuer eine gewisse Finsternis sogar auf der Nordhalbkugel. Der Vulkan ist so maechtig, dass er keinen Kegel aufgebaut hat, sondern diesen Kegel bei seinen Ausbruechen regelmaessig wegsprengt, so dass ein See entstanden ist (Lake Taupo). Ausserdem liegt Neuseeland am 'Ring of Fire', und wir hatten in den letzten paar Monaten gleich zwei schwere Erdbeben mit Toten, und zwar ausgerechnet in 'Christchurch'.
Bei einem Tsunami-Szenario oder genereller Erhoehung des Meeresspiegels saehe Neuseeland ebenfalls ziemlich schlecht aus. Ich wohne hier, wie gesagt, in der flachen Grosstadt. Ich muesste mir mal eine topografische Karte der Nordinsel besorgen...
Beste Gruesse,
Kiwi

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Das Boot @ Detlef

basey, Mittwoch, 07.12.2011, 10:11 vor 4545 Tagen @ basey (2048 Aufrufe)
bearbeitet von basey, Mittwoch, 07.12.2011, 10:37

Danke Detlef für dein netten E-mail neulichs... Dein boot ist interessant.

An der küste hier in Maine USA bin ich auch besorgt, ich liege nur so 85m über meeresspiegel.

Bei der allernächste gelegenheit kaufe ich mir ein 2.5x14m propan liefer laster:

[image]

...da kann man sich schnell die möglichkeiten einbilden. Aber nicht zum tauchen, obwohl es bestimmt 10m tiefe ohne weiteres aushaelt- (im fall tsunami) -wenn es abgedichtet ist. Hier gab es neulichs ein fuer ca. $5000.

Räder und alles externe abbauen, sandstrahlen und mit anti-fouling anstrich beschichten. Kommandoturm obendrauf mit einsteigsluke.
Innen mit schotten verstärken, luken einbauen (hab mehrere vom schiffs-schrottplatz). Unten voller verankertem stahlbeton schütten zum richtigen ballast gewicht erreichen, dabei gleichzeitig glatter boden und motor/anlagen fundamente und verankerung auch fertig. Paar hochdruck pressluft tanks, diesel kraftstofftank, wasser trimtanks, innenausrüstung (kojen, kombüse, klo).

Wenn ich sowas baue, geht der 350 ps Detroit turbodiesel rein der ich in meine garage lagere, den ich aus ein hummerfischerei boot vor paar jahre geborgen hatte.

Ein freund von mir hat ein steuerbarer kortdüsen propeller aus militär restbestände den er mir günstig verkaufen will... ähnlich wie dieser aber hydraulisch betrieben:

[image]

Nur ein ruder und schwert fuer's segeln muss ich mir noch einfallen lassen - besonders ein festes der mir nicht beim sturm abreisst. Hab schon paar ideen aufn reissbrett.

Ein faltbarer mast kommt obendrauf mit tabernakel und spannten (alles vorhanden). Segel hab ich genug hier... -ueberall von bootswerfte weggehamstert.

Gut dass ich ein grosser schrotthaufen hinter die scheune hier hab! Stahlprofilen, röhre aller grössen... Brennschneider und 2 schweissmaschinen...

Vor 33 jahre war ich in der U-boot bau hier beschäftigt als konstruktuer, bin ursprünglich als schiffsbauingeneur ausgebildet.

lg vom Bunker... - Basey


Vorbereiten!

http://survival.4u.org/vorraete/monats-tonne-neu-2010.htm
[image]
[image]

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"Man kann sich nicht für eine Krise vorbereiten, wenn man mittendrin steckt"

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