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Aufgewärmt: Er Roué Stevan (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 26.01.2012, 08:35 vor 4480 Tagen (4205 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 14:31

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Hallo!

Bretonisch: „Der König Stevan.“ Auf französisch: „Le Roi Étienne“. Die Aussagen gehören offenbar zur selben Tradition wie die deutschen Volkspropheten (Mühlhiasl, Stormberger, Rembold, Ehrenberg, Eilert, der elsische Junge, die Leistnerin, Gilge, Michalda, usw.). Daher melden sich gewisse Zweifel, ob sie wirklich von Stevan stammen oder nur von ihm weitererzählt oder ihm zugeschrieben wurden. Immerhin scheint dieser Mann im Gegensatz zu den meisten oben genannten (meines Wissens ist nur Stormberger nachgewiesen) tatsächlich existiert zu haben.

Die Übersetzung (d. h. alles unterhalb dieses Absatzes) stammt von Jayef. Es kommt zuerst eine Reihe von Anekdoten, wie man sie z. B. auch von Wudy oder Mühlhiasl erzählt. Die Zukunftsaussagen sind weiter unten in blau.

Quellen:
- Abbé J.M. Guilloux; Le Roi Stevan in Revue Morbihannaise (1891)
- S. Seveno; Professieu er Roué Stevan hag er Brezel Bras (1915)
- Paul Boissière; BULLETIN MENSUEL DE LA SOCIETE POLYMATHIQUE DU MORBIHAN (Tome 116 de Juillet 1990)
- Christian Le Bozec; Er Roué Stevan. Editions Ram'Dam (1999)

Wie er wirklich hieß, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich wurde er am 15 Mai 1701 in Meucon geboren als Pierre Leroy, dem Sohn von Mathias Leroy und Jeanne Even. Verstorben (begraben?) ist er in Baden, am 7 Dezember 1775. Dort steht im Beerdigungsverzeichnis die Beerdigung „d’un mendiant dont on ignore le nom, se disant de Meucon, âgé d’environ soixante quinze ans“, also „von einem Landstreicher unbekannten Namens, der sagte, er käme aus Meucon, im Alter von ungefähr fünfundsiebzig Jahren.“

Wenn man ihm fragte, „Wo wirst du sein wenn das alles passiert?“, dann antwortete er, „Dann werde ich König sein“. Daher seine Name - obwohl seine Name „Leroy“ auch „Der König“ bedeutet.

Er lebte in der Umgebung von Vannes, meistens in den Gemeinden Pluneret, Plougoumelen und Baden. Er arbeitete für Bauern, heilte Tiere und prophezeite das Wetter – und Dinge die weiter in die Zukunft lagen.
Nachts schlief er im Stroh; vorher schaute er längere Zeit hinaus, murmelte und redete mit den Sternen. Auf Bretonisch „be oai ur vourbouten guet hou“.
Man ließ ihn dabei allein; einmal versuchte eine Dienstmagd durch das Schlüsselloch zu sehen, was er machte. In der Frühe kam Stevan dann herunter und sagte: „Ich habe geglaubt, daß dieses Haus bewohnt ist von ehrlichen Leuten. Da habe ich mich geirrt. Ich werde hier nie wieder herkommen und nie wird eine Dienstmagd hier glücklich sein.“ Was geschah; ab dann hatten alle Dienstmägde dort irgendwelche großen Schwierigkeiten.

Eines Tages sagte jemand: „Sie sind sehr wissend, fast ebenso wissend wie der gute Gott.“
„Oh, nein,“ sagte er lächelnd, „aber ich weiß doch ziemlich viel“.

Einmal hatten Leute Silberstücke unter seinen Stuhl gelegt. Da rief er, als er sich setzte, sofort aus: „Heute Abend ist das Firmament um die Dicke eines Silberstücks heruntergekommen!“

Ziemlich oft kündigte er am Anfang des Jahres in jeder Gemeinde an wieviele Leute dort sterben würden. Er sagte dabei nicht, wer. Das machte er in individuellen Fällen aber wohl.

Einmal fragte ein Bauer aus Guernevé-Hilary (Gemeinde Plumergat), der mit der Hilfe seiner Nichte, Julienne Rouzic, Hanf sähte, an Stevan, der gerade vorbeikam: „Haben Sie mir heute nichts zu erzählen, Stevan?“
„Nein.“
„Och, eine kleine Geschichte!“
„Weil Sie darauf bestehen, sage ich Euch, daß bald die schönste Pflanze auf Euerem Feld austrocknen wird.“
Der Bauer sah seine Apfelbäume, alle jung, gesund und schon blühend und sagte lächelnd: „Wir werden sehen, wir werden schon sehen.“
Zur Erntezeit kam Stevan dann wieder vorbei, und der Bauer zeigte ihm seine schönen Apfelbäume: „Dieses Mal haben sie doch nicht Recht gehabt.“ Da antwortete Stevan, „Ich sehe Ihre Nichte nicht mehr an ihrer Seite. Was ist aus ihr geworden?“
„Leider ist sie verstorben.“
„Also war sie nicht die schönste Pflanze in Euerem Feld, die, wenn ich mit Euch redete, Euer Feld verzierte?“

Ein anderes Mal hatten Leute sich in einem Haus der Gemeinde versammelt, um wie gewohnt zu hören, was Stevan über die Zukunft zu sagen hätte. Da versuchte man seine Vorhersagen lächerlich zu machen. Stevan sagte: „Was ich sage, ist aber ebenso war, wie sie sehen werden, daß die reichste Erbin dieser Gemeinde mit ihrem Vater nach dem nächsten Markt in Grand-Champ gehen wird und von dort zurückkommen wird, über Berge und Täler, merkwürdige Gebärde machend und Grimassen schneidend.“ Die Leute lachten.
Ohne daß man es wußte, war das Mädchen kurz vorher von einem tollwütigen Hund gebissen worden. Der Biß war nicht ernst und man wußte nicht, daß das Tier tollwütig war. Am vorhergesagten Tag fingen die furchtbaren Symptome an. Man „behandelte“ das Kind, wie man es damals machte: ein großer Aderlaß und dann Erstickung.

Einmal wurde in einem Dorf in der Gemeinde Plumergat ein Kind geboren. Stevan sagte, „Paßt gut auf dieses Kind auf: Es kommt ein Tag, wenn es zur gleichen Zeit verbrennen und ertrinken wird“, was natürlich nicht geglaubt wurde. Später wurde das Kind ausgeschickt um Feuer zu einigen Arbeitern zu bringen. Dabei mußte er über einen Baumstamm laufen, um einen kleineren Fluß zu überqueren. Seine Kleidung wurde von einem Ast gegriffen, das Feuer zündete seinen Kleider an, er fiel ins Wasser und ertrank.

Stevan sagte einmal: „Der Richard von Trelecan besitzt, nur für sich selbst, 19 Kostüme: Marion von le Faouët (eine berüchtigte Räuberhauptfrau) wird ihn mit sich führen und er wird im Gefängnis sterben mit nur ein Gefangenenanzug.“
Die Mutter war darauf sehr betrübt und hat versucht, dem Junge die bestmögliche Erziehung zu geben. Aber was Stevan gesagt hatte, fand statt. Eines Tages kam Marion vorbei, als der Junge sich mit einigen Freunden amüsierte. Er beleidigte sie; da rief sie: „Hör auf mit deinen Unverschämtheiten. Du auch, Minour von Trelecan, du wirst mir folgen.“ Darauf ist er ihr sofort gefolgt, Mutter, Freunde und seinen großen Reichtümer hinter sich lassend. Er wurde einer der kaltblütigsten Assistenten von Marion, wurde später gefangengenommen und starb im Gefängnis von Vannes.

Einmal redete er mit einigen Arbeitern. Da sagte einer: „Er hört nie auf mit seinen extravaganten Geschichten!“ Stevan sagte, während er ihm in die Augen sah: „Was ich sage ist wahr, ebenso wahr wie, daß ein Mann die letzte Nacht in einem Kirschbaum von Guernevé (Gemeinde Pluneret) gesehen wurde und daß der Mann seinen Sack unter dem Baum vergessen hat.“ Der Mann erstarrte, ward rot im Gesicht: Er war der Dieb der im Kirschbaum überrascht wurde und auf seiner hastige Flucht seinen Sack vergaß.

Eines anderen Tages arbeitete er zusammen mit einigen Arbeitern an der Ernte. Plötzlich sagt er: „Wir sind entehrt, da ist ein Dieb unter uns. Die bestohlene Person ist hierher gelaufen, weil sie sucht, was sie verloren hat.“ Darauf wird einer der Arbeiter blaß, läßt seine Sichel fallen und verschwindet in einem Augenblick. Sofort darauf kommt ein Bauer vorbei, findet der Sichel und sagt: „Das ist sie, gestern Abend wurde sie von mir gestohlen.“ Die Arbeiter sagten, daß Stevan, weil er gewarnt habe, dafür gesorgt hatte daß der Dieb entkam. Stevan antwortete: „Aber nein, ist es nicht besser, wenn er sich selbst angezeigt, anstatt daß wir alle beschuldigt würden?“

„Dieses Jahr wird gut sein für Erbsen, pflanzt davon und die Ernte wird gut sein.“ Was auch passierte. Das Jahr darauf möchte der Bauer wieder wissen was er sähen sollte. „Mein Freund, ich habe es Euch einmal gesagt: Ihr würdet zu glücklich sein, wenn Ihr es immer wüßtet.“ Und er gab keinen neuen Rat.

„Sähet heute Erbsen und morgen werdet ihr davon essen.“ Dies wurde einem Bauer von Lohanven, Gemeinde Plougoumelen, gesagt. Angeblich passierte es auch.

„Glaubt mir, säht sofort euer Hirse. Dieses Jahr braucht man das Unkraut nicht zu fürchten. Nur, bevor Ihr erntet, wartet auf meinen Rat.“ Als die Ernte nahte, machte der Bauer sich sorgen. Plötzlich kam Stevan: „Geh morgen früh nach Auray und nimm so viele Arbeiter, wie möglich. Übermorgen kommt ein grosses Gewitter.“

Eine ähnliche Geschichte erzählt, daß Stevan einigen Bauern sagt, sie sollen warten, die Hirse zu ernten, weil sie noch nicht reif ist und das Wetter gut sein wird. Ein andermal kommt er dann angerannt und sagt, sie sollen sich beeilen, weil die Hirse reif ist und das Unwetter nähert.

Stevan sagte: „Ich werde nicht in einem Haus sterben, aber auch nicht draußen.” Also dachten die Leute, daß er auf eine Schwelle sterben würde. Als er 74 Jahre alt war, war er bei ein Hochzeitsfeier in Plougoumelen. Da sagte er zu jemandem: „Arme Braut, innerhalb eines Jahres wird sie auf dem Boden ihres Grabes liegen.” Die Leute waren darauf empört, worauf er zufügte: „Und ein Mann der Kirche wird die Ursache meines Todes sein.” Der Pfarrer hat dann gesagt, Stevan soll von der Feier entfernt werden; die jungen Leute, die das dann taten, haben ihn verprügelt. Er entkam mit viel Mühe, und wurde dann einige Stunden später, oder am nächsten Morgen, tot in einem Brotofen gefunden, in Langario bei Baden.

In der Gegend wo Stevan lebte, haben Leute schon mehr als 200 Jahre Angst gehabt vor der von Stevan vorhergesagten Endzeit. Die katholische Kirche hat manchmal versucht aufgeschriebenen Prophezeiungen von Stevan zu vernichten; wahrscheinlich sind so Aussagen verlorengegangen.

Das Land

"Die „Länder“ werden mal von Zäunen aufgeteilt: man wird dort Bäume wie Besen pflanzen. Es sind Bäume wovon die Äste wie Besen aussehen."
Ab 1830 wurden in die Bretagne Fichten gepflanzt, die bis dann dort unbekannt waren.

"Die Gruben von Sainte-Anne (bei Marc’h-Guen) werden eines Tages aufgefüllt: sie werden Platz machen für schöne Häuser und wunderschönen Gärten."
Man hätte nie gedacht dass das Dorf sich so weit ausbreiten wurde.

"Eine Zeit wird kommen, wenn die (verhärteten) Straßen sich in jedem Dorf kreuzen und bis vor jedes Haus kommen, dann werden die Leute viel Leid haben. Es wird neue Steuern geben. So lange die Straßen nur die Städte verbinden, wird das Leid nicht groß sein."
Guillou (1891) sieht dies schon am Ende des 19ten Jahrhunderts: Straßen und immer mehr Steuern für die Bauern.

„Um die Karren über die Straßen mit eiförmigen Steinen zu ziehen, werden die Pferde langsam die Ochsen ersetzen.“
Passierte im Laufe des 19ten Jahrhunderts.

„Es kommt eine Zeit, in der man überall Wagen mit Pferden („char à banc“) sehen wird.“
Ab 1860 ungefähr. Vorher saß man direkt auf dem Pferd, Karren wurden von Ochsen gezogen. 1891 gab es in Brandivy nur noch einen einzigen Bauern mit Ochsenkarren.

„Was ich jetzt sage, wird ebenso sicher eintreffen, wie es eines Tages eine Straße geben wird von Pluvigner durch das Moor von Trenecan.”
Wurde ungefähr 1865 gebaut.

„Ein Weg wird von Sainte-Anne durch le Cheval-Blanc nach Vannes gebaut. Wenn er fertig ist, wird ein Krieg ausbrechen.“
Der Weg war gegen 1858 fertig; dann kam Krieg mit Italien.

„Eine gelbe Straße wird mal über all diese großen Straßen gehen. Es wird Reihen von Karren drauf geben: bewegt durch Feuer, ohne Hilfe von Ochsen, noch Pferden, über Berge und durch Täler, vom einen Ende der Erde bis zum anderen, bis nach China: dann kommt das Ende.“

„Es wird gelbe und rote Straßen geben; und eiserne Straßen, die sich überall kreuzen. Es wird Straßen geben, die Vorfahrtsrecht haben vor anderen. Eines Tages wird es sein wie ein Gewebe das sich über die Erde ausstreckt, über Berge und Täler, Straßen und Rivieren; über diese fantastischen Wege werden die Reihen von Karren, anscheinend sich selbst bewegend, ohne Unterbrechung aufeinanderfolgen. Die Karren werden viel schneller fahren als Karren, die von Ochsen oder Pferden gezogen sind.“
1891 wurde dies als Eisenbahnen interpretiert; die Reihen von Karren ohne Unterbrechung würden vielleicht eher auf unseren heutigen Autobahnen hinweisen – schließlich haben wir das Ende auch noch nicht gehabt.

„Die eiserne Straße wird über die ganze Erde gehen, zur Zeit des Antichristen. Die von Feuer bewegten Karren werden immer schneller fahren auf der eisernen Straße. Vom einen Ende der Erde bis an das andere wird die Feuerkarre fahren, hinter sich unzählbare Wagen ziehend oder sie vor sich her schiebend.“

„Als Untergrund der Eisenbahnen werden Steine wie kleine Eier benutzt.“

„Es kommt eine Zeit, in der die Leute durch die Luft fliegen wie die Vögel. Sie werden fliegen, eingeschloßen in eisernen Käfigen.“

„Es kommt eine Zeit, in der man von der einen Seite der Erde bis zur anderen mit einander sprechen kann.“
(“Il viendra un temps où la parole sera transmise d’un bout de la terre à l’autre.”)

„Es kommt eine Zeit, in der die Bauern Harken auf ihren Dächern pflanzen werden.“

„Eine Brücke wird bei Trihorn (bei Auray) angefangen und nie beendet.“ („Un pont au Trihorn commencera et jamais (ne) finira. »)
Damals sehr unerwartet, weil dort der Fluß am breitesten war und die Stadt dort die besten Gärten hatte. Die Brücke wurde während des „Second Empires” (1852-1870) angefangen. Dann gab es grosse Verzögerungen wegen mangelnder Arbeitskräfte, Maschinen usw., wurde dann später doch noch vollendet.
Der Mann der die Brücke vollendete hiess Jamais, also Herr „Nie“!

"Bei Colpo wird eine große Prinzessin kommen, die das Land ändern wird."
Die Prinzessin Bacciochi, um 1860 eingetroffen. Sie baute inmitten der Wildnis das Haus „Corn Er Hoet“, dann das Dorf Colpo, das 1866 das Zentrum einer neuen Gemeinde wurde.

Bekleidung

„Es kommt ein Zeit, in der die Priester eine Soutane mit „queue de pie“ tragen werden. Später wird diese wieder entfernt.“
Das fing 1828 an, wurde Anfang der 1850ern wieder abgeschafft.

„Nach der „queue de pie“ wird das Leben schwer sein, es wird viel Leid geben. Danach tragen die Priester viereckigen Mützen.“
Im allgemeinen waren die Jahren 1828-1855 ziemlich gut (obwohl es auch schwierige gab). Dann kamen mit den verhärteten Straßen der Freihandel und Produkte aus dem Ausland.

„Die jungen Mädchen werden Schuhe haben, die bis auf die Hälfte ihrer Beine reichen.“
Damals hatten die Mädchen einfache Schuhe, wie Pantoffeln. Um 1860 kamen Schuhe mit Verschnürung, die dann 5 bis 10 Jahre später bis über die Knöchel reichten. Ab ungefähr 1885 erreichten die „Schuhe“ dann tatsächlich die Hälfte der Beine.

„Ich sehe auch an den Füßen der jungen Mädchen Schuhe aus Leder und Holz.“
Ende des 19ten Jahrhunderts, „socques“.

„Vom Westen kommt die ‚capot’ [eine Art Frauenmütze].“
Um 1815 eingetroffen.

„Die ‚blouse’ kommt vom Süd-Osten“
Kam im 19ten Jahrhundert aus der Richtung von Questembert (Süd-Ost).

„Ich sehe Leute die über ihrem Kopf eine Bronzeschale tragen.“
Regenschirme, selbe Form wie die damaligen Bronzeschalen. Dort 1840 noch äußerst selten zu sehen, 1891 normal.

„Die Mädchen und Frauen werden gekleidet sein wie die Männer und aus der Ferne wird man sie nicht auseinander halten können.“

Kinder

„Es kommt ein Tag, wenn alle Kinder in die Schule gehen.”
Etabliert seit Jules Ferry, 1871-1872.

"Ihre Widerspenstigkeit wird unvergleichbar sein. Sie werden ältere Leute nicht mehr respektieren, sie werden ihnen selbst die Augen ausreißen."

„Man wird Kinder sehen, die nur noch vier Backenzähne haben: Sie werden weder Achtung haben für junge noch für alte Leute.”
Eine merkwürdige Aussage: Kinder haben vier Backenzähne, vor dem Zahnwechsel.

Vorzeichen der Endzeit

„Es kommt eine Zeit, in der die Gesetze des Fasching und „Abstinence“ abgeschafft werden. Die Kirche selbst wird das machen. Man wird eine unerhörte Flut von Sittenverderbnis sehen. Ab dann wird der Antichrist regieren.”
Das erste war 1891 noch unvorstellbar. Vaticanum II (1962-1965)?

„Wenn alle Jahreszeiten verändert sein werden, ist das ein Vorzeichen der Endkatastrophe.“

„Wenn man nachts in den Feldern rote Pferden mit großen gelben Augen arbeiten sieht…“

„Wenn das Ende der Zeiten naht, werden die Karren sich bewegen ohne von Ochsen oder Pferden gezogen zu werden.“

„Wenn das Volk das Feuerwasser („guin ardant“) liebt ist das Ende nah.“
Ende des 19ten Jahrhunderts hatte der „Eau-de-vie“ den Zider ersetzt und es gab schon viel Schwierigkeiten. Mehr als ein Jahrhundert später ist es noch nicht viel besser.

„Wenn übermässiger Luxus unter dem Volk regiert, wird großes Unglück über das Land kommen.“
Wurde in 1891 von Guillou schon so gesehen; es ist jetzt natürlich noch viel mehr geworden.

„Wenn die Leute sich schön machen („auront la folie de la toilette”), ist alles Unglück nah…“

“Wenn die Kalamitäten (= das Unglück) nah sind, wird die Erde sehr dicht bevölkert sein.”

„Es kommt eine Zeit, in der die Ernte von Insekten aufgefressen wird. Dann kommt Hungersnot.”
„Insekten” wird hier manchmal übersetzt als „Heuschrecken”, das brauchen es aber nicht zu sein. (Die mir bekannte holländische Frau hat u.A. eine Art von farbigen Käfern gesehen.)

„In diesen Tagen werden die Jungen in die Bäume klettern müßen, um sich der Verfolgung der jungen Mädchen zu entziehen.”
Guillou (1891) sagt, daß diese Zeit noch nicht gekommen ist, obwohl er, wenn er die Jugend sieht, sich vorstellen kann, daß es mal passiere. Ob es jetzt wohl so weit gekommen ist?

„Es kommt ein Zeit wo die Wissenschaftler öffentliche Vergifter sein werden.”
In 1891 noch schwer erklärbar, Guillou vermutete dass es eher symbolisch gemeint war und um „giftige Wörter” ging.

Bürgerkrieg und Krieg

„Es kommt ein Tag, wenn Soldaten die Felder von Grand-Champ bedecken werden: sie werden rot, blau und weiß gekleidet sein und der Wächter wird ‚qui-vi?’ rufen.”
1876 wurde dort eine französische Militärbasis gestiftet. Die Farben stimmen mit den damaligen Uniformen. Der Ruf war „qui-vive?“.

„Die Armee wird sich in zwei mal 24 Stunden versammeln. Viele Väter werden zusammen mit ihren Söhnen kämpfen.”
1914 und 1939 eingetroffen. War Ende des 19ten Jahrhunderts schon möglich.
Bemerkung von Guillou (1891): „Ein solcher Militarismus kann nur in Krieg enden, und Kriege, in den Umständen, wie sie heutzutage geführt werden, nur in Massenschlachtungen.“

„Später kommt dann ein grosser Krieg der alles vernichtet, ein Bürgerkrieg, und ein jeder wird, ohne weit weg gehen zu müssen, den Krieg auf der Schwelle seines Hauses finden.”

„Der Tod wird an jeder Tür anklopfen und Brüder werden sich gegenseitig töten.“

„Das Gebiet von Sainte-Avoye (Gemeinde Pluneret) wird beschützt sein. Der große Krieg bricht aus, wenn der Brunnen dort trockenfällt.“

[Eine Prophezeiung von “la Gwarc’h Perrine” von Quiberon (um 1860) sagt, daß die Halbinsel von Quiberon sein wird „wie eine kleine Ecke vom Paradies”, während ein furchtbarer Krieg, der letzte von allen, so furchtbar, daß die Frauen auf die Dächer klettern werden, um die Überlebenden zurückkommen zu sehen, die ebenso selten sein werden wie die Windmühlen. Das passiert, wenn die Wagen ohne Pferde laufen und die Häuser auf der Halbinsel ebenso zahlreich sein werden wie die Pilze.]

„Dazu kommt dann ein Krieg mit das Ausland. Fast alle Männer müßen in die Armee. Die (seltenen) Männer die noch übriggeblieben sind, werden dann auch wegmüßen: Aber fast gleich nach ihr Abfahrt bekommen sie schon dem Befehl, wieder nach Hause zurückzukehren.”

„Jedermann wird abgeschlachtet. Die Überlebenden werden ebenso selten sein wie die Windmühlen. Sie werden in die Bäume klettern, um zu sehen, ob es noch andere gibt.
Ein Bach von Blut wird die Mühlen von Auray sich drehen lassen.“

„Es wird viel Trauer geben. Man könnte über die vernichteten Städte pflügen, weil selbst die Steine nicht übrigbleiben werden. Das ganze Land wird brennen. Die Städte werden in der Zeit vernichtet, die es braucht, um ein Kreuz zu schlagen. Dann kommt das Meer. Es wird ein furchtbare, schlaflose Nacht sein.“

„Nach dem Krieg sind die Männer ebenso selten wie die Windmühlen und eine Aune Stoff (1,19 Meter) wird genügen, um ihnen Unterhosen zu machen.”
„Die Frauen werden auch so selten werden, daß eine Aune genügt, um Mützen für alle Frauen zu machen.”

Dies bezieht sich auf die Einwohner von Grand-Champ (jetzt ~4000 Einwohner).

„Besonders die Gemeinden von Grand-Champ bis an die Küste werden getroffen.”
Also bis 150 Meter über Meereshöhe (wenn dies das Kriterium ist).

„Aber alle, die sich im Schatten vom Kirchturm von Sainte Anne befinden, werden verschont werden.“
Dieses Gebiet hat sich ueber den Jahrhunderten langsam ausgebreitet. Man sagt (hofft) Heute dass die ganze Bretagne gerettet wird. Das wird aber nicht von den anderen Aussagen bestätigt…

„Wenn das Gefahr kommt, genügen ein Versteck und drei Pfund Brot, um sich vor den Tod zu schützen.

„Die Befreiung kommt aus dem (Nord?)Westen. Eine große Armee kommt in einen der Häfen in der Nähe an. An ihren Uniformen haben sie gelbe Knöpfe (oder das ganze Uniform ist gelb [khaki?]). Sie werden geführt von einer Königin und begleitet einen Prinz, der Ordnung, Frieden und Wohlstand wieder zurückbringt.”
Diese Armee wurde um 1830 von jemanden in Brandivy in einer Vision gesehen.
In Languidic wird erzählt, daß diese Armee wieder zurückkehrt und zu plündern anfängt. Darauf wird sie von der Bevölkerung mit Spitzhacken und Mistgabeln verjagt.

„Sieben Jahre vorher werden auf der ganzen Erde die Geburten aufhören.”

„Sieben Jahre vorher wird die Erde nur noch zurückgeben, was sie empfangen hat.”

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Zitate aus obigem analysiert

BBouvier @, Donnerstag, 26.01.2012, 19:28 vor 4480 Tagen @ Taurec (3389 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 26.01.2012, 19:36

„Es wird gelbe und rote Straßen geben."
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Es kommt eine Zeit,
in der die Bauern Harken auf ihre Dächer pflanzen werden.

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„Wenn man nachts in den Feldern
rote Pferde mit großen gelben Augen arbeiten sieht…“

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[image]

"Der große Krieg bricht aus, wenn der Brunnen dort trockenfällt."
=>
Indikator für massivste Beben (und Vorimpakte?)

"Man könnte über die vernichteten Städte pflügen...
Das ganze Land wird brennen
."
=>
Impakthagel nicht nur auf Paris und NY per "Zufall"!

Man wird Kinder sehen, die
(nur=>streichen...im Original dürfte "seulement" stehen:
=> nur/erst/lediglich!)
noch (immer..."encore"=noch/noch immer!) vier Backenzähne haben:
Sie werden weder für junge noch für alte Leute Achtung haben.

Das heisst, Kinder - im Alter noch vor dem Zahnwechsel -
terrorisieren die Erwachsenen.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Alternative

Jayef, Freitag, 03.02.2012, 02:56 vor 4473 Tagen @ BBouvier (3026 Aufrufe)

Hallo BB!

Mit etwas Verspaetung:

"Der große Krieg bricht aus, wenn der Brunnen dort trockenfällt."
=>
Indikator für massivste Beben (und Vorimpakte?)

Nicht notwendigerweise ein Indikator fuer Beben/Vorimpakte.
Es gibt in die Bretagne relativ wenig Grundwasser, meist nur ein ziemlich duenner Schicht. Schon Ende 2011 waren in groesseren Gebieten die Wasserbrunnen fast oder ganz leer, nach etwa anderthalb Jahre Regenmangel.
Es gibt eine Vorhersage aus der Gegend von Le Faouet, "bevor das Ende der Welt wird der Teich von Langonnet dreimal trockenfallen". (Passierte bis jetzt schon einmal.)
Meine Vermutung ist dass es wegen Duerre (Sonnenaktivitaetsmaximum um 2013) so kommen koennte.

"Man könnte über die vernichteten Städte pflügen...
Das ganze Land wird brennen
."
=>
Impakthagel nicht nur auf Paris und NY per "Zufall"!

Ich habe hier bisher noch keinen Schauungen von Impakthagel gefunden. Braende schon.

Ueber New York muessten wir noch mal reden...
Ceterum censeo NeoYorkinem esse per artificiem delendam...
Ich hatte ein nettes (fand ich) Artikel darueber geschrieben, ist verlorengegangen (Computer wurde gehackt) und ich habe bis jetzt keine Zeit gehabt wieder zu schreiben.

Man wird Kinder sehen, die
(nur=>streichen...im Original dürfte "seulement" stehen:
=> nur/erst/lediglich!)
noch (immer..."encore"=noch/noch immer!) vier Backenzähne haben:
Sie werden weder für junge noch für alte Leute Achtung haben.

Das heisst, Kinder - im Alter noch vor dem Zahnwechsel -
terrorisieren die Erwachsenen.

Das original (Bretonisch!) ist:
"Donnet e rei bugalé a buar kildent : n'on dou respect eit en dud couh nag eit en dud youanc."
Meine uebersetzung:
"Es wird Kinder geben mit vier Backenzaehne : (die) haben kein Respekt fuer alte Leute noch fuer junge Leute."
Da steht auf Bretonisch weder "que" noch "seulement"; die da auf Franzosisch zu zu fuegen ist beide Interpretation.

Guilloux schreibt da (in 1891) uebrigens ueber:
"Nous en sommes là, me disait une vénérable septuagénaire. Examinez les enfants qui naissent de nos jours, ils n'ont que quatre grosses molaires: nous en avions six de notre temps. Aussi trouvez-moi des enfants aussi respectueux !"

Das ganze Original von Guilloux ist jetzt hier zu finden:
http://rouestevan.online.fr/index2.htm

Gruss,
Jayef

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Danke sehr, Jayef!

BBouvier @, Freitag, 03.02.2012, 14:46 vor 4472 Tagen @ Jayef (2946 Aufrufe)

...und ganz herzliche Grüsse Dir auch!

BB

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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Sieben Jahre vorher

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 02:47 vor 4479 Tagen @ Taurec (3471 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 28.01.2012, 03:00

„Sieben Jahre vorher
werden auf der ganzen Erde die Geburten aufhören.”

Diese merkwürdige Aussage Leroys (geb. 1701) geht mir seit Tagen im Kopfe herum.
"Sieben Jahre" dürften reine Symbolik sein und schlicht sagen:
"vorher".
Auch beziehen sich seine sonstigen Schauungen
ganz eng begrenzt auf sein dörfliches Umfeld,
so dass ich davon ausgehe, er habe das bei ihm
gesehene auf "die Welt" übertragen.
Oder aber, der Schreiber habe seine Aussage, die Geburten
hörten "vorher" auf, pauschal verallgemeinert.

Frankreichs Bevölkerung explodierte förmlich
zwischen 1700 und 1850 von rund 20 auf knapp 40 Millionen.

Man darf im übrigen davon ausgehen, dass im dörflichen Umfeld
Leroys seinerzeit alle Frauen zwischen 20 und 40 Jahren
mehr oder weniger ohne grosse Unterbrechungen schwanger waren.
Bei sehr hoher Kindersterblichkeit.

Sieht er nun die Gegenwart, dann fällt ihm markant auf:
Keine Kinder!
Nicht eine Frau mit "dickem Bauch!!" :confused:

Ich kenne Frankreich recht gut, und diese Dörfer
sind nicht untypisch:
=>
[image]

[image]

[image]

Was für ein Unterschied zu 1750!

Und so schliesst er messerscharf - weil er keine Kinder mehr sieht -
da gäbe es wohl keine Geburten mehr??

Und so völlig unrecht hat er damit ja auch gar nicht.

Gruss,
BB

--
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auch Tatsache

Gerhard, Samstag, 28.01.2012, 09:32 vor 4478 Tagen @ BBouvier (3182 Aufrufe)

Guten Morgen BB!

http://www.welt.de/politik/article3025853/Frankreich-ist-Fruchtbarkeitseuropameister.html

und es ist Tatsache, dass in der französischen Prophezeiung steht

„Sieben Jahre vorher werden auf der ganzen Erde die Geburten aufhören.” ***)

Die Gründe dafür wurden auf dem Forum schon mal angetippt:

https://schauungen.de/forum/index.php?id=13249

(evtl. mit Beiträgen davor und danach)

Wörtlich nehme ich die französ. Prophezeiung auch nicht, aber ich nehmen sie anders nicht wörtlich als Du.
Jedenfalls ist sie sehr interessant und ich mache mir darüber genauso intensiv Gedanken wie Du.

Was die parallele Diskussion über Impakt und böhmische Region betrifft, werde ich mich bemühen, die Bewertung durch jemand zu erreichen (allgemeine Impaktrechnung angewendet auf die spezifische geologische Situation dort), der mit der geophysikalischen Materie so vertraut ist wie Du mit Schauungen. Es wird dauern, aber ich werde ganz sicher berichten, bevor es passiert - oder nicht passiert ...

Schönen Tag wünscht Gerhard

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Frankreich Europameister im "Kinderkriegen"?

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 12:30 vor 4478 Tagen @ Gerhard (3153 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 28.01.2012, 13:00

Frankreich-ist-Fruchtbarkeitseuropameister.html

Das sieht schon ganz anders aus,
wenn man die aussterbenden Dörfer Frankreichs
mal gesehen hat.
Wie in der BDR dürften die "vielen Kinder"
vor allem auf die muslimischen Zuwanderer in den Ballungszentren
zurückzuführen sein - und nicht auf genetische Franzosen.
Wobei jedes Kind, das in Fr. geboren wird,
ja automatisch ein "Franzose" ist, weswegen Prozentzahlen
dort kaum zu eruieren sein dürften.
Ich meine, neulich gelesen zu haben, dass in Brüssel
(ja, ich weiss, das ist Belgien) bereits über 60%
der Jugendlichen Migranten bzw. deren Kinder sind.

Das zu "Europameister".

In der Tat ist der Satz Leroys, so wie er dort
gedruckt ist, recht sonderbar.

Ich meine allerdings, die Erklärung,
er habe - wie in seinen übrigen Bildern -
schlicht sein Dorf gesehen, für nicht unplausibel.

Gruss,
BB

--
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von mir nicht nachzuvollziehen

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 23:39 vor 4478 Tagen @ BBouvier (3037 Aufrufe)

BB oben:
Ich meine allerdings, die Erklärung,
er habe - wie in seinen übrigen Bildern -
schlicht sein Dorf gesehen, für nicht unplausibel.

Jedenfalls deucht mich das deutlich plausibler, als Deine,
mein lieber Gerhard, der Du schreibst:
"Die Gründe dafür ((für weltweite Sterilität))
wurden auf dem Forum schon mal angetippt:
"
...und wo dann zu lesen ist:
"Wenn die Nordlichter sich über den Äquator bewegen und dem
Südpol zustreben, dann wird die Elektronenwelle vom Kern
der erdmagnetischen Ausstrahlung getroffen werden
und sich verflüchtigen...
"

Na gut.
Sei es!
Dann würde also bevor im Jahre X "alles passiert"
etwas ganz anderes passieren - nämlich 7 Jahre zuvor -
und zwar wird dann (Zitat)
"die Elektronenwelle vom Kern der erdmagnetischen Ausstrahlung getroffen werden"
- was man sich darunter auch vorstellen mag -
weswegen die Menschheit unfruchtbar wird.

Ziemlich schräg, Deine Erklärung einer fiktiven Sterilität
der Menschheit, da zwingend gefolgt von derem Aussterben (!), oder?

Gruss,
BB

--
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Erklärungen über Erklärungen

Gerhard, Sonntag, 29.01.2012, 07:44 vor 4477 Tagen @ BBouvier (3170 Aufrufe)

Guten Morgen BB!

Der französische Seher sagt, dass einige Zeit vorher (d.h. vor dem Ende, vor der Wende …?) keine Menschen mehr geboren werden. **) Dürfen wir seinen Ausspruch ein wenig abmildern? Ich denke ja, denn der Sinn wäre immer noch erkennbar und verständlich, wenn wir sagen würden: einige Zeit vorher werden auffällig weniger Menschen geboren werden. Lassen wir ferner „die ganze Welt“ ebenfalls weg - das sei eine weitere Abmilderung -, und beschränken wir uns auf die französischen Dörfer in der Bretagne als einer repräsentativen Stichprobe der Weltbevölkerung.

Diese Prophezeiung wurde irgendwann vor 1891 gemacht und in ebendiesem Jahr dann gedruckt – womit sie „belegt und nachgewiesen“ ist.

120 Jahre später kommt BB und ruft uns zu: Schaut in die Straßen der Dörfer in der Bretagne - da sind keine Kinder mehr! Wir sagen: Fein beobachtet, du aufmerksamer BB; genau so ist es; und was der Seher sagte, das stimmt also! Und wir schlussfolgern: Präkognition gibt es offensichtlich. Und: das Ende ist jetzt nah. Seufz! Große Erleichterung! Die Welt der Seher und Schauungsanalytiker und Weltwender ist damit vollkommen in Ordnung. Und endlich geht es los …

Du selbst bist offensichtlich trotzdem nicht wirklich zufrieden mit diesem Ergebnis – was Dich ehrt. Aber wonach suchst Du eigentlich? Ist die obige Interpretation und Herleitung und Bewertung (!!!) vielleicht doch nicht ganz astrein (ich sag jetzt mal lieber nichts mehr dazu, denn Dein heiliger Sonntag liegt mir wiederum am Herzen)? Oder möchtest Du eine „Erklärung“ für dieses sonderbare Phänomen? Suchst Du nach seiner „Bedeutung“, nach seinem Sinn?

Da kommt Gerhard, der ebenfalls über diesen Ausspruch des Sehers nachgedacht hat, und gibt Dir den Hinweis auf ein Buch, in dem sonderbarerweise ähnliche Dinge gesprochen bzw. angedeutet bzw. vorhergesagt werden: dass nämlich einige Zeit vor dem Ende das gesamte Leben auf diesem Planeten ins Stocken gerät - deutlicher formuliert: unfruchtbar wird (~ Lebenskraft verliert ~ erlischt …). Bei der Lektüre dieses Buches – die sehr anstrengend ist, weil man 97,8% des Textes überlesen können muss – wird dann klar, das dessen Autor eine „Erklärung“ zu liefern versucht (sehr mechanistisch übrigens …): ursächlich handele es sich um eine Änderung des „Magnetfeldes“ (Details sind hier unwichtig). Doch was ist schon eine „Erklärung“? Und was ist ein „Magnetfeld“?

Nun antwortest Du dem Gerhard: dieser Literaturhinweis ist „ziemlich schräg“ und die „Erklärung“ ist es auch, und der ganze Gerhard überdies.

Ich antworte Dir abschließend: Gerne, BB! - und darf Dir als Dank ein unterhaltsames Rätsel für den Sonntagnachmittag mitgeben.

Die kleinsten (und wahrhaftig nicht mehr teilbaren …) Teilchen in diesem Universum sind die so genannten Leptonen, von denen es, weil wir in einer polaren Welt leben, zwei Arten gibt: Brüderchen Elektron und Schwesterchen Positron. Das eine dreht sich „rechts“ herum, das andere nach links – bekanntlich leben wir in einer sich immerfort drehenden, in einer Wirbelwelt. Jedes dieser Leptonen verfügt (…. von einigen anderen fundamentalen Eigenschaften mal abgesehen), über drei Kräfte, die von der gegenwärtigen Physik folgendermaßen bezeichnet werden: Schwerkraft, elektrische Kraft, magnetische Kraft. Und nun kommt die Rätselfrage: welche dieser Kräfte ist die stärkste, welche die mittlere, welche die schwächste – immer bezogen auf die kleinste Einheit, also das Elektron oder das Positron (denn ohne diesen Bezug werden die Größenverhältnisse der drei Kräfte zueinander nicht wirklich klar).

Natürlich handelt dieses Rätsel nur von der „materiellen“ Seite dieses Universums. Vor einigen Tagen hast Du gesagt: über 180 Grad seien von diesem Aspekt bereits erkannt (seit Galilei). Meines Erachtens sind es höchstens 90 Grad des vollen Perspektivkreises. Die übrigen 270 Grad (meine Zählung) oder meinetwegen auch 180 Grad (Deine Zählung) seien Metaphysik, hast Du gesagt, und diese Metaphysik gälte es in Zukunft zu entwickeln, zu erforschen und zu durchdringen. Ja – es ist Metaphysik! Aber nein – sie ist längst schon entwickelt und durchdrungen. Seit rund 30 000 Jahren schon. Na ja – vielleicht leiden wir an Alzheimer und haben das eine oder andere davon vergessen, sprich blockiert. Kann sein. Dann würde es die eigentliche Aufgabe der Zukunft sein, das alles wieder zu entdecken (deblockieren …). Oder eben neu zu entdecken. Das soll jeder nehmen, wie er’s will. Hauptsache es geschieht.

„Erklärungen“ und „Bedeutungen“ und die „wahren Gründe“ für das, was vor unseren Augen sich abspielt, liegen jedoch allesamt im Bereich der Metaphysik.****) Und die „Kräfte“ dort sind noch viel mächtiger als Schwerkraft und Elektrizität und Magnetismus zusammengenommen. Wenn ich ein Bild gebrauchen darf: die materielle Welt sei wie ein Musikinstrument, und die Musik, die erklingt, sei die eigentliche, mithin metaphysische Welt. Aber das Bild stimmt so nicht, die Sache ist umgekehrt. Es ist die metaphysische Welt, die sich die materielle erschafft. Die Musik erspielt sich das Instrument, um gehört zu werden.

Das war das Wort zum Sonntag von Gerhard für BB.

**) PS-1: Der Satz des Franzosen, sieben Jahre vor dem „Ende“ würden auf der ganzen Welt keine Kinder mehr geboren, ist nichts anderes als eine etwas geschraubte Formulierung für eine Erfahrungstatsache und Binsenweisheit: das Ende wirft seinen Schatten voraus. Handelt es sich um das Ende der Welt, dann muß der Schatten auch entsprechend groß und dramatisch sein. Die Weltenwendeanalytik hat für dieses Phänomen den Begriff „Vorzeichen“ geprägt.

****) PS-2: In der materiellen Welt gibt es genau genommen nur Korrelationen zwischen Phänomenen. Man kann diese Korrelationen dann vielleicht klassifizieren (synchrone, kausale, mechanische, genetische etc. etc.), aber „erklären“ tun die rein gar nichts.

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ein "Hinweis"

BBouvier @, Sonntag, 29.01.2012, 11:12 vor 4477 Tagen @ Gerhard (2998 Aufrufe)

<"Der Satz des Franzosen, sieben Jahre vor dem „Ende“ würden auf der ganzen Welt keine Kinder mehr geboren, ist nichts anderes als eine etwas geschraubte Formulierung für eine Erfahrungstatsache und Binsenweisheit: das Ende wirft seinen Schatten voraus.">

Einverstanden, Gerhard!

Dann werten wir das eben als teilsymbolischen "Hinweis".
Und nicht als physikalische Realität.

Gruss,
BB

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auch ganz ohne "Impakt"

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 12:57 vor 4478 Tagen @ Gerhard (3045 Aufrufe)

<"Was die ... Diskussion über Impakt und böhmische Region
betrifft, werde ich mich bemühen, die Bewertung durch jemand zu
erreichen (allgemeine Impaktrechnung angewendet auf die spezifische
geologische Situation dort), der mit der geophysikalischen Materie
... vertraut ist...
">

Hallo, Gerhard!

Danke.
Ich fürchte jedoch, mangels jeglicher Erfahrung auf diesem Gebiet
wird diese Herr genauso ratend im Nebel stochern, wie wir Laien.

Ganz abgesehen davon, dass ein Impakt dort
nicht zwingend als Auslöser erforderlich ist.
Genauso kann diese Magmablase in Kombination
mit der dort besonders dünnen Kruste bei Plattenverschiebung
sich auch ganz ohne Impakt eruptiv entleeren.
Und erneut in der Gegend sich ein "Riss" öffnen.

Der WV jedenfalls sieht - von sich aus weit im Nordwesten -
die halbe Tschechei in den Himmel fliegen.
Das ist nun einmal unstreitig.
Der "Bauer bei Selb" (bei Hof) sieht sein Dorf viele Meter hoch
verschüttet - eine Verschüttung von Horizont zu Horizont -
...nur die Silhouette des Oberpfälzer Waldes sei noch erkennbar.
Den trennen ja auch nur gut 20 Kilometer von der Egerer Magmakammer.

Gruss,
BB

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Die Geburten hören auf ?

PAUL, Sonntag, 29.01.2012, 21:36 vor 4477 Tagen @ BBouvier (3034 Aufrufe)

Die Geburten höhren auf, dazu vielen mir sofort die Guide-Stones of Georgia ein.

Nehmen wir einmal an:

- es gibt einmal künstliche Gebärmütter
- Klone
- Kinderverbot für sieben Jahre
- Zwangssterilisierung via GMO-Food
- Alle Männer an der Front, alle Frauen in der Produktion, bzw auch an der Front, der Weltkrieg (nicht den Wir meinen, ein darauf folgender) dauert Sieben Jahre...

Ich könnte natürlich die irrwitzigsten Spekulationen fortsetzen, aber ich glaube das hier ein Übersetzungsfehler vorliegt, solange ich nicht eine Bestätigung in der Urquelle ersehe.

Anzunehmen ist eher (meine Ansicht), das in einem bestimmten Ort, in dem sich der franz. Seher damals aufhielt und ähnliche Worte sagte, diese sich auf diesen Raum beschränkten.

Das würde auch zu den vorherigen Fotos passen. Im Sinne, bevor das Ende für "diese Welt" (oder so ähnlich)kommt, an jenem Spezifischen Ort zuvor für sieben Jahre keine Kinder mehr geboren werden, was für die damaligen Bretonen völlig unvorstellbar gewesen sein musste. Aber heute, wo die meisten jungen Weiber unbedingt die Bequemlichkeiten der Metropole geniessen wollen und die Dörfer Europas vergreisen, sind sieben Jahre ohne Geburten keine unmöglichkeit.

Gruß

PAUL

gute Ideen!

Gerhard, Sonntag, 29.01.2012, 22:29 vor 4477 Tagen @ PAUL (2968 Aufrufe)

.... aber ich glaube das hier ein Übersetzungsfehler vorliegt, solange ich nicht eine Bestätigung in der Urquelle ersehe.

....Im Sinne, bevor das Ende für "diese Welt" (oder so ähnlich)kommt, an jenem Spezifischen Ort zuvor für sieben Jahre keine Kinder mehr geboren werden,


Die "Revue Morbihannaise", die Taurec als seine Quellen zitiert, ist vermutlich eine Lokalzeitung gewesen, in der vielleicht ein (kleiner?) Artikel über Stevan veröffentlicht wurde.

Daneben gibt es aber ein kleines Büchlein, das sich mit ganzen 40 Seiten dem Thema widmet:

Type : texte imprimé, monographie
Auteur(s) : Guilloux, Jean-Marie (1848-1900)
Titre(s) : Le roi Stévan [Texte imprimé] / abbé Guilloux
Publication : Vannes : Lafolye, 1891
Description matérielle : 40 p. ; 23 cm

nachgeweisen in den Bibliotheque Nationale (wie auch die Revue):

http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/relay.cgi/BNF_PARIS/servlet/biblio?idNoeud=1&ID=36018583&SN1=0&SN2=0&host=catalogue

Offenbar kann man dort eine Reproduktion bestellen (siehe rechts der Link "reproduire").

Ich bin in Französisch nicht fit (kann nur vom Lateinischen her lesen). Aber wenn jemand vom Forum mit besseren Franz.-Kenntnissen dort mal anfragen wollte, wäre ich bereit, die Kosten für die Kopien zu übernehmen. Es besteht Hoffnung, dass dann vielleicht noch mehr Prophezeiungen (in diesem Büchlein) wiedergegeben sind, nebst weiteren Informationen über den Seher selbst (übrigens scheint mir das ER in seinem Namen, wie bei Taurec zitiert, ebenfalls ein Schreibfehler zu sein).

Nachtrag: französisches Originalzitat

Gerhard, Sonntag, 29.01.2012, 22:36 vor 4477 Tagen @ Gerhard (2970 Aufrufe)

auf

http://www.istorhabreiz.fr/spip.php?article7

ziemlich weit unten:

Sept ans avant la fin des temps, la natalité subira un arrêt total sur toute la surface du globe ... Sept ans auparavant, la terre ne rendra que ce qu’elle a reçu ... Nous toucherons alors au bord du chapeau ...

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vor dem Ende der Zeiten (!!)

BBouvier @, Sonntag, 29.01.2012, 22:53 vor 4477 Tagen @ Gerhard (3053 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 29.01.2012, 22:59

Sept ans avant la fin des temps, la natalité subira un arrêt total sur toute la surface du globe ...
Sept ans auparavant, la terre ne rendra que ce qu’elle a reçu ...
Nous toucherons alors au bord du chapeau ...

Deutsch:
"Sieben Jahre vor dem Ende der Zeiten wird die Geburtenzahl
auf der gesamten Oberfläche des Globus einen völligen Stillstand erleiden...
Sieben Jahre zuvor wird die Erde nur das wiedergeben,
was sie empfangen hat...
Wir tippen dann an die Hutkrempe..."

"toucher" = (u.a.) "berühren"
Falls der letzte Satz ein mir nicht geläufiger frz. "Spruch"
sein sollte, dann könnte dessen Sinn sein:
"Wir stossen dann an unsere Grenzen.";(?)

Gruss,
BB

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Paul hatte wohl den richtigen Riecher

attempto, Montag, 30.01.2012, 09:43 vor 4476 Tagen @ BBouvier (3047 Aufrufe)

Guten Morgen

"Sieben Jahre vor dem Ende der Zeiten wird die Geburtenzahl
auf der gesamten Oberfläche des Globus einen völligen Stillstand erleiden...
Sieben Jahre zuvor wird die Erde nur das wiedergeben,
was sie empfangen hat...
Wir tippen dann an die Hutkrempe..."

Ich lese da nichts von 'Es werden keine Kinder mehr geboren'!
Aus den Worten '...wird die Geburtenzahl...einen völligen Stillstand erleiden', lese ich, daß die (weltweite) Geburtenzahl nicht mehr ansteigt.

Außerdem stört mich der Ausdruck 'auf der gesamten Oberfläche des Globus'. Ist da gemeint, daß die Kinder woanders, als auf der Oberfläche geboren werden? In unterirdischen Anlagen? Im 7. Stock des Krankenhauses?

'...wird die Erde nur das wiedergeben, was sie zuvor empfangen hat'
Sind da künstliche Düngemittel gemeint? Oder Gifte? Wenn ein Landwirt schwermetallhaltige Düngemittel (also Gift) auf den Acker ausbringt, erntet er schwermetallhaltige (also giftige) Lebensmittel.

'wir berühren die Hutkrempe'
So hat man sich früher begrüßt und verabschiedet. Man hat durch antippen der Hutkrempe, oder einen Griff an den Hut, symbolisch diesen 'gezogen'. Ein Brauch, der aus jener Zeit stammt, als die Ritter noch Helme trugen.
Anders ausgedrückt: 'Wir verabschieden uns'

Auch die anderen Abschnitte sind interessant. Das Kiesbett der Eisenbahnen, oder die 'Harken auf den Dächern'. Leider ist mein Französisch nicht mehr so gut wie früher...

Grüsse
attempto

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"...und das war´s dann"

BBouvier @, Montag, 30.01.2012, 11:43 vor 4476 Tagen @ attempto (3023 Aufrufe)

Ich lese da nichts von 'Es werden keine Kinder mehr geboren'!

Hallo, Attempo!

Eben:
Falsch übersetzt!
Und wir zerbrechen uns dann verzeifelt dn Kopf.

Aus den Worten '...wird die Geburtenzahl...einen völligen Stillstand erleiden', lese ich,
daß die (weltweite) Geburtenzahl nicht mehr ansteigt
.

So ist es.

Außerdem stört mich der Ausdruck 'auf der gesamten Oberfläche des Globus'.
Ist da gemeint, daß die Kinder woanders,
als auf der Oberfläche geboren werden?
In unterirdischen Anlagen? Im 7. Stock des Krankenhauses
?

Das heisst wohl nur: überall.


'...wird die Erde nur das wiedergeben, was sie zuvor empfangen hat'
Sind da künstliche Düngemittel gemeint?

Ganz ähnliches finden wir beim Alpenschäfer Velten:
Die Erde gebe (allerdings im ersten Jahr "danach")
kaum das Saatgut wieder.

Anders ausgedrückt: 'Wir verabschieden uns'

Ja...=> "...und das war´s dann" :-D

Beste Grüsse!
BB

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sieben geburtenfreie Jahre = Volkssage, keine Schauung

randomizer, Dienstag, 31.01.2012, 02:35 vor 4476 Tagen @ BBouvier (3092 Aufrufe)

Sieben Jahre vorher werden auf der ganzen Erde die Geburten aufhören.

[...]
Auch beziehen sich seine sonstigen Schauungen
ganz eng begrenzt auf sein dörfliches Umfeld,
so dass ich davon ausgehe, er habe das bei ihm
gesehene auf "die Welt" übertragen.

Hallo BB,

von originären Schauungen würde ich hier nicht sprechen, vieles bei Roi Stevan sind lokal eingefärbte Volkssagen, die ganz ähnlich auch anderenorts (Bayern, Tirol, etc.) kursierten; seine vermeintlichen Treffer sind imho allesamt ex-eventu (ja, auch Dein Traktor bei Nacht, vgl. Druckdatum der Quellen). Stevans Stelle mit den 'sieben Jahren' entspricht dieser oberpfälzischen Endzeitsage:

"Wie die Erde keine Frucht gibt, soll auch, und zwar sieben Jahre vor dem Ende, die Zeugung der Menschen aufhören und kein Kind mehr geboren werden, damit kein »Unschuldiges« sterbe."

=Schönwerth, Franz Xaver von: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, Bd. III, S. 329-330 (Augsburg 1859)

in anderer Form hier:

"In den lezten sieben Jahren vor dem Weltende werden keine Knaben, blos noch Mädchen geboren werden."
=Birlinger/Buck: Volksthümliches aus Schwaben. Sagen, Märchen, Volksaberglauben, S. 181 (Freiburg 1861)


Viele Grüße,
randomizer

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Geburten und Traktor

BBouvier @, Dienstag, 31.01.2012, 10:28 vor 4475 Tagen @ randomizer (3021 Aufrufe)

Danke ganz herzlich, Randomizer!

... Licht in diese Sache bzw. eine Richtigstellung
(auch: => "ex eventu" - ganz leichte Zweifel hatte ich da selbst bereits )
zu bringen.

Beste Grüsse!
BB

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So nicht konkret, aber irgendetwas stimmt in Konturen...

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 01.02.2012, 02:34 vor 4475 Tagen @ randomizer (2983 Aufrufe)

Hallo Randomizer!

"Hallo BB,

von originären Schauungen würde ich hier nicht sprechen, vieles bei Roi Stevan sind lokal eingefärbte Volkssagen, die ganz ähnlich auch anderenorts (Bayern, Tirol, etc.) kursierten; seine vermeintlichen Treffer sind imho allesamt ex-eventu (ja, auch Dein Traktor bei Nacht, vgl. Druckdatum der Quellen). Stevans Stelle mit den 'sieben Jahren' entspricht dieser oberpfälzischen Endzeitsage:

"Wie die Erde keine Frucht gibt, soll auch, und zwar sieben Jahre vor dem Ende, die Zeugung der Menschen aufhören und kein Kind mehr geboren werden, damit kein »Unschuldiges« sterbe."
=Schönwerth, Franz Xaver von: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, Bd. III, S. 329-330 (Augsburg 1859)

in anderer Form hier:

"In den lezten sieben Jahren vor dem Weltende werden keine Knaben, blos noch Mädchen geboren werden."
=Birlinger/Buck: Volksthümliches aus Schwaben. Sagen, Märchen, Volksaberglauben, S. 181 (Freiburg 1861)


Viele Grüße,
randomizer"

Erstens wie der "falsche Christus" eine Glaubensfrage, und zweitens - selbst wenn man
religiös ist und demnächst ein Strafgericht erwartet, es handelt sich nicht um das
Ende der Welt beim kommenden Durchgang.

Gleichwohl hat die Zahl der Geburten in vielen Ländern stark nachgelassen,
wenn man die Zahlen mit den 60ern vergleicht,
als sie ungewöhnlich hoch waren in der westlichen Welt.
Interessanterweise berichten auch die Seherinnen von Garabandal,
daß bei Eintreffen der Ereignisse es keine Kinder mehr im Dorf gäbe,
auf die Frage des Reporters, ob auch unschuldige Kinder vom
Strafgericht getroffen würden.

Hmm...andererseits hat das Nachlassen der Geburten seit den 70ern mit Abtreibungen
zu tun, was auch wieder Tötung ist letztendlich...
Obwohl die Embryos noch nicht viel von der Welt mitbekommen haben.
Und dem christlichen Glauben nach kommt ohnehin keiner
unschuldig in die Hölle, ohne daß er was auf dem
Kerbholz hat, nicht wahr?

Aber vielleicht hat die Zahl der Geburten unterbewußt nachgelassen,
aus Ahnung vor dem kommenden Geschehen?
Z.B. einer der nach 1990 geboren wurde hat nicht mehr die selbe Sicherheit
wie einer, der in den 50ern auf die Welt kam, als es in der Jobwelt
noch einfacher war und die Umwelt noch heiler war, quasimodo als
beschriebene Spitze des Eisberges.
Von den Ereignissen nach 2012 ganz zu schweigen...:schief:

Grüße,
Eyspfeil

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Geburtenschwund ein altes Phänomen

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 01.02.2012, 12:38 vor 4474 Tagen @ Eyspfeil (3047 Aufrufe)

Hallo!

Aber vielleicht hat die Zahl der Geburten unterbewußt nachgelassen,
aus Ahnung vor dem kommenden Geschehen?

Der Geburtenschwund trat bereits in der Antike auf, deren Lage nicht annähernd so fatal war wie unsere. Augustus hat versucht, die Geburtenzahl mittels spezieller Frauengesetzgebung anzuheben, was ihm letztlich nicht gelang. Das ist ein Kennzeichen großstädtischer Zivilisationen, zumindest solcher des europäischen Typus, deren Frauen am Ende zuhauf dekadente Mimosen mit "Problemen" sind, die versuchen, sich selbst zu verwirklichen und auf irgendeine Art für immer und ewig glücklich zu werden. Wenigstens im Abendland scheint noch das Phänomen hinzuzukommen, daß die Männer zunehmend verweichlichen, an (innerer und äußerer) Unabhängigkeit einbüßen und mangels wesensgemäßer Betätigung (das heißt bei uns, "faustisch" gegen irgendwen oder irgendetwas kämpfen und sich schöpferisch betätigen) und in dem Wunsche nach einem "glücklichen" Leben sich den Frauen angleichen. Glück ist jedoch stets nur eine flüchtige Sache und daher per se, als Selbstzweck nicht erstrebenswert. Letztendlich läuft es auf Vermeidung von Unannehmlichkeiten ohne kurzfristigen Nutzen, wozu merkwürdigerweise auch Kinder zählen, sowie platten Konsum hinaus, der Produkte ebenso schnell verbraucht, wie das kurzzeitige Glückgsgefühl schwindet, das sie bescheren.
Rein metaphysisch betrachtet müßten mit Schwächung des männlichen Prinzips auch Fähigkeit und Wille zur Zeugung, die ja der Nachvollzug des göttlichen Schöpfungsaktes in der Zeit ist, abnehmen.

In anderen Erdteilen explodiert die Bevölkerungszahl hingegen förmlich, die vom Zusammenbruch jedoch nicht verschont werden dürften und wo es zum Teil bereits jetzt ziemlich übel zugeht.

Ich meine, Randomizer liegt mit seiner Erklärung ziemlich richtig. Bei Volkssagen liegt Erfindung ex eventu und Zuschreibung wohl generell näher als ein Treffer.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Re Taurec

rauhnacht, Mittwoch, 01.02.2012, 21:41 vor 4474 Tagen @ Taurec (3006 Aufrufe)

Hallo Taurec,
Ja.
Wobei der Mensch dann, in seiner Allmachtsvorstellung „ ein jeder ist seines Glückes Schmied“ beträchtlich zu „Weben“ beginnt.
Klappt nur nicht gänzlich!
Gruß, Rauhnacht

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