Hallo!
Das Kettenbriefsystem (d. h. die Notwendigkeit jemanden zu finden, der den Mehrwert zur Zahlung der eigenen Zinsschuld aufbringt) erzeugt einen Schulden- und Zinsdruck, d. h. Zwang zum Wachstum, der dafür sorgt, daß weltweit immer mehr Menschen und immer weitere Teile des Planten und seiner Ressourcen zur Verarbeitung und Energieerzeugung herangezogen werden. Das ist wie der Sog in ein schwarzes Loch.
Auf Anhieb fallen mir zwei Ansätze ein, wie es krachen könnte:
1. Von der abgehobenen Geldseite her: Die zurückzuzahlenden Schulden werden so groß, daß sie von manchen Staaten und Konzernen nicht mehr bedient werden können. Diese gehen bankrott. Dann wird entweder umgeschuldet (d. h. ein anderer gefunden, der zahlt, siehe "Rettungspakete") oder der Kettenbrief reißt im großen Stil ab. Dann läßt auch der Sog nach und der realwirtschaftliche Teil der Globalisierung gerät ins Stocken oder erliegt völlig. Folge: Krieg, Hunger, Massensterben.
Da das Geldsystem rein abstrakt ist, also in den Köpfen der Menschen und elektronischen Medien stattfindet, halte ich es für nicht auszuschließen, daß es den Machern gelingt, durch Tricks und Kulissenschiebereien den Bankrott für lange Zeit immer wieder hinauszuzügern. Der Trick besteht darin, die Illusion zu erzeugen, daß eine Krise bewältigt wurde, und die Schulden aus der Wahrnehmung der Mehrheit an Stellen zu verbringen, an denen sie nicht ohne weiteres bemerkt werden.
2. Von der materiellen/energetischen Seite her: Die Ressourcen der Welt geraten selbst an ihre Grenzen. Zwar ist theoretisch immer genug vorhanden, jedoch wird die Förderung so aufwendig, daß man immer mehr reinstecken muß, während die Ausbeute bestenfalls gleich bleibt. Irgendwann geht die Rechnung ins Negative und das System klappt zusammen.
Energetisch nimmt die Entropie in allen mechanischen Prozessen durch Reibungs- und Wärmeverluste immer mehr zu, bis alle leicht zugängliche Energie (z. B. aus fossilen Energieträgern) in Energieformen umgewandelt wurde, aus denen sie nicht mehr zurückgewonnen werden kann. Die moderne Welt ist dann nicht mehr aufrecht zu erhalten und bricht zusammen, auch wenn im Finanzsystem noch Luft wäre.
Ich vermute aber, daß beides, das Finanzsystem und die mechanische Seite des Systems, gleichzeitig enden werden. Man könnte auch sagen: das Ende der Geldherrschaft ist dann erreicht, wenn auf diesem Planeten absolut nichts mehr zu Geld gemacht werden kann. Je weniger Verschuldungsfähigkeit vorhanden ist, desto schwieriger wird es, Ressourcen in Produkte umzuwandeln, die jemand kaufen will (mangels Nachfrage). Umgekehrt wird es um so schwieriger, zu investieren, d. h. sich zu verschulden, je schwieriger es wird, kostengünstig mechanisch etwas in Bewegung zu setzen, aus Mangel an Energie und Rohstoffen. Beides wird punktgenau zusammentreffen und den Kollaps auslösen.
Hoffnungen, die von Fortschrittsgläubigen in Kernfusion, freie Energie usw. gesetzt werden, halte ich für die platte, materialistische Form des Wartens auf den Messias, nach dessen Erscheinen alle Probleme gelöst werden und ein goldenes Zeitalter anbricht. In der Zivilisation wurden zwar Gott und Religion durch Technik und Wissenschaft ersetzt, die Denkweisen der Schafe blieben aber dieselben.
Man widerspreche mir, falls ich das alles zu einfach sehe.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“