Hallo, mit fehlt etwas wichtiges:
Der Berliner:
1) Der Gottesglaube
2) Das Ethik-System (= Theorie)
3) Was Menschen aus der Lehre machen, vulgo Amtskirchen (= Praxis)
detlef:
wenn ich dein zahlensystem benutze, dann muss ich 2 und 3 ablehnen.
bei 1 ist es dann eine interpretationssache.
wenn man das "brimborium" davon trennen kann, ok. allerdings hab ich bis jetzt noch keinen christen kennengelernt, der bereit waere, an einen abstrakten gott zu glauben.
gruss,detlef
Hier fehlt die in jeder Religion zu findende Dogmatik. Damit meine ich die Annahmen eines Glaubens, den ich nicht beweisen kann und den ich daher glauben muss, um in Übereinstimmung mit den anderen Gläubigen derselben Religion zu sein.
Außerdem gibt es immer eine geschichtliche Entwicklung/Anpassung einer Religion, die die Gläubigen akzeptieren müssen. Das kann man unter Dogmen einsortieren, aber es ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für verschiedene Konfessionen derselben Reiegion.
Ich lasse hier mal die Vereinfachung zu, Religion und Glauben als synonym zu gebrauchen, wegen der Beschränkung auf das Wesentliche, obwohl die beiden Begriffe wesentlich differenzierter betrachtet werden sollten.
Ich bin nicht besonders für sophistische Diskussionen. Aber weil jeder Mensch dazu gezwungen ist auch etwas zu glauben (Es fehlt letztlich die Zeit immer für alles den Nachweis zu führen. Und dieses Problem ist beileibe nicht auf den Glauben beschränkt.) halte ich diese Diskussion für wichtig. Viele Dinge müssen geschätzt werden, also man nimmt eine Vermutung als Basis für weiteres Handeln.
Hier, wo es um Schauungen geht, gibt es daher nur Vermutungen, bis tatsächlich eine Schauung eingetroffen zu sein scheint. Auch das ist nämlich nur eine Vermutung. Damit haben wir das Problem, dass wir alle Glauben müssen, dass es sich a) um eine Schauung handelt und b) das sie eingetroffen ist oder noch nicht eingetroffen ist.
Auf einen zweifelsfreien Beweis braucht man nicht zu hoffen. Nur der Seher selbst könnte sagen, ob er seine Schauung als eingetroffen ansieht.
Damit befinden wir uns im gesamten Bereich der Schauungen auch immer im Bereich des Glaubens. Wir sind selbst aber ausdrücklich keine Gläubigen, die alle dem selben Glauben anhängen (Schauungen werden unterschiedlich interpretiert), wie man besonders an dieser Diskussion hier leicht sieht. Konfliktpotential für unergiebige Auseinandersdetzungen ist damit hinreichend gegeben, weil Gläubige gewöhnlich nicht zu einem anderen Glauben bekehrt werden können. Überzeugen kann man einander auch nicht, weil nun mal Beweise fehlen.
Als Ergebnis der obigen Betrachtung Bleibt der einfache Schluss, dass Glauben nicht diskutiert werden kann. Es kann lediglich jeder seine Einschätzung zum Ausdruck bringen.
Gruß, Heron