Mythos und Schauungen (Schauungen & Prophezeiungen)

rauhnacht, Dienstag, 10.04.2012, 23:42 (vor 4628 Tagen) @ Taurec (13284 Aufrufe)

Hallo Taurec,
vielen Dank für die Einstellung der Texte und Deinen Erläuterungen.

Die genaue Grenze des Übergangs vom Mythos zu echten Schauungen, also zum Beispiel die Unterscheidung, welche Aussagen zum Kaiser tatsächlich auf den Mythos des großen Monarchen zurückgehen, ist gar nicht möglich und die Basis echter präkognitiver Informationen ist wahrscheinlich eher dünn. Das ist ein Pferdefuß unseres ganzen Themas, der meines Erachtens noch gar nicht umfassend aufgearbeitet wurde.

Der Übergang vom Mythos zu echten Schauungen, sehr schwieriges Thema!

Grundsätzliches: Es ist an zu nehmen, dass das Phänomen der Präkognition zu allen Zeiten schon auftrat. Es ist an zu nehmen, dass in einer Vielzahl vergangener Kulturen Weltenwenden in kleineren und größeren Maßstäben stattfanden. Ob Texte zu solchen Geschehen oder das Wissen darüber tatsächlich jeweils VORHER schon existent waren oder aber erst im Nachhinein entstanden, wissen wir nicht. Ich denke jedoch, dass es unseren Vorfahren da gar nicht anders ging wie uns. Das Anerkennen des Phänomens lernt man aus Erfahrung, sofern einem diese zu teil wird oder glaubts halt eben, weil man will oder aus Kulturkreisgründen soll. Aus diesen beiden Zugängen entsteht ein Kreislauf, der sich jeweils gegenseitig bestätigt, der aber natürlich auch der jederzeit möglichen Täuschung Raum gibt.
Weltenwendenmythen sind eigentlich immer in Glaubensformen eingebettet. Für mich gar nicht erstaunlich (heute!!! wie früher) Aus diesem Umstand zu schließen, sie seien vorwiegend der Aufrechterhaltung der jeweiligen Glaubensform geschuldet, halte ich für ebenso leichtfertig, wie die 1 zu 1 Übernahme symbolträchtiger Bilder.
Nach diesem Geschwafel etwas konkreter Überlegungen zu dieser Irlmaier Sache:
Stefan Berndts Untermauerungen sind mir zu dünn um daraus eine Datierung zu schließen. Ich teile Deine Auffassung, wobei ich durchaus glaube, dass Hildegard von Bingen tatsächlich Visionen hatte, diese jedoch zu deuten und auseinander zu wurschteln, halte ich für fragwürdig. Ich finde es sehr komisch, dass diese immerhin sehr fundamentalen Geschichten erst jetzt kommen. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass es auch einem Seher wie ihm so gehen kann, dass er tatsächlich manches nicht an die große Glocke hängt „ Mir glaubt ja eh schon keiner „
Dass es nach den weltweiten Katastrophen dann jedoch recht schnell zu der Implantierung ect. kommt, kann ich mir nun aber gar nicht so recht vorstellen. Die vermeintliche Bestätigung aus der Johannes Apokalypse, die auch ich da sofort mit Erschrecken noch einmal gelesen habe ( Gruß an Elfe), hoffe ich als Umkehrschluß deuten zu können. Solange mir sich da nichts eindeutigeres dar tut, mag ich so was nicht glauben. Die ganze Geschichte mit dieser detailierten Zahlungsart findet sich meines Wissens nur in der Johannes Offenbarung, wobei ich sagen muss, dass ja nun ausgerechnet dieses Detail sich dadurch hervorhebt, dass es damals ein wenig abwegig war, solches zwischen so allgemein vertrautere Bilder von Krieg, Seuchen, Erdbeben und fallende Sterne zu stellen und wir mit Sicherheit wissen, dass diese Passage zumindest etliche hundert Jahre nicht mehr gefälscht wurde. In diesem Zusammenhang rettet mich der Umstand, dass bei Johannes AUCH die 144000 mit einem „Mal“ gezeichnet sind, sie tragen nämlich den Namen des Lammes und des Vaters auf ihrer Stirn. Für mich relativiert sich da diese Merkwürdigkeit.
Der Antichrist ist meines Erachtens keine Legende, wie ich auch schon mal geschrieben habe: Ich meine, dies ist ganz einfach eine Bezeichung, die als Bild für einen Menschen steht, der mit seinen Taten in extremer Form entgegen ethischen Vorstellungen und Glaubensdogmen dieses unseren christlichen Abendlandes wirkt und in seiner Leugnung Gottes oder seinem Widerstand gegen diesen ( Damit kein Missverständnis aufkommt, ich meine natürlich hier die christliche Vorstellung Gottes) besonders hervorstechend ist. Somit gibt oder gab es da so manchen.
Da sich diese Bezeichnung auch in jüngeren Schauungen, wie z.B. Nostradamus oder den Feldpostbriefen wieder findet, halte ich dies für zutreffend. Ich frage mich gerade, wie wohl Bouvier solch einen Menschen nennen würde, wenn er denn eine Schau dazu hätte.
Mit freundlichen Grüßen, Rauhnacht


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