Hallo!
"Das Symbol „blaue Blume“ verbindet man in der Kunst
mit dem Sehnsuchtsmotiv.
So wird heute das Motiv der „Sehnsucht nach der Ferne“
oft mit dem Symbol „blaue Blume“ gleichgesetzt.
Beispiel für typische Gemälde: „Kreidefelsen auf Rügen“
von Caspar David Friedrich.
Erkennbar ist das Lebensgefühl an den "in die Ferne blickenden"
Personen..."
Blau scheint eine besonders abendländische Farbe zu sein. Die antike Kultur, die völlig gegenwarts- und körperbezogen war, nutzte sie so gut wie gar nichts, sondern beschränkte sich auf die Farben, aus denen sich im wesentlichen die Farben des menschlichen Körpers zusammensetzen:
"Die antike Malerei strengen Stils beschränkte ihre Palette auf gelb, rot, schwarz und weiß. Diese merkwürdige Tatsache ist früh bemerkt worden und hat, da man andere als oberflächliche und ausgesprochen materialistische Gründe gar nicht in Betracht zog, zu törichten Hypothesen wie der von einer angeblichen Farbenblindheit der Griechen geführt."
"Blau und grün sind die Farben des Himmels, des Meeres, der fruchtbaren Ebene, der Schatten an südlichen Mittagen, des Abends und der entfernten Gebirge. Sie sind wesentlich atmosphärische, nicht gegenständliche Farben. Sie sind kalt; sie entkörpern und rufen die Eindrücke des Weiten, Fernen und Grenzenlosen hervor."
"Das Blau, ebenfalls eine perspektivische Farbe, steht immer in Beziehung zum Dunklen, Lichtlosen, Unwirklichen. Es dringt nicht ein, sondern zieht in die Ferne. »Ein reizendes Nichts«, hat es Goethe in seiner Farbenlehre genannt. Blau und Grün sind transzendente, geistige, unsinnliche Farben. Sie fehlen im strengen Freskogemälde attischen Stils und also herrschen sie in der Ölmalerei. Gelb und Rot, die antiken Farben, sind die der Materie, der Nähe und der Sprache des Blutes."
"Blau und Grün – faustische, monotheistische Farben – sind die der Einsamkeit, der Sorge, der Beziehung des Augenblicks auf Vergangenheit und Zukunft, die des Schicksals als der dem Weltall innewohnenden Fügung."
Quelle: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spengler,+Oswald/Der+Untergang+des+Abendlandes/Erster+Band%3A+Gestalt+und+Wirklichkeit/4.+Kapitel%3A+Musik+und+Plastik/1.+Die+bildenden+K%C3%BCnste/8.
Aus diesem Drang in die Ferne ergibt sich die sehnsuchtsvolle Stimmung der Romantik, in der die gealterte Seele zurückblickt, und der Vorzug des Blauen.
Hingegen ist die blaue Farbe des Nachthemdes des Kindes (!) als das Versprechen einer Zukunft zu deuten, die zu hüten sich der Bär zuständig fühlt.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“