Methodius wohl nur ein weiteres Glied (Schauungen & Prophezeiungen)

Keynes, Freitag, 28.08.2015, 13:31 (vor 3376 Tagen) @ Taurec (8042 Aufrufe)
bearbeitet von Keynes, Freitag, 28.08.2015, 13:42

Hallo

Was diesen Pseudo-Methodius betrifft so scheint es dass er
wohl ebenfalls aus damals bekannten Quellen zusammengetragen hatte.
Die Grundaussage mit dem Endzeitkaiser und den, ihm gegenüber gestellten
Antichrist, dürfte wohl einzig und allein auf dem christl. Wiederkunftsgedanken
aus der Bibel stammen, der immer weiter ausgeschmückt wurde.
(Insbesondere im Frühchristentum als die christl. Texte noch keine Ordnung fanden)
Danach wurde er immer wieder umgemünzt, mal auf die islam. Expansion im Mittelalter, dann auf die Türken und schließlich, als womöglich um das 18. Jhd. herum tatsächlich(?) Schauungen über Russland auftraten, => auf die Russen angewendet.

Nostradamus und Lichtenberger waren Zeitgenossen, unter den Astrologen damals
gehörten Prophezeiungen zum obigen Thema (Weltkaiser, Schlacht bei Köln etc.)
wohl zum Standardrepertoir.
Nostradamus jedoch sticht aus allen Anderen heraus wenn es um Vorhersagen geht.

Es sind somit wohl wirkliche Vorhersagen eines Angriffs aus dem Osten durch jene Legenden unterwandert worden, weswegen wir heute den Eindruck bekommen es müsse sich um Erwartungsgedanken gehandelt haben.
Das bestätigen auch andere doch sehr präzise Vorhersagen wie in den Feldpostbriefen.

Hannes Möhring,Der Weltkaiser der Endzeit
Während des 4. Jahrhunderts entstand mit dem Sieg des Christentums eine Weissagung, die zunächst im 7. Jahrhundert unter dem Eindruck der unwiderstehlichen Macht des Islam und dann bis zum Anbruch der Neuzeit noch mehrmals aktualisierend bearbeitet wurde und besonders im Abendland, aber auch in Byzanz und im Orient Verbreitung fand. Sie handelt von einem kurz vor dem Weltende regierenden idealen Herrscher, der als letzter Kaiser der Römer alle Feinde des Christentums vernichtet oder bekehrt, ein die ganze Welt umfassendes Reich des Friedens schafft und am Ende seiner Regierung alle Macht an Gott zurückgibt, indem er in Jerusalem die Zeichen seiner Herrschaft ablegt. Am Beispiel dieser Weissagung wird ein möglichst umfassendes Bild der Bedeutung endzeitlicher Weissagungen für die mittelalterliche Geschichte gegeben. Dabei geht es ebenso sehr um die Geschichte der Erfolgreichen wie der Erfolglosen, um Einzelgänger ebenso wie um die Menschenmassen. Die Sehnsucht nach dem alle Übel und Mühsal beseitigenden Führer am Ende der Zeiten ist als ein Grundzug der christlichen und islamischen Geschichte im Mittelalter zu betrachten. Die Konsequenzen waren bei Christen und Muslimen freilich ganz verschieden.

Lichtenberger, Johannes
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lichtenberger,_Johannes

Vor allem die zu seiner Zeit geläufige Aussage:
„Es wird einst eine Kuh auf dem Schwanenberg stehen und da lungern und plärren, daß mans mitten in der Schweiz hört“;

Erklärung:
dieser Berg liegt in Franken bei Iphofen unweit Nürnberg und Würzburg, also im Herzen von Deutschland und diesen letzteren Spruch deutete man dahin, daß ganz Deutschland einst zur Schweiz, d. h. frei wie die Schweiz werden würde.
Wohl er dass die Schweiz einst zu Deutschland gehören werde, wie in den Feldpostbriefen vorhergesagt.

Gruss
Keynes


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