Hallo Tribun,
vor einigen Tagen hatte ich folgenden "Traum" (wie fast immer kurz vor dem Aufwachen): ich sitze in einem Auto und will losfahren, etwas ist nicht in Ordnung und ich bin beunruhigt, ich bitte meinen Beifahrer (der von Autos etwas versteht), die Motorhaube aufzumachen und nachzuschauen. Soweit die Schauung.
Für diesen Tag war geplant ein kleiner Transport (Umzug), für den ich mir ein Auto ausgeliehen hatte. Auch der erwähnte Bekannte stand als Helfer bereits fest. Der Traum hat also bereits feststehende Dinge aufgegriffen und ich konnte etwas ahnen, aber es war nicht präzise genug.
Real passiert ist dann Folgendes: als wir aufgeladen hatten und losfahren wollten, leuchtete die Ölmangel-Anzeige auf und verschwand auch nicht mehr. Ich rief den Besitzer des Autos an, doch der sagte, dass er eben selbst einen Ölwechsel gemacht hatte und alles in Ordnung sei. Ich war trotzdem so beunruhigt, dass ich nach kurzer Fahrt abbrach und meinen Beifahrer bat, sich die Sache anzusehen. Die Prüfung ergab dann, dass eher etwas zu viel Öl eingefüllt war und deswegen die Anzeige ansprach (offenbar kritisch für den Turbolader).
Warum nun ein Traum wegen einer so banalen Sache? Das kann nur individuell verstanden werden. Vor etwa dreissig Jahren habe ich ebenfalls einmal ein Auto ausgeliehen gehabt. Es war lange gestanden, die Besitzerin wollte, dass man es mal wieder "ausfährt", es war eine schöne Mercedes-Limousine. Weder die Besitzerin noch ich hatten aber daran gedacht, dass eigentlich vorher eine Wartung nötig wäre. Nach knapp hundert Kilometern sprach auf der Autobahn plötzlich die Ölmangelanzeige an, und bevor ich eine Gelegenheit zur Ausfahrt fand (es passierte in einem längeren Tunnel), war der Motor festgefressen, ein Totalschaden. Ich musste mich abschleppen lassen (trat damals in den ADAC ein ...), und die geplante, nette Ausfahrt ist total ins Wasser gefallen und hatte unangenehme Folgen. Man könnte sagen, dass ich seither auf Ölmangel allergisch reagiere, ich habe sozusagen einen seelischen Ölmangelkomplex, der mich für vergleichbare Ereignisse sensibilisiert. Das seelische Radar, das auch in die Zukunft blicken kann, ist in Bezug auf diesen Punkt bei mir immer wach.
Häufig wird gesagt, Schauungen hätten die Funktion einer Warnung. Das mag ja sein. Ich kenne aber auch zahllose Schauungen aus eigener Erfahrung, die durchaus positive oder neutrale Ereignisse betreffen. Somit ist die ursächliche Mechanik eine andere: die Seele nimmt vor allem jene die Dinge wahr und hält nach ihnen Ausschau, die den Seher emotional bewegen (werden).
Und damit komme ich zu Deinem eigentlichen Anliegen:
Nur mal noch eine Frage:
Eine Schauung in die Zukunft ist ein Ereignis, dass sich in der Zukunft abspielt.
Das heißt doch wiederum er ist ein unabdingbares Ereignis. Anders gesagt das Ereignis tritt ein.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: die Dinge stehen absolut fest. Die Diskussion über Entscheidungsfreiheit ist für mich eine Bla-Bla-Diskussion, und ich beteilige mich deswegen nicht daran. Worüber man im Einzelfall reden muss, das ist die Erkenntnisfähigkeit der Seele. Manchmal ist sie nicht in der Lage, die Dinge vollständig und deutlich genug zu sehen, oder es fehlen ihr die Möglichkeiten, die geschauten Dinge mit Hilfe von Bildern, Symbolen u.ä. angemessen und verständlich ins reflektierende Tagesbewußtsein hineinzuheben. Und es braucht außerdem gute Erfahrung, um eine Schau von einem gewöhnlichen Traum und von Kopfkino zu unterscheiden. Ein Außenstehender kann das gar nicht leisten. Hier muss jeder sich selbst streng prüfen.
MfG,
Sagitta