Hallo Taurec und danke für die ausführlichen Ausführungen zu Spengler !
Dazu einige Anmerkungen und Verständnisfragen :
Wenn die Geschichte in Zyklen verläuft, wäre die Frage natürlich, wo innerhalb des aktuellen Zyklus wir uns befinden. Dass wir im Endstadium sind dürfte klar sein, doch wie weit ist es ungefähr bis zum Wendepunkt deiner Meinung nach. Die Frage wäre für mich von einiger Bedeutung, denn es macht einen Unterschied, ob ich als Vater davon ausgehen muss, dass meine Kinder und deren Kinder zu Lebzeiten nur noch weiteren Niedergang erleben werden, ausgehend von der heutigen Lage, die ja schon in vielen Bereichen unerträglich ist, oder ob ich davon ausgehe, dass wir das Ende zwar noch nicht ganz erreicht haben und noch eine Zeit lang leiden müssen, dann aber, vielleicht nach einem wie auch immer gearteten großen Knall, die Anfänge einer seelischen, moralischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen ... Blüte erleben können. Im ersteren Fall wäre eine resignative oder depressive Stimmung die Folge im letzteren ein gewisser Optimismus sowie Hoffnung. Den Beginn des Niedergangs siehst du für unseren Kulturkreis ja ungefähr zu Beginn des 19. Jhdts. (Napoleonische Kriege).
Wenn Spengler aus seiner Analyse der Geschichte von ungefähr 1000 Jahren je Zyklus ausgeht, mag das für die Kulturen, die er untersucht hat und von seiner Warte aus (1920er Jahre), ja stimmen. Aber muss man für heute nicht von wesentlich kürzeren Aufstiegs-/Blüte- und Niedergangsphasen ausgehen ? Wie wäre die Reformation verlaufen, hätte Luther vor dem Buchdruck gelebt ? Das Wissen der Welt verdoppelt sich alle wieviel Jahre (wird immer mal wieder behauptet, hab´s gerade nicht parat, ist aber bald nicht mehr in Jahrzehnten sondern Jahren zu messen) ? Wie schnell könnte sich heute eine Nachricht bzw. revolutionäre Idee verbreiten. Mit Bargeldabschaffung oder RFID-Chip unter der Haut wäre jetzt bereits eine Überwachung technisch möglich, von der frühere Diktaturen nur träumen konnten.
Vor diesem Hintergrund kann das Ende ganz schnell kommen aber auch eine neue Blüte schnell wieder vorüber sein. Hat Irlmaier (?) Recht, wäre ja der Neuanfang und die Blüte nach dem 3. Wk. und der 3-tägigen Finsternis verbunden mit einer seelisch-moralischen Erneuerung nach 2-3 (?) Generationen schon wieder vorbei. Womit wir bei den Prophezeiungen/Schauungen wären.
Sieht man diese vor dem Hintergrund des zyklischen Weltgeschehens hätten wir ja bei Szenarien, wie Irlmaier und andere sie "sahen" eine einmalige Situation, da ja die 3-tägige Finsternis den ganzen Erdball umspannt und somit alle Kulturen gleichzeitig auf "Reset" gesetzt werden. Das würde dann auch dafür sprechen, dass die Geschichte insgesamt, wie du schon erwähntest, in Zyklen abläuft.
Auf welche Art von Cäsar läuft deiner Meinung nach das Ende hin ? Müsste er ein religöser Führer sein ? Ein skrupeloser Militär ? Ein brillianter Erfinder ? Ein Visionär ? Eine Mischung aus all diesen ? Ich denke, dass hängt davon ab, in welchem Bereich man den Niedergang als am schlimmsten verortet und da weiß man momentan nicht, was man sagen soll.
Ja, wahrscheinlich hast du Recht, dass ich noch nicht allzu lange zu den "Aufgewachten" zähle. Vielleicht dämmere ich immer noch vor mich hin. Aber immerhin bin ich schon so weit, dass ich nicht mehr wie noch vor gar nicht allzu langer Zeit Schauungen, aber auch Verschwörungstheorien einfach als Quatsch abtue. Dafür ist die Täuschung der Systemmedien zu groß. Aber einen Komapatienten weckt man ja auch nur ganz behutsam wieder auf
Gruß
Serenissimus