Theorie, Kosmische Geometrie ist eine empirisch unlösbare Aufgabe (siehe Ernst Barthel) (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Donnerstag, 18.05.2017, 22:49 (vor 2744 Tagen) @ Tannenbaum (2231 Aufrufe)

Liebes Schauungsforum,

die Sache mit den Entfernungen in der Vertikalrichtung ist viel, viel verwickelter, als man das üblicherweise annimmt. Seit Poincaré ("Wert der Wissenschaft" http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15331/1/wert.pdf) kann niemand mehr sagen er habe nicht gewußt,
dass es logisch äquivalent ist, ob man physikalische Kräfte behauptet, oder eine Raumgeometrie. Einsteins allgemeine Relativitätstheorie hat diesen Punkt aufgegriffen
und dermaßen verwickelt, dass man sich der theoretisch unmessbaren geometrischen Willkür nicht mehr so gerne aussetzt in der Behaglichkeit technokratischer Schlaufuchslerei.
Dabei ist gar nicht der "Raum gekrümmt" sondern nur unsere Vorstellung davon, oder umgekehrt, der Raum ist gerade, aber unsere Vorstellung der wirkenden Kräfte darin "krumm".
Erschreckenderweise bedetet dieser Freiheitsgrad, dass die Frage der Raumgeometrie und der Physik darin, eigentlich eine ETHISCHE oder sogar spirituelle Frage darstellt.
Konventionell umgeht man diese Möglichkeit, indem man auf unsere technische Errungenschaften verweist, die ja auf einer Auswahl unserer Möglichkeiten beruhen.

Das alles wäre aber reichlich mysteriös, wenn nicht schon einmal ein großer Denker systematisch die Möglichkeit einer alternativen Raumgeometrien konsequent durchdacht hätte: nämlich Ernst Barthel (https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Barthel)
Er hat diverse Schriften zur Konkretisierung einer logisch und spirituell höchst befriedigenden Kugelgeometrien verfasst. Als Einstieg empfehle ich "Vorstellung und Denken. Eine Kritik des pragmatischen Verstands" (1931).

Für die Causa der Schauungen ist das insofern relevant, als dass man daran erahnen mag, wie unser pragmatischer Verstand nur ein Ausschnitt unserer irdischen Möglichkeiten umfasst.
D.h. ein geschauter Impakt ist schon möglich, aber es kann sein, dass damit z.B. weniger nur unsere "kleine Erde" gemeint ist, als vielmehr ein Geschehen, dass den gesamten Kosmos betrifft (etwa weil die Erde groß im Vergleich dazu ist).
Die "flat-earth-society" z.B. hat gemerkt, dass da ein Problem vorliegt, aber amerikanisch-pragmatisch hat man es gelöst, indem man einfach eine geometrisch Alternative als alternativlos behauptet (ein schlimmes Beispiel hier:
https://www.youtube.com/watch?v=C6G4ubiFTgs Der Haken ist, dass die berechnete Krümmung nur für die erste Hälfte der Strecke stimmt, in der zweite aber der gleiche Betrag dazu kommen. Damit ist der Versuch ein schöner Beweis für die pragmatische Brauchbarkeit der kopernikanischen ErdkrümmungsHYPOTHESE).

Vielleicht kann man das symbolisch verstehen, so wie der Menschen aus einer inneren und einer äußeren Wirklichkeit besteht. Unsere Aufgabe liegt vielleicht darin, die Spannung zwischen diesen beiden Polen zu leben. Wenn eine Seite fehlt, verirrt man sich.

Wünsche den Foristen beste Balance zwischen diesen beiden Welten!

Viele Grüße

nvf33


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