Hallo Taurec und alle Interessierte,
Die Frage ist eher, was präkognitiv wahrgenommen wird: ein Hauch der übergeordneten zeitlosen Ebene des Schöpfergottes oder eine der Zeit teilweise verhaftete Zwischenebene, auf der abweichende Zukünfte (Stichwort Straßenbahnschau) gesehen werden, die sich gegenüber dem absoluten Zeitlosen als unscharf darstellen. Unschärfe heißt hier, daß von uns nicht feststellbar ist, ob die Schau die später verwirklichte Zukunft zeigt oder eine irreale Möglichkeit, deren Verwirklichung gar nicht auf dem Plan steht. Das Sehen solcher Irrealitäten würde letztlich nur dazu beitragen, daß geschieht, was tatsächlich geschehen soll.
Nun ist ja just die Straßenbahnschau und deren eben MIT der daraus erfolgten „Wendung“ eines der seltenen Beispiele zu dem, was so alles „auf dem Plan steht“.
„Meinem Sohn, der ‚sieht‘, hat es vor nicht langer Zeit das Leben gerettet, weil er in allen Einzelheiten in der Nacht zuvor gesehen hatte, wie ihn ein jugendlicher Verrückter in der Straßenbahn absticht. Und zwar den ganzen Verlauf – vom Besteigen der Bahn, dem einige Stationen später erst zusteigenden Jugendlichen, dessen ‚Taten‘ und Gebaren dann, seine (eigene) Reaktion darauf, die folgende Eskalation und letztlich seinen eigenen Tod.
Indem er dem Verrückten nicht gegenübertrat sondern sich abwandte, endete die Realität anders als die Schau.
Straßenbahn. Junger Mann mit blauer Mütze steigt zu. Der zerstört mit einem Schweizer Offiziersmesser die Elektroleitung, mit der man dem Fahrer Haltewunsch signalisiert.
Gesehene, richtige Details:
Ein junger Mann steigt in die Straßenbahn zu.
blaue Mütze
Zieht ein Schweizer Messer aus der Tasche.
Löst mit dem Schraubenzieher die zwei Schrauben am schwarzen Halteknopf.
Zieht etwa einen Meter Elektroleitung aus der verchromten Haltestange.
Klappt die Messerklinge heraus.
Kappt die Leitung direkt an der Bohrung der Stange.
Restleitung fällt in die hohle Haltestange zurück.
Mein Sohn will eingreifen...
Alles – vom Einsteigen in die Bahn, über die Zahl der Jugendlichen, ihre Kleidung, ihr Benehmen, dann die Handlungen des Randalierers und Kabelschlitzers im Detail, sein Schweizer Offiziersmesser, was er damit anstellte... etc... – alles stimmte... nur hat dann mein Sohn am Ende, weil er vor dem tödlichen Ausgang ‚gewarnt‘ worden war, sich umgedreht und eben nur verbissen aus dem Fenster gesehen.
Jetzt mußt Du mir nur noch erklären, wieso jemand mit allen Einzelheiten in der Nacht zuvor ein Geschehnis völlig richtig sieht und auch dessen tödlichen Ausgang. Dieser jedoch als ‚Fantasie‘ bezeichnet wird.“
So mal angenommen, es „steht auf dem Plan“, dass B.B` s Sohn , wie alle „Söhne“ und „Töchter“ die MÖGLICHE Realisation zum Finden der „rechten Handlung“ haben, so kann man zumindest solch Einzelschauungen als „Warnungen“ verstehen.
Damit ist EBEN noch keinesfalls gesagt, dass B.B` Sohn eben diese auch findet!
Hätte er sie nicht gefunden und wäre er dem durchaus linear angelegten Geschehensablauf entsprechend seines Wesens gefolgt, wär passiert, was eben passiert aus der Anlage der zusammen führenden Stränge.
Wenn man diese Geschichte unter diesem Aspekt ansieht, kommt man erst auf die Idee sich mal zu überlegen, dass es da eine überaus wesentliche Änderung in B.B`Sohn Wesen geben musste. Ich betone zum Forumstigger verdächtigen zigsten Mal, dass eben dies eine der SELTENEN Geschichten zum Thema Wendung ist. Die Mehrzahl aller Schauungsberichten beschreiben ja „Da kann man tun, was man will, es passiert dennoch so.“ Scheint also weder einfach zu sein, noch allzu häufig „auf dem Plan zu stehen!“.
Warum denn bitte, wenn dies doch womöglich eine ziemlich gute Möglichkeit, per „Warnung“ - „langsam, langsam“ oder im Wassereimeraxiommodus auch gut klappt und in der Verfeinerung mit Detailbild noch viel mehr „Möglichkeiten“ zu dem bieten könnte, „was dann so auf dem Plan steht.“
Er hätte doch auch sonstwas tun können: Gar nicht erst einsteigen, sich diesen und alle nächste Zeit ins Bett legen ( Weiß man doch nie!!!, wann denn das passieren könnte), nie mehr Straßenbahn fahren. Machte er alles nicht, weil er ein vernünftiger Mensch ist und so etwas eh nix bringt. Und dann nimmt das Geschehen seinen Lauf. Und Sohn sitzt da und „starrte verbissen aus dem Fenster“.
Was aber da in ihm so tatsächlich alles erfolgte und was er tat, außer sich an zu strengen, wissen wir nicht. Und schwupps, schon erscheint dies doch relativ einfach. Könnte dann doch jeder machen. Und könnte dann doch für viel mehr „auf dem Plan stehen“. Passiert aber so nicht! Nicht umsonst hat z.B. Rhine in ihrer recht aufwändigen Recherche NUR drei Wendungen zu Schauungen gefunden.
Fazit: Ich glaube nach wie vor: Insgesamt zeigen Schauungen, welche nicht verfälscht aus Ängsten, Phantasie, Fehler im Übersetzungsprogramm sind, was aus dem, was so alles wirkt, geschehen werden wird. Dies ist dann die deterministische Wirkung aus den Ursachen. Der Wille hat keine Wahl, sondern folgt seinen Anlagen und Ausrichtungen. Dennoch ist das bis zum tatsächlichen Moment des Jetzt, jetzt Geschehens „nur“ die wahrscheinlichste Abfolge. Wenn es dann geschieht ist alles im Jetzt, jetzt Modus das einzig Mögliche, das dann eintritt. Dies aber nach wie vor abhängig, verschränkt in sämtlichen Fazetten.
Und eben da eröffnet sich die „Möglichkeit“zur Verzweigung, Bifikuration. Immer zu.
Z. B.: so von Franz:
„An einer Cäsur weiß ich plötzlich alles was in der Situation relevant ist, ich kenne meine Entscheidung und weiß genau wie das ausgehen wird. Weiß was ich als nächstes sagen werde. Und meist kann ich mich nicht aufraffen was anderes zu machen und deswegen weiß ich, dass es dann so kommt, wie es "muss." Und empfange dankbar die "Watsche", weil es sich immer um Fehlentscheidungen handelt. ABER manchmal entscheide ich mich anders völlig bewusst und gegen den inneren Antrieb anders und dann "weiß" ich sofort die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Die treten dann mit gleicher Präzision ein, das ist freier Wille und Verzweigung im Kleinen ist für mich Faktum, eine Gewissheit.“
Wobei ich, so in meinem Erleben, noch nicht mal das so nach langem Nachfühlen als so wirklich „Frei“ empfinde. Und auch gar nicht „einfach“!
Fast eher so:
„Frei“ von MEINEN Prägungen und ect.- „Frei“ von meiner Subjektwahrnehmung und Wirkung.
„Frei“ vom Systemablauf - „Frei“ von den räumlich und zeitlich begrenzten ineinander bedingten Wirkungen.
Aber, offen für Einflüsse oder Ursachen, die über diese Begrenztheiten hinaus gehen. Diese aufnehmend, schließt sich das auch sofort wieder zur operationalen Geschlossenheit ( Sonst wär ich gar nicht mehr da als Individuum) Und schwupps, schon geht es weiter!
Aber eben anders. Steht alles im Plan!
Aber eben nicht!: Wir lernen auswendig und „äffen“ nur den Skript nach. Sondern wir erleben und beleben die Vorstellung Gottes zur Offenbarung. Und der „Weg“ zur Vervollkommnung dessen geht über die umfängliche Rückanbindung zu Allem und eben nicht! dezidiert über die Subjektoptimierung oder systemisch abgespaltenen Heils;- oder Machtzirkeln. Und auch nicht über alles palletti, geschieht eh alles, wie es geschieht- meine Rolle ist nur Darsteller.
Es geht darum, Wege zu finden. Dazu muss ich nicht den „Weg“ anbeten, sondern gehen; in Rückkoppelung zu allem. Und das ist, allen vermeintlichen Vereinfachungen zum Trotz, eben nicht einfach, sondern herausfordernd und Freude bereitend.
Liebe Grüße
Rauhnacht