Hallo Harald!
Mir ist wichtig, dass meine Äußerungen im Forum einfach nur Gedankengänge sind, der Versuch, etwas näher zu beleuchten, um einiges im Leben besser verstehen zu können. Daher, der ausdrückliche Hinweis, aus meinen Beiträgen keine Werbung für etwas herzuleiten, weder für die Bibel, noch für eine Religion oder sonstige Geisteshaltung. Jeder muss seinen eigenen Weg suchen, finden und gehen.
„Zufriedenheit erreicht man durch innere Einstellung.“ Das ist der springende Punkt. Jetzt kommt die Sache mit dem Glauben, der helfen kann, aber nicht muss. Vielleicht dürfen wir nicht ständig Forderungen stellen, an unsere Beziehung zu Gott und dem Glauben. Wenn es gut läuft, war es wegen dem Glauben, wenn es schlecht läuft auch? Möglicherweise sollten wir versuchen uns von dieser Einstellung zu lösen. Die Gefahr lauert in der in uns wohnenden Suche nach einer positiven Bestätigung für unserer Taten, die eigentlich als notwendig zu erachten ist, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Erlebt jemand, der sich stark im Glauben verankert fühlt, anhand seiner Taten etwas, das als Erfolg oder Lebensglück umschrieben werden kann, wird er (unbewusst) vermehrt auf seinen Glauben setzen und erwartet natürlich eine sich verstärkende positive Rückkopplung. Derjenige, der mit dieser Einstellung plötzlich durch Misserfolge, die er als große Einschränkung seiner Lebensqualität, seinem Selbstwertgefühl oder gar als lebensbedrohlich empfindet heimgesucht, wird er seinen Bezug zum Glauben und vieles, was damit in Verbindung zu bringen ist, in Frage stellen. Siege und Niederlagen werden, meinem tieferen Verständnis nach, allgemein nicht durch den Glauben an (einen) Gott verursacht. Der Glaube ist, aus meinem Gedanken heraus, nur der täglicher Begleiter, in guten, wie in schlechten Tagen, er dient mir in den guten Zeiten, nicht abzuheben und in den schlechten Zeiten nicht abzustürzen. Nun bin ich zwar in einer Art Netz gefangen, kann aber (hoffentlich) nicht durch die Maschen fallen. Es steht jedem frei, dies als Vorteil oder Nachteil zu sehen.
Ein paar Worte zum Dreh- und Kochbuch. Eine verschwommene Sichtweise meinerseits und dann auch noch mit dem berüchtigten Stand auf dem Glatteis. Alles gleicht einem mühsamen Stochern im Nebel. Es ist der Versuch, Zusammenhänge aufspüren und begreifen zu können. Der Regisseur kennt das Drehbuch, ist er auch dessen Autor? Wie viel künstlerische Freiheiten zur Abweichung an bestimmten Stellen des Drehbuchs, nimmt er sich heraus? Wer ist der Chef, wer die Konkurrenten? Wer sind die Statisten, wer die zuvor bestimmten, maßgeblichen Akteure, wer übernimmt die entscheidenden, manchmal ganz unscheinbaren Rollen?
Jeder, der kocht, hat sicher schon die Erfahrung gemacht, egal wie sehr er sich an die Anleitung des Kochbuchs hält und mit den Zutaten abmüht, das was dann als Gericht herauskommt, deckt sich manchmal leider absolut nicht mit den Vorstellungen, die man zu Beginn hatte.
Die Staatskirche, wie Du das nennst, blende ich bei derartigen Überlegungen aus, man sollte diesen Gruppierungen oder sonstigen Zusammenrottungen seltsamer Gestalten nicht ansatzweise die Stellung zubilligen, die sie gerne einnehmen würden. Wer einigermaßen zurechnungsfähig ist, durchblickt derartige selbstgefälligen Heuchler, die sich übrigens in jeder Religion und ebenfalls der eingefleischten Eso-Szene tummeln und als Vertreter Gottes oder irgendwelcher Götter, Propheten oder ähnliches verstanden werden wollen.
Zu den wichtigsten zwei Sätzen in Deinem Beitrag:
„Alles, was wir bislang erlebt haben, existiert nur noch in unseren Erinnerungen. Wenn es keine große Datenbank gibt, die alles aufbewahrt, wird es mit unserem Körper verwesen oder schlimmstenfalls vorher gelöscht.“
Hier sind wir wieder beim großen Kreislauf, der unser Vorstellungsvermögen offensichtlich sprengt. Es geht nichts verloren! Wieso, nur als Beispiel, gibt es Unfallopfer, die plötzlich ihnen zuvor fremde Sprachen sprechen, naturwissenschaftliche Zusammenhänge spielend nachvollziehen können, ungeahnte Charaktereigenschaften und Vorlieben entwickelt haben oder Geister aus dem Jenseits fühlen? Jetzt tritt wieder eines der größten Rätsel in den Mittelpunkt. Ist die Reinkarnation tatsächlich das, was man sich allgemein darunter vorstellt, oder beherrscht der Geist einfach nur die Fähigkeit, sich unabhängig von der Zeit- und Raumvorstellung, die wir laut allgemeiner Lehrmeinung haben sollten, in unterschiedlichen Körpern und Zeiten zu bewegen? Haben wir dann mehrere Leben oder tatsächlich nur eines, das geistige? Der oder die Körper wären dann eine temporäre Beigabe, also eher belanglos, eine Art Spielerei. Der Begriff Reinkarnation und die heute übliche Vermittlung bestimmter Abläufe in Zusammenhang damit, all das wirft noch mehr Fragen auf. Ohne Zweifel existieren diese Wanderungen des Geistes und der Seele, sind Bestandteil unseres Lebens auf der Erde, auch wenn viele sie nicht wahrnehmen können oder wollen. So, wie manche Träger ungewöhnlicher Fähigkeiten sich in die Vergangenheit oder Zukunft bringen lassen können, gibt es welche, die über Deine oder wieder andere Kräfte verfügen. Es beruht möglicherweise immer auf dem gleichen Prinzip. Wahrscheinlich gibt es viele Träger (vielleicht sind alle Menschen Träger), aber die Ausübung derartiger Fähigkeiten wird aus unbekannten Gründen blockiert, sie kommen im Leben des Diesseits nie zum Vorschein. Dass Du kein Sklave Deiner Gaben sein und Dich nicht damit profilieren willst, gefällt mir, denn viele von den wenigen Menschen, die (wirklich) Grenzgänger (ich bezeichne das jetzt einfach so) sind, missbrauchen ihre Gaben relativ bald für einen Selbstzweck. Aus meinen Augen gesehen, ein unentschuldbares Verhalten.
Gruß
Bubo