Hallo Nullmark!
Da ich auch eine von DEN Menschen bin, erlaube ich mir, hier etwas einzuwerfen.
Mir scheint, du glaubst noch, dass alle Menschen gleich sind und gleich reagieren, also so wie du - aber dem ist nicht so.
Entgegen Deiner Ansicht und trotz der äußerst geringen Wahrscheinlichkeit eines Asteroiden-Treffers mit möglicherweise gigantischen Folgen und trotz der nachweislichen Sicherheit der Kernkraft drückt die Kernkraft mehr psychologische Knöpfe, als der Einschlag eines Asteroiden.
Mir drückt weder das Eine, noch das Andere einen Knopf - ich hab im Lauf meines Lebens zu viele Bedrohungsszenarien gehört und gelesen, um beides noch groß ernst nehmen zu können.
Erstens schätzen die Menschen das Risiko danach ein, wie leicht Anekdoten, wie gut publizierte Atomunfälle ihm in den Sinn kommen. Es ist dabei egal, auf welche Weise diese im Gedächtnis bleiben. Die mediale Ausgestaltung prägt den Vergleichsmaßstab.
Nicht jeder betrachtet die Welt unter dem Sicherheitsaspekt.
Es gibt Menschen, die nicht die Bohne über Risiken nachdenken und manche lieben sie sogar und fänden ein Leben ohne ausgesprochen fad.
Zweitens aktiviert der Gedanke an Strahlung die Ekelgefühle, bei denen jede Spur einer Verunreinigung alles andere verunreinigt, mit dem sie in Berührung kommt - verdrängend, dass wir alle in einer Suppe aus natürlicher Strahlung leben und diese essentiell ist.
Bis ich das gelesen hatte, wusste ich nicht, dass das überhaupt geschehen kann.
Bei mir werden keinerlei Ekelgefühle ausgelöst, ich krieg ein Gefühl von Energie und Bilder von goldenen Teilchen, die überall herumschwirren und ich vermute stark, dass wir beide sehr überrascht wären, wenn wir mal danach fragen, was wir zu hören bekommen.
Ich werde das zukünftig öfter mal tun, denn deine Aussage hat mein Interesse geweckt.
Vielleicht kann ja auch hier der Eine oder Andere etwas beisteuern.
Drittens fühlen sich die Menschen besser dabei, wenn sie ein einziges, winziges Risiko ganz ausschalten, als das Risiko aller Gefahren zusammen zu minimieren.
Ich bezweifle, dass man Risiken jemals ganz ausschalten kann.
Man kann immerhin sein Bestes tun, wenn es um etwas geht, worauf man selber Einfluss hat, ja.
Und wenn man etwas tun kann, fühlt man sich natürlich besser, als wenn man in einer Sache ohnmächtig ist.
Insofern - weitgehende Zustimmung.
Viertens betrachten die Menschen die beiden Seiten einer Sache zwar gründlich, sind mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden, weil sie die Unvollständigkeit/Unvollkommenheit spüren, weil das von Aristoteles als *mehr* bezeichnete ausgespart bleibt. Wenn sich die Betrachtung auf den Dualismus beschränkt, muss das, was diese Welt zusammenhält, verborgen bleiben.
Betrachtet man eine Sache gründlich, dann stellt man fest, dass sie mehr als 2 Seiten hat.
Es sei denn, man beschränkt sich auf Für und Wider, aber dann betrachtet man eigentlich nur die Einstellung der Sache gegenüber.
Und dann bleibt man natürlich unbefriedigt, denn man spürt oder ahnt, dass man das Wesentliche verpasst hat - nämlich das Wesen der Sache, um die es geht.
Im Falle der Asteroiden und potentieller Einschläge kann man je nach Theorie zu verschiedenen Schlüssen kommen.
Nach der herrschenden wissenschaftlichen Meinung entstehen nichtvulkanische Krater durch Einschläge, bedingt durch gravitative Einflüsse, aber nach der Theorie, dass elektromagnetische Kräfte sehr viel stärker wirken, entstehen sie durch massive elektrische Entladungen.
Für die, die es noch nicht kennen, in diesem Video wird das schön gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=0QZ9P2uUxEU
Ok, es ist sehr lang, aber wirklich interessant und einleuchtend.
Natürlich kann trotzdem mal ein Asteroid einschlagen, aber zum Glück zerbrechen die ja unterwegs schon - das sah man zB damals sehr schön bei Shoemaker-Levy, der auf den Jupiter stürzte - und verglühen zum guten Teil oder explodieren sogar schon in der Luft.
Es gibt ja inzwischen genug Aufnahmen von solchen Fällen.
Grüße, Bea