Ethisches Dilemma (Schauungen & Prophezeiungen)

Sarah, Donnerstag, 13.05.2021, 14:45 (vor 1343 Tagen) @ NeuOrest (1462 Aufrufe)

> Nein, ein Übergriff kann nicht stattfinden. Ich finde es erstaunlich, wie viele Personen ohne belastbare Erfahrungen hier solche Glaubenskonstrukte postulieren.

Da du selbst ja sehr empfindlich auf gewisse Untertöne im Text reagierst (siehe den Beitrag von "Giraffe"), möchte auch ich an dieser Stelle anmerken, dass mir dein Ton nicht gefällt.

1. Formuliere doch bitte deine Vermutungen als Frage. So wie du formulierst, klingt deine persönliche Erfahrung wie ein allgemeingültiges Dogma, das du einem überstülpst. Menschen sind verschieden. Es funktioniert leider nicht immer, von sich auf alle anderen zu schließen ;-)

2. Woher willst du wissen, ob ich nicht energetische Übergriffe erlebt habe? Wieso meinst du zu wissen, ich hätte keine Erlebnisse diesbezüglich und "postuliere Glaubenskonstrukte"? Dazu weißt du doch gar nichts. Frage bitte zuerst einmal nach.

Ich habe mehrmals in anderen (Eso-)Foren erlebt, wenn jemand meinte, er müsse an meinem Energiekörper ungefragt herumtun oder mir nahe kommen. Das ist spürbar, jedenfalls für mich und zu viel Nähe von jemandem, den ich nicht kenne und vielleicht gar nicht mag, ist unangenehm. Auf Rückfrage wurde das dann jeweils auch zugegeben.
Möglicherweise hast du da Möglichkeiten, besser damit umzugehen als ich, ich habe da wenige. Bin für Anregungen aufgeschlossen.:-) Möglicherweise spürst du das aber auch viel weniger.

Andernorts schreibst du:
Das Problem, das du mit der Invasion siehst, ist hausgemacht. Dir mag es gefallen oder nicht, aber alles Bewusstsein wurzelt in einer Basis. Wir sind alle verbunden. Wir sind eins. Was uns davon abhält, ist unser biologisch-physiologisch aufgezwungenes Denken eines abgegrenzten Individuums. Es ist natürlich, dass wir nach einer Einheit streben.

Es ist schwierig, wenn du aus der Sicht des entgrenzten Bewusstseins antwortest auf Fragestellungen, die eben das Leben mit einer Ich-Identität betreffen. Natürlich sind wir alle eins, aber es gibt auch die Realität eines Körpers. Und unabhängig davon, ob ich mich als abgegrenzte Identität empfinde oder nicht, bleiben all die Wahrnehmungen und Empfindungen und Gedanken, die auftauchen. Diese haben mit dem Körper als Organismus zu tun und wollen beachtet werden. Wenn etwas weh tut, weil es heiß ist, wird der Organismus die Hand von der heißen Herdplatte nehmen, unabhängig davon, ob er sich als begrenztes Ich empfindet oder weiß, dass alles eins ist. Ebenso werden Lust, Unlust, angenehme und unagenhme Gefühle und Empfindungen unterschieden und darauf reagiert. Das macht der Organismus von selbst. Was ich sagen möchte ist, dass - auch wenn wir alle eins sind - der Körper auf etwas, das ihm nicht gut tut, reagiert und es würde mir sehr komisch vorkommen, mich bewusst gegen die Intuition und gegen den Instinkt des Körpers hinwegzusetzen mit Gedanken wie: "Wir sind eh alle eins." oder "Lass doch fremde Menschen dir unangenehme und schädliche Empfindungen zufügen, ist doch egal, wir sind ja eh alle eins." (etwas überspitzt formuliert)

Wer sich verbindet, verbindet sich, weil er/sie ohnehin schon gleichschwingt. Die energetische Nähe sorgt überhaupt erst einmal für ein Aufeinandertreffen.

Ja.

Ansonsten gibt es keine Verbindung.
Ein Postulat von dir, welches ich in Frage stellen möchte.


Bitte, mache mich nicht verantwortlich für deine Angst, die dich bindet.

Natürlich können wir das jetzt auf eine individuellen Ebene runterbrechen. Ich kann bei mir Ängste suchen, die z.B. mit Nähe zu tun haben. Umgekehrt könnte ich dir vorwerfen, du kannst mit dem vielen Leid anderer Menschen nicht umgehen und um das abzuwehren, versuchst du, dich auf energetischer Ebene mit ihnen zu verbinden, um irgend etwas zu tun. Denn im Versuch des Helfens spürt man eventuell das Leid weniger. Ich empfinde das Helfen als Übergriff, wenn es ungefragt stattfindet, und woher willst du beurteilen können, ob jemandem geholfen ist, wenn ihm Angst genommen wird? Wieso meinst du, negative Gefühle dürften nicht sein und seien aus dem Leben zu verbannen? Können sie nicht auch Helfer bei wesentlichen Entwicklungsschritten sein? Kann ich als Außenstehender einen fremden Lebensentwurf überhaupt beurteilen?

Ich weiß zu wenig über deine Haltung, woher diese kommt und was du genau tust, vielleicht magst du ja mehr dazu erzählen...

Ich möchte jedenfalls anregen, nicht auf die persönliche Angriffsebene zu gehen, sondern das Problem des ungefragten Helfen-Wollens als ethisches Dilemma hier auf einer sachlichen Ebene durchzudiskutieren.

Im Gegenteil, es wirkt, als könne ich anderen helfen, ihre Schwierigkeiten möglichst ohne Schmerz zu überstehen, indem ich ihnen die Ruhe übermittle, die sie brauchen, um die Angst zu ersetzen, die sie haben.

Grüße!


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