Hallo!
Zwei Punkte habe ich gefunden, einen der sogar das Jahr des 3ten Weltkrieges nennt. 2038!!!
Dann fällt laut Kalender Fronleichnam auf den Tag der Geburt Johannes dem Täufer, den sogenannten Johannistag. Beide Tage sollen laut "Stormberger" AUFEINANDER fallen. Das wäre der 24.Juni.2038!!!
Ich fürchte, da bist Du einem alten Volkssagenmotiv aufgesessen, das in verschiedener Verkleidung in der einen oder anderen Quelle auftaucht.
Obiges, Fronleichnam (60 Tage nach Ostersonntag) auf den Johannistag (24. Juni), ist nur eine Abwandlung der Aussage aus dem ersten Feldpostbrief:
"Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt."
Wenn der Markustag (25. April) auf Ostern fällt, findet Fronleichnam automatisch am 24. Juni statt. Laut den Feldpostbriefen soll an dem Ostersonntag, der auf den Markustag fällt, spiegelbildlich zur Auferstehung des Herren der Antichrist auftreten.
Siehe hierzu auch BB, der des öfteren schon darauf hingewiesen hat:
Der "Antichrist" äfft spiegelbildlich Jesu Geburt am Johannistag = 24. Juni nach
Er nennt auch einen alten Bauernspruch, der verdeutlichen soll, daß desgleichen nach dem Motto "am St. Nimmerleinstag" im Volksmunde die Runde macht und eigentlich nichts weiter zu bedeuten hat.
"Wenn dann der Markustag am Osterfest,
der Antoniustag am Pfingstfest
und der Johahnnestag am Fronleichnam fällt,
geht ein Wehschrei durch die ganze Welt."
Übrigens: Im 20. Jahrhundert fiel Ostern genau ein Mal auf den Markustag, nämlich im Jahre 1943.
Vor einiger Zeit hatten wir die Diskussion über die wahrscheinliche Fälschung der Feldpostbriefe während des Zweiten Weltkrieges:
Nicht der zweite, sondern beide(!!!) Feldpostbriefe sind gefälscht
Daß der erste Feldpostbrief ausgerechnet ein Datum nennt, das auf das Jahr 1943 fällt, untermauert die These, daß er eine Fälschung ist, die nicht lange davor, nämlich ca. 1941 getätigt wurde.
In dem Bibliothekseintrag zu Nostradamus sind auch ein paar ihm fälschlich zugeschriebene Prophetien genannt, u. a. im Jahre 1887:
"Wenn Adalbert den Herrn am Kreuz erhöht,
Der mit Marcellus aufersteht,
Und St. Johann Fronleichnam hält,
So ist noch das End der Welt."
Ein weiterer Hinweis, daß es sich um ein frei flottierendes Motiv handelt, das gerne bekannten Namen wie Nostradamus, aber auch Stormberger zugeschrieben wird.
Für weiteres siehe auch den Artikel "Eschatologie" aus dem Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (schon der Name ruft bei manchen Gläubigen Empörung hervor, wenn ihre liebgewonnenen Glaubenssätze schon im Titel wie selbstverständlich als Aberglaube bezeichnet werden):
"Man wird nicht übersehen dürfen, daß viel eschatologischer Unheilsglaube lokal gebunden erscheint. Es wird nicht nur vielfach (2. 3.) vom Untergang eines Tales, einer Landschaft durch Wasser, Kälte, Feuer gesprochen, sondern auch von einer Vermurung, vom Niedergehen einer Lahn, oder auch vom Versinken eines Dorfes, einer Stadt. Doch darf man wohl nur die Sagen und Voraussagungen hierher rechnen, die einen Termin angeben. Dieser Termin ist meist geheimnisvoll fixiert: „einst“ wird Breslau vom Erdboden verschwinden]; wenn der Ring im Karpfen zum dritten Male gefunden wird, versinkt Liegnitz; eine eiserne Kette dreimal um eine Kirche bei Brixen reicht, der gefesselte Teufel seine Kette durchfeilt hat; wenn ein Steinbild, das näher rückt, Paulsdorf erreicht haben wird [...]; wenn der Zobten Feuer speien wird [...], ist Weltende, oder wenn die schlafenden Reiter im Berge erwachen (vgl. schlafendes Heer, Endschlacht). Wenn die Strafen spukender Seelen ein Ende haben (s. jüngster Tag), wenn aller Flachs gesponnen ist, der Mond die Sonne überwältigt, wenn Ostern (Pfingsten) auf Markus fällt, Ostern auf Antonius und Johanni auf Fronleichnam oder der schwarze Wolf (Teufel) eins der drei Kälber (Dreieinigkeit), die sich auf der Wiese bei Jankow zeigen, erhascht hat; wenn die Mauleselin Junge hat (kabylisch). Über 400 Jahre, ehe das 2. Tausend, das wir schreiben, zu Ende ist, denn es heißt: Tausend Jahre und nicht tausend."
Entsprechendes findet sich im Artikel "Jüngster Tag" zu der Fragestellung, wie sich der Volksmund die Datierung des Undatierbaren zusammenreimt:
"Oft läuft Astronomie und religiöse Schwärmerei (s.u.) zusammen. Auch die Daten, welche das Kommen des Antichrists angeben, wird man heranziehen dürfen (s. Antichrist VI). Bestimmte Tage werden zuweilen angegeben, so Ostern (Auferstehungsstunde = Stunde der Wiederkehr), ferner wenn Annunciatio Dominica mit dem Rüsttag oder Johannis und Fronleichnam zusammenfallen."
Das läuft aber letztlich alles ins Leere. Es sind nur mystifizierende Spekulationen, die sich in der Überlieferung verfestigt haben, deren Ursprünge nicht bekannt sind und die sich immer wieder an verschiedene Namen (insbesondere erfundene oder halblegendäre Figuren wie den Stormberger) heften.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“