Hallo, IRAN!
Ich meine, ich hätte hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=58099
sehr verständlich zwei Finsternisse auseinandergefummelt,
was insbesondere deswegen erforderlich ist, da sie von lesenden Laien
(= "Prophezeiungsliteratur") verständlicherweise irrig zusammengepattext werden.
Eine ist eine rein "gedacht/abstrakte" Endzeitvorstellung, die andere
beruht auf gegenwärtigen Schauungen.
Bei der einen knipst Jehowa sozusagen für genau 72 Stunden das Licht aus,
während er im Dunkel Unkatholiken und sonstige Bösewichter gnadenlos ausrottet,
bei der anderen verdunkeln/verschatten Impakt-Vulkanschen örtlich und zeitlich
völlig unterschiedlich die Atmosphäre.
Ich wiederhole:
- zum einen handelt es sich um quasireligöse Gottesstrafenvorstellungen
eines Massensterbens der Menschheit mittels/während "Finsternis",
wobei diese Vorstellung wohl auf Mythentradierung der Sintflutimpakte
vor rund 10.000 Jahren beruht und auch via Altes Testament/Offenbarung des Johannes von Patmos
Eingang in die Vorstellung des christlichen Abendlandes gefunden hat
- zum anderen um präcognitive (?) Schauungen, exemplarisch zu finden in unserer Sammlung
Was Nr.1 betrifft, so handelt es sich pauschal um den Europäischen Prophezeiungskanon,
den man in der Literatur findet - von Lenormand (Fr., 19. Jahrhundert) über Irlmaier (gest. 1959)
bis in die Gegenwart:
"Jetzt ist schon das Ende der letzten Tage, viele wahre Gläubige,
die erwarten den Herrn zurückzukommen, haben solche Frage:
„Die Offenbarung sagte: ‚Siehe, ich komme bald!‘“
Der Herr hatte uns zugesagt, dass Er wiederkommen wird.
Also, ist der Herr schon wiederkommen und wie sollen wir wissen das?
Wie Matthäus 24,6-8 steht: „Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen;
sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen;
aber es ist noch nicht das Ende da. In den letzten Jahren überall in der Welt
sind häufig stärke Katastrophen passiert, z.B das Erdbeben, die Wassersnot,
die Dürre, die Brandkatastrophe, die Hungersnot, die Seuche winden (<= BB: sic!) überall,
das lässt die Leute zutiefst erschrocken. Die Weltlage ist unruhig
und der Krieg, gewalttätige Ereignisse, die Terrorangriffe passieren oft,
z.B. Ende 2019 erschien das Coronavirus. In Matthäus 24,29 heißt es:
„Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren,
und Sterne werden vom Himmel fallen." => => => etc. =>
https://www.bibel-de.org/sieben-prophezeiungen-von-jesus-wiederkehr.html?gclid=EAIaIQobChMI4puYlfvG-wIVjdCyCh0WjwkTEAMYAiAAEgIyafD_BwE
Im 19. Jahrhundert haben dann sich insbesonders frz. bigotte Hausfrauen und hysterische Nonnen
auf obiger Basis die nahe Apokalypse zusammenphantasiert, wobei sie sich besonders gut
vorstellen konnten, die Russen und die Preußen würden als Bibelvariante Gog&Magos
aus dem Osten auftauchen, anders als 1814/15 (Rheinübergang Blüchers und Belle Alliance)
von den Franzosen jedoch bereits am Rhein geschlagen werden. Und zwar mittels Hilfe Jehowas,
der wieder mal Feuer, Mord und Brand vom Himmel schmeißt, um seine (= und damit auch Frankreichs)
Feinde mit Stumpf und Stiel auszurotten.
Und - wo er schon mal dabei ist - gleich auch das Sündenbabel Paris
(ggfls. auch Marseille - das versenkt er im Mittelmeer!),
ersteres mittels himmlischer (Pech)fackeln, die sich an die Dächer heften.
(= Sodom und Gomorra)
Das hat der Übersetzer nicht gebacken bekommen, weswegen Irlmaier behauptet,
er hätte eine Schau gehabt, in der aufständische
Pariser sich selbst Fackeln auf die Dächer werfen und damit Paris abbrennen.
https://schauungen.de/forum/index.php?id=34833
Und dann werde es finster. Draußen gehe der Zorn Jehowas um, und man solle
nicht am Fenster dem auch noch zusehen = Irlmaier: Besser, die Fenster schwarz abkleben!
Was allerdings Autoren, wie Berndt, nicht davon abhält, obiges weiter zu verbreiten.
Aus der vom Zaren angeführten Russenarmee und der Preußens, die beide am Rhein untergehen
(s. auch Antonius von Aachen) hat sich Irlmaier 100 Jahre später die Sowjetarmee (und die NVA?)
gebastelt, aber seit 1991 sind es wieder die bösen Russen (einstweilen ohne die Preußen),
die sich den Zorn Jehowas zugezogenhaben. Als Zar dient gegenwärtig
der Undemokrat Putin - verständlich, denn als Russisch-Othodoxer und Unkathole
kann er nicht damit rechnen, vom vatikanischen Jehowa verschont zu werden.
Ja, ich weiß, das ist alles so schrecklich traurig ...
Grüße auch!
BB
―
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."