Molotowcocktails, Analysetechnik (Schauungen & Prophezeiungen)

Fred Feuerstein, Freitag, 08.01.2010, 19:31 (vor 5384 Tagen) @ Taurec (5687 Aufrufe)

Hallo, Fred!

Es heißt, brennende Fackeln würden auf die Dächer geworfen.

Dabei kann es sich meines Erachtens nicht um von Menschen geworfene
Brandfackeln handeln, welche die Häuser anzünden.

1. Die Häuser haben meistens mindestens fünf Stockwerke. So hoch kann
niemand eine Fackel werfen.

2. Die Dächer in Paris sind aus Ziegeln, Schiefer oder Kupfer, jedenfalls
nicht aus brennbaren Materialien. Selbst, wenn eine Pech- oder Wachsfackel
oder ein Molotowcocktail so hoch flögen, würden sie auf dem Dache liegen
und keinen Schaden anrichten, sondern langsam ausbrennen.
Ich neige daher zu der "Funkenregendeutung", daß glühende Funken auf die
Dächer fliegen, sie augrund der Geschwindigkeit durchschlagen und so die
Häuser in Brand setzen. Das schließt die Revolution als Hauptgrund für die
Vernichtung von Paris. Dadurch wird aber nicht die Revolution geleugnet.

Das ist ein berechtigter Einwand. Der Pöbel wird dann nat. keine Fackeln auf die Dächer werfen, sondern Molotowcocktails die es nat. zu Lenormands Zeit noch nicht gab. Hier mache ich mir eine Deutungstechnik von euch zu eigen: Für Lenormand hat es in einer Szene entweder so ausgesehn, daß eine Gruppe Molotowcocktails auf die Dächer wirft, oder es war zufälligerweise ein "vornehmes" Stadtteil, in der die Schönen und Reichen und die ganz schön Reichen wohnen. Vorteilhafterweise würde der Pöbel aber die Cocktails einfach in die Fenster werfen und die Hütte brennt.

Ich habe den Eindruck, der wesentliche Unterschied zwischen Dir auf der
einen und BB und mir auf der anderen Seite ist, daß wir uns mehr vom Text
lösen und überlegen, ob die überlieferten Sachen überhaupt möglich sind.
So gehen wir vor, um Ungereimtheiten und daher Interpretationen der Seher
und Überlieferer aufzudecken und so vielleicht dem Ursprung näher zu
kommen.
Das ist auf jedenfall eine viel subjektivere Herangehensweise und vermag
nicht jeden zu überzeugen, der berechtigterweise näher am Text bleiben
will. Das mag der Grund sein, warum wir (und andere mit uns) immer wieder
aneinandergeraten.

Gruß
Taurec

Tja da prallen zwei Welten aufeinander. Und eben dieses Hinbiegen ist das was mir in letzer Zeit immer mehr nicht schmeckt. Ihr stellt auch über den Seher, und wollt ihm quasi diktieren was er zu sehen hat.
Das war/wird nie meine Analysetechnik sein.

mit freundlichen Grüßen
Fred


Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)


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