Gott bewahre uns vor einer Goldwährung wie im 19. Jhd. (Schauungen & Prophezeiungen)

Georg, Samstag, 19.07.2008, 20:20 (vor 5906 Tagen) @ Wizard (5570 Aufrufe)

Hallo beisammen,
Hallo Wizard,


Die Schauungen über das Wiederkommen einer Goldwährung kenne ich wohl.

Hast Du selbst auch entsprechende?

Ich schätze Deine Ausführungen zum Thema durchaus sehr,
aber:

Man sollte nicht vergessen,
dass es u. a. der Goldstandard war,
der uns bereits 2. Weltkriege gebracht hat.

Wäre der Dollar in den 70er Jahren nicht von der Golddeckung
auf die Öldeckung umgestellt worden (selbiges hat die damalige Ölkrise ausgelöst),
....wer weis, ob wir alle überhaupt noch leben würden........

Wie immer das mit der zukünftigen Goldwährung konkret funktionieren soll,
- ich weis es nicht.

Die Goldwährungen vor den Weltkriegen hatten jedenfalls das Problem,
dass zu wenig Edelmetall vorhanden war,
um bei steigender Wirtschaftsleistung,
auch die umlaufende Geldmenge proportional dazu zu erhöhen (das verursacht eine deflationäre Wirtschaftskrise),
weil die Notenbank dazu zu wenig Gold hatte.
Weil das Gold eigentlich von einer kleinen Clique von Superplutokraten kontrolliert wurde,
die die auf ein Tauschmittel angewiesenen Völker und Menschen dadurch erpresst und von sich abhängig gemacht haben.

Sie nahmen es lieber in Kauf,
dass die dadurch verursachten Spannungen so groß wurden,
dass zwischen den Völkern Kriege ausbrachen,
statt dass sie auf ihre Macht verzichtet hätten.
Außerdem kann man am Krieg ja auch noch zusätzlich verdienen.

Wie auch immer,
gibt es in einer Volkswirtschaft zu wenig Geld,
weil das Geld an das Gold im Keller der Notenbank
gebunden ist,
so kommt es zu einer fürchterlichen deflationären Wirtschaftskrise,
wie in den 30er Jahren.

Wie eine flexiblere Goldwährung funktionieren,
weis ich jetzt nicht.

Ob es da allein schon reicht,
dass das wiedererstandene Deutsche Reich sein Gold Heim holen
und damit "bestimmten Kreisen" entziehen wird,
da bin ich recht skeptisch.

- eigentlich nicht.


Anderes Beispiel:
auch die altrömischen Silberdenare enthielten im Laufe der Zeit
immer weniger Silber

- weil Silber eben knapp war.
- weil es keine neuen Provinzen zum Erobern und Ausplündern mehr gab.
- weil durch den Luxuskonsum in der Stadt Rom Unmengen an Edelmetall
abgeflossen sind
- weil man dieses Silber nicht immer mit dem Schwert "zurück holen" konnte
- weil Bergwerke nicht mehr ergiebig waren.
- etc.

Man sieht also die Abhängigkeit bei einer Edelmetallwährung und den großen Fortschritt durch das Papiergeld,
bei dem man die Geldmenge selbst steuern an die Wirtschaftsleistung anpassen kann und
dessen (zweifelsohne auch noch vorhandenen) weiteren Fehlstrukturen aber wieder ganz andere Gründe haben
und ganz leicht behoben werden könnten.
Das Papiergeld war jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung
und kein Rückschritt.

Es hat in der Jetztzeit eine extrem lange Friedenszeit ermöglicht,
wie sie bei einem neuerlichen Goldstandard unmöglich gewesen wäre.

Hätte das römische Reich keine Münzverschlechterung betrieben,
so wäre es wohl schon viel, viel früher untergegangen.


mfG Georg


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