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Esoterische Grundschule – Der Abschlußjahrgang (Freie Themen)

Fenrizwolf, Samstag, 04.08.2018, 11:38 (vor 2111 Tagen) (1444 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 16.08.2018, 11:08

Liebe liebevoll Strebenden,

Neuer Odem gibt dem abgeebbten Meer frische Brandung, und mit einem Hauch mehr Geschick, wird es bald vielleicht noch nach oben regnen.

Grundsätzlich ist das passiert, was ich mir schon lang gewünscht habe; daß begabte Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen und Denkschulen über Metaphysik in freiester Form, intime Eindrücke teilen und fern von übergeordneter Ideologie in freier Rede einander befruchten.

Der Verlauf der Chat-Historie übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Das Forum lebt.

Ranma ist nahbarer denn je, und krempelt sich elegant die Ärmel hoch, wenn es mal ums Raufen geht. Das ist Bare-Knuckle-Boxing mit Monokel im gekniffenen Auge. Das andere ist stets offen.

Der Lichtbringer aus der Ostmark wischt feucht durch die Diele, und entzückt mit tiefgehenden und weidwund offenen Botschaften, die er ausgerechnet mit apokryphen Evangelien einer wüsten Religion stets zu unterfüttern weiß.

Mein lang vermißter eFisch tritt aus dem Nebel in den Halbschatten und verfaßt im Vorbeigehen Literatur, die aus breiter Basis geschossen, wie ein Pfeil hinter der Scheibe verschwindet.

Offtopic ist nun ontopic und glänzt mit ungeahntem Wissen über unbekannte Hintergründe des tiefgreifenden Daseins. Als Magus ist er ein Geläuterter, der launisch mit Dämonen jongliert.

Schwelmi ist auf dem Weg zum Reikimeister, während ich bei meiner Zwischenprüfung zum Rakimeister erst jüngst schlimm unter den Tisch getrunken wurde. (Sayonara @ Ranma)

Nach einer Dekade erhebt sich sogar US-Basey aus dem Atombunker und HJH hinterläßt fast unbeachtet das Übliche.

Allein Ulrich regelt wie gewohnt, und maßregelt im Vorbeigehen sonstige Spezialisten neben ihm mit einem Schulterzucken auf Altaramäisch.

Männer philosophieren derart frei über Sexualität, daß es den Frauen graust.
Während alle Adepten mit Dämonen in Lackstiefeln zu Bett gehen, fragen sich Rauhnacht und Remi, ob denn da die Richtung stimmt.

Loki währe jemand, der in dieser Ökumene der Freigeister auf christlich-jüdischer Mystik einen Stammtisch fände, doch war er mal zu eckig für ein Wurmloch.

Bei aller Entzückung bin ich nicht schlauer als zuvor.
František Bardon mit seinem Stufenmodell wurde oft bemüht, aber die Zitierenden handhabten es so, wie man einer Koryphäe, in beispielsweise der Mathematik, begegnet.
Rauhnachts Mahnung zur Vorsicht, teile ich da schon, wenngleich ich mit Ansichten Bardons seit langem sympathisiere.

Der ganze lehrmäßige Kram über Magie fußt stets auf angeblich folgender Ursprungsreihenfolge:

Altes Ägypten, Judentum, Christustum -> Mittelalter, Juden, Mystiker, Alchemisten, Geheimgesellschaften, Juden, anachronistische Sonderlinge östlicher Gesinnung.

Aleister Crowley ist so ein Typ, der gescholten, gerühmt, geächtet, und in sich selbst gespalten, mal eine Betrachtung wert wäre.
Aber wenn HJH hier wieder mitschreibt, wird sich der alte viktorianische Bergsteiger, Orientgelehrte und Schachspieler bestimmt auch bald, zumindest über Umwege, melden.

Was mir fehlt ist, was alle hier Aufgeführten wohl mit der Muttermilch aufgesogen haben.
Plötzlich ist es selbstverfreilich, andere heilen zu wollen, daß die Chakren regelrecht agieren, und astral auf Wanderschaft zu gehen.

Wäre es hier an dieser Stelle, in dieser Konstellation nicht auch der rechte Moment, nur die allergrundlegendsten Dinge auszubreiten, die zum spirituellen Wachstum unabdingbar sind?
Bardons 10 Stufen sind eine Wucht. Sein Schicksal eher unwuchtig, zumal er sich selbst als Bühnenzauberer verdingte, der gute Meister Arion.

Crowley, wohl einer der besten Kenner der damaligen Szene, wurde zum Verräter intrinsischer Zirkel (OTO).
Er schrieb Bücher über Bücher, und am Ende kannte man ihn als den Satanisten, den schlimmsten Menschen der Welt; wobei er die Legenden in seinem Narzißmus selbst befeuert hat.
Er schrieb Bücher über Bücher; und verstanden hat wohl kaum einer etwas, weil an ´ulrich-artigen´ Kenntnissen über fernöstliche Lehren wie Yoga, massenhaften Privilegien in einem kaputten Europa, und jeder Menge Theaterdonner, vielleicht weniger dran war, als er zuzugeben vermochte.

Iwass, I was – ich war's.

Ich war’s, der auch mal eine Schrift über eine spezielle Schrift von ihm las, und schüttle noch jetzt den Kopf, weil außer größtmöglicher Komplexität keinerlei Gehalt für mich zu extrahieren war.

Nun, was schert es Yggdrasil, wenn sich die Unvermögenden dran reiben?
Esche bleibt Eiche bleibt Buche bleibt Ulme.

Ich will den Sozialismus der spirituellen Schule - zumindest hier, jetzt, und kurz und knapp!

Es wird notgedrungen eine Aufgabe für Individualisten und eine Spezialität von besonders Sensiblen sein, neue Welten zu erschließen.

Braucht es zwingend ein jüdisches Fundament und eine auf Eigennutz aufgebaute, künstliche Komplexität der spirituellen Wege des post-industriellen Menschen?

Fangen wir mit einfachen Meditationsübungen an.

Ohne das Korsett des weltlichen Alltagsterrorismus, welcher zweifelsfrei voller Dämonen steckt, sind wir viel mehr (bei) uns selbst.

Ich bin ich – wer ist icher?

Mit freundlichen Grüßen

Fenrizwolf


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