2012 und danach (Schauungen & Prophezeiungen)

Down Under, Samstag, 08.10.2011, 03:21 (vor 4609 Tagen) @ Eyspfeil (2498 Aufrufe)

Hallo Eyspfeil,

besten Dank! Auch ich glaube nicht an 'die Maya-Prophezeiung'. Ich denke auch, dass viel esoterischer Unsinn zu diesem Thema geschrieben wird. Deine weiteren Kommentare, ueber die Mayas hinausgehend, fand ich besonders interessant.

Ich glaube auch nicht, dass im Dezember 2012 die Welt untergeht. Aber ich denke jeder kann sehen, dass zurzeit unser auf Zins und Zinseszins basierendes Finanzsystem aus mathematischen Gruenden (Exponentialfunktion, nicht nachhaltig angelegt) scheitert, und jeder kann sich daher voellig rational ausmalen, dass es in der naechsten Zeit zu schweren weltweiten Verwerfungen kommen wird.

In diesem Zusammenhang finde ich den Maya-Kalender bemerkenswert, da wir uns dem Ende des 13. Baktuns (Dezember 2012) naehern, und die Zahl 13 fuer die Mayas von besonderer Bedeutung war (zusammen mit der Zahl 20, dies ergibt sich aus dem Aufbau deren einzelner Kalendereinheiten). Wie Du schon sagst - es mag Zufall sein, dass die fuer jeden erkennbar momentan stattfindende Weltenwende mit dem Baktunwechsel zusammenfaellt. Auch ich neige dazu, dies so zu sehen.

Dennoch bleibt fuer mich eine gewisse Faszination in Bezug auf den Maya-Kalender. Ich habe nur Fakten betrachtet und Esoterisches beiseite gelassen. So bin ich mit meinem Taschenrechner selbst auf das Jahr 1618 als Beginn des 13. Baktuns gestossen und habe dabei nicht schlecht gestaunt. Ich persoenlich hatte vorher keine Erwaehnung des Dreissigjaehrigen Kriegs im Zusammenhang mit dem Maya-Kalender gefunden (sicherlich hat jedoch jemand diesen Zusammenhang vor mir gesehen).

Natuerlich muessen wir uns auch davor hueten, etwas finden zu wollen und Zusammenhaenge zu erdichten. Diese Gefahr sehe ich - doch ist das Jahr 1618 schon etwas Besonderes.

Man koennte es auch als Jahr einer Art kleinen Weltenwende betrachten - wissenschaftlich (etwa Kepler), politisch (sehr weites Feld, die Spannungen hatten sich aehnlich wie heute zuvor ueber Jahrzehnte aufgebaut) und vor allem militaerisch. Die neue Art der Kriegsfuehrung mit den 'Landsknechten' (waere weiter auszufuehren, hier nicht Kernthema), die Finanzierung (vor allem durch Pluenderungen) und das daraus folgende unglaubliche Leid fuer die Bevoelkerung... Schliesslich die Tatsache, dass es sich bezogen auf die zivilisierte Welt (die sich damals weitgehend auf Europa und Asien beschraenkte), im Grunde um eine Art Weltkrieg handelt (bedenkend, dass an den als solchen bezeichneten Weltkriegen I und II bei weitem auch nicht die gesamte zivilisierte Welt des 20. Jahrhunderts beteiligt war) - am Dreissigjaehrigen Krieg waren neben den deutschen Kernlanden auch zum Beispiel Oesterreich, Daenemark, Schweden, Frankreich und Spanien beteiligt.

Was dann nach 1618 folgte, war eine dreissigjaehrige unbeschreibliche Leidenszeit fuer die Bevoelkerung (Krieg, Pluenderungen, Seuchen, Brandschatzungen, Hinrichtungen, Rekrutierungen, Vergewaltigungen), die wohl die Schrecken der beiden 'Weltkriege' in den Schatten stellen koennte. Der Anteil der Opfer in Bezug auf die beteiligte Bevoelkerung war extrem hoch (moeglicherweise Allzeitrekord der Menschheitsgeschichte), und koennte wohl die entsprechende Rate von Weltkrieg II sogar dann uebertreffen, wenn man die gesamten 20 Millionen Opfer des Stalinismus diesem II. Weltkrieg zurechnet.

Dies ist aber ueberhaupt nicht mein zentraler Punkt. Ich meine nur, dass die Zeit von 1618 bis 1648 eine sehr schwere (Superlative hin oder her - geschenkt) Umbruchszeit war, dass sie (zufaellig oder nicht) auf den Beginn des 13. Baktuns faellt, und dass uns nun am oder nach dem Ende des 13. Baktuns ein aehnlich schwerer Umbruch bevorstehen koennte. Die Spannungen (insbesondere in Form des ungedeckten Geldsystems) haben sich jedenfalls ueber Jahrzehnte aufgebaut. Ich teile Deine gefuehlsmaessige Einschaetzung, dass die ganz grossen Umwaelzungen ab etwa Ende 2012 stattfinden koennten. Sie koennten sehr abrupt und fuer viele noch immer ziemlich ueberraschend kommen, denn ein Schneeballsystem wie unser Finanzwesen kollabiert abrupt, nachdem sich Verwerfungen vorher nur (relativ) andeutungsweise gezeigt haben.

Nun scheinen ja 'die Prophezeiungen' zu sagen, dass Weltkrieg III nicht dreissig Jahre, sondern vielleicht drei Monate dauern wird. ;-) Das waere doch wuenschenswert.

Was von dem Ganzen zu halten ist, weiss ich nicht. Ich bleibe grundsaetzlich skeptisch eingestellt, bin aber auch aufgeschlossen. So finde ich eben die Korrelation (oder Scheinkorrelation) des Maya-Kalenders mit der aktuellen Weltenwende interessant, ebenso wie etwa die 'Feldpostbriefe' oder die Marienerscheinungen von Akita und Fatima mit Prophezeiungscharakter. Deine weiteren Hinweise zu anderen Kulturen (ausserhalb der Maya-Kultur) fand ich, wie gesagt, besonders interessant.

Viele Gruesse an das Forum (gemeint sind natuerlich Individuen) aus dem Fruehling vom

Deutsch-Kiwi


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