dazu schreibe ich laesternd : (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Donnerstag, 30.10.2008, 15:47 (vor 5896 Tagen) @ Alex (5733 Aufrufe)

die ganze sache mit dem antichrist ist doch vollkommen logisch.
man hat immer nur die wahl, ganzheitlich oder polarisiert zu denken.
besonders im religioesen.
waehrend wir den omnipotenten gott des alten testamentes als einen sowohl guten und gnaedigen gott, als auch als einen brutalen und rachsuechtigen herren/herrscher stehen haben,(halt allmaechtig/omnipotent) sehen wir bei religionen mit goetterpantheonen eine polarisierung.
sobald ein teil der goetter zu "gut" dargestellt oder empfunden wird, ist bedarf fuer einen "gegenspieler" vorhanden.
als beispiel sollen hier die nordischen goetter dienen.
sobald die leutchen zu edel wurden, musste ein Loki her, um das ganze goetterwesen nicht zu sehr von der taeglichen erfahrungswelt der glaeubigen abzukoppeln.
sprich, um die religion "glaubhaft" zu erhalten.
als sich innerhalb der juedischen religion (oder der juedisch-griechischen?>)eine sekte abspaltete, die den erwarteten messiaas als bereits erschienen erklaerte, war dieser zunaechst sowohl als guetig, wie auch als zornig (tempel krawall, bewaffnete begleiter bei seiner festnahme, aufruf zum schwerter kaufen, etc) dargestellt.
wie haette es auch anders sein koennen, aus dem religioesen denken omnipotenter goettlichkeit heraus.
jahrhunderte spaeter, dem eher polarisierten denken der abendlaender gemaess, aenderte sich die vorstellung dieses neuen, aus dem orient adoptierten gottes.
analog zu den roemischen, keltischen, germanischen goetterpantheonen wurde stueck fuer stueck ein kleiner goetterpantheon gebastelt.
verschaemt hinter dem neu geschaffenen feigenblatt einer "dreieinigkeit" versteckt. (und noch durch "die" heilige jungfrau, sowie ein ganzes heer von heiligen = viertelgoettern/goetterboten verstaerkt.)
im gegensatz zum eher mystischen wesen der orientalen, ist das wesen der abendlaender extrovertiert, strebend, erforschend, erobernd, erneuernd, missionierend.
dazu passte natuerlich der neue gott, der messias, der erloeser besser, als der, eher auf einen status quo ausgerichtete, alte gott.
folgerichtig wurde in der neuen religion der alte, omnipotente gott in rente geschickt, als nicht direkt zugaenglich/zustaendig erklaert. (es kommt keiner zum vater, denn durch mich...)
ne ganze zeitlang ging das ja gut. so in etwa so lange, als die boesen muselmanen noch in europa waren, und die rolle des Buhmannes, des boesen gegenspielers ausfuellten.
als die nicht mehr so nahe waren, und auch die boesen heiden im norden erfolgreich zum "rechten glauben" gebracht worden waren, wurde das christentum einfach zu rosa, zu unglaubwuerdig, weil zu weit vom erfahrungsschatz der "glaeubigen" entfernt.
aber, was eine gut durchorganisierte religion/kirche ist, laesst sich von solchen kleinigkeiten nicht behindern.
das frueher beliebte spiel druiden und heidnische heilkundige hinzurichten, wurde einfach modernisiert und mit einem neuen etikett versehen: hexenverbrennung.
so schlug man zwei fliegen mit einer klappe. man konnte die reste unabhaengigen wissens vernichten, und das auch noch als kampf gegen "das boese" deklarieren.
scheinbar war man sich durch die schlechte kommunikation lange nicht einig, ob man den juedischen luzifer, oder jemand neues zum "boesen" schlechthin erklaeren sollte.
um der "heiligen balance" willen hat man dann das "boese" zum spiegelbild des "guten" erklaert.
der rausgeschmissene diener jahwes wurde zum widersacher des verrenteten gottes erklaert.
da der alte herr mit bart einen maechtigen sohn hat, muss der "boese widersacher" mit ziegenbart natuerlich auch einen haben.
da man den ja schlecht aus der luft erfinden kann,(d.h. man konnte sehr wohl, aber man konnte es nicht zugeben) hat man halt einen eingermassen passenden namen aus der bibel gesucht, ...und gefunden: Antichrist

solange das christentum bestehen bleibt, oder, bis die muselmanen wieder ihren alten stammplatz als widersacher des wahren glaubens zurueckerhalten, werden wir wohl mit diesem netten "gegenmessias" (und dem weit verbreiteten glauben an ihn) leben muessen.

gruss,d


man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.
da bleib ich lieber ein rindviech.


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