Hallo noch einmal,
ich werfe zur themenbezogenen Unterfütterung eine weitere "24-Stunden-Schau" ins Rennen:
Schau
- Situation: Kurz vor dem Erwachen nach ca. 7 Std. Schlaf, gg. 7 Uhr morgens.
- Inhalt: Ich habe mir in die linke Handfläche geschnitten. Genau mittig. Der Schnitt ist ca. 5 cm lang, verläuft von Richtung Daumen Richtung Handaußenkante. Es blutet. Oder doch nicht? Das Blut quillt ein wenig heraus, dann stockt es plötzlich. Es fließt nicht weiter.
Reales Ereignis
- Zeit: Fast 0 Uhr abends, kurz vor dem Einschlafen.
- Gedankliche und emotionale Disposition: Bin tief entspannt und gesammelt. Nur noch wenige, langsame und bewusste Gedanken. Fühle mich sehr wohl, herzensbetont und ausgeglichen.
- Bewusstsein: Offen und aufmerksam, zugleich angenehm müder Gemütszustand.
- Situation: Blättere gedankenverloren im Tablet-Computer, überprüfe Systemzeit und Weckeinstellungen. Verletze mich an der Displayschutzfolie.
Abgleich Schau/reales Ereignis
- Schnittrichtung exakt übereinstimmend.
- Schnittlokalisation nahezu übereinstimmend - ca. 2 cm weiter proximal (in Schau mittig; real weiter Richtung Finger)
- Schnittlänge: in real deutlich kürzer (ca. 3 cm gegenüber 5 mm)
- Blutung: Glattkantiger Schnitt. Rötung, leichter Druckschmerz. Keine spontane Blutung (bei Druck jedoch schon).
Beobachtete Schauungsprinzipien
- 1. Überzeichnung: Das Beobachtete/Erlebte (hier: Schnittlänge; austretende Blutmenge) erscheint in seinem Ausmaß drastischer als es tatsächlich ist.
Vermutete Ursachen:
a) verstärkte Betonung durch psychische/emotionale Reaktion auf ein Ereignis. Darunter auch Erwartungen/Befürchtungen/Gedanken, was sein oder werden könnte (Erwartung: Blut tritt aus; zeitgleich Darstellung des Faktes, dass kein Blut fließt);
b) nach geistigen Maßstäben legitimes Mittel, um ein Ereignis zu verdeutlichen
- 2. Abweichen von Details: Wo es für das Vorerleben der Situation unmaßgeblich ist, legt die Darstellung des Geschauten keinen Wert auf mit der physischen Realität absolut übereinstimmende Details (hier: Schnittlokalisation). Eher wird hier die zeitgleiche Darstellung innerer Faktoren versucht, um die Informationsdichte und -vollständigkeit zu erhöhen.
- 3. Fokus-Momente: Es scheint Bewusstseins-Ausrichtungen zu geben, die in Schauungen besonders häufig vorab erlebt werden. Zu vermerken waren hier:
a) lockere Aufmerksamkeit, entspannter Geisteszustand; ruhiges/ausgeglichenes Inneres.
b) plötzliches/unerwartetes Ereignis, das die bereitstehende Aufmerksamkeit gebündelt auf sich zieht; Schmerzbeteiligung
Das könnte ein Erklärungsansatz dafür sein, warum ausgerechnet diese Situation vorab gesehen worden ist und keine andere(n) von heute. Der Tag war recht lang und ereignisreich - bot jedoch keinen so hervorstechenden Fokus-Moment neben diesem; weder für mich noch - in stärkerer Intensität - für eine nahestehende Person.
Sonstiges
Kein ersichtlicher Zusammenhang mit metaphysischen Botschaftern oder kosmischen Aufklärern, die gezielt Bilder der Zukunft senden. Es scheint sich bei der inneren Vorab-Wahrnehmung zukünftiger Ereignisse weiterhin um natürliche individuelle Vorgänge zu handeln, die einer bestimmten seelisch-psychodynamischen Logik folgen.
Viele Grüße