Antwort (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Sonntag, 24.01.2016, 22:11 (vor 3263 Tagen) @ Sagitta (3703 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Sonntag, 24.01.2016, 22:17

Hallo, Sagitta,


Auch Du hast eine gute Frage gestellt (warum Watzlik das nicht selbst veröffentlicht hat). Dann beantworte Sie auch!

ich beantworte sie gerne, nach bestem Wissen und Gewissen.

Früher, als ich auf die Thematik aufmerksam wurde, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein Buchautor schummeln würde. Oder Sachen erfinden. Seine Leser vorsätzlich verarschen. Lug und Trug teuer verkaufen.

Diese naive Gutgläubigkeit bekam mit der Zeit Risse.

Von den frei erfundenen Palmblattbibliotheken will ich gar nicht anfangen, bleiben wir bei unserem Thema.

Irlmaiers Betrugsverurteilungen.

Adlmaiers Lügen/Erfindungen um das Lindenlied.

Irlmaiers gute Trefferquote, falls jemand im Raum die Antwort wusste, aber sein totales Versagen bei unbekannten Sachverhalten im Rahmen einer damaligen Zeitschrifts-Versuchsreihe.

Irlmaiers begriffliche Vernebelungen (blaues Wasser, Vögel, Feuerzungen).

Bekhs schwülstige Schwadronaden um "Erna Stieglitz".

Bekhs Einbezug der Helmsauer Marie, die über die Zukunft ausser angeblich leeren Futtersilos gar nichts sah.

Stockers hinterhältige Quellenangabe zur Ötztal-Kathi (nimmt einen eigenen Leserbrief, eine seiner Predigten, als Quellenangabe und Beleg!)

Ellerhorsts angeblicher Kugelbeer, der ausser seiner behaupteten Existenz und Seherqualität im Buch nirgends sonst zu finden ist.

Mitunter wortwörtliche Wiederholungen von abstrusen Wahnvorstellungen in verschiedenen sogenannten Quellen (Flüche von Teufeln).

Das ergibt leider einen roten Faden von Unredlichkeit und Missionarsdrang, von bewusster Lüge.

Daher prüfe ich Aussagen zur Zukunft nicht weniger auf Plausibilität, als einen Gebrauchtwagen.
Prophezeiungen verkauften sich seit Jahrhunderten sehr gut, seit Nostradamus schon.

Das Motiv liegt auf der Hand, manchmal Umsatz, manchmal das penetrante, gleichwohl verdeckte Aufdrängen einer eigenen religiösen Weltanschauung. Manchmal auch die idealistisch gewünschte Unbesiegbarkeit der eigenen Nation (Frankreich, Angreifer scheitert am Rhein, noch dazu ganu unbescheiden durch Gottes Eingriff).

Zu einer besseren Einordnung habe ich leider keinen Anlass gefunden.

Beste Grüsse vom Baldur

P.S.: wieso hat Watzlik nichts veröffentlicht? Weil es Wudy wohl nie real gab und Friedl das halt wie bei den obigen Beispielen mit verwertete, als das Gegenteil nicht mehr beweisbar war, der Nebel der Vergangenheit über allem lag.
Eingebunden in eine "Sagensammlung" ist er fein raus.


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